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ich hasse essen.
also nicht gänzlich - ich mag, wie einem eis genüsslich auf der zunge zergeht, wie erfrischend ein smoothie sein kann, oder wie nutella sofort ein lächeln auf meine lippen zaubert.
und natürlich hat essen auch eine ziemlich nützliche funktion, das sehe ich absolut ein.
was ich allerdings hasse, sind die gedanken, die essen bei mir auslösen. 2 jahre aus der klinik draußen, und es gibt nach wie vor ellenlange phasen, in denen ich jeden bissen einzeln zähle, mich schlecht fühle, wenn ich meiner meinung nach zu viel esse.
wenn ich hingegen zu wenig esse, abnehme (und das passiert bei mir sehr schnell, es scheint dann, als sehe man jedes fehlende gramm), kommt da so ein vertrauter rausch, ein ekliges glücksgefühl. wenn meine knie heraustreten, meine wirbel einzeln sichtbar sind, oder meine brustknochen.
sofort sehe ich krank aus, so als würde mich die magersucht ohne vorwarnung wieder einholen.
ich hasse, wie ich selbst in einem halbjahr, in dem ich mein abi mache, mir kaum verzeihen kann, wenn ich mal eine tafel schokolade am stück esse, weil ich angst habe, direkt aufzugehen wie ein hefekloß. dabei ist das totaler bullshit, ich wiege nicht mal 60 kilo und bin über 170 cm groß.
bis ich “zu viel auf den rippen habe“, sind wahrscheinlich eintausend jahre vergangen. und selbst wenn - ich wehre mich vehement gegen body shaming. doch warum fällt es mir trotzdem so schwer, meine kurven zu akzeptieren, mich nicht zu verteufeln, nur weil ich eine pizza gegessen habe?
ich hasse das, denn es macht mich fertig.
zeitweise bestimmt essen mein leben. und ich will das nicht mehr. ich will endlich wissen, wie es sich anfühlt, zu essen, ohne sich gedanken über die konsequenzen zu machen.
ich will genießen, mich nicht mehr mit anderen vergleichen.
ich will mich selbst lieben. doch stattdessen hasse ich essen.
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