Kapitel 45


Der Tag neigte sich dem Ende und ich war erschöpft aber immer noch hin und weg von meinem heißen Mann. Ich vermisste seine Berührungen, seine leidenschaftlichen Küsse, seine fordernden Hände. Wir saßen mit unseren drei Begleitern am Lagerfeuer. Aktuell amüsierten sich die Männer, wie ich Paley an die Gurgel ging und sie zu Boden warf. Auch mein Mann belustigte dieses Szenario im Nachhinein. Ich war mit meinen Gedanken woanders, während ich ihn unbewusst anstarrte. Verstohlen schaute er zu mir und lächelte mich verführerisch an. Im Leben hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass das Lächeln eines Mannes mich alles um mich herum vergessen lies und mein Herzschlag sich so sehr beschleunigte. 

„Nun ich denke wir schlafen morgen aus, füllen unsere Vorräte auf und brechen übermorgen auf. Gibt es Einwände?" fragte Legolas. Alle, auch ich schüttelten den Kopf. Legolas erhob sich und reichte mir seine Hand mit einem verführerischen Lächeln. Ich schaute aus meiner sitzenden Position zu ihm auf. Seine Haare wehten leicht im Wind und er sah so wunderschön aus. Ich nahm mir den Moment und brannte mir dieses Bild und diese Situation ins Gedächtnis ein. Er legte den Kopf zur Seite. „Machen wir einen kleinen Spaziergang meine Hübsche?" „Nichts lieber als das Meldo." Er zog mich hoch und wir entfernten uns fröhlich lachend vom Lager. Die letzten Sonnenstrahlen schienen noch und erhellten uns den Weg. Wir liefen schweigend Hand in Hand für einige Minuten nebeneinander her. Es war ungewohnt aber ein wunderschönes Gefühl, das mir die Sprache verschlug. So was einfaches und simples wie Händchen halten, konnten wir schon ewig nicht mehr machen. Wir kamen zu einem kleinen Bach, umringt von saftigen grünen Wiesen mit Blick auf die untergehende Sonne. Wir blieben stehen und verweilten an diesem schönen Fleckchen Erde. Legolas legte seine Arme um meinen unteren Rücken, während ich meine Arme um seinen Nacken legte. Wir schauten uns tief in die Augen und ich genoss einfach den Moment. „Du bist so wunderschön und unglaublich attraktiv Meldo." Ich musste es ihm einfach sagen, welche Wirkung er auf mich hatte. Ich sah in seinen Gesichtszügen und Augen, dass er genauso fühlte. 

„Wenn ich dich jetzt küsse, kann ich nicht mehr aufhören Melin." Schmunzelnd erwiderte ich: „Das Risiko gehe ich ein." Er legte eine Hand in meinem Nacken und nährte sich mir für einen innigen Kuss an. Legolas unterbrach ihn: „Ich liebe dich Lenya, von dem Tag an, wo Thorin nach dir rief wusste ich, dein Name wird mich für immer verfolgen." Ich war sehr gerührt und legte wieder meine Lippen auf seine. Meine Hand glitt zu seiner Brust und ich spürte seinen Herzschlag. Ich war süchtig nach diesem Gefühl und würde sterben wenn ich es nicht mehr spüren würde. Legolas wurde hemmungsloser und seine Lippen wanderten zu meinem Hals. Seine Hand glitt zum Dekolleté hinab während seine andere an meinem unteren Rücken mich enger an seine Lenden drückte. Ich spürte seine Lust und war darüber sehr erfreut. Ich vergrub meine Hände in seine Haare und atmete schwerer vor zunehmender Lust. Er ließ sich auf seine Knie sinken und ich folgte ihm in das saftige grüne Gras. Er zog sein Hemd aus. Ich genoss den Moment und biss mir auf die Unterlippe während ich ihn ganz genau in Augenschein nahm. Legolas beobachtete mich und schien den Moment genauso zu genießen wie ich. 

