Kapitel 15

"Du bist heute wieder ganz schön spät zu Hause.", begrüßt Steff mich. Sie liegt bereits auf der Couch und sieht sich eine Folge 'Die Nanny' an. Sie kann nicht genug von solchen Sitcoms kriegen.
"Ja.", stöhne ich und lasse erst meine Tasche auf den Boden, dann mich neben Stefanie plumsen, "Erst hatte ich Theater-AG und dann musste ich noch einen Stapel Papierkram abarbeiten."
Die Woche verging wie im Flug. Da ich zusätzlich zum Unterricht jetzt noch so viel nebenher arbeite, habe ich irgendwie kaum noch Freizeit. Jetzt winkt erstmal ein langes Wochenende, Montag ist schulfrei. Kaum zu glauben, dass in zwei Wochen schon wieder Ferien sind. Obwohl ich die bitter nötig habe, finde ich es diesmal fast ein wenig schade. Natürlich weiß ich auch, wieso: Ich werde Negan zwei Wochen nicht sehen.
Boah, ich bin so armselig!
"Ach, den, den Negan dir aufgeschwatzt hat.", meint Steff, ohne den Blick vom Fernseher zu lösen.
"Ja...aufgeschwatzt.", murre ich. Seine fiese Aktion sitzt mir immer noch in den Knochen. Nur hab ich noch keine adäquate Strategie entwickelt, um mich dafür zu rächen. Wenigstens bleibt er aus Solidarität immer, bis ich fertig bin. Auch wenn er mich famit regelmäßig in den Wahnsinn treibt, weil er die ganze Zeit quasselt und mit einem Baseball rumspielt,  bin ich letztendlich ganz froh, dass er das tut.

Der Abspann der Folge flimmert über den Bildschirm und Stefanie sieht mich zum ersten Mal an.
"Übernimm dich nur nicht.", rät sie und tätschelt meine Hand, "Und was machen wir am Wochenende?"
"Ich weiß nicht. Eigentlich hab ich zu nichts Lust. Können wir nicht einfach auf der Couch rumlümmeln und Serien gucken?"
"Das klingt großartig, Hazel!", ruft sie begeistert, "Lass uns heute Abend Dirty Dancing schauen!"
Neeein! Ich kann mir absolut nicht erklären, warum jede Frau auf diesem Planeten auf diesen Film abfährt. Er ist ja nicht schlecht, aber muss man ihn sich immer und immer wieder ansehen?
Letztendlich gebe ich mich geschlagen und wir verbringen einen tollen Mädelsabend. Mit Dirty Dancing.

Ich sitze auf einem von getrockneten Algen umworbenen Stein und schaue auf die Brandung, die sich an den zerklüfteten Felsen bricht. Die Gischt schäumt sich wie flockiger Schnee um das Gestein. Die Abendsonne lässt das Meer rotgolden glühen, als wäre es dünnflüssige Lava. Ich schmecke Salz auf meiner Zunge, spüre die Feuchtigkeit auf meiner Haut. Bin verloren in melancholischer Unendlichkeit.
"Hazel", sagt eine weiche Stimme hinter mir, "Du warst schon lange nicht mehr hier."
Ich rücke beiseite, ohne meinen Blick von diesem überwältigenden Naturschauspiel zu lösen, damit er sich neben mich setzen kann.
"Wenn wir sterben", sagt er leise, "Werden wir ein Teil von alldem hier. Unsere Seelen sind die Schaumkronen auf den Wellen. Die Strahlen der Abendsonne. Das Meer ist salzig durch die Tränen, die man um uns weint."
"Das ist ein schöner Gedanke.", entgegne ich und merke, dass eine einzelne salzige Träne meine Wange hinab läuft, "Ich vermisse dich, Aaron."
Er greift nach meiner Hand. Ich sehe in seine traurigen blaugrauen Augen. Er hat sich kein bisschen verändert, hat noch immer die jungenhaften Gesichtszüge, störrisches, braunes Haar, dass ihm immer wieder in die Augen fällt, weiche Hände.
"Tust du das?", fragt er mit gerunzelter Stirn, "Du siehst glücklich aus."
"Ich wäre es gerne.", gebe ich flüsternd zu, "Aber es geht nicht."
"Wieso nicht?"
"Weil du es niemals sein kannst."
Plötzlich verändert sich die Szenerie um uns herum. Wir stehen auf der steilen Klippe, jener, von der schon einige Jugendliche gesprungen sind, um sich einer Mutprobe zu unterziehen. Jener, die schon einigen den Tod gebracht hat. Der Wind zerrt wütend an unserer Kleidung.
"Du willst, dass ich dich freigebe? ", fragt Aaron barsch, "Dann spring!"
Er steht vor mir, mit dem Rücken zum Abgrund, sieht mir in die Augen.
Klong. Klack.
"Nein, Aaron, nein.", rufe ich panisch, doch er weicht zurück. Ich greife ins Leere. Er macht einen weiteren Schritt auf den Abgrund zu.
Klong. Klack.
"Aaron!" Meine Stimme wird immer hysterischer, Panik erfasst mich.
"Spring!", ruft er mir lachend zu und im nächsten Moment kippt er rückwärts von der Klippe, stürzt in die Tiefe.
"Nein!", schreie ich und stürze an die Stelle, an der er gerade eben noch stand. Unter mir kräuselt und tobt das Meer wie ein wütender Sturm.
Von Aaron ist nichts mehr zu sehen.

