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TRIGGER WARNING: gedanken zu suizid & selbstverletzung. wenn ihr jemanden zum reden braucht, schreibt mir. ihr seid nicht allein. versprochen.
kennt ihr auch diesen drang, sich selbst gezielt irgendwie “kaputt“ zu machen?
ich hatte ihn verdammt lange nicht mehr, wofür ich eigentlich echt dankbar bin, aber gerade zieht sich meine brust zusammen und ich muss nur daran denken, welche befreiung damals nur ein einziger schnitt gebracht hat.
gestern auf der pride liefen so viele menschen an mir vorbei, deren arme voller narben waren und am liebsten hätte ich jeden einzelnen von ihnen ganz fest umarmt, um ihn irgendwie mut machen zu können.
mut dazu, sich irgendwann selbst zu verzeihen und trotz aller scherben am eigenen boden weiterzumachen.
und dennoch sitze ich jetzt hier mitten in der nacht und denke darüber nach, welcher reiz für mich damals in dem körperlichen schmerz, der den seelischen betäubt, gelegen hat.
dabei kribbeln meine finger und ich muss mich wirklich konsequent daran erinnern, was ich in den letzten drei jahren gelernt habe, und an das, was ich mir bei meinem rückfall vor zwei jahren geschworen habe:
»nie wieder wirst du eine klinge in die hand nehmen. du bist nämlich so viel besser als das und hast mittlerweile gelernt, mit deinen gefühlen umzugehen.«
in dem moment hingegen scheint all das unheimlich weit weg und obwohl ich meinen gedanken jetzt luft mache, geht dieses komische ziehen nicht weg.
vielleicht schäme ich mich auch ein bisschen dafür, dass ich meine eigenen narben immer wieder mit denen anderer vergleiche und mich doch tatsächlich schlecht fühle, wenn meine nicht so tief sind. das ist echt nicht normal, schließlich ist sowas doch kein verdammter wettbewerb!
aber trotzdem ließ mein gehirn schon gestern nicht locker und flüstert mir auch nun all die dinge zu, die ich nicht hören möchte.
dass ich es doch noch einmal machen könnte, zumindest ein kleine wunde.
dass selbstmord vielleicht doch eine option ist, wenn mich die nächste downphase erreicht.
dass ich eigentlich eh zu viel nachdenke und ich zudem eine diät anfangen könnte. immerhin könnte ich in letzter zeit zugenommen haben.
es scheint wahrhaftig so, als würde ich diese last nie vollständig loswerden. dass hinter jedem lächeln noch ein funke selbstzweifel steckt, der mir ab und zu die abgründe ins gedächtnis ruft, an denen ich mich schon entlang gehangelt habe, die füße haarscharf am absturz vorbei.
und wäre meine selbstachtung nicht so hoch, würde ich wahrscheinlich den nächsten abgrund ansteuern, um mit dem feuer zu spielen.
aber weil das nicht geht und ich mir versprochen habe, den blick nie wieder an die vergangenheit festzukleben, muss ich meinen emotionen anderweitig luft machen.
und dieser text ist der anfang.
{und falls du diese gedanken teilen solltest, lass mir dir eines sagen: du bist ein wundervoller, hell leuchtender stern am nachthimmel und hast es nicht verdient, von monstern in deinem kopf verfolgt zu werden. deshalb suche dir hilfe, egal von wem. denn du bist wertvoll und definitiv nicht allein.}
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