Kapitel 10
Mit Lama-Blick sitze ich im Krankenhaus und würge das Essen in mich hinein, während ich nachrichten schaue. Ganz ehrlich! Der Fraß, der einem im Krankenhaus vorgesetzt wird, ist schon mal schuld an 90% der Erkrankungen hier! Und mal so neben bei! Die haben mir gestern einen DVD Player samt HDMI Kabel versprochen und jetzt ist es kurz vor 18 Uhr und ich habe immernoch keinen! Ich fühle mich dezent verarscht! Immer wieder läuft der Bericht von diesem Deric und jedesmal wieder will ich gelangweilt umschalten, aber es gibt ja nur diesen Kanal! Nach zwei Stunden Nachrichten, schalte ich genervt den Fernseher aus und starre an die Decke. In Nepal war ein Erdbeben, Deric Kingsworth ist verschwunden, scheinbar soll es jetzt auch in Deutschland Ebolafälle geben, ein verrückter, der mit seiner toten Mutter zwei Jahre lang in seiner Wohnung gewohnt hat. Was geht mit der Menschheit falsch? Immer wieder die gleichen Meldungen! Sogar die Decke schaut im Vergleich interessant aus! Über all Flecken an der ehemals weißen Decke, doch wo sie her kommen, will ich gar nicht wissen! Genervt rolle ich mich hin und her, aber es wird trotzdem nicht spannender. Die Tür geht auf und ich will schon rummotzen, weil ich dachte, es ist wieder die unfähige Krankenschwster, aber mir schaut Luke entgegen. "Hi Scar!" "Hallooooo!" "Was ist denn mit dir los?" "Mir ist langweilig!" "Du hast doch einen Fernseher!" "Mhm, aber ich kenne die Nachrichten inzwischen schon auswendig!" "Dann schalt doch um!" "Oh, danke, dass du mich daran erinnerst! Das habe ich ja noch gar nicht probiert!", antworte ich sarkastisch, was ihn zum lächeln bringt. "Was?!", zicke ich ihn an. "Nichts, nichts. Schon gut." Arsch. "Und. Wie läuft es in der Bar? Warst du wieder drinnen?" "Ja, gestern abend. Da waren ganu schön viele an der Bar und haben nach dir gefragt!" Ungläubig schaue ich ihn an, doch er schaut ernst zurück. Keine Verarsche? Wieder geht die Tür auf und zwei Pesonen kommen rein: Sarah und Tezzko. Na gut, Tezzko eher unfreiwillig, weil er von Sarah mitgezogen wird, aber was soll's? "Müsstet ihr nicht in der Bar sein?" "Wir haben geschlossen, bis du wieder gesund bist. Du glaubst gar nicht, wie nervig die ganzen Typen sind, die nach dir fragen! Einer hat sogar schon versucht, Tezzko zu verprügeln, weil er dachte, Tezzko hätte dich rausgeworfen!" "Ernsthaft?" Sarah nickt wild, was mich zum lachen bringt. "Mich wundert es, dass ich die Gehirnerschütterung habe und nicht du!" Kurz schaut sie mich beleidigt an, bevor sie auch anfängt zulachen. "Guten Abend!" "Werfen sie uns jetzt wieder raus?" "Nein, ich soll ihnen nur mitteilen, dass sie Scarlett Blaise jetzt wieder mitnehmen können, wenn wir sicher sein können, dass sich jemand um sie kümmert!" "Das schaffen wir schon! Ich trage sie runter und ihr kümmert euch um ihre Klamotten!" "Vergiss es Luke! Tezzko wird sie runter tragen und du hilfst mir mit den Klamotten! Du warst gestern schon faul genug!", schimpft Sarah, was mich zum lachen bringt. Luke schaut mich beleidigt an, macht dann aber das, was ihm befohlen wurde. Tezzko schaut seine Schwester kurz missbiligend an, kommt dann aber auf mich zu, um mich hochzuheben, als mir etwas bewusst wird. "Äh, Leute? Ich habe kein gebrochenes Bein!" "Aber eine Gehirnerschütterung, also lass dich von Tezzko tragen!" Ergeben nicke ich, gegen ihren Willen komme ich sowieso nicht an! Tezzko kommt wieder auf mich zu und kurz darauf liege in in seinen Armen. Ich drücke mich an ihn, damit es nicht so wackelt und lasse mich von ihm die Treppen runter und ins Auto bringen. Mit einem seuftzen setzt er mich auf die Rückbank von Sarahs Wagen. Ich nehme an, ich bin ganz schön schwer, dass er vor anstrngung schon seufzt! Oder vor Freude, weil er mich nicht tragen muss. Ich zucke mit den Schultern und keuche dann auf, weil mir mein Arm immernoch weh tut. Scheiße! Auch die anderen kommen dann und ich frage mich warum sich Tezzko noch nicht reingesetzt hat. Als Luke drinnen sitzt, zieht er Sarah mit und man sieht, dass sie streiten, auch wenn ich nicht weiß worüber. "Wie ist das mit dem Autounfall überhaupt passiert?" "Ich bin etwas zu schnell gefahren und habe dann nicht gesehen, dass aus einer Gasse auch ein Auto kam. Naja, und dann hat es hald geknallt." "Man, du musst echt vorsichtiger fahren!" Luke sitzt neben mir und nimmt mich jetzt in den Arm und ich kuschel mich an ihn. Kurz darauf steigt Tezzko auf der Fahrerseite ein und Sarah lässt mit einem genervten seuftzen auf den Beifahrersitz fallen. Haben die sich nur darum gestritten, wer fährt? "Waren deine Eltern auch einmal bei dir?" Betrübt schüttel ich den Kopf, bevor ich wieder ein lächeln aufsetze. "An dem Morgen, ist sie bei mir im Zimmer gestanden und hat gesagt, sie hätte mir das Haus geschenkt, weswegen es auch ihr gehört und wollte mich rauswerfen, aber ich habe ihr nicht geglaubt. Schließlich kennt sie mich nicht, sie kommt mir nichteinmal vor wie meine Mutter!" "Und sie ist dann einfach gegangen?" "Nein, sie hats erst mochmal versucht. Ich bin ja erst 17 und so, bla bla bla. Zum Glück hatte ich am Tag davor Geburtstag!" Luke schaut mich kurz verwirrt an, bevor er es versteht. Dann schaut er mich wütend an. "Du hattest Geburtstag und hast mir nichts erzählt?" "Mir ist es selber erst aufgefallen, als ich mit meiner Erzeugerin geredet habe! Sonst hätte ich es wohl komplett vergessen!" "Du nennst deine Mutter Erzeugerin?" "Wie denn sonst? Sie hat es sich nicht verdient, dass ich sie Mom oder Mama nenne oder sonst etwas." "Wenn du meinst!" "Ja." Ich lehne mich an Luke und bin kurz darauf schon eingeschlafen. Kein Wunder, das Gepiepse der unzähligen Geräte hat mich auch ewig wach gehalten!
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