Kapitel 30
Wir verweilten noch einige Tage in Bruchtal. Yakira freundete sich sehr mit den anderen Wölfen an. Ich würde schon bald ein ernstes Gespräch über ihre und unsere Zukunft mit ihr führen. Mein Herz wurde bei den Gedanken schwer, denn ich vermutete bereits worauf es hinauslaufen würde. Ich würde mich aber zunächst mit Legolas absprechen bei Gelegenheit. Die letzten Tage verbrachten Legolas und ich stets zusammen. Wir redeten nicht so sehr viel. Wir holten einiges nach, was wir in den letzten Monaten vermissten. Weniger vermisste ich das Kampftraining, das häufiger Elrond leitete aber irgendwie immer gleich ausging... Mein Mann besiegte mich, streckte mich nieder und tröstete mich mit sanften Küsse, die anschließend auf unserem Zimmer vertieft wurden. Die Art und Weise, wie wir uns liebten, veränderte sich täglich und manchmal stündlich. Er fand immer wieder neue Wege mich zu faszinieren und ihm freudig zu unterliegen. Wenn wir unsere Leidenschaft nicht gerade auf unserem Zimmer auslebten, ritten wir in die Wälder Bruchtals in Begleitung der Wölfe. Wir zeigten ihnen unsere Grenzen und die schönsten Ecken dieses Landes. Ich beobachtete besonders Yakira, mit einem lachenden und einem weinenden Auge, die in der Gruppe einen sehr glücklichen Eindruck machte. Seufzend richtete ich meine Worte an Legolas: „Meldo, ich fürchte, wir müssen uns unterhalten und zu einer Einigung kommen, was Yakira betrifft."„Ich fürchtete schon, das so etwas kommen würde. Ich habe kein Mitspracherecht Melin. Wenn du mich aber um Rat und meine Meinung fragst, wirst du eine ehrliche Meinung von mir bekommen." Milde lächelte ich ihn an. Er hätte es mir nicht sagen müssen, ich wusste das ich mich immer auf ihn verlassen kann und das er immer ehrlich zu mir war und sein würde. Am Abend sprach ich mit Elrond und holte mir seinen Rat. Er hatte eine feste Meinung, die er mir sehr gut begründete. Ich spazierte noch eine Weile alleine durch Bruchtal und sah Aslan alleine am Ufer eines Sees stehen. 'Aslan, was machst du alleine hier? Geht es dir gut?' er antwortete nach dem er sein Kopf zu mir wand. 'Meine Herrin, es geht mir gut, ihr braucht euch keine sorgen zu machen. Ich fand keinen Schlaf und so erkundete ich die Mauern Bruchtals.' Lächelnd setzte ich mich zu ihm. 'Was bedrückt euch Herrin?' ich seufzte. Sah man mir meine Traurigkeit an? 'Nun Aslan, was meine Trauer ist, ist so hoffe ich, deine Freude. Ich lasse Yakira mit dem Rudel ziehen. Sie soll unter Gleichgesinnten aufwachsen und von euch lernen, ihre Instinkte und Sinne ein zu setzen, sich zu verteidigen. Sie soll die Möglichkeit haben, dich besser kennen zu lernen. Aber es fällt mir einfach nicht leicht sie ziehen zu lassen.' Eine Träne kullerte über mein Gesicht. Mein Herz hing unglaublich an Yakira. Insgeheim hatte ich vielleicht Angst, das ich ihr fremd bin, wenn wir uns wieder sehen. Ich wusste nicht wie der Reifeprozess sich bei ihr auswirkte. Würde sie mich dann noch Mama nennen? Also ja ich hatte in der Hinsicht Angst, was die Zukunft bringen mag. Doch egal wie es ausfällt, es ist die richtige Entscheidung für SIE. Aslan schnaubte sanft und stupste mit seiner Nase an meinen Arm. 'Sie ist in eurem Zimmer, falls ihr mit ihr reden wollt Herrin.' Ich wusste es war an der Zeit meinen Wolfmädchen meinen Entschluss mit zu teilen. Allerdings wollte ich für dieses Vorhaben Legolas bei mir haben. Er war meine seelische Stütze, die ich jetzt am dringendsten benötigte. Ich suchte Legolas und fand ihn im Stall bei Arod. Er striegelte ihn gewissenhaft, bis ich ihn mit meiner Anwesenheit unterbrach. Ich nahm eine Bürste und striegelte Arod auf der anderen Seite. „Wenn wir hier fertig sind Meldo, würde ich gerne mit dir Yakira aufsuchen und ihr meinen oder besser - unseren Entschluss mitteilen."