Wenn Gänseblümchen Sprechen

Hey meine Lieben. Draußen ist es kalt, jeder hat vermutlich das Letzte Adventskalender Türchen geöffnet und nun komme auch noch ich mit einer OS um die Ecke :) Diese OS möchte ich meinen Senpai MidoKozu widmen. Plan war es ihr die Geschichte zu Weihnachten zu schenken. (Oder besser gesagt uns gegenseitig eine OS zu Weihnachten zu schenken. Danke Mido für die tolle Idee.) :) Was soll ich sagen. Sie ist so lieb und lässt sie mich für euch alle veröffentlichen. :) Daher wünsch ich euch jetzt viel Spaß bei dem kleinen nicht ganz so Weihnachtlichen Werk, Fröhliche Weihnachten und viele schöne Momente bei euren Liebsten.

Eure Buffy

Ps. Wie oben bereits erwähnt, hat die Liebe Mido mir auch eine Geschichte gewidmet. Wer Lust hat, kann gerne auch dort vorbei schauen. Sie und auch ich würden uns freuen.
Ihre Geschichte findet ihr entweder auf ihren Profil, oder bei mir in der Leseliste: Meine Empfehlungen Anime

So aber jetzt wirklich genug der Worte. Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen von: Wenn Gänseblümchen sprechen. :)
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,,Er liebt mich, er liebt mich nicht. Er liebt mich, erliebt mich nicht.'' Immer wieder flüsterte ich diesen Satz vor mich hin, während ich auf das kleine Gänseblümchen starrte, dass in meiner Hand ein Blütenblatt nach dem nächsten verlor. Die gelben Pollen wirkten noch runder als sie es mit den Blütenblättern getan hätten. ,,Er liebt mich nicht.'' Atmete ich etwas nieder geschlagen aus, ehe ich das letzte Blütenblatt von der Blume riss. Diese Gänseblümchen waren ein verdammt schlechtes Orakel.

,,Hey was Treibst du den da?'' Die Stimme meiner besten Freundin Yuki lies mich zu ihr aufschauen. Schlagartig richtete ich mich auf und strich die weisen Blütenblätter von dem Rock meiner Schuluniform. ,,Nichts.'' Kaum hatte ich die Worte gesagt, lag ihr skeptischer Blick auf mir. Er durchbohrte mich bis sie mir ein wissendes Lächeln schenkte. ,,Lass mich raten, du hasst wieder arme hilflose Gänseblümchen gequält und ihnen auf bestialische Art und Weise ein Blütenblatt nach dem nächsten ausgerissen. Lass dich lieber nicht vom Botanikclub erwischen. Wer weis was die Sonst mit dir Anstellen. Du weist die sind etwas Gaga. Letztens hat eine gemeint, sie streichle die Pflanzen, damit die Photosynthese angekurbelt wird.'' Die Augen die Yuki bei ihrer Aussage im Kreis drehen ließ, brachten mich augenblicklich dazu leicht zu schmunzeln. ,,Ich werde mich hüten mich von denen erwischen zu lassen. Am ende schmeißen die mich noch auf den Scheiterhaufen.'' ,,Stimmt du bist ja dann laut ihnen eine Hexe, wenn am Ende noch das passiert, was deine Gänseblümchen-Glaskugel Prophezeit.'' Erneut musste ich bei der Aussage meiner besten Freundin kichern. In ihrer Stimme lag so viel Spot und gleichzeitige Ironie, dass dieses Szenario ein einmaliges Bild darstellte. ,,Und was hat deine Gänseblümchen-Glaskugel diesemal gesagt? Wird er dich lieben oder wird er den größten Fehler seines Lebens begehen?'' ,,Er wird den größten Fehler seines Lebens begehen.'' Meine Antwort kam so trocken aus meinen Mund, dass ich selber darüber erstaunt war. ,,Also ist er wie ich es schon so oft gesagt habe ein Idiot.'' Ja wie man unschwer erkennen kann, hält meine beste Freundin nichts von meinem Schwarm. Von den Mann, bei dem ich mir nicht mal sicher bin, ob er mich überhaupt jemals wahr genommen hatte.