Ich berührte seine Haut so vorsichtig als sei sie aus Porzellan und seine Narbe am Oberarm. Er strich mir über meine Wange den Hals hinunter über meine Brust, zum Saum der Bluse. Fügig hob ich meine Arme und er streifte meine Kleidung über den Kopf. Sanft drückte er mich nach hinten und ich lies mich ins Gras fallen. Er küsste mich zwischen meinen Brüsten zum Bauch hinunter. Er zog mir die Stiefel aus und befreite mich von der Hose. Um es ihn zu erleichtern hob ich mein Gesäß an. Eh ich mich versah war ich vollkommen nackt. Mein Mann küsste mich zärtlich am Oberschenkel und meine Narbe. Nun entledigte auch er sich vom Rest seiner Sachen. Meine Kehle war trocken und mein Atem stockte bei seinem Anblick. Legolas  betrachtete mich genauer und ließ sich damit viel Zeit, ebenso wie ich. Wir wussten beide nicht, wann wir wieder in Genuss dieser Zweisamkeit kommen würden. 

Alles an ihm fühlte sich gut an und er roch so unglaublich verführerisch. Durch unser langes einstimmen auf den eigentlichen Akt begann Legolas zu beben. Ich glaubte einen Ausdruck des Bedauerns in seinem Gesicht zu sehen. Auch ich bedauerte und genoss alles zur selben Zeit. Als der Moment kam, wo er nicht mehr widerstehen konnte, zog ich ihn fordernd zu mir ran. Endlich drang er unter lustvollen Stöhnen in mich ein. Seine Liebe in mir zu spüren war ein sagenhaftes und unbeschreibliches Gefühl. 

Wir wiederholten den Akt der Liebe die ganze Nacht lang, bis der Morgen graute. Wir waren immer noch wach, außer Atem von dem letzten Beischlaf, glücklich und bedrückt zugleich. 

„Du spürst es auch Melin, nicht wahr?" Also hatte ich recht. „Ja, ich kann es nicht erklären doch es fühlt sich an als ob wir für längere Zeit zum letzten Mal in den Genuss dieser wunderschönen Innigkeit kamen." Ich wollte nicht, dass es endete - für unbestimmte Zeit, aber es würden auch wieder andere Zeiten kommen. Wir schmiegten uns aneinander. 

„Solange wir uns haben, warte ich, egal wie lange es sein muss - meine geliebte Frau." Ich war froh und dankbar über seine Worte, denn mein Gefühl sagte mir, dass es von mir aus kommen würde, dass wir über einen gewissen Zeitraum nicht mehr so nahe kommen würden. Wir lagen noch lange unbekleidet auf der Wiese und ließen uns von der Sonne wärmen. „Es tut mir leid Melin aber ich kann meine Gefühle dir gegenüber nicht so ausleben in Gesellschaft unserer Begleiter." Ich verstand das vollkommen. „Ich weiß Meldo, darüber haben wir doch auch schon in der Höhle gesprochen. Ich verstehe das!" Er strich mir eine Strähne aus meinem Gesicht und formte mit einem zarten Lächeln auf den Lippen das Wort -Danke- . Wir gingen wieder gemeinsam Hand in Hand zum Lager zurück. Bevor wir auf seine Freunde trafen, hielt ich an und zog ihn zu mir zurück und küsste ihn noch einmal ausgiebig. „Ich liebe dich." versicherte ich ihn noch einmal, bevor ich weiter ging. Er blieb einen Moment stehen. „Lenya!" Ich drehte mich um und sah in seine Augen ein Lächeln. „Ich liebe dich mehr als ich es dir mit Worten sagen kann." war seine Antwort. Dann holte er mich ein und ergriff meine Hand wieder. 

Seine Freunde waren bei den Pferden. Sie standen alle bei Ramira und schauten besorgt drein. Ein ungutes Gefühl überkam mich. „Was ist mit ihr? Warum so besorgt?" überfiel ich sie gleich mit meinen Fragen. Gilras kam auf mich zu und legte mir beruhigend eine Hand auf meine Schulter. „Lenya, sie lahmt und kann dich nicht mehr tragen. Du weißt wie unwahrscheinlich es ist, dass ihr Bein heilen wird. Überlege ob es nicht besser ist ..." „NEIN! Sprich es nicht aus Gilras! Sie wird nicht getötet! Ich finde einen Weg und werde alles darum geben, dass sie geheilt wird! Es soll nichts unversucht bleiben! Ich gebe sie nicht auf!" Tränen liefen mir über die Wange und ich legte meine Arme um den Hals meines geliebten Pferdes. Fieberhaft überlegte ich, wie ich ihr helfen konnte - wer ihr helfen konnte. Mein Vater musste kommen und sie mitnehmen, er wüsste sicherlich Rat. Ich vermutete ihn in Bruchtal. Doch wie sollte ich dorthin gelangen? Ich war so konzentriert, dass ich nicht mitbekam, dass alle auf mich einredeten 

