"Hass, Flucht, verbranntes Spiegelei und Mord" oder auch Kapitel 2!

"Hass, Flucht, verbranntes Spiegelei und Mord" oder auch Kapitel 2!


---dein P.O.V. ---

Er zischte dir etwas entgegen, was dich erstarren ließ.

„Ich hasse dich!"

Okay.

Okay..

„..."

Die Stille in dem Zimmer war kaum auszuhalten. Niemand rührte sich, alle starrten sie dich und den Fullmetal Alchemisten an.

Er hasste dich. Du trafst ihn eben zum ersten Mal und er hasste dich.

Kurz schlucktest du, ehe du tief durchatmetest.

„Aha." Du warst erstaunt, deine Stimme hatte souveräner geklungen als du dich eben fühltest. Es sagte dir eben nicht alle Tage aus heiterem Himmel jemand, dass er dich hasste.

Natürlich, als Staatsalchemistin, als Lakai der Armee, warst du nicht bei allen sehr beliebt.

Doch Edward... Er war ebenfalls ein Staatsalchemist. Er war ebenfalls auf der Suche nach dem Stein der Weisen. Er war sogar ebenfalls Mustang unterstellt und musste dessen Faszination für Miniröcke ertragen!

Deine Hände ballten sich zu Fäusten. Die Stimmung wurde – falls das überhaupt möglich war – noch geladener und die sich bei dir anstauende Wut wurde spürbar.

„Nun gut... dann hasse mich halt.", presstest du mühsam hervor, deine zornigen (A/F) Augen auf den Fullmetal Alchemisten gerichtet. „Ich werde dich auch gar nicht lange stören, oh gehobener, doch so kleiner Staatsalchemist."

Edward Elric öffnete bereits den Mund um etwas zu erwidern und alle warteten scheinbar auf einen Wutausbruch von dem kurzen Alchemisten, doch du kamst dem zuvor.

„Klappe! Ich bin nur hier, weil unser toller Oberst mich herschickte. Aber ich werde ihm einfach ausrichten, dass du kein Interesse dazu hast. Ich werde mich allein um den Stein kümmern.", erklang deine Stimme kalt, ehe du auf dem Absatz kehrmachtest und an Winry oder wie sie hieß vorbei aus dem Haus stürmtest.

---Edwards P. O. V. ---

Als sie weg war, trafen all die strafenden Blicke auf mich. Winry war die erste, die sich wieder rührte, zu mir trat und mir eine saftige Ohrfeige verpasste.

„AU!" Schnell hielt ich mir meine schmerzende Wange, ehe ich die Blonde vorwurfsvoll ansah. „Was sollte das denn?!"

„Du kannst ihr doch nicht einfach sagen, dass du sie hasst, Ed! Du kennst sie ja nicht mal!", rief Winry und sah mich wütend an.

Ich gab ein Knurren von mir. „Das war (N/N). Sie hat mir vor drei Jahren meinen Titel als jüngster Staatsalchemist Amestris' weggenommen!"

Ohrfeige.

„Au, Winry verdammt, hör endlich auf!" Nun hatte ich zwei rote Wangen, die höllisch brannten.

„Wegen so etwas SINNLOSEM sagst du ihr das?! Du bist wirklich ein Idiot, Ed!", meinte die Blonde nur wütend, warf meine Automail auf den Boden und ging schnell zur Treppe. „Ich werde sie suchen, dich entschuldigen und sie dann einladen, bei uns zu schlafen! Und in der Zeit reparierst DU, EDWARD ELRIC, deine Automail etwas!", erklang noch ihre laute Stimme. Nachdem ihre Schritte verklungen waren und die Tür zugeschlagen worden war, herrschte erneut kurz Stille.

Dann grummelte ich, hob meinen Metallarm auf und setzte mich wieder auf das Bett.

„Ed?", fragte mein Bruder Alphonse vorsichtig, während Pinako, Winrys Oma, mir die Automail aus der Hand nahm und selbst leise schnaubend daran zu arbeiten begann.