Zugegeben er und ich hatten öfters schon mit einander geredet. Schließlich spielte ich Volleyball und er Volleyball und aufgrund einer Hallenrenovierung mussten wir uns zurzeit mit der Männermannschaft eine Halle und die Trainingszeiten teilen. Dennoch war ich der Libero aus dem ersten Jahr der Frauen. Der Libero, der Momentan die Bank warm hielt. Und er. Tja er war der Kapitän. Der Starr seines Teams. Der Mann, denn vermutlich fasst jede Frau dieser Schule zu Füßen lag.

Während ich mir das Fasst jede Frau dachte, wanderte mein Blick zu Yuki. Sie war einer der wenigen auf die seine übernatürliche Anziehungsgabe kein Einfluss hatte. Nicht nur einmal hatte ich sie für dieses Talent beneidet. Doch meine Gefühle mussten der Masse folgen. Mussten wie ein Schaff seiner Herde brav den anderen hinterher rennen und sich natürlich auch in den Traumjungen unserer Schule verlieben.

,,Komm schon. Sprich mir nach er ist ein Idiot.'' Jetzt war ich es, die ihre Augen bei Yukis Aussage im Kreis drehen lies. ,,Das sag ich mit Sicherheit nicht.'' Gut zugegeben mein Protest war lahm und man merkte alleine schon meiner Stimme an, dass ich ihn nicht ernst meinte. ,,Komm schon Sprich mir nach, so schwer ist es nicht. Er ist ein Idiot. Und noch mal und diese mal zusammen. Er ist ein Idiot.'' Yukis mahnender Blick lies mich mit ihr die Worte sagen. ,,Er ist ein Idiot.'' ,,Wer ist ein Idiot?'' Ruckartig drehte ich meinen Kopf zu der Person um die hinter mir stand und mich ein klein wenig erschreckt hatte. Immer noch lag meine Hand auf meinem Herzen. Doch das Fröhliche und breite Grinsen von meinem und Yukis besten Freund Charly lies mich erleichtert ausatmen. Charly ergänzte unsere Mädelsrunde nicht nur durch seine Anwesenheit, sonder insbesondere dann, wenn es um Gespräche um Männer ging. Er war nämlich Schwul und damit war er derjenige von uns, der mit Gesprächen über heiße Typen, von uns dreien, am meisten etwas anfangen konnte.

,,Prinzessin auf der Erbse.'' Frustriert atmete ich bei Yukis Erklärung aus. Ich hatte ihr schon gefühlt an die einhundert mal gesagt, dass sie ihn nicht so nenne sollte und dennoch machte sie es jedes mal wieder und wieder und wieder. Beinahe so, als mache es ihr Spaß, mich damit zu ärgern. ,,Ach ich glaub nicht, dass er ein Idiot ist. Ich glaub einfach nur, dass er auf meiner Seite des Ufers fischt und ihn daher die Mädels alle egal sind.'' Erneut musste ich meine Augen im Kreis drehen. Diese mal aber wegen Charly. Sein Selbstbewusstsein war unschlagbar. Und auch die Tatsache immer zu übersehen, wie erfreut der Kapitän der Volleyballer seinen Fangirls zulächelte. ,,Ach ist das so und warum ist das Prinzesschen dann noch nicht in deinen Armen?'' Yukis frechen Worte entlockten Charly einen hohen protest Schrei. Doch mehr sagte er nicht dazu. Nur dieses verunstaltete quietschen.

,,Kommt ihr beiden. Wir sollten zurück in den Unterricht die Pause ist gleich um.'' Mit einen gequälten Gesichtsausdruck rappelten sich meine beiden Freunde auf und ich tat es ihnen gleich. Immer mehr Schüler strömten zurück in das Schulgebäude und immer leerer wurde der große und noble Pausenhof. Wie die Lemminge folgten auch wir denn andern Schülern und dann sah ich ihn. Umringt von Mädchen. Ein Lächeln auf seinen Lippen, bei dem jedes Model einer Zahnpastawerbung neidisch wurde. Seine Braunen Haare waren wie immer akkurat gestylt und seine braunen Augen wirkten wie ein Unendlicher See aus Kaukau.

