Kapitel 57
Legolas Sicht
Bereits sehr früh erwachte ich und suchte meine beiden Freunde. Ich fand sie an der Tafel nebeneinander sitzend. Haldir und Arrian tauschen verliebte Blicke aus und Haldir legte seine Hand häufig auf ihren Bauch. Ich beobachtete sie einen Moment und wollte diese kleine friedvolle Welt nicht stören. Ich gönnte es ihnen und würde sonst was dafür tun mit meiner Frau so da zu sitzen.
Meine Gefährten schliefen noch und so musste ich kein schlechtes Gewissen haben, meine Zeit nicht mit ihnen zu verbringen.
Ich wurde entdeckt von Frau Galadriel. Sie legte eine Hand auf meine Schulter. „ Prinz von Düsterwald - ihr macht schwere Zeiten durch und doch wird eure Geduld und Tapferkeit belohnt werden - Legolas." Ihre Worten gaben mir Hoffnung und Mut. Ich setzte mich zu meinen Freunden, die wahrlich wussten mich auf zu muntern, nicht wie Aragorn. Viel Zeit blieb uns nicht, denn nach dem Frühstück wurde alles zusammengepackt und die weitere Vorgehensweise besprochen. Da wir von Orks verfolgt wurden, verschafften wir uns einen Vorsprung mittels Boote. Galadriel hatte für jeden von uns ein Geschenk zum Abschied. Ich bekam einen Bogen der aus besonderem Holz gefertigt wurde und perfekt in der Hand lag. Wir alle bekamen Umhänge, die uns wärmten und Schutz boten, befestigt mit einer Brosche von Loriens Blätter. Eine zarte Elbin legte ihn mir an und hielt stets mit einem sanften Lächeln Augenkontakt zu mir. Meine Verzweiflung kam in mir erneut auf, sie musste mir in den Augen stehen. Die Elbin legte eine Hand auf meine Wange:„Verzagt nicht mein Prinz ihr werdet eure Prinzessin wiedersehen."
Zum Schluss drückte ich Arrian, der Tränen in den Augen stand und Haldir der mich mit Bedauern ansah. Ich überreichte Haldir den Brief, mit der Bitte, ihn Lenya zu überreichen. „Beschütze sie Haldir! Wenn es nötig sein sollte, bitte ich dich, nichts unversucht zu lassen!" Er nickte und auch Arrian nickte mit trauriger Miene.
Wir stiegen in die Boote und ich teilte meins mit dem Zwerg. Er sah aus wie frisch verliebt und strahlte über beide Ohren. Er wusste sein Geschenk wahrlich zu wertschätzen und das erwärmte noch mehr mein Herz für diesen kleinen Mann. Er bekam 3 Haare von Frau Galadriel und das bedeutete ihm die Welt. Er drehte sich um, lächelte mich an und legte eine Hand auf mein Knie. „Das wird schon Spitzohr. Als Frau an deiner Seite muss man ja taff sein." Kicherte er mit einem Zwinkern und drehte sich wieder um. Er hatte also mein Gespräch mit Haldir und Arrian mitbekommen. Er versuchte mich auf seine Art auf zu muntern. Einen ganzen Tag lang verbrachten wir auf dem Fluss ehe wir am Ufer anlegten und rasteten. Ich war unruhig denn die ganze Zeit über vernahm ich Kreaturen die uns am Land verfolgten. Kaum das der Tag anbrach setzten wir unsere Reise auf dem Fluss fort. Vor einem Wasserfall legten wir an und verließen die Boote. Aragorn wollte bei Anbruch der Nacht den Fluss überqueren. Ich hielt es für keine Gute Idee. Ein bedrohlicher Schatten zog hinauf und ich teilte meine Bedenken mit Aragorn, der diese aber weitgehend missachtete.