„Hm?", fragte ich grimmig und sah zu meinem Bruder. Er schien sich etwas unwohl zu fühlen, denn er kratzte sich nervös am Kopf, sodass durch das Metall der Rüstung ein etwas unschöner Ton entstand.

„'tschuldigung.", meinte er daraufhin sogleich beschämt, ehe er mich wieder ansah. „Bruder... Sie hat einen Stein erwähnt. Meinst du..."

„...das es sich um den Stein der Weisen handelt? Vielleicht.", beendete ich die Frage meines Bruders seufzend. „Jedenfalls würde mir kein anderer wichtiger Stein einfallen, den eine Staatsalchemistin suchen könnte."

Ich lehnte mich an die Wand hinter mir und schloss die Augen. „Das ist also der Air Alchemist... ich hatte sie mir anders vorgestellt.", murmelte ich leise. „Und dass wir ausgerechnet beide den gleichen Vorgesetzten haben... das kann kein Zufall sein. Irgendwas muss das bedeuten. Genauso wie ihr Auftauchen hier... Tsse, sie nervt mich schon jetzt!"

„Aber sie hat doch noch gar nichts gemacht...", wagte Al zu sagen. Und verdammt nochmal, er hatte mehr oder weniger recht!

„Jaja... ich weiß. Aber ihre Art stört mich trotzdem! Außerdem werde ich es ihr immer noch übel nehmen, dass sie mir meinen Titel gestohlen hat!" Winrys Großmutter verdrehte die Augen, ehe sie meine Nerven ohne Vorwarnung mit der Automail verband.

„AU!", schrie ich nun zum dritten Mal an diesem Tag auf und verzog das Gesicht, ehe ich der winzigen Alten einen bösen Blick zuwarf. Dann erhob ich mich schnell und verließ ohne weitere Worte das Zimmer.

Al folgte mir, auch als ich vom Haus in den Garten und schließlich die Straße herunter ging.

„Ed...", meinte er schließlich als er wohl merkte, wo ich hinging. Der Friedhof. Er stoppte hinter mir, das hörte ich. Beziehungsweise hörte ich ihn nicht mehr. Doch ich lief stumm weiter.

---TIMESKIP: gegen 18Uhr ---

(noch immer Edwards P.O.V.)

Ich ließ die Tür hinter mir zufallen, als ich das Haus der Rockbells wieder betrat. Mir war nicht klar, wie lange ich draußen auf dem Friedhof, sowie bei den Ruinen unseres Haus war, bis ich auf die große Standuhr im Flur sah. Es war spät. Genauer gesagt, Zeit für Abendessen!

Erwartungsvoll betrat ich also das Esszimmer, dass auch Küche war, und setzte mich schwungvoll an meinen Platz. Erst dann sah ich mich um, was mein Fehler war.

SIE war da. (V/N) saß an dem Tisch für sechs Leute, an der Seite neben Winry, vertieft in ein Gespräch mit meinem Bruder, welcher wegen seiner Rüstung an der Stirnseite sitzen musste.

Augenblicklich spannte ich mich an und wollte auch sogleich wieder gehen, als Winrys Großmutter meinen Teller vor mich stellte. „Iss was. Und trink deine Milch. Sonst bleibst du ewig so klein.", meinte sie.

„Wenn nennst du hier klein, alte Schachtel?", fauchte ich auch sogleich und die Aufmerksamkeit aller richtete sich auf mich.

Pinako schnaubte nur, ehe sie das Spiegelei von meinem Teller nahm und es durch ein verkohltes ersetzte. „War gut, das zweite für dich aufzuheben.", murmelte sie.

Ausnahmsweise erwiderte ich mal nichts mehr. Ich war hungrig, müde und genervt, und ich wollte nun wirklich nicht ohne Essen vor der Tür schlafen müssen. Also seufzte ich nur leise, bevor ich begann mein halbschwarzes Spiegelei zu essen. Die Milch blieb aber dennoch unberührt.