,,Oikawaaaa.'' Die schrillen Schreie der Mädchen hallten durch die Aula und ließen ihn noch breiter Lächeln. Sofort versank ich wieder in seinen Anblick. Schon hatte ich das Gefühl, dass er mir immer näher und näher und näher kam. Langsam war mein Gehirn wirklich von diesen Mann besessen, wenn es mir schon solch eine Fata Morgana vorspielte. Den plötzlichen Aufprall und der Schmerz, der sich sofort durch mein Gesicht zog, machten mir eines ganz klar deutlich. Mein Gehirn litt nicht an Wahnvorstellungen oder an einer Fata Morgana. Oikawa war wirklich näher gekommen. Oder besser gesagt ich war ihm näher gekommen. So nahe, bis ich in ihn hinein gelaufen war und mein Gesicht an seiner durchtrainierten Brust gebremst hatte.

Mehrfach blinzelte ich, hoffte das dies alle nur ein schlechter Traum war und ich jeden Moment aufwachen würde. Doch auch hier zerschlug die Realität meine Hoffnung in kleine Scherben. ,,Hey bist du nicht die Kleine die mir schon einmal einen Ball auf den Kopf gehauen hat?'' Misst. Offensichtlich hatte er mich doch wahr genommen. Oder besser war ihm meine Aktion aus dem ersten gemeinsamen Training nicht entfallen. Ich war Libero. Kein Aufschlagsass dennoch meinten meine Teamkameraden dass ich mal einen Aufschlag probieren sollte. Was für eine furchtbar schlechte Idee es doch gewesen war. Denn anstatt schön auf die andere Seite des Netzes zu fliegen und dort am Boden auf zu kommen, wo keiner stand, hatte sich der Ball für eine andere Richtung entschieden. Hatte entschieden viel eher zu den Männern rüber zu fliegen und ausgerechnet Oikawa höchst persönlich mit voller Wucht am Hinterkopf zu treffen. Tja da war ich ihn wohl auf eine Art im Gedächtnis geblieben, auf die ich ihm lieber nicht bleiben wollte. Ja im Training hatten wir danach immer mal wieder mit einander geredet. Knapp. Denn ich war immer damit beschäftigt gewesen mein Gesicht so vor ihm zu verbergen, dass ihm nicht auffiel wer ich war. Dass er mich nicht auf den Vorfall ansprechen konnte und nun. Nun stand ich da, starrte ihn genau in die Augen und er, er erinnerte sich natürlich genau an den Ball, denn ich ihm auf den Kopf geballert hatte.

,,Ich glaube nicht. Du musst mich Verwechseln.'' Verdammt ich war wirklich eine schlechte Lügnerin. Das unnatürlich Grinsen, dass ich gerade eben aufgelegt hatte, sollte unschuldig und vertrauend wirken. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich vermutlich mehr wie eine Serienkillerin ausschaute. ,,Ne ich bin mir sicher das du es warst.'' Sein Gesicht lehnte sich etwas nach unten, nahm mein Gesicht mehr in Augenschein. Ich sollte vermutlich mal aufhören so bescheuert zu grinsen, nicht dass er sich denkt, ich hohle noch ein Messer aus meiner Tasche.

,,Ich hab ein Allerweltsgesicht.'' Versuchte ich mich raus zu reden. Skeptisch zog sich Oikawas Augenbraue nach oben. Er glaubte mir nicht. Natürlich glaubte er mir nicht. Ich war schlecht in lügen und wenn ich eines mit meinen Europäischen wurzeln hier in Japan nicht hatte, dann war es ein Allerweltsgesicht. Peinlich berührt stand ich da. Merkte wie die Schamröte sich in meinem Gesicht breit machen wollte, während mich Oikawa immer noch skeptisch beäugte. Nervös tippte ich mit einem Fuß auf dem nächsten. Watschelte wie ein Pinguin auf der Stelle und hoffte, dass es ihm entgehen würde. Sein leichter Zitronengeruch wehte mir in die Nase und machte mir wieder deutlich bewusst, wie nah mir  Oikawa gerade eben war. Die Sekunden zogen sich wie Stunden. Erst ein leiser Protest eines Mädchens, dass quengelte, weil sich Oikawa gerade eben mit mir und nicht mit ihr beschäftigte, erinnerte mich wieder daran, wo ich genau war.