.„Genug jetzt!" ertönte Legolas Stimme im strengen Ton. „Lenya, wie willst du ihr helfen?" „Ich muss sie zu meinem Vater nach Bruchtal bringen. Er wird ihr helfen können." Legolas nickte.„Penros, Dago – wer von euch bringt dieses Pferd nach Bruchtal und kann anschließend zu seiner Frau nach Düsterwald zurückkehren?" Penros meldete sich zu Wort: „Legolas bitte erlaubt mir, die Entscheidung zu übernehmen. Dago's Frau ist schwanger und ich denke sie freut sich und er sicher auch, wenn er bei seiner Familie ist." Ein breites Lächeln machte sich breit bei allen 4 Männern. „Dago, davon wusste ich nichts. Das muss gefeiert werden! Heute Abend stoßen wir darauf an! Mein Freund wir verlassen gemeinsam das Dorf und du gehst Richtung Bruchtal. Wir drei werden weiter ziehen zum Auenland. Lenya du brauchst ein neues Pferd." Ich war ihm unendlich dankbar, dass er mein Pferd nicht zur Schlachtbank führte und einen seiner besten Krieger los schickte, damit ihr geholfen werden konnte. Immer noch unter Tränen fiel ich dem Prinzen um den Hals und bedankte mich bei ihm. Er streichelte mir beruhigend über den Rücken. „Melin ich verstehe dich! Für Arod würde ich auch alles tun, um ihm zu helfen. Geh und schreib deinen Vater einen Brief, den Dago ihn überreichen kann." Er gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn und ließ mich wieder los. 

Bevor ich zu unserer Hütte ging, umarmte ich Dago stürmisch und dankte ihm, dass er diesen Weg für Ramira auf sich nahm. „Lenya ihr habt ein großes Herz und ich werde alles in meiner Macht stehende tun zu verhindern das es bricht und wenn ich 3Tage durch marschieren werde, um Euer Pferd zu euren Vater zu bringen. Mein Pferd Elsa brauch ich nicht dafür und ich bin mir sicher, dass ich für meine Heimreise ein Pferd von euern Vater bekomme. Elsa ist sehr feinfühlig! Gebt bitte gut Acht auf sie!" Er streichelte die Rappenstute neben sich und ich hielt ihr meine Hand hin. Ihre Nüstern blähten sich als sie meinen Geruch aufnahm. Sie stupste mich zärtlich an und wieherte leise. Zu guter Letzt gab ich Ramira noch einen Kuss auf ihre Nüstern. Später würde ich etwas Salbe auf ihr Bein schmieren. Ich ging aus dem Stall und berührte im vorbeigehen zufällig Legolas Hand. Sein Mundwinkel zuckte leicht, das konnte ich noch gerade so erkennen. Ich musste darüber schmunzeln, was er allerdings nicht mehr sah. Die Hütte war alles andere als gemütlich und ich beschloss, mir ein netteres Plätzchen zum Schreiben zu suchen. Ich stieg auf das Dach dieser Hütte und hatte wenigstens einen schönen Ausblick über die Umgebung und das weite Land. Bisher hatte ich nicht die Gelegenheit mit einen der Bewohner zu reden außer Paley. Ich beobachtete das rege Treiben von oben. Mir fiel auf, dass alle einen weiten Bogen um uns machten. In ihren Augen lag Misstrauen und ihnen gefiel die Entscheidung von Paley nicht, dass sah ich ihnen an ohne auch nur ein Wort mit denen gesprochen zu haben. Das erklärte vielleicht auch, warum sie keiner aus dem Verlies befreite. Es wäre für jeden ein leichtes gewesen, sie einfach freizulassen. 

Ich sah Legolas und seine Freunde aus dem Stall kommen. Sie unterhielten sich angeregt und wollten sich gleich am Feuer treffen. Legolas wollte nach mir sehen. Er wollte um meine Sicherheit wissen. Der gestrige Vorfall hatte ihn geprägt und in seinen Beschützerinstinkt bestärkt. Auf dem Dach lagen kleine Steine, da kam mir der Gedanke. Ich nahm ein paar und musste mich zusammenreißen, nicht laut loszulachen. Ich bewarf Legolas, zielte dabei auf seinen Oberkörper, damit das nicht ins Auge ging. Er brauchte doch länger als ich dachte um mir auf die Schliche zu kommen. Mein Mann sah hinauf und ich winkte ihm zu mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Während ich mich abmühte hier raufzukommen, sah es bei ihm aus, als wäre es eine Leichtigkeit. Oben angekommen, setzte er sich zu mir und schaute auf mein noch immer leeres Blatt. 

