Kapitel 24



Nach einer mehr oder weniger erholsamen Nacht stand ich auf und ging in den See nackt baden. Ich war nervös, unheimlich aufgeregt. Ich konnte es nicht abwarten. Meine Gedanken kreisten ausschließlich um ihn. Am Ufer standen Tauriel, Arwen und Xandra und schauten mich mitleidig an. Xandra begann mich zu tadeln während Arwen mich mit einem Handtuch empfing. „Lenya, du hast dunkle Augenränder... warum hast du nicht geschlafen?" „Ähmm ich bin aufgeregt und konnte kein Auge zu machen. Reicht das als Entschuldigung und Erklärung?" „Mein Cousin verdient die schönste und strahlende Elbin des ganzen Landes. Setz dich hin und mach dich auf was gefasst....!" Ich bekam Wasser in Mengen zum trinken und Gurkenscheiben auf die Augen gelegt. Tauriel brachte mir Frühstück aber ich konnte keinen Bissen essen. Xandra kümmerte sich um mein Gesicht, Arwen um meine Haare und Tauriel legte mir schon mein Kleid zurecht und bürstete Yakira. 

Meine Haare fielen in großen Locken über meine Schultern. Mein Gesicht wirkte eben und frisch. Absolut nichts war von meinem Schlafmangel mir im Gesicht an zu sehen. Yakira sah mit ihrem gebürsteten Fell und ihrer roten Schleife wunderschön aus. Mein Kleid war bodenlang und schleifte etwas auf dem Boden. Meine Kette lag komplett frei und schmückte mein Dekolleté. Meine Armbänder waren das einzige Schmuckstück was ich sonst noch trug. Xandra nahm mir den Ring ab, ich würde ihn bei der Zeremonie angesteckt bekommen nur an einen anderen Finger. Als ich komplett fertig war, holte mich Vater ab. Er war unheimlich stolz auf mich und musste sich die Tränen zurückhalten. Ich hakte mich bei ihm ein. Mir war heiß und kalt zu gleich. Yakira stupste mich mit ihrer Nase mehrfach an. Mein Herz schlug mir bis zum Hals während wir die steinernen Stufen und Gänge hinunter liefen. Endlich hinter der nächsten Kurve sah ich IHN. Er sah unglaublich schön aus. Seine Haare waren elegant geflochten aber nicht so wie bei einem Krieger sonst. 

Er hatte eine filigrane Tiara auf dem Kopf. Sein Gewand war nahezu weiß, schimmerte im Sonnenlicht jedoch silbern. Er sah so glücklich aus als er mich erblickte. Ich würde alles dafür tun, damit es so blieb. Seine Kristall-blauen Augen verfolgten jeden Schritt von mir. Ich kann mir nicht erklären, wie ich auf einmal vor ihm stand. Meine Füße haben sich immer weiter bewegt ohne das ich es bewusst steuerte. Ich legte meine Hand auf meine Brust, ich konnte nicht mehr atmen. Er raubte mir im wahrsten Sinne des Wortes die Luft. Vom nahem betrachtet sah er noch makelloser und schöner aus, als sonst. Er war gestern bei der Quelle und hatte sie auch benutzt. Er lächelte mich weiter verliebt an aber seine Augen verrieten seine Sorge um mich ... zurecht denn nun fühlte es sich so an, als ob keine Luft mehr in meine Lungen gelangte. Er streckte mir seine Hand entgegen und ich lies Vater los, um sie zu ergreifen. Sobald seine Haut meine berührte, breitete sich ein angenehmes Gefühl in mir aus. Er umfasste meine Hand und zog mich nah an sich heran und griff mit dem anderen Arm um meine Taille. Er hielt mich fest und flüstert beruhigend in mein Ohr das ich mich entspannen solle und ruhig ein und ausatmen sollte. Ich entspannte mich zunehmend. Jetzt nachdem ich meine Atmung wieder im Griff hatte konnte ich mich umsehen. Wir standen unter einer großen wunderschönen Eiche. Früher saß ich oft allein mit einem Buch in der Hand unter diesem prächtigen Baum. Unsere Gäste saßen im Halbkreis um uns herum. Alle haben sich so wunderschön zurecht gemacht und alle hatten ein seliges Lächeln auf den Lippen. Meine Freundinnen Arwen, Xandra und ja auch Tauriel zählte dazu, wenn auch entfernt, hatten Tränen in den Augen. Elrond stand direkt am Stamm des gewaltigen Baumes. Yakira ging vor und auf ihn zu. Hand in Hand mit Legolas folgten wir ihr. Vor Elrond angekommen bemerkte ich jetzt erst die Harfenmusik und den schönen Gesang einiger Elben. Legolas und ich standen uns nun gegenüber. Er hielt immer noch meine Hand fest.