Nach einigen Momenten, in denen nur das Geräusch von dem Besteck und meinem Schmatzen die Küche erfüllte, griff schließlich auch Winry nach ihrer Gabel und dem Messer und begann zu essen. Winrys Großmutter setzte sich ebenfalls und aß, während Al fröhlich zuschaute und Den kraulte, der sich neben dem Tisch  zusammengerollt hatte.

Lediglich unser „Gast" wirkte etwas unschlüssig, doch nachdem Winry ihr freundlich gesagt hatte, dass sie unbesorgt futtern könne, begann auch sie.

Während des Essens ging es wie üblich recht lebhaft zu wenn über Themen diskutiert oder Essen durchgereicht werden sollte, doch (N/N) blieb stumm. Immer wieder warf ich ihr vereinzelte Blicke zu.

Ich hatte heute Mittag schon gemerkt, dass wir in etwa gleich GROSS – nicht klein! – waren, wobei ich natürlich noch größer als sie bin. Nun während des Abendessens hatte sie ihre emotionsvollen (A/F) Augen meist auf ihren Teller gerichtet und strich sich gelegentlich eine Strähne ihres (H/L), (H/F) Haares aus dem Gesicht. Sie sah nicht schlecht aus, aber das wars auch schon.

„Ed, starr sie doch nicht so an!", meinte Winry und ließ mich zusammenzucken. Kurz sah ich erschrocken zu ihr, dann zu unserem Gast und verstand. Ich hatte sie ANGESTARRT.

Verflucht, dabei wollte ich sie eigentlich ignorieren! Das hat ja mal super geklappt...

„Ich starre nicht.", erwiderte ich knapp und wandte mich meinem Spiegelei zu. Al wurde still, während Winry kicherte.

„Bist du etwa verliebt, Ed?", fragte die Blonde kichernd. Kurz erstarrte ich, dann hob ich meinen Blick und starrte meine Kindheitsfreundin an. Die aufkommende Röte kämpfte ich recht gut nieder.

„Was?", fragte ich erst, ehe ich mit meiner Gabel auf der etwas Kartoffel hing, auf (V/N) deutete. „Ich soll in sie verliebt sein? Niemals. Sie ist überhaupt nicht mein Typ. Und überhaupt, ich mag sie nicht."

Ich spürte sehr genau, wie die Air Alchemistin mich ansah, während ich dies gekonnt vermied. Dann aß ich seelenruhig weiter. Winrys Tritt unter dem Tisch hinderte mich nun auch nicht daran, die Bratkartoffeln, welche ebenfalls verdächtig verbrannt aussahen, mit dem Spiegelei und etwas Brot zu essen.

Während des restlichen Abendbrots beteiligte ich mich nicht mehr an den Gesprächen, sodass es an Winry, ihrer Oma und meinem Bruder lag, die Stille zu vertreiben.

Als endlich alle aufgegessen hatten, kehrte wie so oft in letzter Zeit Stille ein. Schließlich erhob sich unser Gast.

„Ich danke Ihnen für das leckere Essen. Und ich entschuldige mich für mein vorheriges Verhalten.", erklang ihre ruhige Stimme und sie beugte sich nach vorn, eine Geste tiefen Respekts.

„Aber nicht doch Mädchen." Pinako wedelte mit ihrer kleinen, alten Omahand herum und Air begab sich wieder in eine aufrechte Person.

„Dennoch, ich bin Ihnen zutiefst dankbar. Ich würde nun gehen und Sie nicht weiter stören."

Um dies zu unterstreichen, stellte sie ordentlich ihren Stuhl heran und wandte sich zum Gehen um.

„Nein nein, bleib ruhig!", rief Winry. Sie hielt das Mädchen am Handgelenk fest. „Übernachte doch bei uns! Bitte!"

Doch die Alchemistin schüttelte den Kopf und sah Winry entschuldigend an. „Ich sollte wirklich gehen."

Winry wirkte enttäuscht, doch sie ließ die Kleinere los, nur um danach aufzustehen und sie zu umarmen. Huh, da hatte ich wohl was verpasst als ich draußen war. Sind die jetzt beste Freundinnen oder wie?

„Du kannst jederzeit vorbeikommen, (V/N)! Und schreib manchmal, wie es dir so ergeht mit deiner Forschung!", sagte die große Blonde zu der kleinen (H/F)haarigen. 

