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... wie depressionen.

mir fliegen immer unterschiedliche gedanken durch den kopf, mal kann ich mich darin wiederfinden, und mal halte ich sie mir gut auf abstand. zum glück die meiste zeit über.

und dennoch. die innere leere kommt immer wieder, holt mich immer wieder ein, ob ich will oder nicht. dann möchte ich fluchen, schreien, sterben. dann geht plötzlich gar nichts mehr, ich fühle mich vollkommen kraftlos und voller angst.

aber in den letzten monaten, beziehungsweise jahren ist mir etwas bewusst geworden, nur für mich persönlich. geholfen bei dieser einstellung hat mir heath ledger - ausgerechnet.

heath ledger war ein ganz ganz wundervoller, inspirierender mensch, und falls ihr ihn nicht kennt, lege ich euch wirklich ans herz, ganz schnell auf youtube ein interview mit ihm zu sehen. oder auf netflix einen film.

wie dem auch sei: die einstellung/erkenntnis scheint auf den ersten blick widersprüchlich, weil sie das im grunde auch irgendwie ist:

man kann mit depressionen glücklich werden.

es ist eine andere form des glücks, die für mich zumindest erst hinterher erkennbar wird.

vor eineinhalb wochen noch lag ich krank im bett, fühlte mich unsäglich einsam und einfach nur schrecklich. und das nicht nur, da meine nase ununterbrochen gelaufen ist oder ich einen schlimmeren husten als so mancher raucher hatte (ok joke).

und obwohl das letztes wochenende besser wurde, blieb das dumpfe gefühl. selbst als meine geschwister zu besuch waren und ich meine freunde wiedersah.

doch dann, donnerstag war es denke ich, legte sich ein schalter um, und plötzlich ging es mir richtig gut - trotz schlechtem wetter, das auch oft meine laune trübt. dann habe ich vollkommen zufrieden auf die letzten wochen, ja sogar auf das bisherige jahr geblickt und habe tatsächlich glück empfunden, wo ich schon oft verzweifelt war. und diese verzweiflung wird wiederkommen. sie wird sich super scheiße und unendlich anfühlen, bis wieder dieses schalterding passiert und ich zumindest für einige tage nichts als glück und liebe verspüre.

ich kann ehrlich nicht sagen, was es bewirkt, dass dieser schalter sich umlegt, denn schließlich geht das auch ganz schnell in die andere richtung, aber irgendwie hab ich ihn “gefunden“.

vielleicht braucht das einfach übung. dieses annehmenkönnen der inneren leere und darauf vertrauen, dass das besser wird. aktiv nach guten momenten suchen.

das ist wahrlich auch kein allerheilrezept, aber diese option, mit depressionen glücklich zu werden, war mir früher nicht bewusst, weshalb ich immer doppelt frustriert war, wenn die leere wiederkam. in meinem kopf gab's nur ganz oder gar nicht.

es ist auch überhaupt kein zeichen von schwäche, wenn man diese option nicht sehen kann.

ok, das wiederholen wir nochmal, nur anders:

depressionen und andere krankheiten sind kein zeichen von schwäche, im gegenteil.

und noch etwas: darüber reden auch nicht. darüber reden ist gut. aufmerksamkeit darauf lenken ist gut. wenn jemand seine krebsgeschichte teilt, wird er als held gefeiert (und gott, das ist er auch, und was für einer!) doch sobald es zu depressionen etc. kommt, verfallen viele ins schweigen. und die,die reden, sind oftmals als aufmerksamkeitsgeil abgestempelt - meist sogar von denen, die selbst damit zu kämpfen haben. es nur leise tun.

ist ja auch vollkommen legitim, aber ich finde es anmaßend, darüber zu urteilen, jemandem simulation vorzuwerfen, ihn zu belächeln.

ja, viele wollen aufmerksamkeit. wollen endlich gehört, verstanden werden. seinen innersten gefühlen luft zu machen kann so gut tun, helfen.

und entweder kennt ihr diese personen gut genug, um zu wissen, dass das echt ist (oder manchmal auch nicht echt, aber dann gibt's andere wege), oder ihr kennt sie nicht gut genug, um euch überhaupt gedanken drüber zu machen, sondern die gedanken des jeweiligen einfach so stehen zu lassen.

und natürlich gibt es leute, die simulieren. gibt aber auch zickige frauen, die nicht einparken können. und trotzdem ist sexismus scheiße.

also: es ist möglich, mit depressionen glücklich zu werden, sie händeln zu können. und wenn es noch nicht klappt, dann gebt ihr euch hoffentlich die chance, es zu lernen.

und wann immer ihr fallt, zurückgeworfen werdet, vergesst nicht, dass das keine schwäche ist und es absolut nicht egoistisch ist, um hilfe zu fragen.

“es ist ok, nicht ok zu sein.“

depressionen sollten kein tabu-thema sein.

schluss, aus, ende.

ein ziemlich wirscher text, aber ich hoffe,die message ist deutlich.

alles liebe. gute nacht.

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