Boromir und Frodo waren nicht in unserem Lager und so machte sich Aragorn auf dem Weg sie zu suchen. Ich blieb bei den Hobbits und dem Zwerg. Permanent lauschte ich in den Wald, jeden Moment mit der Gefahr rechnend. Mein Gefühl ließ mich nicht im Stich. Ich hörte die stampfenden Schritte von den Uruks und das Klirren von Stahl. Gimli und ich folgten dem Geräusch und fanden einen umzingelten Aragorn. Von Frodo war hier keine Spur. „Aragorn - Lauf!" rief ich ihm zu, während ich seine zahlreichen Gegner niederstreckte. Aragorn kam nicht weit, es waren einfach zu viele, die sich uns in den Weg stellten. Ich schoss Pfeil um Pfeil bis ich das Horn Gondors hörte. Boromir war in Gefahr und wir versuchten uns so schnell wie möglich zu ihm durch zu kämpfen. Dutzende Uruks versperrten uns den Weg und es dauerte einfach viel zu lange. Die Uruk-Hai waren teilweise so nah an mir dran, dass ich den Pfeil ohne Bogen in sie hinein bohren konnte. Ich fürchtete, dass wir übermannt wurden. Ich konnte noch nicht sagen wieso, doch die Meute zog ab und ging weiter. Der Weg zu Boromir war freier und so hielt ich Aragorn den Rücken frei. Ich gelangte zu ihm, als er gerade dem Anführer den Kopf abschlug. Boromir richtete letzte Worte an Aragorn und verriet ihm, dass Merry und Pippin von den abscheulichen Kreaturen entführt wurden. Boromir erlag seinen Verletzungen und richtete noch ehrenhafte Worte an Aragorn der theoretisch sein König war. Auch wenn ich Boromir nicht sonderlich leiden konnte, war sein Verlust eine Tragödie. Ich wischte mir den Dreck aus dem Gesicht und versuchte Ruhe zu bewahren. Wer würde der nächste sein, der fallen würde bei dem Versuch den Ringträger zum Schicksalsberg zu bringen?!
Ich hörte das jemand mit dem Boot auf dem Wasser war und über den Fluss paddelte. Es konnte nur Frodo oder Sam sein, da Merry und Pippin entführt wurden, Gimli und Aragorn hier mit mir beim toten Boromir standen. Ich nahm an, dass wir ihnen folgen würden, doch Aragorn hielt mich ab. Er erklärte mir, dass es Frodos Wille war, alleine weiter zu reisen. War das der richtige Moment um um zu kehren und meine Frau aufzusuchen? Ich war mir sicher, dass das Frau Galadriel gesehen hätte und mir auch so gesagt hätte. Das Schicksal hatte andere Pläne wie mir Aragorn offenbarte. Es war beschlossene Sache, dass wir die Halblinge nicht einfach so ihren Schicksal überließen, sondern auf Orkjagd gingen mit dem Ziel sie lebendig zu befreien. Wir nahmen nur leichtes Gepäck mit und folgten der Meute zu Fuß. Gimli war mit Abstand der langsamste von uns und ich ließ keine Gelegenheit aus, um ihn das vor zu enthalten.
Aragorns Talent, Spuren zu lesen, verschaffte uns einen Vorteil. Gimli jammerte, dass wir seit 3 Tagen ohne Rast auf der Jagd waren was mich belustigte. Dann ein Hoffnungsschimmer, als wir nahe der Grenze von Rohan eine Brosche Loriens fanden. Anhand der frischen Spuren konnte ich sehen, dass die Uruks beabsichtigen die Hobbits nach Isengard zu bringen. Wir mussten sie unbedingt vorher abfangen. Aragorn schätze ab, dass sie uns noch einen Tagesmarsch voraus waren. „Sie rennen als ob die Peitschen ihrer Herren hinter ihnen her wären." verkündete ich meinen Gefährten, was ich mit meinem guten Gehör wahrnahm. Die Sonne ging bereits unter doch wir liefen die Nacht durch, damit wir unsere Freunde zeitnah retten konnten. Die rot aufgehende Sonne ließ nichts gutes verheißen und ich fürchtete was kommen mag.
