Kapitel 1 aka "Mission, Grinsen und ein wütender Knirps!"


Kapitel 1 aka "Mission, Grinsen und ein wütender Knirps!"

„(V/N) (N/N)!", erklang die Stimme von Oberst Roy Mustang. Ein kleines Lächeln erschien auf deinem Gesicht, als du dich von dem bequemen Sessel im Wartebereich erhobst. Ja, das war Ironie. In Wirklichkeit hattest du auf einem harten Holzstuhl an der Wand zwischen den Türen der Büros von Mustang und seiner Sekretärin sitzen müssen, bis der gnädige Oberst Zeit für dich hatte. Dabei war er es, der dich herbestellt hatte! Demnach war es auch kein Lächeln, sondern vielmehr ein genervter Gesichtsausdruck auf deinem Gesicht als du vom Oberleutnant Hawkeye in Mustangs Büro geführt wurdest.

„Ah, da bist du ja. Zuerst bitte deinen Monatsbericht.", begann der Oberst und sah von seinen Unterlagen auf. Sein Gesicht wie so üblich sehr ernst. Ein Seufzten entfuhr dir, als du aus einer Tasche in deinem Mantel ein kleines Heftchen hervorholtest. Mit vier schnellen Schritten hattest du die zwei Meter zum Tisch deines Vorgesetzten überwunden und das Heft auf diesen geschmissen.

Verärgert zogen sich die Augenbrauen des schwarzhaarigen Alchemisten zusammen, doch zu deinem Glück ließ er es unkommentiert. Stattdessen seufzte er stumm, ehe er das Heft auf einen geordneten Stapel legte.

„Nun, Air, da ist noch etwas." Das war dir bereits klar. Für gewöhnlich gabst du deinen Bericht nämlich in drei Tagen, sprich, vier Tage nach der Frist, ab. Pünktlichkeit war einfach keine deiner Stärken. Doch, um zum Thema zurück zu kommen, auch wenn den Oberst das störte - oder vielmehr seinen Oberleutnant Hawkeye – wäre das allein noch kein Grund, dich herzubestellen.

„Hm?", ließt du nur verlauten und sahst deinen Vorgesetzten recht gelangweilt an.

„(V/N), du bist nun schon seit 3 Jahren Staatsalchemistin.", meinte er und ließ dich die Augen verdrehen. „Seit 2 Jahren, 11 Monaten und 20 Tagen um genau zu sein."

Als daraufhin der Colonel die Augen verdrehte, musstest du etwas grinsen.

„Wie auch immer. Du warst damals die jüngste Staatsalchemistin die Amestris je hatte und bist es immer noch. Lediglich ein Alchemist kam da heran.", fuhr er fort.

„Der Fullmetal Alchemist Edward Elric.", unterbrachst du ihn. „Jap, von dem hab ich gehört. Was ist mit ihm?"

Ein Seufzten seitens Mustang. Hinter dir hörtest du ein Glucksen, vermutlich von der Frau Oberleutnant. „Wie du bestimmt weißt, ist auch der Fullmetal Alchemist mir untergeordnet. Ihr hattet nun drei Jahre – oder eben 2 Jahre und 11 Monate und 20 Tage -", warf er schnell ein, bevor du ihn wieder berichtigen konntest (was du zwar nicht vorgehabt hattest, aber es war dennoch amüsant für dich) „und seid scheinbar kaum weitergekommen bei eurer Suche nach dem Stein der Weisen."

Dein Grinsen verschwand etwas. Ja, in der Tat warst du kaum voran gekommen. Das hatte mehrere Gründe, aber da du nicht gern an deine Misserfolge dachtest, gabst du nur ein Brummen von dir und wartetest, dass der Oberst weitersprach.

„Deshalb möchte ich dich zusammen mit dem Fullmetal Alchemisten auf eine Mission schicken."

Bei diesen Worten sahst du deinen Vorgesetzten ungläubig an. Er gab dir einen Auftrag?

