Kapitel 1~ Teil 3

PoV Eren

,,Schlaf gut... mein Engel" hauchte ich und kraulte ihn noch immer hinter seinem Ohr. Das liebte er schon früher, was mir sein leises schnurren immer zeigte. Er kam mir vor wie ein kleines Kätzchen. Zahm, aber rebellisch. Und das liebte ich so an ihm. Es ist seine kalte, unnahbare Art, welche er anderen Preis gab, doch es bei mir nicht beibehalten konnte, wie er mir mal sagte und dabei eine leichte röte auf den Wangen bekam.

Ich war, genau wie er, hoffnungslos dem jeweils anderen verfallen.

Doch leider hielt das ganze wegen mir nur ungefähr ein ¾ Jahr, denn ich brach ihm eines Tages das Herz mit einem dummen Fehler von mir. Es war der Tag, an dem ich meine alte Klassenkameradin Mikasa wieder getroffen habe. Ich lud sie zu uns Nachhause ein, was Levi nicht groß störte, da er an jenen Tag nicht Daheim war. Zumindest dachte ich das.
Als er dann Zuhause ankam fand er vereinzelte Sachen im Flur liegen, was ihn sofort misstrauisch werden ließ. Und sein Unterbewusstsein hatte Recht, denn an jenen Tag sah er mich mit Mikasa in unserem Bett rummachen. Ich öffnete gerade ihren BH, wobei ihre Finger auf meiner Brust lagen und meine Brust nachfuhr. Wir küssten uns stürmisch, wobei ich mit der anderen Hand in ihre Hose fuhr und sie berührte.

Ich hörte nur am Rande wie eine Tasche auf den Boden fiel und mein Blick schnellte sofort zur Tür. So verletzt wie an diesem Tag habe ich ihn noch nie in die Augen geblickt, und ich wusste das er seine Emotionen anderen gegenüber nie Preis gab. In diesem Falle Mikasa, welche erst später mitbekam was passiert ist und verzweifelt ihren BH vor die Brüste hielt. Seine grauen Augen hatten viele Emotionen auf einmal, doch vorallem zwei waren stark Präsent. Und zwar Verrat und Untreue.

Ein Schütteln durchfuhr meinen Körper an die Erinnerung, wie ich ihm nur sowas antun konnte.

Und genau in diesem Moment tu ich den gleichen Fehler schon wieder...

Nachdem er mich Verlassen hatte war ich einfach nur Verzweifelt. Traurigkeit übermahnte mich und jeden Tag scrollte ich unseren Chatverlauf durch. Tränen fielen an diesen Tagen mehr als in meinem ganzen Leben zuvor. Ich vermisste es ihm einen einfachen Kuss zu geben, mit ihm einzuschlafen und wieder gemeinsam aufzuwachen, vermisste seine raue Morgenstimme und sein leichtes Lachen, wenn ich mich wieder mal zu Blöd angestellt habe Rührei zum Frühstück zu machen.

Mikasa entschuldigte sich jeden Tag aufs neue bei mir, wobei ich jedes mal sagte, das es nicht ihre, sondern meine Schuld war. Eines Tages besuchte sie mich in meiner Mietwohnung, welche ich mir danach notgedrungen holen musste, und wir redeten uns aus. Sie sorgte dafür, das ich ihn immer mehr vergessen konnte. Ob das nun Positiv oder Negativ war, darüber lassen sich die Geister streiten, aber für meinen Teil war es zu diesem Zeitpunkt die richtige Entscheidung, denn ich kam wenige Wochen später mit ihr zusammen und war nun mit ihr Verlobt. Klar freute ich mich darüber, aber wenn ich jetzt so zurück denke, ist alles was ich wirklich wollte meinen Levi bei mir zu haben.
So Blöd es auch klingen mag weil ich gerade Fremdgegangen bin mit ihm, und es für beide Seiten ungerecht ist, so besitze ich jetzt mehr oder weniger Klarheit das ich nie ganz ohne Levi konnte.

Wir besaßen nun eine Wohnung im 3. Stock, hatten uns einen Hund namens 'Sosha' geholt und erwarten ein Baby, welches in 7 Monaten zur Welt kommen sollte. Wir waren eine kleine Familie, doch dabei unterdrückte ich mein Verlangen nach Levi immer weiter, ehe ich ihn schon fast ganz vergaß. Und nun standen wir uns gegenüber am Bahnhof und landeten am selben Tag noch im Bett.

