-Timeskip 2 Wochen-

Gähnend öffnete ich die Tür meines Zimmers. Die Probe für das Konzert hatte sich heute sehr in die Länge gezogen. Wir hatten drei Gruppen gebildet. Eine war die Band und bestand aus Momo, Fakepikachu, Schattenvogel, Jiiro und mir. Ich musste zugeben, dass das Mädchen wirklich gut singen konnte und der Song war auch ganz okay.

Die zweite Gruppe kümmerte sich um 'Specialeffekts' und so ein Zeug. Das waren Washy Tape, Shitty Hair, Sho und der Tiertyp. Der Rest der Klasse befand sich unter Aliens Leitung und kümmerte sich um den Tanz. Da die Feier allerdings schon übermorgen stattfand, wurden die Proben immer länger und dauerten manchmal bis spät abends.

In meinem Zimmer lag Eri auf ihrer Matratze und schlief friedlich. Shoto hatte sich auf dem Bett ausgestreckt und spielte irgendwas am Handy. Ich schmiss mich neben ihn und gähnte wieder. Der Rotweißhaarige legte sein Handy beiseite und strich mich über den Kopf.

"Das hat aber lange gedauert."

Ich sah ihn an.

"Die wollten unbedingt nochmal alles durchmachen......"

"Das Konzert wird sicher toll."

Ich zog mit mein Tshirt und die Jeans aus und kuschelte mich unter die Decke.

"Mh....Vielleicht..... Das sag ich dir, wenn ich da bin."

Er lächelte und legte dich neben mich.

"Sag mal, was machen wir mit Eri? Die Feier wird sicher bis spät in die Nacht gehen....."

"Gute Frage. Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Vielleicht bringen wir sie zu meinen Eltern?"

"Gute Idee. Dann kann ich sie auch gleich kennenlernen. Machen wir das gleich Morgen nach der Schule?"

Ich nickte. Morgen war Freitag. Das hieß die Party war am Samstag und wir konnte uns am nächsten Tag ausruhen.

"Na dann..... Gute Nacht."

"Nacht...."

Und schon war ich, umgeben von Shos Wärme und Geruch, eingeschlafen.

-

"Kommst du Eri?"

Sie nahm ihre Tasche, griff nach meiner Hand und wir verließen das Wohnheim. Nach der Schule hatte sie ihre Stifte und Bilder zusammengepackt und wir machten uns auf den Weg zu meinen Eltern. Mit dem Bus standen wir zwanzig Minuten später vor der Haustür. Ich erinnerte mich wie ich vor ca. 2 Monaten völlig verzweifelt hier stand und sie mich versuchten, aus diesem Loch heraus zu holen.

Ich holte tief Luft und drückte auf die Klingel. Es dauerte ein paar Sekunden, bis die Tür sich öffnete. Vor uns stand meine Mutter.

"Katsuki Bakugou! Schön, dass du dich auch mal wieder zeigst." tadelte sie.

Ich verdrehte die Augen.

"Wie wärs, wenn du uns erstmal rein lassen würdest, bevor du gleich wieder herum meckerst?" fragte ich angepisst.

Sie trat einen Schritt zur Seite und ließ uns rein. Wir zogen unsere Schuhe aus und gingen ins Wohnzimmer. Masaru saß auf dem Sofa und sah uns lächelnd an.

"Schön, dass du wieder da bist!" begrüßte er uns.

"Shoto Todoroki nehme ich an?" wand sich meine Mutter an Sho.

Dieser nickte lächelnd.

"Freut mich, dich kennenzulernen. Katsuki hatte es ja wirklich zu schaffen gemacht, als du weg warst. Du bist ihm ganz schön wichtig."

Aufgeregt schüttelte sie ihm die Hand. Bei dem Thema 'als du weg warst' legte sich ein gequälter Ausdruck auf sein Gesicht.

"Ja.... hehe..... Tut mir wirklich leid, Ihnen solche Umstände gemacht zu haben..." entschuldigte er sich.

"Da musst du dich doch nicht entschuldigen. Du konntest schließlich nichts dafür. Und bitte duz mich doch. Mein Name ist Mitsuki und das ist mein Mann Masaru."

"Und wieso genau seid ihr jetzt hier, wenn ich fragen darf?" fragte mein Vater.