"Nein.", der Schrei des Entsetzens steckt noch immer in meiner Kehle, als ich die Augen aufreiße. Tränen bahnen sich einen Weg über meine Wangen. Ich rolle mich zusammen, vergrabe mein Gesicht in meinem Kissen, versuche das Schluchzen zu ersticken. Es ist eine ganze Weile her, dass ich diese Träume hatte. Ich hätte sie beinahe vergessen. Aber sie lassen sich nicht so leicht abschütteln.
Klong. Klack.
Das Geräusch, dass ich auch in meinem Traum gehört habe, lässt mich hochfahren. Verwirrt sehe ich mich in meinem Zimmer um, finde nichts, was die Quelle dessen sein könnte. Vielleicht habe ich es mir nur eingebildet? Ja, so muss es sein.
Mein Zimmer liegt noch im Halbdunkel der Morgendämmerung, es ist also noch sehr früh. 6:13 Uhr, verrät mir mein Wecker. Ich fahre mir durch meine verwuschelten Haare, ziehe die Nase hoch, wische mir die Tränen von den Wangen und schwinge die Beine aus dem Bett. Ich kann jetzt sowieso nicht mehr schlafen. Ich sollte eine Runde joggen, mit Steff kann ich vor Neun ohnehin nicht rechnen.
Klong. Klack.
Erneut zucke ich zusammen. Verdammt, was ist das?
Klong. Klack. Klong. Klack.
Es scheint von meinem Fenster zu kommen. Ich schleiche zum Fenster und werfe einen vorsichtigen Blick nach draußen. Der Traum schwirrt mir noch immer durch den Kopf und ich rechne beinahe damit, dass Aaron dort steht.

Aber es ist nicht Aaron, der unter meinem Fenster steht und zielsicher Steine an meine Scheibe platschen lässt.
Ich reiße das Fenster auf und lehne mich hinaus. In diesem Moment vergesse ich vollkommen, dass ich mit meinen verquollen Augen, dem Vogelnest auf meinem Kopf und der Rotznase wohl kaum ein besonders ansehliches Bild abgebe.
"Negan? Was zum Teufel machst du hier?"
Er wollte gerade einen neuen Stein werfen, hält mitten in der Bewegung inne und grinst zu mir herauf. Er trägt eine Motorradkluft und hat einen Helm unterm Arm.
"Du bist ganz schön schwer wach zu kriegen, Dornröschen.", begrüßt er mich fröhlich und sieht dabei großzügig über mein Erscheinungsbild hinweg, "Ich stehe schon fast eine halbe Stunde hier rum."
Ich rolle mit den Augen und fahre mir schnell über's Gesicht, um auch die letzten Spuren des Albtraumes notdürftig zu entfernen.
"Wir haben auch eine Klingel."
"Ich weiß. Ich wollte Stefanie nicht wecken. Ich will ja nicht schuld sein, wenn sie zum Zombie mutiert."

Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. Dieser Kerl ist unmöglich. Steht in aller Herrgottsfrühe vor meinen Fenster und schmeißt Steine dagegen. Ich merke, wie die negativen Gefühle langsam von mir abfallen und denen der Verliebtheit Platz machen. Es ist nicht zu verleugnen, dass seine Anwesenheit mir gerade mehr als guttut.
"Warum bist du hier?", frage ich.
"Du schuldest mir noch ein Wochenende.", ist die Antwort.
"Ich schulde dir gar nichts.", erwidere ich gespielt schnippisch und sammle die Kieselsteine von meinem Fensterbrett, "Ich hab gewonnen."
"Trotzdem. Ich verliere nicht gerne. Außerdem wollte ich das lange Wochenende für einen kleinen Ausflug nutzen und habe noch keine Begleitung."
Er sagt das, als wäre das, was er hier tut, das selbstverständliche der Welt,
was in mir sofort den Impuls auslöst, ihn zum Teufel zu jagen.
"Pfff", beginne ich, doch er kommt mir zuvor. Er macht einen kleinen Knicks und blinzelt formvollendet zu mir herauf.
"Ms Hazel Isabella Manning, würden Sie mich begleiten?"
Eigentlich hat er mich längst im Sack, aber ich lasse ihn ungern so schnell gewinnen. Ich setze eine nachdenkliche Mine auf und seufze laut vernehmlich.
"Äh...Eigentlich wollte ich die Couch in den nächsten drei Tagen nur verlassen, um ins Bett zu gehen. Außerdem...bist du mit dem Motorrad unterwegs?"
"Erstens: Dafür ist später noch genug Zeit. Und zweitens: Ja. Ist das ein Problem für dich? Zu kalt? Zu schnell?", neckt er mich.
Ich seufze erneut.
"Noch nen Kaffee?"
"Bis du fertig bist?", fragt er hoffnungsvoll.
"Ja.", erwidere ich lächelnd.
"Dann gerne."

Das erste Mal in meinem Leben fahre ich auf einem Motorrad mit. Am Anfang habe ich permanent das Gefühl, jeden Moment nach hinten wegzufliegen. Die Schwerkraft zerrt an mir und der Wind flattert durch meine Kleidung. Wirklich genießen kann ich nicht, dass mich nur ein Stolperstein vom Asphalt trennt. Ich habe meine Arme um Negans Hüfte geschlungen, der ungerührt Gas gibt und meinen zitternden Klammergriff ignoriert.
"Wo willst du eigentlich hin?", brülle ich zwischen zusammengepressten Zähnen nach vorne.
"Keine Ahnung."
Oh toll. Eine Fahrt ins Ungewisse. Genau mein Ding.
Jetzt schon, habe ich keine Ahnung, wo wir eigentlich sind. Irgendwo im Nirgendwo, fürchte ich.

An einer Kreuzung fährt er rechts ran und bringt die Maschine zum Stehen.
Er wühlt in seiner Tasche, schiebt sich eine Zigarette zwischen die Lippen und dreht sich dann zu mir um.
"Wo willst du denn hin?", fragt er.
"Äh", mache ich und steige mit wackligen Knien von der Kawasaki. Endlich wieder festen Boden unter den Füßen. Noch immer habe ich das Gefühl, nach hinten gezogen zu werden.
"Zum Meer?", schlage ich vor.
"Klingt gut. Willst du mal fahren?"
Ich schüttle heftig mit den Kopf.
"Oh nein! Vergiss es!"
"Angsthase.", meint er verächtlich und zieht an der Zigarette, bläst mir eine blaue Wolke entgegen.
"Hast du eigentlich nen ganzen Fuhrpark Zuhause?", frage ich hustend, bevor er mich weiter aufzieht.
"Hab bevor ich an der Boushall angefangen hab, als Gebrauchtwagenhändler gearbeitet. Die Corvette und die Hübsche hier hab ich mir selbst wieder aufgebaut."
Die Corvette wäre mir ehrlich gesagt lieber gewesen. Dann ist man wenigstens nicht gleich Matsch, wenn man von der Straße abkommt. Was hab ich mir jetzt nur wieder eingebrockt? Sehnsüchtig denke ich an meine Couch und langweilige Serien. Stattdessen fahre ich auf diesem Höllending durch die Pampa.
"Ein Lehrer mit Mechanikerqualitäten.", bemerke ich zynisch, "Falls mal was mit Benni ist, komme ich auf dich zurück."
"Ich schraube nur an Gefährten, die es wert sind.", entgegnet er herablassend, "Für dein Vehikel bleibt nur noch die Schrottpresse."