,,Mensch da bist du ja ich hab dich schon gesucht.'' Die Worte von Charly holten mich endgültig aus dem Sog von Oikawas Anziehung heraus. Auch der Volleyballer wich etwas zurück, als Charly seinen Arm auf meinen Schultern ablegte und mich etwa enger zu sich ran zog. ,,Ich hoffe du warst zu meiner Freundin nett.'' Schlagartig weiteten sich meine Augen. Das hatte Charly jetzt nicht wirklich zu Oikawa gesagt?! Doch hatte er!! Er hatte ihm genau das auf die Nase gedrückt, ehe er mich aus der Masse der Mädels geführt hatte und in Sicherheit brachte.

,,Und was sagt man?'' Sein keckes Grinsen unterstrich seine leicht frechen Worte. ,,Danke. Aber dir ist schon bewusst, dass Oikawa mich für vergeben und dich jetzt für Hetero hält?'' Kurz weiteten sich Charlys Augen. Offensichtlich schien auch ihm nun die Tragweite seines Handelns bewusst zu werden. Doch anstatt zu fluchen zuckte er kurz mit seinen Schultern. ,,Naja soll er doch. Konkurrenz belebt das Geschäft Baby. Ihn laufen alle Mädchen der Schule nach und er kann alle haben....'' ,,Fast alle mich bekommt er sicher nicht.'' Der Einwand von Yuki lies sowohl mich als auch Charly leicht kichern, ehe er mit seinem Satz weiter fort fuhr. ,,O.k Fasst alle Mädchen. Er kann fasst alle Mädchen haben. Da sticht doch die eine die er nicht haben kann heraus. Ich glaub dass ich dich gerade eben für ihn interessant gemacht habe. Also wo ist mein Danke?''

,,Das Danke bekommst du, wenn du uns endlich für die Spendenaktion in einen Stand mit eingetragen hast.'' Yukis leicht schroffer Einwand, der viel ernster klang, als sie es meinte lies mich leicht kichern. Charly war von uns der einzige gewesen, der sich auf die Spendenaktion nächste Woche freute. Ein Soziales Projekt unserer Schule um Hilfsbedürftigen zu helfen. Für einen Tag wurden verschiedene Stände wie Dosen werfen und der gleichen aufgebaut, in denen wir Schüler aushelfen sollten. Die Einnahmen aus den Ständen gingen in die Sozialen Projekte. Da Charly derjenige von uns war, der sich für so Stände am meistenb egeistern, aber auch am meisten Ablehnung empfinden konnte, hatte Yuki beschlossen, dass er sich einen Stand aussuchen sollte und uns alle drei dort einschreiben sollte.

,,Also dann wo ist mein Danke. Denn ich habe uns schon längst an einen Stand eingeschrieben.'' Die Verwunderung die seine Worte in mir und Yuki auslöste war uns beiden deutlich im Gesicht anzusehen. ,,Und wo machen wir mit?'' Meine Frage klang leicht Panisch, denn das breite grinsen auf Charlys Lippen war ein Grinsen, dass mir nicht gefiel. ,,Beim Kissing booth.'' Jap sein Grinsen und vor allem seine Antwort gefielen mir wirklich nicht.

,,Beim Kissing Booth?!!!'' Ungläubig und geschockt wiederholte ich seine Worte. Das war ein Scherz das konnte nur ein Scherz von ihm sein. Doch das Freudige nicken und der Erhobene Daumen, den mir Charly entgegen streckte ließen mich eines wissen. Es war kein Scherz. Er hatte uns wirklich beim Kissing booth eingetragen. Na prima. ,,Charly wirklich. Ich hab mich heute morgen noch darüber lustig gemacht, wer den Stand genehmigt hat und vorallem wer daran teil nimmt.'' Yukis Missmut war deutlich aus ihrer Stimme zu hören doch Charly tat dies mit einen lässigen Schulterzucken ab. ,,Ach komm schon Mädels. Das wird lustig. Dabei kann doch nichts schief gehen.'' Schwer atmete ich bei seiner Erwiderung aus. Genau was soll den dabei schon schief gehen können??