"Und vorallem mit der süßen Kleinen hier."

Mitsuki kniete sich zu Eri. Diese klammerte sich an mein Bein und versuchte sich hinter mir zu verstecken.

"Ma-ma? Wer ist das?" fragte sie ängstlich.

"Mama?"

Mit hochgezogener Augenbraue sahen meine Eltern mich an.

"Das sind meine Eltern. Du musst keine Angst haben." versicherte ich Eri.

Sie sahen mich kurz an, bevor sie nickte und hinter mir hervor kam.

"Du bist ja wirklich eine ganz Süße." lächelte Mitsuki und strich ihr über den Kopf.

"Sho? Gehst du mit Eri in mein Zimmer und spielst mit ihr ein bisschen? Dann erklär ich meinen Eltern alles." schlug ich vor.

"Aber klar doch." lächelte er.

"Komm Eri!"

Er küsste mich auf die Stirn und ging mit der Kleinen nach oben.

"Also...."

Ich setzte mich auf das Sofa.

"Eri ist wohl bei einem von den Entführern aufgewachsen. Sie klammert sich ziemlich an Shoto und mich und nennt uns Mama und Papa."

"Awww! Mein kleiner Katsuki ist Bottom!" quiekte meine Mutter mir dazwischen.

"Sei gefälligst leise, wenn ich was erzähle! Und wir hatten noch nicht mal..... du weißt schon! Also kann man das gar nicht sagen!" bluffte ich sie an.

Sie verknief sich ein Lachen und bat mich fortzufahren.

"Jedenfalls haben wir morgen doch diese Yueifeier und da sich das ganz schön lang ziehen könnte, dachte ich, ihr könntet Eri doch so lange hier behalten oder?"

Meine Eltern sahen sich kurz an und zuckten mit den Schultern.

"Klar, können wir machen." sagte Masaru.

Ich lächelte.

"Dankeschön."

Ich stand auf und ging nach oben. In meinem Zimmer fand ich Shoto und Eri auf dem Bett, während er dem Mädchen aus einem Märchenbuch vorlas.

"'Rapunzel! Rapunzel, lass dein Haar herunter!' Und tatsächlich kamen von oben die goldenen Haare und der Prinz kletterte an ihnen nach oben. Doch wer sie oben erwartet, war nicht Rapunzel, sondern die böse Hexe!" las der Rotweißhaarige vor.

Eri sah ihn erschrocken an.

"Oh nein! Und dann?"

"Die böse Hexe schubste ihn aus dem Turm, direkt in einen Dornenbusch. Dadurch verlor er sein Augenlicht und war von da an blind. Er irrte in der Welt herum, auf der Suche nach seiner Rapunzel und er würde nicht aufgeben, bevor er sie gefunden hatte."

"Und? Had er sie gewunden?"

"Ja. Denn eines Tages hörte er eine Melodie. Es war genau die Melodie, welche Rapunzel damals immer summte. Der Prinz folgte ihr und stand an einem Bach. 'Rapunzel?' Das Mädchen erschrack. 'Sag, erinnerst du dich an mich?' 'Du bist der Prinz!' Der Prinz nickte glücklich. 'Aber... was ist mit deinen Augen passiert?' 'Das ist nichts schlimmes. Solange ich dich bei mir habe, ist alles gut.' Rapunzel begann zu weinen und als die ersten Tränen die Haut des Prinzen berührten, konnte er plötzlich wieder sehen. Er sah das Gesicht seiner Rapunzel! Die beiden kehrten ins Schloss zurück, heirateten und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute."

"Zum Glück ist alles gut ausgegangen!" freute sich Eri.

"Da hast du Recht." lachte Shoto.

Ich lächelte.

"Eri? Was hälst du davon, hier bei meinen Eltern zu bleiben? Am Sonntag Nachmittag holen wir doch wieder ab, okay?"

Sie sah mich an.

"Ihr holt mich wieder? Versprochen?"

Ich hielt ihr meinen kleinen Finger hin.

"Versprochen."

Sie hakte ihren kleinen Finger mit meinem ein und nickte dann. Lächelnd gingen wir wieder nach unten, wo Eri von Mitsuki auf den Arm genommen wurde. Schließlich verabschiedeten Shoto und ich uns und gingen wieder zum Wohnheim zurück.

Fortsetzung folgt