„Geht es Ihnen gut, Sir? Haben Sie Fieber oder wieso sagen Sie so wirres Zeug?", fragtest du sogleich, halb im Spaß, halb ernst. „Sie wissen doch, dass ich allein reise. Und außerdem, ich bin ich. Hallo, Chaos in Person steht vor ihnen. Sind Sie sicher, dass Sie mich auf eine wichtige Mission schicken wollen?"

Das Glucksen hinter dir wurde lauter. Oberst Mustang erhob sich von seinem Stuhl und umrundete seinen Schreibtisch, bis er vor dir stand. Direkt vor dir. Eine Geste, die dich knurren ließ.

Du musstest den Kopf etwas in den Nacken legen um dem Colonel ins Gesicht sehen zu können. Er demonstrierte dir eben seine Macht und seinen Stand, das war dir klar.

„Momentan erfreue ich mich bester Gesundheit, danke der Nachfrage. Üblich neige ich gegenüber Untergebenen nicht zu Scherzen. Das ist mein Ernst. Du wirst mit Fullmetal auf diese Mission gehen.", antwortete er dir ruhig, ehe er einen Schritt zurücktrat.

„Oberstleutnant Hawkeye wird dir anschließend die Adresse, an der sich der Fullmetal Alchemist momentan aufhält, geben. Die Mission an sich sieht wie folgt aus." Roy Mustang begab sich wieder hinter seinen Schreibtisch.

„Es soll Gerüchte über die Stadt Liore im Osten geben. Scheinbar gibt es dort einen Pater, welche Wunder praktiziert. Es könnte mit einem Stein der Weisen zu tun haben."

Sofort leuchteten deine (A/F) Augen vor Interesse auf. Stein der Weisen? Okay, auf geht's nach Liore!

„Ihr drei sollt in der Stadt nach dem Rechten sehen. Mit ihr drei", erklärte er bevor du fragen konntest, obwohl du nicht fragen wolltest, da du es wusstest, „meine ich dich, (Y/N), Edward Elric und seinen kleinen Bruder Alphonse Elric, da ich vermute, dass Fullmetal seinen Bruder nicht allein lässt."

Du nicktest lediglich, ehe du ungeduldig wartetest, dass er weiterredete.

„Jedoch bist nur du informiert, dass es eine Mission vom Staat aus ist. Der Fullmetal Alchemist wird das nicht wissen."

Verwirrung machte sich in dir breit, die du entsprechend auf deinem Gesicht wiedergabst. „Wieso?"

„Nun, ähnlich wie du hat auch Edward Elric eine Gabe dafür, Chaos und Probleme anzuziehen. Er würde am Ende vielleicht zu viel ausplaudern. Ich will, dass du zu Edward gehst. Sag ihm von mir aus, dass ich dir befohlen habe, ihn zu begleiten wo auch immer er hingeht. Und schlag dann beispielsweise vor nach Liore zu gehen. Ich vertraue darauf, dass du das schaffst, (N/N). Anschließend möchte ich natürlich einen Bericht über die Mission. Sobald ihr wisst, was dort los ist und eventuelle Probleme geklärt sind, dürft ihr jederzeit zurückkommen. Verstanden?"

Kurz füllte Schweigen das Büro des Oberst, ehe du mit den Schultern zucktest. „Klar. Wird gemacht. Wenn's schiefgeht, ist es die Schuld vom Fullmetal." Meintest du, ein unschuldiges Lächeln dabei auf den Lippen.

„Air, das ist kein Spaß. Nimm das verdammt nochmal ernst!" erwiderte der Flame Alchemist etwas lauter und sorgte so dafür, dass sich dein Lächeln zu einem frechen Grinsen wandelte.

„Ja, ich bin ganz ernst, Oberst!", antwortest du lachend, ehe du nicht ganz korrekt – natürlich mit Absicht – salutiertest.

Mustang seufzte und murmelte leise: „Kleine Kinder..."

„Haben Sie mich eben KLEIN und KIND genannt?", fragtest du gespielt ruhig, doch mit einem scharfen Unterton in der Stimme. Du mochtest es verdammt nochmal nicht, wenn man dich so nannte! Es erschwerte jedes Mal deine Arbeit wenn du nach deinem Alter oder so gefragt wurdest und als Bestätigung deines „Berufs" die silberne Taschenuhr herausholen musstest.