"Du fährst jetzt.", beschließt Negan schließlich, tritt seine Zigarette aus und schiebt mich Richtung Motorrad, "Ist wie fliegen."
Trotz meiner vehementen Proteste drückt er mir den Helm auf den Kopf und setzt mich auf die Kawasaki, als wäre ich ein bockiges Kind. Negan setzt sich hinter mich und legt meine Hände auf den Lenker.
"Ist ganz einfach.", erklärt er mit ruhiger Lehrerstimme, "Hier gibst du Gas. Und hier bremst du. Und der Rest ist wie Fahrradfahren."
"Negan, ich will das nicht.", maule ich, "Ich bringe uns noch beide um. Ich will noch nicht sterben."
"Ich bin doch da.", meint er beruhigend, "Und ich verspreche dir hoch und heilig, dass keiner von uns beiden heute ins Gras beißen wird."
Mein Herz klopft bis zum Hals. Ich habe wirklich Schiss.
"Versprochen?", frage ich unsicher, um mir selbst irgendwie Mut zuzusprechen.
"Versprochen.", bestätigt er. Sanft dreht er meine Hand am Gas. Der Motor röhrt auf und die Maschine springt nach vorne wie eine wildgewordene Raubkatze. Ich gebe einen spitzen Schrei von mir und hätte die Kawasaki vor lauter Schreck beinahe an einen Baum gelenkt. Zum Glück reißt Negan im letzten Moment das Steuer noch herum.
"Okay...wenn du so weiter machst, nehme ich mein Versprechen wieder zurück!", brüllt er nach vorne.
"Ich versuch's ja!", brülle ich zurück.
Es dauert eine ganze Weile und einiges an Negans Geschick, bis ich den Dreh raus habe und nicht ständig versuche, uns umzubringen. Plötzlich ist es ganz leicht.
Die Welt rast an uns vorbei. Bäume, Wälder, Felder verchwimmen zu verwischten Farbtupfern. Es ist tatsächlich ein bisschen wie Fliegen. Erst als wir wieder anhalten, merke ich, dass ich die ganze Zeit gelacht habe.

Irgendwann am späten Nachmittag erreichen wir ein kleines Städtchen in der Virginia Beach Area. Der Ort hat genau ein Hotel und wir beschließen, es dort einfach zu versuchen.
"Wenn nicht, fahren wir einfach weiter", meint Negan unbeirrt, "Oder wir übernachten unter freiem Himmel."
Auf letzteres könnte ich gerne verzichten, denn die Hitze des Spätsommers liegt eindeutig hinter uns. Nachts wird es mittlerweile bitterkalt und es hat nicht allzu viel dicke Kleidung in meinen Rucksack gepasst. Als wir das Hotel betreten, bete ich innerlich, dass noch ein Zimmer frei ist.
An der Rezeption sitzt ein pickeliger  Mittzwanziger, der sich gebannt ein Footballspiel auf einem kleinen Bildschirm ansieht. Er bemerkt uns gar nicht. Negan räuspert sich laut vernehmlich, aber der Typ reagiert noch immer nicht, also fährt Negan eine neue Strategie auf.
Er lehnt sich an den Rezeptionstresen und fixiert mich mit seinen dunklen Augen.
"Ich liebe Hotels.", bemerkt er etwas lauter, als man bei einem privaten Gespräch sprechen würde, "Sie sind nämlich dafür da, dass man eincheckt und dann rund um die Uhr vögelt. Bumst. Knattern. Rammelt. Egal was dir Schmutziges vorschwebt, Honey - hier erfülle ich dir jeden Wunsch."
Seine kleine Rede verfehlt ihre Wirkung nicht. Der Typ reißt seinen Kopf hoch und starrt uns entgeistert an. Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken. 

"Oh.", meint Negan grinsend und dreht sich zu dem Typen um, "Haben Sie jetzt etwa Zeit für uns? Wir wollen ein Doppelzimmer für heute Nacht."
Pickelchen nickt eilig und legt uns einen Schlüssel auf den Tresen.
"Macht 40 Bucks. Und ich brauch' noch ne' Telefonnummer und 'nen Namen."
Negan nickt und legt ihm 40 Dollar vor die Nase.
"Negan Richard Walker.", sagt er dann im ernsten James Bond Tonfall und schiebt eine seiner Boushall-Visitenkarten über den Rezeptionstresen, "Vertrauenslehrer."
Der Rezeptionist blickt verwirrt auf die Visitenkarte vor ihm. Offensichtlich hat er keine Ahnung, was er damit anstellen soll.
"Äh...", macht er und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. Er blickt unsicher auf, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass Negans Gesichtsausdruck ihm verrät, ob er verarscht wird. Doch Negan hat ein absolut wasserdichtes Pokerface aufgesetzt.
"Ich hab Ihnen meine Nummer rangeheftet.", informiert er den armen Kerl, "Wir beziehen dann mal unser Zimmer."

"Dir ist schon klar, dass du dich absolut lächerlich machst?", sage ich, als wir die Treppe zu unserem Zimmer hinaufsteigen.
"Jep.", kichert er, "Aber allein dein Gesichtsausdruck ist es das wert."
"Willst du das ganze Wochenende damit verbringen, mich zu blamieren und deine Visitenkarten zu verteilen, um mich zu ärgern?"
Er wirft mir einen Seitenblick zu, in seinen Augen blitzt es schelmisch.
"Unter anderem."