Elrond verkündete den freudigen Grund dieser Versammlung. Er begann mit dem Eheversprechen. Er fand wundervolle Worte für unsere Konstellation. Legolas wurde zuerst gefragt ob er mich zu seiner Frau nehmen wolle, in guten wie in schlechten Zeiten. Eine Träne lief ihm über die Wange während er mit einem deutlichen „Ja ich will!" antwortete. Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Als Elrond nun endlich mir die Frage stellte, antwortete ich sofort mit „Ja ich will!" Legolas atmete erleichtert auf und strahlte über das ganze Gesicht. Elrond erklärte uns zu Mann und Frau, einen Bund der niemals mehr gelöst werden kann denn unsere Schicksale und Leben sind unwiderruflich miteinander Verknüpfte. Onkel sprach gerade den Satz zu ende als Legolas mich in seine Arme zog. Verlangende Blicke durchbohrten mich.„Endlich" flüsterte er mir mit einer tiefen Stimme zu, ehe er mich lustvoll Küsste. Seinen festen Griff verdankte ich es, noch aufrecht zu stehen, denn mein Körper gehorchte mir nicht mehr. Bei diesem Kuss waren Worte unnötig. Er erfüllte mich mit Liebe und Leidenschaft. Nun wurde mir bewusst, dass Legolas sich bisher immer zurückgehalten hatte. „Nun mein liebes Brautpaar was haltet ihr davon, wenn ihr euch die Ringe ansteckt?" Dies mal war ich die vernünftige, die den Kuss beendete. Legolas öffnete die Augen und atmete etwas schwerer. Zum ersten mal in meinen Leben habe ich ihn erröten gesehen. Ich kicherte und griff seine Hand, um ihm seinen Ehering an zu stecken. Es war ein schlichter Ring der Ähnlichkeiten mit einem Hirschgeweih hatte.

Legolas nahm meine Hand und steckte mir diesmal den Ring seiner Mutter an meinen Ringfinger. Als die Ringe saßen, halte ein lauter Applaus wieder. Thranduil verlor eine Träne und auch mein Vater war gerührt. Alle Gäste tupften sich die Freudentränen aus den Augen. Selbst Elrond dreht sich kurz um aber ich konnte die Spur der Träne noch sehen. In der Menge sah ich Haldir, der glücklich lächelte. Er hielt Xandras Hand in seiner. Unsere Blicke trafen sich für einen Moment. Er lächelte und nickte mir zu. Ich tat es ihm gleich und erkannte das er mit seinem Mund das Wort „Danke" formte. Legolas hatte mit seinem Ring nun noch mehr königliches an sich als so schon. Immer noch Applaudierte die Menge und dieses mal zog mich Legolas an sich, für einen gesitteten und liebevollen Kuss. Seine rechte Hand mit seinem Ehering ruhte dabei auf meiner Wange und ich legte meine Hand mit meinem Ehering auf seiner muskulösen Schulter ab.  Elrond hielt eine Tiara in der Hand.

Ich senkte mein Haupt und kniete mich vor ihm nieder. „Lenya hiermit erkläre ich dich offiziell zur Herrin der Feuerwölfin und Prinzessin von Düsterwald." Langsam und bedächtig ließ er die Tiara auf mein Kopf nieder. Vorher konnte ich noch einen Blick darauf werfen. Sie war wunderschön. In irgendeiner weise ähnelte sie Legolas Tiara und war zusätzlich mit hellblauen Kristallen versetzt. Elrond gab mir einen Kuss auf die Stirn. Thranduil, Elendir, ja sogar Haldir und Legolas taten es ihm gleich. Ich wurde von den mächtigsten elbischen Kriegern Mittelerdes gesegnet. Es sollte mich im Kampf schützen und mir Glück bringen.

Die Trauung und Krönung war nun abgeschlossen.

Alle Gäste setzten sich in Bewegung und liefen zu meinen Gemach. Alle stellten sich links und rechts im Gang vor mein Zimmer auf. Als alle positioniert waren folgten Legolas, Yakira und ich ihnen. Jedem wurde die Hand gereicht und persönliche Glückwünsche entgegen genommen. Elendir mahnte noch Legolas, er solle vorsichtig mit mir sein. Auch Haldir warnte ihn, mich nicht zu verletzen egal auf welche weise. Letztendlich flüsterte sein Vater ihm noch letzte Ratschläge ins Ohr. Meine Freundinnen kicherten verlegen und wussten nicht so richtig, welchen Rat sie mir mitgeben sollten. Wie auch, so war ich doch die Erste im Bunde, die ihre Unschuld verlor. Yakira wartete vor der Türschwelle. Sie wurde von Legolas und mir noch einmal gestreichelt und bekam zwei Küsse auf die Stirn. Elrond kümmerte sich um sie während mein Gemahl und ich die Ehe im Gemach vollzogen. Legolas schloss die Tür und Yakira heulte laut auf. Es klang wie immer wunderschön und dauerte auch nicht lang. Sie trug die Botschaft über meine Vermählung und Krönung in die Welt. Freudig wurde darauf auch geantwortet.

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