„Ja habe ich. Und du darfst nun gehen. Ich erwarte schnelle Ergebnisse. Oberleutnant, führen Sie (N/N) bitte nach draußen und geben Sie ihr die Adresse des Fullmetal Alchemisten." Auf diesen Befehl salutierte Hawkeye natürlich ordentlich, ehe sie dich aufmerksam ansah.

Du seufztest erneut, ehe du dich zu ihr umdrehtest. „Bye, Oberst.", riefst du ihm noch zu, ehe du mit der Untergebenen des Oberst (die trotzdem leider über dir stand – jedenfalls war das deine Vermutung. Militärische Ränge waren noch nie deine Stärke) den Raum verließt.


Nach fünf Minuten konntest du dann auch das Gebäude verlassen, zusammen mit einem kleinen Zettel auf dem feinsäuberlich eine Adresse stand. Irgendein kleines Dorf, Resembool, Reseambuol oder so was. Du hattest nicht lange auf den Zettel geschaut. Zusätzlich befand sich noch der Stempel des Militärs drauf, damit du beweisen konntest, dass wirklich Mustang dich geschickt hatte.

Dir war klar, dass du zuerst zum Bahnhof musstest und diesen Weg kanntest du auswendig. Deine Gedanken hingen eben sowieso eher an der „Mission".

Du, (V/N) (N/N), auch bekannt als Air Alchemist, ab morgen 14 Jahre alt, solltest mit dem Fullmetal Alchemisten, Edward Elric, und dessen kleinen Bruder Alphonse nach Liore reisen, wo eventuell ein Pater einen Stein der Weisen besitzt. Du darfst dem älteren Elric-Bruder nicht erzählen, dass es eine Mission von Oberst Mustang war und solltest jetzt einfach random zu ihm.

„Wow. Einfach nur wow. Was denkt sich dieser Oberst Mustang eigentlich?!" Doch dein gezischter Fluch würde den Flame Alchemisten sowieso nicht erreichen, weshalb du recht schnell aufgabst. Nun war es ebenso.

Positiv bleiben! Wenn du Glück hattest, könntest du in Liore an einen Stein der Weisen kommen!


Und mit dieser neuen Zuversicht begabst du dich zum Bahnhof von East City. Dort verschwand deine Zuversicht übrigens wieder.

„8 STUNDEN WARTEZEIT?!" schriest du entsetzt, als du auf dem Fahrplan nachsahst. Einige Passanten sahen dich erschrocken, missbilligend und genervt an, doch du ignoriertest sie gekonnt. Der verdammte Zug, der in das südöstliche Dorf fuhr, in welchem sich die Elric-Brüder gerade aufhalten sollten, fuhr erst in über 8 Stunden! Und du hattest keine Bleibe mehr...

Deinen Koffer hattest du auf dem Weg vom Militärquartier von deinem Hotel abgeholt. Dort konntest du nicht nochmal die 8 Stunden verbringen, da das Hotel restlos voll war. Du warst nicht oft in East City, für gewöhnlich nur einmal im Monat wenn du deinen Bericht abgeben musstest. Wenn dann bliebst du nur für maximal drei Nächte und du schliefst IMMER in diesem Hotel, welche dir für da ein Zimmer freihielten. Doch sonst kanntest du dich in der Stadt nicht aus und da das Hotel nun voll war...

„VERDAAAAMMT!" Theatralisch ließt du dich auf eine Bank in der Nähe des Fahrplans fallen. Es war mittlerweile später Nachmittag beziehungsweise Abend. In 8 Stunden war es drei Uhr morgens. Drei Uhr fucking morgens!

Du bereutest deine Freude von vorhin.


---TIMESKIP: einige Stunden später, kurz nach Mitternacht---


„Entschuldige bitte."

Jemand rüttelte an dir.

„Hey, Mädchen. Wach bitte auf."

Eine männliche Stimme wie es dir schien. Du gabst ein Murren von dir.

„Kleine, wa-"

„HAST DU MICH EBEN KLEIN GENANNT?!" Sofort warst du hellwach, setztest dich auf und knalltest mit deinem Kopf voll gegen den einer Person. „Au!" erklang die Stimme.