Das Hotelzimmer ist einfach, aber sauber. Es ist auf jeden Fall besser als gar nichts. Und das Queensize-Bett ist, wie ich bei einem kurzen Probesitzen feststelle, wirklich bequem.
Negan lässt unsere Rucksäcke auf den Boden plumsen und bleibt einfach mitten im Raum stehen.
"Was ist?", frage ich irritiert, als ich merke, dass er mich ansieht.
"Das mit dem Vögeln habe ich vorhin ernst gemeint."
Seine Stimme ist noch ein wenig tiefer und rauer als sonst. Mein Herz beginnt sofort kleine Hüpfer zu machen, kleine Schauer jagen über meine Haut. Seine Augen scheinen noch eine Spur dunkler geworden zu sein, als er mit langen Schritten auf mich zukommt.
Er versetzt mit einen kleinen Schubser, damit ich nach hinten auf das Bett falle. Dann ist er schon über mir. Ich sehe zu ihm auf, meine Brust hebt und senkt sich schnell. Wieder ist da dieses Knistern zwischen uns, versetzt die Luft zwischen unseren Körpern in flirrende Schwingungen. Leidenschaft und Lust durchzuckt mich und ich sehe in seinen Augen, dass es ihm genauso geht.
Stürmisch presst er seine Lippen auf meine, seine Hände sind bereits unter meinem T-Shirt, zerren daran. Ich stöhne auf, als er unter meinen BH gelangt, ruppig über die empfindliche Haut darunter streicht. Ich schließe einen Augenblick die Augen, genieße seine besitzergreifenden, leidenschaftlichen Küsse. 
Dann stoße ich ihn zur Seite, sodass er auf den Rücken rollt und ich mich auf seine Hüfte setzen kann. Ihm scheint zu gefallen, dass ich die Initiative ergreife, denn er lässt widerstandslos geschehen, dass ich seine Arme nach oben ziehe und seine Handgelenke festhalte. Ich beuge mich zu ihm hinunter und übersäe sein Gesicht mit Küssen, wandere langsam seinen Hals hinab. Ich spüre unter meinem Körper, wie sein Blut sich in seinem Unterleib sammelt. Diese Erregung bei ihm auszulösen, zu sehen, dass ich ihn genauso wenig kalt lasse, wie er mich, macht mich beinahe übermütig. Er hat die Augen geschlossen, ein seliges Grinsen liegt auf seinen Zügen, sein Atem entweicht stoßweise und schnell. Ich habe ihn in der Hand.
Na warte, wir haben noch eine Rechnung offen.

Meine Lippen wandern wieder nach oben, während ich mit fliegenden Fingern sein Hemd aufknöpfe. Ich knabbere an seinem Ohrläppchen, während meine Hände immer weiter abwärts wandern.
"Du hast mich nach meinen schmutzigsten Fantasien gefragt", hauche ich ihm ins Ohr, "Ich hätte gern, dass du mich auf diesem Motorrad fickst. Und einen Dreier wollte ich auch schon immer mal haben."
"Frau oder Mann?", presst er hervor.
"Frau", flüstere ich.
Sein Grinsen wird noch breiter.
"Ah. Now we're talking.", seufzt er. Ja, denke ich lächelnd, jetzt verstehen wir uns.
Meine Finger schlüpfen unter seinen Hosenbund, streichen über die weiche Haut seiner Leisten, unter der das Blut pulsiert.
Ich beuge mich erneut zu ihm herab.
"Aber das wird es dieses Wochenende alles nicht für dich geben. Du hast mich wegen dem Papierkram verarscht. Bevor du mir nicht ein schönes Essen spendiert und dich angemessen entschuldigt hast", fahre ich leise fort, "Passiert nichts von alldem."

Er ist unter mir erstarrt, reißt die Augen auf und blinzelt mich verwirrt an. Offensichtlich ist nicht genug Blut für sein Hirn übrig geblieben.
Ich grinse triumphierend und klettere von ihm runter.
"Das...das kannst du jetzt nicht...", stößt er tonlos hervor.
"Wie du mir, so ich dir", entgegne ich unbarmherzig und baumle mit den Beinen. Es ist ja nicht so, dass es mir nicht auch schwerfällt, darauf zu verzichten. Mein ganzer Körper protestiert lauthals, dass ich so abrupt aufgehört habe. Aber die Genugtuung überwiegt. Strafe muss sein.
"- Du solltest vielleicht erstmal kalt duschen.", rate ich ihm böse lächelnd.

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