Diese lächelte zögernd. „Werd ich."

Al hob die Hand und Ed meinte, dass er sehr fröhlich klang. „Bis bald, (V/N)! Vielleicht sehen wir uns ja bald mal!"

„Mal sehen.", war nur die knappe Antwort Airs, die jedoch nicht unfreundlich ausfiel. Dann lächelte sie Winrys Oma erneut an, ehe ihr Blick mich traf.


--- dein P.O.V. ---

Du sahst den Fullmetal Alchemisten einige Herzschläge lang stumm an und überlegtest, was du sagen könntest. Schließlich bliebst du schlicht: „Leb wohl, Fullmetal Alchemist. Viel Glück bei deiner Suche."

Der Junge mit dem goldblonden Haar öffnete den Mund, doch kein Ton verließ diesen. Also wandtest du dich um und verließt den Raum bis du zur Haustür gelangtest. Winry war dir natürlich gefolgt.

Nachdem die Blonde dich vor einigen Stunden überredet hatte zurück zu kommen, hatte sie dir viel über die Elric-Brüder erzählt. Und auch mit Alphonse warst du ins Gespräch gekommen, auch wenn er Fragen bezüglich seiner Rüstung und Edwards Automails ausgewichen war. Was zwar nur deine Theorie darüber bestätigte, doch das war jetzt erstmal egal.

„Pass gut auf dich auf da draußen.", meinte Winry abschließend, als du hinaus auf den staubigen Weg tratest. 

Kurz sahst du über die Schulter zurück, ein Lächeln auf den Lippen. „Werd ich. Leb wohl, Winry."

Damit drehtest du dich um und liefst den Weg entlang, weg von dem Haus der Rockbells.

Bis...

„Hey, (V/N)! Du erwähntest einen Stein und meinen Oberst heute Mittag! Musst du mir da nicht noch etwas mehr erzählen?"

Du bliebst stehen, ehe du dich schließlich wieder umdrehtest.

Edward Elric stand lässig an die äußere Hauswand gelehnt und sah dich mit verschränkten Armen an. Seine goldenen Augen sahen durchdringend in deine.

„Kommt darauf an, ob du mir auch wirklich zuhören würdest, Edward." Es war das erste Mal, dass du ihn bei seinem Vornamen nanntest. Es war ein... seltsames Gefühl.

Etwas blitzte in seinen Augen auf, ehe sich ein spitzbübisches Grinsen auf sein Gesicht legte.

„Unter Umständen bestimmt."

Eine Herausforderung.

Nun musstest auch du grinsen.

Angenommen.

Und so standet ihr zwei da, die beiden jüngsten Staatsalchemisten Amestris, und grinstet euch gegenseitig herausfordernd an, was für Außenstehende sicher absolut bescheuert aussah.


--- gegen Abend in East City, Roy Mustang P. O. V. –

Ich sah auf, als Oberleutnant Hawkeye mein Büro betrat. Sie wirkte etwas betrübt als sie zwei Mappen auf meinen Schreibtisch legte.

„Hawkeye, was ist los?", fragte ich sogleich und sah meine Untergebene aufmerksam an. Die Blonde schien kurz zu zögern, doch da sie wusste, dass sie mir vertrauen konnte, fing sie zu sprechen an.

„Nichts großes... Ich mache mir nur ein wenig Sorgen um den Air Alchemist."

„Wieso, was ist denn mit ihr?" Verwirrt runzelte ich die Stirn. Auch wenn sie sehr klein und jung war, (V/N) war die letzten drei Jahre hervorragend allein zurecht gekommen.

„Fuery hat mir soeben etwas über sie erzählt. Heute Mitternacht soll sie angeblich mit drei Polizisten am Bahnhof aneinander geraten sein. Er ist dabei, genaueres herauszufinden. Es ist also nur eine Vermutung beziehungsweise ein Gerücht, dass sich bei den unteren Rängen und der Polizei herumgesprochen hat.", erklärte Hawkeye mir, sodass ich kurz nachdachte.