„Hast du eine Schreibblockade Melin?" „Was denn der Prinz wird sarkastisch?" neckte ich ihn lachend. Er rang nach Luft vor Lachen - eine absolute Seltenheit. Ich habe das noch nie bei ihm erlebt. Nun nach über einem Jahr Ehe lernte ich eine neue Seite an ihm kennen. Sie gefiel mir und ich hätte gerne mehr von diesem losgelösten Legolas. „Mir gefällt der Platz hier oben. Da bist du wenigstens in Sicherheit." Da war er wieder, mein Mann der alles und vor allem mich im Griff haben wollte. Ich gab ihm ein Klaps auf dem Arm. Er nahm meine Hand und küsste sie. Ein Blick nach unten verriet, dass seine Freunde auf ihn warteten. „Ich muss wieder runter. Leistest du uns Gesellschaft wenn du fertig bist?" Fragend guckte ich ihn an. „Ich dachte das wird ein Männerabend? Ich komme gerne dazu, aber nur wenn ich euch nicht störe! " Er gab mir ein Kuss auf die Wange. „Sei nicht albern Melin. Deine Abwesenheit würde mich stören. Außerdem verstehst du dich doch mit allen und sie würden dich auch vermissen, da bin ich mir sicher." 

Ich errötete leicht und sagte nur. „Nu gut, wenn ich meine Schreibblockade überwunden habe, komme ich zu euch runter." Er schmunzelte zufrieden und eh ich mich versah, schwang er sich vom Dach und landete elegant auf dem Boden. Ich konzentrierte mich nun auf dem Brief, was ich meinem Vater mitteilen wollte. Zuerst schilderte ich natürlich die Situation, warum Ramira extra zu ihm gebracht wurde. Ich erzählte ihm auch von unserer Reise und wie diese verlaufen sollte. Zum Schluss beteuerte ich, was für einen großartigen Mann ich hatte und dass ich ihn sehr liebte. Als der Brief fertig war, schaute ich glücklich lächelnd zu den Männern hinunter. Sie stießen mit ihren Krügen Bier an, vermutlich auf Dago's bevorstehende Vaterschaft. Bevor Legolas zum Trinken ansetzte blickte er zu mir nach oben und unsere Augen trafen sich. Er prostete mir zu und hielt den Blickkontakt während er trank. Er leerte den Krug, wischte sich mit dem Ärmel den Mund ab und stand auf. Zielstrebig trat er vor der Hütte nur so nah ran, dass er mich noch sehen konnte. „Komm zu mir runter Frau!" Mit großen Augen schaute ich ihn an. Er hielt die Arme ausgestreckt. Er hatte doch nicht wirklich die Absicht mich zu fangen. Belustigt schüttelte ich den Kopf. „Du willst doch nicht etwa dass ich springe?" Zur Antwort nickte er fordernd. Von dem einen Bier war er noch lange nicht betrunken. Er war noch zurechnungsfähig. „Vertrau mir Melin, ich werde dich fangen. Komm!" Ich steckte den geschriebenen Brief in mein Dekolleté und arbeitete mich zum Rand des Daches vor. Er nickte leicht und ich nahm meinen Mut zusammen, drehte mich um und ließ mich in die Tiefe fallen. Keine Sekunde zweifelte ich an Legolas. Er würde mich nicht fallen lassen. Der Fall kam mir wie eine Ewigkeit vor. Ich riss meine Augen auf, denn meine Angst konnte ich nicht einfach so abstellen. Zwei starke Arme fingen mich auf. Erleichtert atmete ich aus. „Ich bin beleidigt Melin. Du hast gezweifelt! Hast du so wenig vertrauen in mich?" Sein Blick verriet mir das er es ernst meinte. Dieser verdammte Kriegerstolz. Noch immer auf seinem Arm, streichelte ich seine Wange. „Sei nicht albern Meldo. Ich bin gesprungen ohne zu zögern und das obwohl ich Angst vor der Höhe und dem freien Fall habe. Mir blieb einfach die Luft weg während des Falls. Darf ich nicht erleichtert sein, in den Armen meines Mannes zu liegen?" Sein Blick wurde sanfter und er küsste mich. Einsichtig sagte er zu mir: „Doch natürlich Melin. Bitte Verzeih mir meinen fälschlichen gekränkten Stolz." Ich lächelte und gab ihm noch einen Kuss. „Natürlich aber nur wenn du mich jetzt runter lässt." Er tat es und führte mich zum Lagerfeuer und seinen Freunden. 