„Du hast dich also entschieden, sie ziehen zu lassen und unter ihres Gleichen aufwachsen zu lassen?" Ich nickte. Wenn er das so sagte, klang das irgendwie so hart. „Es ist ja nicht so, das sie aus der Welt wäre. Sie ist hier bei uns in Bruchtal!" Legolas spürte das er meinen wunden Punkt getroffen hatte und legte beruhigend seine Hand auf meine. „Natürlich Melin, so meinte ich das ja auch nicht. Sie lebt natürlich weiter bei uns in Bruchtal und du wirst auch weiter ihre Mama bleiben. Ich wollte doch nur sagen, dass ich deine Entscheidung richtig finde. Komm lass uns zu ihr gehen." Legolas musste mich etwas hinter sich herziehen auf dem Weg zu Yakira. Irgend etwas sträubte sich in mir, sie bereitwillig gehen zu lassen. Auf einmal stand sie vor uns und legte ihren Kopf etwas schief. „Wir müssen mit die reden Liebes." stellte Legolas fest. Yakira legte sich hin und lauschte. „Mein Mädchen, ich bin so froh und jeden Tag dankbar dafür, das du wieder wohl auf bist! Wie kommst du mit den anderen zurecht? Könntest du dir vorstellen mit ihnen eine Zeit lang zu verbringen?" Yakiras Augen wurden größer vor Freude und in Gedanken sprach sie zu mir 'Oh Mama ich bin so froh, dass du mir das anbietest, ich wollte dich dies bezüglich fragen, ob du mich mit den anderen gehen lassen würdest. Aber nun bin ich froh, das du und Papa den selben Gedanken hattet.' Ich konnte meine Tränen nicht zurückhalten. Sie hatte von sich aus den Wunsch die Wälder zu erkunden, ich hatte mich richtig entschieden. Legolas schaute mich fragend an. Ich vergaß immer wieder, das ja nur ich Yakira hören konnte. Ich erzählte ihm, was sie zu mir sagte. Mit einem sanften Lächeln nahm er mich tröstend in den Arm. Gemeinsam mit Elrond wurde beschlossen, dass wir die Gruppe gemeinsam in den Wald begleiten und Rasmus von dort aus verabschiedeten. Ich war es so gewohnt, so viele Wölfe um mich zu haben, dass ich fürchtete nun mich alleine zu fühlen wenn sie weg waren. Wir sattelten unsere Pferde und ritten langsam los. Wir versammelten uns an einen See. Der Abschied von allen Wölfen war tränenreich, doch am meisten brach es mir das Herz mich von IHR zu verabschieden. 'Wenn du mich rufst, bin ich schnell wie der Wind bei dir Mama! Ich liebe dich!' Mit einem gequälten lächeln nickte ich ihr zu. Yakira schleckte noch Legolas Hand ab, nickte Elrond zu und lief mit dem Rudel in den Wald. Ich vergrub meinen Kopf in Legolas Brust und ließ meinen Tränen freien Lauf. Sanft tröstete er mich und sprach mir beruhigende Worte ins Ohr. Ich musste mich sammeln, eh wir Rasmus an Bruchtals Grenze verabschieden würden. Als ob mein Mann den gleichen Gedanken hatte, hob er mein Kinn hoch, strich die verbliebene Tränen weg und küsste mich zärtlich. Bereit für den nächsten Abschied ritten wir weiter zur Grenze. Rasmus Abschied fiel recht kurz aus. Er schaute jedem Anwesenden in die Augen und nickte demjenigen kurz zu. 'Herrin, das wird kein Abschied für immer aber ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft. Die Wölfe sind froh und dankbar, das das Schicksal Euch als Herrin auserwählt hat.' gerührt von seinen Worten schluckte ich meine erneut aufsteigenden Tränen runter und nickte ihm dankend mit einem herzlichem Lächeln zu. Legolas und ich saßen auf unseren Pferden und verharrten so lange, bis Rasmus nur noch ein Punkt am Horizont war. Legolas hatte ein feines Gespür was mich anging und schlug vor, zu den heißen Quellen zu reiten, um dort den emotionalen Tag ausklingen zu lassen. Ich hatte nichts dagegen und ritt mit Ramira vorweg. Elrond der uns die ganze Zeit begleitete verkündete, dass er nach Hause reiten würde.