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Immer wieder starrte ich auf das große Schild, mit den mir mittlerweile unheimlichen Worten Kissing Booth. Die letzte Woche war die Hölle gewesen. Eingeschrieben hieß wohl eingeschrieben und man konnte keinen Rückzieher mehr machen. Also stand ich nun da. Schaute den Leuten beim Küssen zu und hoffte, dass der Stand floppen würde, bevor meine Schicht begann. Ich hatte keine Lust mich dort hin zu stellen, eine Augenklappe auf zu bekommen und zu warten bis mir irgend ein Typ seine Zungen in den Hals steckte. Gut die Regeln besagten, dass Küssen ohne Zunge statt finden musste. Aber dennoch. Alleine die Vorstellung, dass ein Typ sich ein Ticket kaufte nur um einen Kuss mit mir zu bekommen, war mir zu wider. Wieder schaute ich auf die sich küssenden Menschen.

,,Was? Halt nein! Ich stehe nicht auf der Seite wo sich Frauen anstellen um einen Kuss zu bekommen. Ich stehe auf der Seite der Männer. Bei meinen Mädels dort drüben.'' Die beinahe panischen Worte von Charly ließen mich zu ihm rüber schauen. Wild gestikulierte er mit seinen Armen. Wirkte dabei wie ein aufgescheuchter Vogel. Offensichtlich behagte ihn die Vorstellung nicht, dass ihn heute eine Frau küssen könnte. Ja Charly war wirklich der Inbegriff von Schwul. Er wollte nur Männer seine Zunge in den Hals stecken und nur von Männer ein Zunge in den Hals gesteckt bekommen. Immer wieder wiederholte er seine Aussage, solange, bis er bei uns Mädels stand und ein glückliches und zufriedenes Grinsen legte sich auf seine Lippen. ,,Hasst du jetzt bekommen was du wolltest.'' Yukis zynisches Zischen hinter mir versuchte ich zu ignorieren. Genau so wie Charlys glücklichen singsang.

Nervös zupfte ich an dem kleinen Gänseblümchen und riss ein Blütenblatt nach dem nächsten ab. Versunken in mein Tun blendete ich alles um mich herum aus. Verdrängte wo ich war. ,,NA LOS MACH SCHON DU BIST DRAN.'' Die viel zu lauten Worte ließen mich aufschauen und erst jetzt bemerkte ich, dass die Organisatorin des Kissing booth vor mir stand, in ihren Händen die Augenbinde und mich böse an funkelte. Upps offensichtlich hatte ich den Beginn meiner Schicht verschlafen. ,,Na los los Trödel nicht so lange herum.'' Wieder hielt sie mir die Augenbinde entgegen und ich wusste, dass es nun zu spät war um plötzlichen Durchfall oder der gleichen vortäuschen zu können. Nun musste ich auf die Bühne. Musste mich küssen lassen. Alleine bei den Gedanken verzog sich mein Gesicht erneut. Ich war mir sicher das ich gerade eben genau so schaute, wie als hätte ich in eine viel zu saure und unreife Zitrone gebissen. Dennoch half es nichts. Immer wieder stupste mich die Organisatorin am Rücken an und bracht mich dadurch zum vorwärts gehen. So lange bis ich auf den Platz stand, anden sie mich haben wollte. Etwas unsanft legte sie mir die Augenbinde an und sofort war alles um mich herum schwarz. Ich hörte ihre Absätze, wie sie sich von mir entfernten. Hörte ein erstauntes aufkeuchen der Menge. Ein tuscheln. Ein quietschen. Was war den gerade eben los? Kaum hatte ich mich das gefragt, strichen zwei Hände sanft über meine Arme. Ließen mich wissen, dass ein Mann vor mir stand, der geküsst werden wollte. Na prima, dass geschah ja noch viel schneller als ich geglaubt hatte. Erneut fuhren seine Hände meine Arme hinauf. Strichen über meine Schultern und legten sich in meinen Nacken. Gut so kontrollierte er zumindest schon mal wo ich hin schaute und ich lief nicht Gefahr seine Nase zu küssen.