Wir sichteten Reiter von Rohan und Aragorn rief nach ihnen. Das war einFehler - dachte ich noch als gerade um die 200 Reiter auf uns zu galoppierten und uns umkreisten. Speere wurden auf uns gerichtet und es gab kein Entkommen. Scheinbar der Heerführer stieg von seinem Pferd und fragte uns in einem harschen Ton, was ein Mensch, ein Elb und ein Zwerg in der Riddermark zu suchen hatten. Er drohte Gimli als dieser ihn nach seinen Namen fragte. Mein Temperament ging mit mir durch und ich richtete Pfeil und Bogen auf ihn. „ Ihr würdet sterben ehe ihr zum Streich ausholtet!" Aragorn drückte meinen Arm runter und stellte uns drei vor. Der Heerführer gab sich als Eomer zu erkennen. Argorn erläuterte unser Anliegen, dass wir 2 Freunden auf der Spur waren die von Uruks und Orks entführt wurden. Eomer schaute betroffen drein als er uns von der letzten Nacht erzählte wo seine Schaar eben genau diese Orks erschlugen und keinen am Leben ließen. „Sie sind tot?!" waren Gimlis direkten Worte. Wieder hatte unsere Gemeinschaft versagt und meine Gedanken wurden finsterer. Ich empfand Trauer aber auch Kälte in meinem Herzen. Ich kannte das Gefühl - diese Leere trug ich viele Jahre mit mir herum, bis mich Lenya davon erlöste. Eomer sah betroffen aus. Er erinnerte mich an mich selbst aus vergangenen Tagen, wo auch für mich nur der Schutz des Landes und die Schlachten zählten bis ich irgendwann erkannte, dass ein Sieg einen nicht im Bett wärmte oder Liebe schenkte. Ich vermisste meine schöne Frau so sehr. Der Heerführer gab uns 2 Pferde aus seinen Reihen die seit der letzten Nacht keine Besitzer mehr hatten. Hasufell und Mina hießen die Beiden. Ich nahm die schimmel Stute Mina und half Gimli auf. Ich setzte mich vor ihm und mein Herz wurde schwer wie Blei. Zum einen weil wir zu den brennenden Haufen mit toten Orks ritten um unsere Freunde zu finden und Hinweise mit ihnen geschehen war und zum anderen saß sonst Lenya mit mir auf dem Pferd und dieses Gefühl vermisste ich sehr. Mina war eine kräftige und wunderschöne Stute. Sie war ein richtiges Kriegerross. Beim Anblick der aufgestapelten Leichen schwand auch der letzte Funke Hoffnung, sie vielleicht doch noch lebend zu finden. Ich senkte meinen Kopf während ich ihrer Gedenke und trauerte. Aragorn Schrie vor innerlichen Schmerzen und ließ sich auf die Knie fallen. Er fand dabei Spuren von den Halblingen, die in den Fangornwald führten. Mit neuer Hoffnung folgten wir den Spuren in den Wald. Doch was wir fanden war noch überwältigender als alles was ich mir vorstellen konnte. Ich vernahm weiße Magie und warnte Aragorn, dass sich der weiße Zauberer uns nährte. Mit den Waffen auf Anschlag bereit haltend standen wir dem weißen Zauberer gegenüber, der sich als Gandalf der Weiße zu erkennen gab. „Verzeiht mir! Ich habe euch für Saruman gehalten." Meine Stimme brach und ich wurde von meinen Gefühlen überwältigt. Mit einem Lächeln tat es Gandalf ab. Er erzählte uns von seinem Tod und seine Wiederauferstehung. Ich lauschte gespannt seinen Worten und musste mehrfach einen Kloß im Hals runter schlucken. Merry und Pippin waren am Leben und in der Obhut von Ends. Dieser Tag hätte nur besser werden können, wenn ich meine Frau wieder hätte, doch das wäre wohl zu viel des Guten und unmöglich.Gandalf nahm mich beiseite und sprach aufmunternde Worte zu mir. „Ich habe sie gesehen! Ihr könnt wahrlich stolz auf eure Frau sein! Sie hat großes vollbracht und wird es auch weiter tun! Ihr seid ein unverzichtbares Mitglied der Gemeinschaft mein Prinz. Ihr habt recht daran getan bei euren Freunden zu sein!" Ich lachte vor Erleichterung auch wenn der Zauberer nach wie vor in Rätseln sprach. Gemeinsam verließen wir auf dem selben Weg den Fangornwald und riefen unsere Pferde zu uns. Gandalf rief Schattenfell den Fürst aller Rasser zu sich. Ich war mir sicher, Lenya würde für diesen Anblick töten, kannte sie sich doch durch ihren Vater sehr gut mit Pferden aus. Wir traten den langen Weg nach