„Mitternacht am Bahnhof... drei Polizisten... Nun, Air wird wohl auf einen Zug gewartet haben, um zum Fullmetal zu kommen. So wie ich sie einschätze, wird sie, nachdem sie gestern hier war, sofort aufgebrochen sein. Sie ist nicht der Typ Mensch, der gerne Zeit verschwendet." Ich lehnte mich in meinem bequemen Sessel nach hinten und verschränkte die Arme vor mir. „Bestimmt haben die Polizisten sie für ein kleines Kind gehalten und sie hat sich aufgeregt." Ein kurzes Schmunzeln legte sich auf meine Lippen, ehe ich wieder ernst wurde. „Also bestimmt kein Grund zur Sorge."

„Natürlich, Oberst." Hawkeye salutierte vor mir. 

Ich winkte es nur grob mit der Hand ab. „Sag mir trotzdem, wenn was genaueres rauskommt."

„Ja!" Damit drehte sich mein blonder Oberleutnant um und verließ wieder mein Büro.

Ich rollte mit meinem Stuhl etwas zurück und drehte mich zum Fenster um. Das Dokument, was ich lesen und unterschreiben sollte, war erst mal vergessen.

Meine Gedanken waren nun bei der Mission der beiden jungen Staatsalchemisten. Über vertrauliche Quellen hatte ich erfahren, dass der Hauptpator der Wüstenstadt Liore, ein gewisser Cornello, Wunder praktizierte und so Anhänger für den Leto-Glauben sammelte.

Meine Quelle war der Alchemie nicht kundig und sehr begeistert von Cornello, weshalb ich nicht sicher war, wie objektiv die Informationen waren.

Es war eine reine Vermutung meinerseits, dass es sich um einen Stein der Weisen handeln oder sonst mit Alchemie zu tun haben könnte. Und mir war bewusst, dass sowohl der Fullmetal, als auch der Air Alchemist nach dem Stein suchten und viel über die Alchemie an sich erfahren wollten. Es war wohl einfach die Neugier kleiner Kinder.

Ich lachte kurz auf, ehe ich meinen Blick vom Fenster abwandte. Aber es gab noch einen anderen Grund, weshalb ich ausgerechnet diese beiden geschickt hatte. Es war ja nicht so, dass ich nicht andere fähige Untergebene hatte, die nach Liore gehen könnten. Nein, der andere Grund hatte direkt mit den beiden Staatsalchemisten zutun.

Es gab vier Morde an Staatsalchemisten in Central City, zwei östlich von der Hauptstadt und nun auch drei in East City. Der Mörder soll ein Ishvaler sein, welcher „Scar" genannt wurde.

Da er bisher nur Staatsalchemisten tötete, vermuten alle, dass er es auch nur auf diese abgesehen hatte und sie nicht „ausversehen" tötete, weil sie ihn bei etwas erwischt hatten oder dergleichen.

Scheinbar hielt sich dieser Scar nun in East City auf, was der Grund dafür war, dass ich die beiden jungen Staatsalchemisten relativ weit weg geschickt hatte. Sowohl (V/N) als auch Edward sollten noch etwas am Leben bleiben, fand ich. Und hätte ich den beiden erzählt, dass ein Staatsalchemisten-Mörder in East City war, wären sie vermutlich EXTRA hergekommen um ihn zu stellen oder dergleichen. Ich traute es diesen beiden Chaoten allemal zu.

Ja, ich habe das wohl ganz gut gelöst. Die beiden hatten Spaß in Liore und ich konnte mich in aller Ruhe um Scar kümmern. Ein kleines Eigenlob war manchmal auch nicht verkehrt.

Ich fuhr mir kurz durch die Haare, ehe ich mit meinem Stuhl wieder an den großen Mahagoni-Schreibtisch rollte und mich recht widerwillig den Unterlagen widmete. Aber es war zwingend nötig. Immerhin half mir das alles nur auf meinem Weg, großer Anführer zu werden!