Kurz schluckte ich. Stellte mir einfach vor, dass es Oikawa sein würde der mich Küssen würde. Wie als würde mein Verstand wirklich alles tun, damit ich mir Oikawa vorstellen konnte, roch ich eine leichte Zitronennote. Ein kleines Schmunzeln legte sich bei der Vorstellung auf meine Lippen,ehe ich fremde Lippen auf meinen Spürte. Erst leicht, zart beinahe wie ein Bussi streiften sie meine. Doch dann wurde aus den Bussi ein Kuss. Ein wirklicher Kuss. Unsere Münder spielten mit einander und immer wieder spürte ich, wie seine Zunge über meine Unterlippe strich. Sein griff in meinen Nacken wurde ein klein wenig fester und ich konnte nicht anders als mich den Fremden hin zu geben. Es zugenießen was er tat. Aus einen Impuls heraus, lehnte ich mich näher an ihn. Berührte auch seinen Körper. Er war groß. Sanft öffnete ich meinen Mund. Machte das was laut dem Stand verboten war. Ich gab ihn die Erlaubnis mich mit Zunge zu küssen. Mir seine Zunge in den Hals zu stecken.

Was für eine Logik?! Vor einer Minute hatte ich mich noch genau davor gesträubt. Doch die Vorstellung, dass es Oikawa sein könnte und die Art, wie mich der Fremde küsste, ließen mich meine Ablehnung von zuvor völlig vergessen. Viel zu sehr genoss ich den Kuss. Die Zunge die Sanft über meine Strich. Sie anstupste und Neckte. Definitiv war der Fremde ein verdammt guter Küsser. Das musste ich ihn wirklich zugestehen. Die kleine Glocke, die signalisierte, dass der Kuss zu ende war Ignorierte ich. Doch der Fremde leider nicht. Seine Lippen verließen meine und sofort wünschte ich sie mir wieder dort hin zurück. Auch wenn es verboten war die Augenbinde ab zu nehmen, so tat ich es dennoch. Ich musste wissen, wer mich geküsst hatte.

Als ich das braune Haar die braunen Augen sah, schlug mein Herz schneller. Es raste und mein Verstand konnte einfach nicht begreifen, dass dies wirklich geschehen war. Vor mit stand niemand anders außer Oikawa höchst Persönlich. Er hatte mich also nicht nur in meiner Vorstellung geküsst, er war es wirklich. Ich hatte seine Zunge gerade eben in meinen Hals gehabt.

,,O wow.'' Zugegeben mein leichtes Gestammel war nicht wirklich geistreich. Aber es zauberte ihm ein Lächeln auf die Lippen. Es war ein bezaubertes Lächeln. Eins das sein Augen erreichte und funkeln ließ. ,,Ich hätte da noch ein Paar.'' Mit seinen Augen wies Oikawa auf seine Hände und unterstrich damit seine Aussage. Erneut musste ich schwer schlucken. Denn er hielt nicht nur ein Ticket des Kussstandes in den Händen, sondern eine ganze Menge. Wie viel hatte er bitte gekauft?

,,Dann solltest du die wohl einlösen.'' Meine Worte klangen leicht brüchig und sofort merkte ich, wie sich die Nervosität durch meinen Körper zog. ,,Ja sollte ich. Aber nicht hier. Nicht das die andern zu lange anstehen müssen.'' Kaum hatte er die Worte gesagt schloss sich seine Hand um mein Handgelenk und er Zog mich hinter sicher her. Ich hörte noch den leisen Protest der Veranstalterin. Doch das war mir egal. Schließlich hatte ich nur vor eine Menge von ihren verkauften Tickets ein zu lösen. Eine Menge Tickets die Oikawa besaß.