Stöhnend sankst du wieder auf die Bank zurück und riebst dir mit der Hand über deine schmerzende Stirn. Schließlich öffnetest du grummelnd die Augen und sahst den Mann vor dir an.

Dieser rieb sich ebenfalls die Stirn und sah dich strafend an. Hinter ihm standen noch ein Mann und eine Frau, alle drei gekleidet in die blaue Militäruniform. Polizei.

„Was?!" zischtest du verschlafen und genervt. Der Mann, mit dem du zusammengestoßen warst, sah dich ebenfalls nicht sehr freundlich an.

Die Frau schien von den dreien am gefasstesten, während der zweite Mann seinem Kollegen mitleidig aber grinsend die Schulter tätschelte.

Diese beugte sich leicht zu dir herunter. „Du solltest nicht um diese Uhrzeit hier im Bahnhof schlafen. Man könnte deinen Koffer klauen oder dir etwas tun. Um diese Uhrzeit müsstest du sowieso zuhause sein. Wo sind denn deine Eltern?" fragte sie freundlich und lächelte dich am Ende an.

Du spanntest dich sofort an. Dann setztest du dich so würdevoll und erwachsen wie möglich auf, setztest einen möglichst gefassten Gesichtsausdruck auf und sahst die Frau an. „Ich kann durchaus auf mich und mein Hab und Gut aufpassen. Es ist geschützt. Außerdem bin ich allein im staatlichen Dienst unterwegs."

„Im staatlichen Dienst?" meinte der zweite Mann (nicht der, mit dem du zusammengekracht warst) lachend.

Deine Augen verengten sich. „Ja, im staatlichen Dienst. Ich stehe über euch, falls euch das nicht bewusst sein sollte." Meintest du kühl. Wie bereits erwähnt, du kanntest dich mit militärischen Dienstgraden nicht gut aus. Doch da du auf den Uniformen der drei keinen einzigen Stern sehen konntest, vermutetest du, dass sie einen der niedrigsten Ränge hatten. Und als Staatsalchemistin warst du Major und könntest somit über ihnen stehen.

„Du über uns?" Nun musste auch der andere Polizist lachen und die Frau konnte ebenfalls ein Schmunzeln nicht unterdrücken.

Du verstecktest dein Grinsen so gut es ging. Doch das Gespräch machte dir irgendwie Spaß. Alle Müdigkeit war verflogen und du warst voll mit Vorfreude auf ihre Gesichter.

Also griffst du in deine Hosentasche, in der du den wichtigen Gegenstand aufbewahrtest und zogst ihn hervor. Wie erwartet sahen die drei Polizisten erst das Objekt in deiner Hand, dann dich, dann wieder das Objekt und schließlich wieder dich geschockt an.

„D-Die silberne... T-Taschenuhr..." brachte der Kopfnuss-Mann (ja, in Gedanken nanntest du ihn nun so) hervor. „Das... Das Zeichen eines... eines St-Staatsalchemisten?!"

„Ganz recht. Ich bin (V/N) (N/N), auch bekannt als Air Alchemist!" meintest du stolz grinsend.

Die drei begannen sich sofort zu entschuldigen, ehe sie dich höflich allein ließen, wenn auch sie immer noch etwas skeptisch waren.


Du hattest die halbe Stunde Spaß genossen und verschränktest nun die Arme hinter dem Kopf, dabei ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Das würde da wohl noch eine Weile bleiben.

140 Minuten musstest du dir noch die Zeit vertreiben, ehe dein Zug kam. Doch nun warst du hellwach, also war an Schlaf nicht mehr zu denken. Nach einigen Minuten, in denen du dich aufmerksam umgesehen hattest, wandest du dich deinem Koffer zu.

Es war keine Lüge gewesen, als du meintest, dass dieser geschützt ist. Lächelnd sahst du auf den kleinen Zettel, den du hinten an den Koffer geklebt hattest. Ein einfacher kleiner Transmutationskreis der jedem, der deinen Koffer anfasst und nicht deine DNA hatte, einen starken Stromschlag gab. Der Zettel war da schon recht lange, was man ihm auch ansah. Bei Zeit solltest du ihn erneuern, bevor das dein getrocknetes Blut von damals komplett abgerieben wird und du dann ebenfalls Stromschläge bekommst.