Er erzählte mir einige Sachen aus seinem Leben, welche sich verändert haben, und ich verschwieg ihm die Hälfte...

Schmatzend machte Levi sich im Schlaf bemerkbar, und ließ somit meine ganze Aufmerksamkeit auf ihm liegen. Er hat sich Äußerlich, so wie Innerlich, kein Stück verändert. Er hatte noch immer volle Wimpern, welche seine grauen Augen so schön wirken ließen und mich jedesmal verzauberten. Seinen Undercut trug er noch immer und die restlichen Haare hingen noch immer über seinen Augen. Aber wenn ich so darüber nachdachte, doch... einwas hat sich verändert. Bei näherem hinsehen fiel mir auf, das seine Wangenknochen noch mehr hervorstachen als sie es sonst schon immer taten. Auch seine Arme und Beine sind viel zierlicher geworden als vor 9 Monaten. Das einzige was an seinem Körper jedoch noch immer präsent war, ist sein SixPack welches allerdings auch etwas zurück ging.

Warum fällt mir das erst jetzt auf?! Ich hätte es schon bemerken sollen, als wir uns gegenseitig auszogen. Doch nein, mal wieder habe ich versagt. Nicht gemerkt, wie Levi schon fast zerbrechlich wirkt. Man sah zwar noch nicht ganz seine Knochen, aber für seine Körpergröße ist er viel zu Untergewichtig, dafür musste ich kein Ernährungsexperte sein.

,,Um was machst du dir Gedanken?" fragte mich plötzliche eine leise Stimme an meinem Ohr, und ließ mich ein weiteres mal aus meinen Gedanken fallen. Ich drückte ihn noch näher an mich und legte meine zweite Hand an seinen Hinterkopf. ,,Nichts, worüber du dir mit deinem hübschen Köpfchen Gedanken machen müsstest" gab ich leise zu und sah Ausdruckslos zur Decke. ,,Okay" gab er zu verstehen und hinterfragte nicht weiter. Er nahm meine Hand aus seinem Haar und verschränkte sie auf meiner Brust zusammen mit seiner. Sein Kopf drehte sich zu mir hoch und schaute mich sanft an. ,,Eren... was wird jetzt eigentlich mit... uns? Gibt es überhaupt noch ein 'uns' oder bleibt es so wie bisher?" fragte er leicht verunsichert und streichelte meinen Handrücken weiter.

Ich vergaß meine bisherigen Gedanken, vergaß meine Verlobte mit unserem Baby in ihrem Bauch. Vergass mein bisheriges Leben. Fehler, wie sich im Nachhinein herausstellte.

,,Was könntest du dir denn vorstellen?" gab ich als Gegenfrage zurück, wobei er mich kalt ansah. ,,Aber hauptsache ich sei unfair, ich hab zuerst gefragt!" gab er zu verstehen, worauf er plötzlich zu Grinsen begann und mich kitzelte. Er wusste genau wie kitzlig ich an den Seiten bin und nutzt das schamlos aus. Ich lachte ununterbrochen weiter, und versuchte mich verzweifelt aus seinem Griff zu winden, doch gelang es mir nicht wirklich, da ich jegliche Kontrolle verlor durch ihn. Sein herzhaftes Lachen hallte im Raum wieder, ehe er selbst außer Atem war und langsam nachgab. Ich hielt sofort seine zierlichen Hände in meinen und sah ihn Schmunzelnd an.

Wir legten uns wieder zusammen hin und sein Kopf landete wieder auf meiner Brust. ,,Nein, jetzt im Ernst. Ich könnte mir einen zweiten Versuch gut vorstellen... wie ist es bei dir?" gab ich ernst zu und sah ihn erwartungsvoll und fragend an. Er nickte erst vorsichtig, ehe er schneller Nickte und zu mir hoch sah. Seine kleine Hand legte sich auf meine Wange und streichelte sie dort sanft, ehe er mir einen kleinen Kuss gab. Er strahlte seine Liebe zu mir aus, die anscheinend noch immer so präsent war wie bei mir, auch wenn ich sie all die Zeit verdrängt habe.

,,Ja... ich kann es mir auch vorstellen einen zweiten Versuch mit dir zu wagen" sagte er nach dem Kuss und küsste mich noch einmal.

Und erst jetzt wurde mir klar, was für einen Fehler ich gerade -ein weiteres mal- begangen habe, durch das verschweigen meiner vergangenen letzten 9 Monate...

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top