An einer ruhigen und eher etwas abgelegenen Stelle blieb Oikawa endlich stehen und seine braunen Augen suchten meine. ,,Da kann ich ja von Glück reden, dass ausgerechnet ich jetzt dran war, wenn du mit der Küsserin vom Kussstand vor hattest abzuhauen.'' Meine Worte kamen mir sofort dämlich vor, sobald ich sie gesagt hatte, doch Oikawa lachte nur. ,,Glaubst du wirklich ich hätte meine Tickets bei einer andern eingelöst?'' Nun war ich verwirrt. Hätte er nicht? Unmöglich konnte er mir sagen das er diese Tickets nur wegen mir gekauft hatte. Oder doch? ,,Du meinst du hast.... wegen mir.'' Ja meine Frage war komisch formuliert doch sie brachte Oikawa erneut zum lächeln und wieder fühlte sich diese Lächeln echt an. ,,Klar.'' Gut mit dieser Antwort hatte ich nicht gerechnet. Kurz schluckte ich. Musste begreifen was er gerade eben gesagt hatte. ,,Aber wir kenne uns kaum?'' Meine Anmerkung purzelte über meine Lippen, ohne das ich sie aufhalten konnte und erneut lachte der Volleyballer. Dieses mal laut und Kehlig. Offensichtlich musste ich gerade etwas sehr lustiges oder sehr dummes gesagt haben.

,,Klar, wir kennen uns Kaum. Darum reden wir auch jedes Training mit einander.'' Die Ironie in seiner Stimme war deutlich zu hören. Kurz überlegte ich ob er recht haben könnte. Ich war immer viel zu sehr damit beschäftigt gewesen mein Gesicht vor ihm zu verbergen, dass ich garnicht mitbekommen hatte, wie oft es eigentlich war, dass wir nach dem Training uns noch unterhielten. Er hatte recht. Es war jedes Training gewesen. Verdammter misst. Wie konnte mir so etwas nur entgehen?,,Dann hast du die ganze Zeit gewusst wer ich war? Also die, die dir den Ball auf den Kopf geknallt hatte? .'' Erneut lachte Oikawa. ,,Klar so viele Liberos hat die Mannschaft schließlich nicht'' Kaum hatte er die Worte ausgesprochen viel mir mein Taktischer Fehler auf. Wir waren zwei Liberos. Zwei Mädchen, die ein anders Trikot als die andern Trugen. Natürlich war ihm das aufgefallen.

,,Ooo. Upps. Das ist peinlich.'' Erneut brachte meine Aussage Oikawa zum lachen. ,,Ja. Schon ein klein wenig.'' Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken. Doch der Boden unter mir wollte und wollte sich nicht öffnen. ,,Und warum hast du dann letztens in der Pause so komisch reagiert, wenn wir uns doch kennen.'' ,,Ich wollte dich ärgern.'' Seine ehrliche Antwort lies mich blinzeln. Oikawa der Starr der Schule konnte einen necken. Das kam überraschend.

,,Und was kam raus.'' Irritiert schaute ich den Zuspieler an. Wusste nicht was er mir sagen wollte. Mit seinen Finger zeigte Oikawa auf das Gänseblümchen, dass ich in meinen Händen hielt und erst jetzt viel mir auf, dass ich es wohl die ganze Zeit gehalten haben musste. Ein letztes Blütenblatt hin noch an der Blume und wartete darauf abgerupft zu werden. ,,Er liebt mich.'' Nuschelte ich während ich das Blütenblatt von der Blume trennte. ,,Da hat dein Gänseblümchen Orakel recht.'' Seine Worte halten in meinen Kopf und bevor ich sie überhaupt begreifen konnte, lagen seine Lippen erneut auf meinen. Küssten mich und ich ich gab mich viel intensiver dem Kuss hin als zuvor. Die Schmetterlinge in mir tanzten während mir seine Worte und die Bedeutung erneut durch den Kopf ging.  Mein Gänseblümchen hatte recht. Er liebt mich.


Ende.

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