Schnell griffst du nach dem Koffer und zogst ihn neben dich auf die Bank. Flink hattest du das kleine Zahlenschloss geöffnet (Es war nicht wirklich dran, um den Koffer zu schützen. Mehr als Ablenkung von dem Kreis.) und holtest eine kleine Wasserflasche hervor. Anschließend widmetest du dich einem kleinen, in leder gebundenem weißen Buch zu. Deinem Tagebuch.

Ja, du hattest ein Tagebuch. Und? Es war ja nicht so, dass du da irgendwelche traurigen Gedanken oder deinen Liebeskummer reinschriebst. Zumal beides bei dir so gut wie nicht existierte! Du dokumentiertest darin eher deine Forschung und alles nützliche, was dir als wissenswert erschien. Und nun ergänztest du die heutigen Geschehnisse. Alles über die Mission sowie über das Zusammentreffen mit den Polizisten.

Als du wieder aufsahst, war auch schon mehr als eine Stunde vergangen. Ein glückliches, wenn auch müdes Lächeln legte sich auf dein Gesicht und du verplempertest die restliche Zeit, indem du deinen Gedanken nachhingst, nochmal über die Mission nachdachtest, durch den Bahnhof schlendertest und erneut über die Mission nachdachtest.

Dann war es endlich soweit. Der Zug, der in den Südosten Amestris' fuhr, kam an und du konntest endlich einsteigen. Glücklicherweise war wenig im Zug los, weshalb du einen Sitzplatz am Fenster in einem Einzelabteil bekamst und deine Ruhe hattest.


---TIMESKIP: Mittag in Resembool ---


Nachdem du geklopft hattest, wartest du vor der Tür darauf, das jemand öffnete. Nach dem du gefühlte Ewigkeiten durch das winzige Dorf gelaufen warst, hattest du nun endlich die richtige Adresse gefunden. Das Haus am Ende der Hauptstraße gehörte einer Familie oder Person „Rockbell" welche scheinbar eine Automail Werkstatt betrieb. Automails, ein Thema mit dem du dich unbedingt mehr befassen wolltest. Wenn die Mission vorbei ist, könntest du mal in der Stadt der Dinger, Rush Valley, reisen. Doch bevor du weiter über deine Reiseplanung nachdenken konntest, öffnete sich die Tür des Hauses.

Ein junges Mädchen, vermutlich um die 14 oder 15 mit langem, blonden Haar und blauen Augen sah auf dich herab. Sie war größer als du – sehr zu deinem Missfallen – und hatte sich ein Tuch um den Kopf gebunden, welches ihr zusammen mit den Ölflecken den Look einer Mechanikerin gab, was sie vermutlich auch war.

Du hieltest deinen Zettel mit der Adresse hoch. „Ist das Ihre Adresse?" fragtest du höflich nach.

Das Mädchen nickte, sah dich dann aber weiter verwirrt an. Stumm forderte sie dich zum Sprechen auf.

„Ich suche einen Edward Elric. Mir wurde mitgeteilt, er hält sich momentan hier auf." Ruhig sahst du das Mädchen an, welches kurz skeptisch wirkte.

„Ja, Ed ist oben. Aber wer bist du?" fragte sie. Doch du hattest nun wirklich genug.

Auch wenn sie nett wirkte, Fullmetal war hier, du warst müde und du wolltest jetzt einfach schnellstmöglich mit ihm Reden und dann wieder schlafen. Also schlüpftest du kurzerhand unter dem Arm des Mädchens, welchen sie in die Tür gestemmt hatte, durch und betratst ungefragt das Haus.

Schnellen Schrittes schlugst du den Weg zur Treppe ein, gefolgt von dem protestierenden Mädchen.

„Hey! Du kannst doch nicht einfach- jetzt warte doch mal! Hey!"

Als du das obere Stockwerk erreichtest, hörtest du eine männliche Stimme. „Winry, was ist denn? Komm endlich!"