Wir waren nun allein und keiner sprach ein Wort. Ich war so mit mir beschäftigt, dass ich keinen Gedanken daran verschwendete, dass Legolas unter Yakiras vorübergehenden Fortgang auch litt. Wie konnte ich nur so egoistisch sein, während er die ganze Zeit für mich da war und mich tröstete so gut es ging. An den Quellen angekommen, stieg mein Mann geschwind von seinem Pferd um bei mir zu sein und beim Absteigen zu helfen. Es war überhaupt nicht notwendig aber er war und bleibt ein Ehrenmann. Als ich festen Boden unter den Füßen hatte, lagen seine Hände noch an meiner Hüfte und er blickte ein wenig traurig mir in die Augen. „Meldo, es tut mir so leid, ich war so mit mir beschäftigt, dass ich gar nicht an dich gedacht habe und das Yakiras Abschied auch dir Nahe geht. Bitte verzeih mir!"
Er gab mir einen sanften Kuss und zog mich in eine Feste Umarmung, die selbst dann gehalten hätte, wenn die Welt um uns herum untergehen würde. „Nein Melin, es gibt nichts zu verzeihen. Du hast recht, ihr Fortgang lässt mich nicht kalt aber mein Herz sagt mir, dass wir sie bald wiedersehen werden." Seine Worte waren wie Balsam für meine Seele. Ich strich über seine Wange und flüsterte noch „Danke Meldo." während meine Lippen sich seinen nährten. Ich fühlte mich ihm noch näher und verbundener als sowieso schon. Legolas ließ sich auf den Kuss ein und legte seine Hand in meinem Nacken. Er drückte mich noch näher an sich. Ich wollte diesen Kuss nie enden lassen. In diesem Kuss spürte ich seine Liebe, seine Leidenschaft und sein Begehren nach mehr. Ich ließ ihn in meinen Kuss auch mein Begehren spüren. Es war nichts hektisches in dem Kuss. Er dauerte ewig und ich genoss es. Um uns herum schien die Zeit still zu stehen. Doch irgendwann siegte die Lust nach mehr. Legolas löste sich von mir und begann langsam sich aus zu ziehen. „Zieh dich aus Melin, ich warte im Wasser auf dich." Er war schnell beim ausziehen und ich sah nur noch seine nackte, unglaublich schöne Kehrseite als er sich in das Wasser gleiten ließ. Er sah entspannter und nicht mehr so traurig aus. Ich befreite die Pferde vom Zaumzeug, damit sie ihre Pause besser genießen konnten. Legolas beobachtete jede Bewegung von mir schweigend. Ich begann mich langsam zu entkleiden. Meine langen Haare lagen über meiner Brust. Meine Haut war kühl von der frischen Abendluft. Ich sehnte mich nach dem warmen Wasser und vor allem Legolas warmen Körper. Er war so nah dran, ich fühlte mich wie ein Magnet zu ihm hingezogen. Ich ging langsam in das warme Wasser. Die Wärme ließ mich am ganzen Körper Gänsehaut bekommen oder war das Legolas, der mich mit seinen Augen auffraß? Ich stand bis zur Hüfte im Wasser und lies meine Hände durch das warme Wasser gleiten. Legolas kam langsam auf mich zu und ich konnte seinen prachtvollen Körper genießen. Er stand eine Armlänge von mir entfernt. Ich streckte meine Hand nach ihm aus. Daraufhin trat er einen Schritt auf mich zu und ich konnte seine Haut berühren. Er schloss seine Augen während ich wahllos mit meinen Fingern über seinen Oberkörper glitt. Nach einer Zeit nahm er meine Hand und lege sie auf sein Herz. Seine Hand blieb auf meine liegen und ich schloss die Augen. Sein schlagendes Herz zu spüren war ein überwältigendes Gefühl. Ich öffnete die Augen, nur um Legolas andere Hand zu suchen und auch diese auf mein Herz zu legen. Überrascht öffnete er die Augen. Ein leicht verschmitztes Lächeln legte sich auf sein Gesicht. Unsere Hände blieben da wo