Edoras an. Ein paar Tage wird es in Anspruch nehmen. Gandalf wollte nach Rohan, weil es die ersten Länderein waren, die Sauron vernichten wollte. Es wird Krieg in Rohan geben und es war enorm wichtig, dass Rohan nicht fällt. Doch dafür müsste Theodin vom Einfluss Saurons befreit werden. Deswegen suchten wir die goldenen Hallen auf. Einige Tage später erreichten wir Edoras und die goldene Halle. Die Stimmung in der Stadt war dunkel und alles andere als einladend. Gimli traf es auf den Punkt : „Auf jeden Friedhof ist die Stimmung fröhlicher!" Ich musste schmunzeln denn er hatte recht. Als wir vor den Hallen ankamen und wir Einlass erbaten, mussten wir all unsere Waffen abgeben. Gandalf hatte zur Tarnung seinen grauen Mantel übergezogen und tat als ob er ein alter zerbrechlicher Mann war, der seinen Stab als Stütze brauchte. Um diese Aussage zu untermauern, reichte ich dem Zauberer meinen Arm zur Stütze. Wir traten ein, doch sobald sich die Türen hinter uns schlossen ließ er meinen Arm los und konzentrierte sich ganz und gar auf Theodin. Grima legte sich mit Gandalf an und wich zurück als er ihn mit dem Stab bedrohte. Schlangenzunge veranlasste den Zauberer den Stab ab zu nehmen. Einige unholde wollten auf Gandalf stürzen, doch das wussten meine beiden Freunde und ich zu verhindern. Ich versuchte nicht all zu hart zu sein und schlug die Menschen nur soweit ko, dass sie uns nicht mehr in die Quere kamen. Doch manche wollten es wissen und mit ihnen hatte ich dann keine Gnade mehr. Dem letzten, der mich von hinten anfallen wollte schlug ich meinen Ellenbogen gegen das Kinn und knockte ihn aus. Gimli hatte besonders viel Freude an der Prügelei und kostete es beinahe so richtig aus und setzte sich auf Grima um ihn an der Flucht zu hindern. Gandalf demonstrierte indes seine neu gewonnene Kraft und befreite den König von Saruman. Es bedurfte eine menge Klärungsbedarf denn während der König besessen war, verstarb sein Sohn. Noch am selben Tag fand die Beerdigung statt. Kein Vater sollte seinen Sohn zu Grabe tragen. Ich dachte an meinen Vater und das ich ihn schon viele Jahre nicht mehr gesehen habe. Auch ihn vermisste ich und wusste, dass er mich auch vermisste. Er hing sehr an mir – seinen einzigen Sohn – sein einziges Kind. Ich zuckte ein wenig zusammen als Eowyn das Klagelied anstimmte. Es kostete mich Mühe,mir nichts anmerken zu lassen, dass ihr Gesang mir Schmerzen bereitete. Ich versuchte mich an Lenyas Stimme zu erinnern, doch zu meinen bedauern gelang es nur teilweise.
Nach der Beerdigung wurde weitere Vorgehensweise besprochen, denn es wurde Zeit Maßnahmen zu ergreifen, gegen den bevorstehenden Krieg. Es wurde beschlossen, dass wir zur Festung nach Helms Klamm ziehen sollten um dort einen Vorteil zu haben. Ich war mir nicht sicher ob diese Festung wirklich ein Vorteil war. Gandalf besprach mit uns, dass er im norden nach Eomer suchen würde, um Rohan wieder zu vereinen. Wir sollten dafür sorgen, dass die Verteidigung bis dahin stand hielt. Ich hatte arge Bauchschmerzen bei dem Gedanken an die bevorstehende Schlacht. Ich kämpfte nicht mit meines gleichen und das machte mir am meisten Sorgen, die begrenzten Fähigkeiten der Menschen. Ich machte Mina fertig und hing meinen Gedanken nach. Im Augenwinkel beobachtete ich Aragorn wie er ein wildes Pferd besänftigte und beruhigende Worte auf elbisch zu ihm sprach und Eowyn ihn mit verliebten Augen ansah. Ich kannte ihren Gesichtsausdruck, es war der Gleiche mit dem mich Lenya immerzu ansah. Die Gedanken an Lenya schmerzten sehr und ich legte meine Stirn an die meines Pferdes und legte meine Hand auf meine Brust als ob das den Schmerz lindern könnte – tat es aber nicht. Wir brachen auf und ich führte mein Pferd um sie ein wenig zu schonen. Gimli saß auf dem Pferd von Eowyn und sie führte die beiden. Ihm gefiel es anscheinend und er erzählte den jungen Mädchen Geschichten aus seiner Heimat. Das Pferd erschrack und brach aus wobei Gimli runter fiel. Ich