Der Abend gestaltete sich als recht heiter und wir gingen alle recht spät schlafen. Mich verfolgten merkwürdige Träume von Gilras und Penros. Als ich erwachte, konnte ich mich nicht an alles erinnern. Ich wusste nur, dass ich sie in inniger Umarmung und küssend in der Höhle sah, die sie damals gemeinsam inspizierten. Legolas Arm lag noch fest um meiner Taille. Ich streichelte seinen Arm, um ihn sanft zu wecken. Mein Mann erwachte und fasste sich an den Kopf. Ich schmunzelte, denn vermutlich brummte sein Schädel. So kann es ein ergehen, wenn man mehr als ein Krug Bier trank. Er sah nicht gut aus, genauso wie Gilras und Penros. Dago hatte sich mir zu liebe zurückgehalten, damit seine Sinne nicht getrübt sind, wenn er sich mit Ramira auf dem Weg machte. Dago und ich machten uns während der letzten Vorbereitungen über die Drei mit ihren dicken Schädel lustig. Es war so amüsant das wir uns gegenseitig halten mussten vor Lachen. Dago wurde ernster als er mir sein Pferd Elsa gab. Sie war wunderschön und pechschwarz. Ich kannte Ihre Rasse – sie war ein Friese. Diese Rasse wurde auch Königspferd genannt, da für gewöhnlich Hochrangige Personen wie Könige diese Pferde ritten. Sie waren äußerst massiv gebaut und deswegen sehr widerstandsfähig, was sie allerdings langsamer machte als die üblichen Warm- oder Vollblüter. Ich streichelte vorsichtig ihre Nüstern und sie neigte gleich ihren Kopf zu mir runter. Wir würden uns hervorragend verstehen.

„Vielleicht solltest du lieber Arod reiten und ich nehme Elsa? Sie ist ein beeindruckendes und stolzes Pferd. Sie ist gemacht für die Schlacht, nicht um schnell zu laufen. Lenya, bei Gefahr kann Arod dich schnell wegbringen." Ich runzelte meine Stirn. Er wollte mich vor jedem erdenklichen Kampf fern halten und war sogar darauf bedacht, mir mein Pferd danach aus zu suchen. Er meinte es nicht böse aber unterbewusst wollte er mich immer noch kontrollieren. „Nein Legolas, ich nehme Elsa. Sie ist genau das richtige Pferd für mich! Ich fliehe vor keinem Kampf!" Er bemerkte seinen Fehler und versuchte die Situation zu entschärfen : „Ja weißt du, ein Versuch war es wert. Elsa passt wirklich gut zu dir. Du sitzt so weit oben, dass niemand an dich heran kommt." Ich wusste seine Bemühungen, es wieder gerade zu biegen zu schätzen und lachte. Erleichtert lachte er mit mir und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich ging zu Ramira und machte ihr Zaumzeug um. Sie wurde nicht geritten aber irgendwann einmal von mir wieder hoffentlich. Jedes Pferd hatte sein Zaumzeug und behält es auch sein Leben lang. Ich verabschiedete mich von ihr und sagte ihr, dass ich sie über alles liebte. Dago war dabei sich von seinen Freunden zu verabschieden. Zuletzt umarmte ich ihn. „Pass gut auf euch auf mein Freund!" Er nahm Ramiras Zügel und ging Richtung Bruchtal. Ich sah ihm nach und stand dabei alleine. Legolas, Penros und Gilras holten unsere Pferde aus dem Stall. Legolas ließ Paley wieder frei. „Es war euch hoffentlich eine Lehre wie man mit Gästen umgeht!" Sie packte seinen Arm.