Fuhrer Roy Mustang oder großer Anführer Roy Mustang. Klang beides gut, fand ich. Bei Zeit sollte ich vielleicht mit meinem Team mal darüber reden, was denn nun besser klang. Vielleicht wäre doch Generalfeldmarschall auch ganz schön?

„Oberst!"

Vermutlich würde ich heute nicht mehr dazu kommen, mich um die Unterlagen zu kümmern. Ich sah den Besucher an, der einfach in mein Büro gestürmt kam. Leutnant Havoc.

„Was gibt es?", fragte ich ruhig, meine innerliche Freude, nicht diese lästigen Dokumente lesen zu müssen, gut versteckend.

Havoc schien nervös, wenn nicht sogar verschreckt. Was sehr ungewöhnlich bei dem sonst sehr ruhigen Raucher war. „Es gab einen weiteren Mord!"

Sofort spannte ich mich an, ehe ich mich aus meinem Stuhl erhob. „Wo ist der Tatort?"

„Hinter dem East City-Bahnhof in einer kleinen Seitengasse. Es handelt sich um eine junge Alchemistin.", antwortete mein Untergebener mir sofort.

Wortlos verließ ich mein Büro und begab mich dorthin. Ein schlechtes Gefühl machte sich in mir breit.


--- zur selben Zeit in East City (Erzähler P.O.V., bei Scar) ---

Er hockte auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses, während er Richtung Bahnhof sah. Durch die Sonnenbrille, die der Ishvaler trug, war die Welt so dunkel, wie sie wirklich war. Doch versteckten es alle und versuchten, sich mit Licht zu schmücken.

Abfällig schnaubte er. Die Amestrier waren erklärte Feinde des Mannes. Er hatte gesehen, was sie getan hatten. Der Vernichtungskrieg war ihm immer noch gut im Gedächtnis.

Besonders die gewaltige Zerstörungskraft der menschlichen Waffen, den Lakaien der Armee, der Staatsalchemisten. Er hasste sie. Aus tiefstem Herzen.

Sie hatten sich von Gott abgewandt und Menschen getötet, ganze Dörfer Ishvals vernichtet ohne mit der Wimper zu zucken.

Nun würden die Staatsalchemisten ihre gerechte Strafe bekommen, dafür würde er sorgen.

Egal unter welchem Namen. Sollen sie ihn doch Scar nennen. Es würde nichts an der Tatsache ihrer kommenden Vernichtung ändern.

Die Staatsalchemistin, die er eben getötet hatte, war ein leichtes Opfer gewesen. Sie war mit einem Zug aus Süden gekommen und wollte wohl zum Militärhauptquartier von East City. Es war nicht schwer gewesen, sie von ihren Begleitern zu trennen und ihr Leben zu beenden.

Sein nächstes Ziel hatte er schon fest geplant. Den Iron Blood-Alchemisten Basque Grand.

Doch dieser hatte noch einige Tage, bevor er seine gerechte Strafe erhalten würde.

Der Ishvaler hörte die Sirenen und aufgeregten Stimmen der Militärpolizei. Doch es interessierte ihn nicht.

Scar wandte sich ab, sprang vom Dach und verschwand fürs erste. Doch seine blutige Spur sollte noch viele Staatsalchemisten erreichen und vernichten.

_______

Hey ;D

Genau 3.000 Wörter. Ich hoffe, es hat euch gefallen :)

Über Reviews/Kommentare würde ich mich sehr freuen. ^^

Wie ihr gemerkt habt, habe ich die Sicht von Edward als auch von Mustang in der Ich-Perspektive geschrieben. Deine Sicht ist noch immer 2. Person Singular, während Scars nun von einer Art Erzähler ist. Das tut mir wirklich leid, ich probiere mich damit noch aus.

Mir ist bewusst, dass die Vergangenheitsformen in der 2. P. Sg. oft etwas seltsam klingen. Jedoch werde ich diese beibehalten.

Lediglich bei anderen P.O.V.s (Point of View) werde ich wohl zwischen 1. Und 3. Person wechseln. Ihr könnt mir gerne schreiben, was ihr da lieber habt.

Bis bald hoffentlich!

Lg Sterni



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