schmunzelte vor mich hin und auch Eowyn lachte fröhlich. Während der Pausen kundschaftete ich den vor uns liegenden Weg aus und ließ meinen Blick in die Ferne schweifen. Ich konnte nicht um hin das Volk zu betrachten, welches wir schützen sollten. Ich sah Eowyn die mit Hoffnung in den Augen Aragorn etwas selbst gekochtes überreichte. Es schien seinen Gesicht nach nicht zu schmecken und er wollte es weg kippen, als sie sich ihm wieder zuwand. Er verbrühte sich ein wenig die Hand. Das Gesicht das er dazu machte ließ mich in ein herzhaftes Lachen ausbrechen. Keiner bemerkte mich hier oben und so blieb ich hier und betrachtete das weitere Treiben. Zum Schlafen gesellte ich mich zu Gimli, der schon friedlich grunzte. Wir zogen im Morgengrauen weiter und ich übernahm gemeinsam mit denKönigswachen den Posten den vor uns liegenden Weg und die Umgebung aus zu kundschaften. Die Wachen wurden von einem Warg aus dem nichts angegriffen. Ich eilte zur Hilfe und erschoss diesen, ehe er die 2 Wache angriff. „Ein Späher!" rief ich Aragorn zu. Ich rannte den Hügel hinauf und schoss so viele Warge und Reiter ab wie ich konnte. Ich hörte Hufgedonner hinter mir, schoss den letzten Pfeil und hielt ausschau nach Mina. Sie galoppierte mit Gimli drauf auf mich zu und ohne lange nach zu denken schwang ich mich auf ihrem Rücken. Ob mit Absicht oder nicht, Gimli fiel runter mitten im Getümmel einiger Warge. Ich sorgte mich um ihm und erschoss einen, der direkt auf Gimli fiel. Aragorn erstach einen weiteren, der auf den toten Warg fiel unter dem Gimli bereits lag. Der Zwerg befreite sich und zerhackte mit der Axt alles was ihm in den Weg kam. Die Schlacht war schnell vorbei und ich hielt ausschau nach Aragorn. Ein sterbender Ork röchelte und lachte hämisch in seinen letzten Atemzügen. „Was weißt du?" fragte ich ihn und schüttelte ihn dabei. Der Blick ging zur Klippe und der Ork behauptete, dass er dort hinunter gestürzt sei. Mein Herz blieb stehen und mir stockte der Atem. „Du lügst!" waren noch meine letzten Worte an ihm, ehe er für immer verstummte. Die Bestie hielt etwas glänzendes in der Klaue und ich holte es hervor. Es war Arwens Kette, die sie Aragorn vor längerer Zeit schenkte. Ich ging zur Klippe, warum wusste ich nicht. Ich hoffte auf Antworten aber nicht seinen leblosen Körper dort vor zu finden. Ich rang um Luft und Fassung. Alle Tatsachen sprachen dafür, dass er in den Tot stürzte doch ich weigerte mich das anzunehmen oder mich dieser Tatsache zu stellen. Theodin trat an meine Seite und bat mich ihm zu folgen. Mit Trauer in den Augen folgte ich ihm zur Festung von Helms Klamm. Gimli übrnahm das Reden als Eowyn uns hoffnungsvoll ansah und nach Aragorn fragte. Es vergingen 2 Tage, die ich nahezu allein verbrachte und mich meiner Trauer hingab. Ich aß, weil ich bei Kräften bleiben musste, dass war ich Lenya schuldig. Wenn ich sterben sollte, dann würde ich dutzende Orks und Uruks mit in den Tot reißen. Am Abend des 2 Tages geschah erneut ein Wunder. Ein schwer verwundeter Aragorn betrat die Festung Helms Klamm als mir diese Nachricht zu Ohren kam, lief ich zweifelnd zum König, wo er sein sollte. Ich trat ein und tatsächlich stand dort Aragorn mit etlichen Verletzungen. Ich begrüßte ihn mit den Worten: „Du bist spät!" und umarmte ihn lachend. Dann überreichte ich ihm seine Kette, die er bei der Schlacht verlor. Er nahm sie dankend an und zog mich mit zum König. Er hatte etwas zu verkünden. „10.000 Orks und Uruk-Hais sind auf dem Weg und werden morgen bei Einbruch der Nacht hier sein und uns angreifen. Wir müssen uns bereit machen!" Angst stand in des Königs Augen und das auch absolut zurecht! Wir begaben uns zur Nachtruhe und das Volk sollte erst am Morgen in Kenntnis gesetzt werden, um nicht vorzeitige Unruhen zu verbreiten. Ich fand so gut wie keinen Schlaf und ging gedanklich die Ereignisse der letztenTage durch. Ich war äußerst erleichtert, dass Aragorn dem Tod entkommen war und dankte der Valar dafür.