„Legolas ihr macht einen Fehler! Wenn ihr mich als Geliebte wählt, habt ihr eine geringe Chance, glücklich zu sein! Nennt mir einen Mann, der ohne Nachwuchs, ohne Erben glücklich wird?!" Er schaute sie angewidert und finster an. „Paley, so was kann nur aus deinem Schandmaul kommen! Du hast noch nie mit Leib und Seele geliebt! Hättest du es getan, wüsstest du, dass die Liebe deines Lebens das wirklich Einzige ist, was zählt!"Er zog seinen Arm aus ihrem Griff und wand sich von ihr ab. Ich habe alles gesehen und gehört. Ich sah auch seinen Schmerz in den Augen als er sich abwandte. Er Kam zu mir - aufs Pferd helfen. Elsa war so groß, dass ich kaum ohne Hilfe auf sie rauf kam. Seine Hände lagen auf meine Taille um mich hoch zu heben. Ich drehte meinen Kopf zu ihm. „Legolas ..." Er schüttelte den Kopf : „Nein Melin, wir brauchen nicht darüber reden. Du wirst und willst auch keine Kinder haben. Das wusste ich, bevor ich dich heiratete und ich habe es mir wohl überlegt. Wie mein Entschluss ausgegangen ist, weißt du Melin! Wir brechen auf! Halt dich gut fest!" Ich saß auf. Mir wurde bewusst, was für Legolas unsere Ehe bedeutete. Er gab für mich seinen Wunsch nach Kinder auf, der anscheinend größer war als ich dachte. Es war ein großes Opfer. Vielleicht sollte ich nicht so egoistisch sein und ihm eine Geliebte gestatten, die ihm ein Kind schenken würde. Mein Herz wurde schwer und mir blieb die Luft weg. Ich konnte nicht mehr atmen und Tränen liefen über mein Gesicht. Niemand außer mein Pferd bekam es mit. Sie lief voran, wir verließen das Dorf und die drei Männer auf ihren Pferden waren hinter mir. Ich versuchte mich und meine Gedanken zu beruhigen. Eine Hand legte sich auf meinen Arm. Ich schaute in die Richtung aus der sie kam und vergaß, dass ich noch total verweint aussah. Legolas schaute mich erschrocken an. „Was hast du Melin?" Eh ich antworten konnte kletterte er auf Elsas Rücken und saß hinter mir. Er umarmte mich fest und legte seine Hand auf mein Herz. „Unsere Herzen schlagen wie ein Herz Lenya. Ich liebe dich und gehöre ganz und gar dir! Sorge dich nicht um etwas, dass es nicht geben wird! Du gehörst mir und ich sehe meine Frau am liebsten lächelnd!" Ich sackte etwas in mich zusammen und legte meine Hand auf seine. Tief atmete ich durch.

„Legolas, du hast meinen Segen, dir eine Geliebte zu suchen und mit ihr Kinder zu zeugen!" Er drückte mich fester an sich während er die Luft scharf einsog. „Du musst mich wirklich lieben Lenya, wenn du mir solche Zugeständnisse machst. Ich kann mich nicht einer anderen Frau zuwenden! Ich kann nur dich lieben und mich dir hingeben meine Schöne! Es würde mir und dir das Herz brechen und das könnten nicht mal hundert Kinder flicken! Niemand könnte das! Schlag dir den Gedanken und Albtraum also bitte wieder ganz schnell aus deinem hübschen Kopf!" Nun liefen mir die Tränen vor Erleichterung, denn seine Worte hätten nicht ehrlicher klingen können! Elsa's Rücken war so breit, dass ich mich ohne Mühe umdrehen konnte und saß Legolas genau gegenüber. „Womit habe ich einen so wunderbaren Mann verdient?!" Er lächelte sanft und küsste mich lange, innig und liebevoll. „Lenya, ich könnte alles auf dieser Welt haben. Das ist als reicher und gutaussehender Prinz ein großer Vorteil! Doch das Einzige, dass ich wirklich begehre und nicht mehr verlieren will bist du! Du bist unbezahlbar Melin! Ich will ein Leben mit dir! Ohne dich nützt mir auch ein Leben mit Kinder nichts! Glaubst du mir?" lachend nickte ich und umarmte ihn fest. „Gut denn wenn ich noch mehr Zeit mit dir hier innig verbringe, schießt mir einer meiner Freunde einen Pfeil in den Rücken." Lachte er. Mit leichtem Herzen ließ ich ihn los und er schwang sich wieder auf sein Pferd während ich mich wieder in die richtige Richtung setzte. Wie konnte ich dumme Gans zulassen, das Paleys Worte mich an unserer Ehe zweifeln ließ.


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