sie waren. Er überwand langsam die restliche Distanz, bis sich unsere Lippen trafen. Nach einem kurzen Kuss und immer noch meine Hand auf seinem Herz und seine auf meinem, legte er seine Stirn an meine. „ Ich liebe dich! Du bist der Wahnsinn Melin!" „Ich liebe dich mein heißer Mann." Er schnaubte leicht und lächelte schelmisch. Ein grinsen konnte ich mir nicht verkneifen eh ich zu einen erneuten Kuss ansetzte. Das war für ihn anscheinend der Startschuss mich endgültig in seinen Bann zu ziehen. In einer Pause, in der wir beide um Luft rangen, führt er mich in tieferes Gewässer, wo Legolas immer noch stehen konnte, ich aber Schwierigkeiten hatte. Er nahm mich kurzerhand auf dem Arm, damit mir das Wasser nicht bis zum Hals steht. Er sah mir tief in die Augen. Die Sonne machte sich bereit unter zu gehen, um den Mond Platz zu machen und spiegelte sich in seinen Augen. Ich konnte nicht mehr wegschauen vor Faszination. Er musste etwas hoch schauen und wurde geblendet. Er drehte sich so um, dass ich nun von der Sonne geblendet wurde. „Halt die Luft an!" forderte er mich kurz angebunden auf. Schnell japste ich nach Luft als er mich auch schon unters Wasser zog. Er bedeutete mir, nach oben in den Himmel zu schauen. Ich erschrak für einen kurzen Moment. Durch die Art und Weise, wie das Licht von der Sonne gebrochen wurde, sah es so aus als würde der glühende Feuerball direkt über uns in das Wasser fallen. Es war ein wunderschönes Naturspektakel und ich bedauerte, dass meine Luft nicht ausreichte um sich das länger an zu schauen. An der Oberfläche angekommen, hielt mich mein Geliebter wieder im Arm und ich strich ihm seine Haare und verbliebenes Wasser aus seinem Gesicht und dann auch aus meinen. Gleichzeitig lachten wir herzlich und laut los. Wir waren in diesem Moment einfach so unbeschwert und glücklich. Er hatte das geplant, um mich von meiner Trauer ab zu lenken und ein Lachen mir wieder ins Gesicht zu zaubern. Ich drückte ihn ganz fest an mich, als mir bewusst wurde, was für einen unfassbaren tollen Mann ich hatte. „Du bist der Beste Legolas! Ich danke dir vom ganzen Herzen. Ich liebe dich so sehr mein Geliebter!" „Ich kann es einfach nicht ertragen wenn du traurig bist Melin. Dein Lachen gibt mir dass Gefühl unbesiegbar und der glücklichste Elb ganz Mittelerdes zu sein. Es fehlte mir sehr in letzter Zeit."
Mit einem besseren Gefühl und leichten Herzen alberten wir so lange im Wasser herum, bis unsere Haut schrumplig wurde und die Nacht bereits über uns hereinbrach. Wir ließen uns vom Wind trocknen. Als wir die Pferde fertig machten und aufsteigen wollten, hielt mich Legolas zurück. " Reite mit mir Melin. Ich bin heute süchtig nach deiner Nähe!" Seine Bitte flüsterte er mir mehr zu als das er es laut aussprach. Ich drehte mich mit einem Lächeln um. „Dieses Gefühl kenne ich nur zu gut." Mit diesen Worten schwang ich mich auf Arod. Legolas saß hinter mir auf. Erschöpft von dem Tag lehnte ich mich etwas an ihm an und genoss diesen entspannten Ritt nach Hause. Ich atmete tief und entspannte mich anscheinend so sehr, dass Legolas mich sicherheitshalber fest hielt, um sicher zu gehen, dass ich nicht runter fiel. Ich war wach aber müde als wir zu Hause ankamen. Mein Mann trug mich leichtfüßig in unser Gemach und legte mich aufs Bett. Er legte sich zu mir und streichelte sanft mein Gesicht. Das war das Letzte woran ich mich erinnerte, bevor mich der Schlaf holte.
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