Am kommenden Tag wurde der bevorstehende Krieg verkündet. Aragorn legte sich mächtig ins Zeug für die Vorbereitungen. Ich versuchte ihn zu bremsen. „Aragorn du musst dich ausruhen! Halbtod nützt du uns nichts." Doch er winkte nur ab und überhörte das. Zu allem Überfluss redete Eowyn auf ihn ein, weil sie mit ihrer Position nicht einverstanden war. Es wurden Waffen verteilt und nun sah man, wer mal eben zum Krieger ernannt wurde. Die meisten haben zu viele oder zu wenige Winter erlebt. Es waren nicht mehr als 300 Männer. Meine Verzweiflung und Wut stieg in mir auf. Auf elbisch redete ich mit Aragorn, dass die Furcht zu groß sei und es unmöglich wäre mit 300 Mann, die nicht mal sonderlich gut waren gegen 10.000de zu kämpfen. „Wir werden alle sterben!" sagte ich ihn noch auf elbisch, doch Aragorn antwortete in der Sprache der Menschen : „Dann werde ich als einer von ihnen sterben!" Er wand sich um und ging. Ich wollte ihm nach und erklären, dass ich es nicht zu lassen konnte, denn ich würde Lenya mit in den Tod reißen. Gimli hielt mich auf ihm zu folgen. Er brauchte wohl etwas Zeit für sich. Ich bereute so streng zu Aragorn gewesen zu sein. Er war mein Freund und hatte sich diese Entscheidung sicherlich nicht leicht gemacht. Außerdem mussten wir nur so lange stand halten, bis Gandalf mit Eomers Heer zur Rettung kommen würde. Es war an der Zeit sich kampfbereit zu machen und so zog ich meine Lederrüstung und Kettenhemd an. Da ich mich alleine anziehen musste, dauerte es länger und dennoch war ich als erster fertig. Es wurde Zeit für versöhnliche Worte. „Wir vertrauten dir stets. Nie hast du uns fehl geleitet. Ich hätte nicht an dir zweifeln dürfen. Verzeih mir!" Lächelnd legte er eine Hand auf meine Schulter. „Ich weiß welches Schicksal an dir gebunden ist. Ich verstehe es. Es gibt nichts zu verzeihen Legolas!" Erleichtert legte ich ihm auch meine Hand auf die Schulter. Ich hörte ein Horn. Meine Aufregung stieg, denn es war ein Elbenhorn. „Das ist kein Orkhorn." sagte ich nur meinen Freunden, da ich nicht sicher war, wem es angehörte.
Eiligen Schrittes gingen wir hinauf um zu sehen, wer gekommen war um uns zu helfen. Haldir stand da mit einem Heer aus Elben. Es waren Elben aus Bruchtal und Lorien. Erleichterung machte sich in mir breit und Unglaube als ich sah, wer hinter ihm hervortrat.
„LENYA!"rief ich laut und sie blickte mich lächelnd an. Sie kam auf mich zu und noch ehe sie was sagen konnte schloss ich sie in meine Arme und küsste sie. Ich fühlte wie die Wärme in mein Herz zurückkehrte und genoss ihre weichen Lippen die ich nun seit beinahe 6 Monaten nicht mehr spürte.
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