Der Stimme folgend gelangtest du schließlich in ein Zimmer, wo eine gigantische Rüstung auf dem Boden saß und ein kleiner Junge auf dem Bett herumquengelte, während eine ältere Frau an seinem Bein rumschraubte.

Dem Jungen fehlte der Arm – wenn du dich recht erinnertest, hatte das Mädchen von vorhin eine Arm-Automail in der Hand gehabt – sowie das Bein (welches nun eine Automail war. An dieser bastelte die ältere Frau rum. Erklärungen gehören nicht zu deinen Stärken. Wie vieles, wie es scheint, wenn man sich die Aufzählungen in Klammern so anschaut. Nun ja, weiter im Geschehen.)

Als du das Zimmer jedoch betreten hattest, verstummte der Junge sofort und sah dich misstrauisch an.

Es war nicht schwer, zu erkennen dass der Junge und nicht die Rüstung der Fullmetal Alchemist war. Zumal du dich zu Beginn, als du frische Staatsalchemistin wurdest, über die bekanntesten Alchemisten informiert hattest.


„Fullmetal Alchemist, richtig?", fragtest du höflicherweise – wenn man dein Verhalten denn so nennen konnte. Es ist ja nicht so, dass du einfach so in ein Haus rein bist und eine scheinbare Bewohnerin dieses Haus ignorierst – dennoch nach. Den Blick hattest du dabei fest auf den Jungen gerichtet.

Er hatte sich kaum verändert. Auf den Fotos, die du in seiner Akte vor zwei Jahren gesehen hattest, wirkte er vielleicht noch etwas kindlicher. Doch die willensstarken goldenen Augen, die blonden Haare und natürlich die Automails waren unverkennbar. Zudem schien er auch immer noch einen ähnlichen Kleidungsstil wie zu Beginn seiner Alchemistenzeit zu haben.

„Wer will das wissen?" fragte Edward Elric noch immer sehr misstrauisch. Doch er schien erfreut, dass er erkannt wurde. Scheinbar wurde er oft mit seinem Bruder verwechselt, jedenfalls meintest du, Hawkeye hätte das mal gesagt.

„Die Air Alchemistin." War deine knappe Antwort, während du ihn erstaunlich ernst ansahst. Seine Augen weiteten sich kurz überrascht, ehe sie sich scheinbar missbilligen wenn nicht sogar wütend wieder verengten.

„Du." Presste er hervor und scheuchte die ältere Frau mit einer Handbewegung von seinem Bein weg. Dann erhob er sich, wenn auch etwas wacklig.

Es war ganz still in dem Raum. Keiner der Anwesenden – die ältere Frau, vermutlich die Hausbesitzerin; die Rüstung aka Alphonse Elric; das Mädchen was scheinbar Winry hieß sowie du selbst – sagte etwas, als sich der Fullmetal Alchemist dir näherte.

Schließlich stand er direkt vor dir. Und das erste was dir auffiel war, dass ihr beinahe gleich groß wart!

Doch deine Aufmerksamkeit wurde wieder auf den 14-jährigen Alchemisten vor dir gelenkt. Er zischte dir etwas entgegen, was dich erstarren ließ.

„Ich hasse dich!"

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Hallo liebe Leser!

Ich hoffe inständig, das erste Kapitel hat euch gefallen!

Es ist am gleichen Abend wie auch schon der Prolog entstanden, nur erst gegen 22.10Uhr beenden worden. Hochgeladen ist es ja erst jetzt, doch das hat Gründe, mit denen ich euch nun nicht nerven will :)

Wer meine anderen Geschichten ebenfalls verfolgt, wird wohl gemerkt haben, dass dies hier viel länger ist von der Kapitellänge her. Während ich bei meinen Zelda-Fanfiktions sonst immer 1000 Wörter pro Kapitel angepeilt habe, möchte ich hier durchschnittlich um 3000, Minimum 2.200 Wörter haben. Das liegt daran, dass ich einfach längere Kapitel lieber schreibe und euch so nun auch mehr Handlung bringen kann :D

Bis bald hoffentlich!

Reviews/Kommentare gern gesehen!

Lg Sterni

uni1EF6


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