2)
Pov. Eren:
Lieferjunge Eren...
Der junge Braunhaarige sah sich die Adressen an, klemmte sein Handy in die Halterung an seinem Fahrrad und stöpselte sich einen Kopfhörer seines Headsets ins Ohr. Er programmierte sich die erste Adresse in sein Handy ein und ließ sich die Route anzeigen. Als nächstes drückte er den Knopf an seinem Headset und die Musik auf seiner Lieblingsplaylist wurde abgespielt. Also stieg er auf sein Rad und fuhr los, um die erste Bestellung weg zu bringen. Dabei hörte er gerade eines der Lieder von No Name und summte leise für sich selbst mit. Die ersten zwei Lieferungen waren abgegeben und er hatte bereits schon 10€ Trinkgeld gemacht. Hannes hatte ja schließlich auch gesagt, das er das Trinkgeld komplett behalten durfte. Normalerweise war es ja nicht üblich, dass Eren nach der Schule in der Woche ausliefern ging. Das machte er eigentlich Hauptsächlich an den Wochenenden. Auch wenn Hannes eine Aushilfe eingestellt hatte, schaffte Erwin Smith es nicht mit seinem Auto schneller zu sein, als Eren mit seinem Rad. Da er die Straßen dieser Stadt mittlerweile sehr gut kannte, wusste er auch wie er und vor allem wo er abkürzen konnte. Und bisher hatte sich niemand darüber beschwert, in welchem Zustand das Essen ankam. Auch wenn er wirklich vorsichtig fuhr, kam es durchaus auch mal vor, das er eine Treppe kurzerhand herunter fuhr. Aus diesem Grund hatte er auch Hannes gesagt, das er das Sushi so packen sollte, das es kaum eine Möglichkeit hatten, auseinander zu fallen. Auch die nächsten beiden Lieferungen stellten kein Problem dar. Wieder hatte er 10€ Plus gemacht und Eren fuhr mit einem Grinsen im Gesicht weiter. Mittlerweile stöhnte ihm der Frontsänger seiner Lieblingsband genüsslich ins Ohr, als er zu seiner letzten Lieferung abbog. Diesmal war er im Industrieviertel und die Adresse war scheinbar eine kleinere Lagerhalle. Gerade als er wieder dieses heiße Gestöhne im Ohr haben sollte, hieß es von seinem Handy, „Sie haben ihr Ziel erreicht!". Also stieg Eren von seinem Rad ab, drückte den Knopf an seinem Ohr, damit die Musik leiser wurde und nahm die Tasche aus seinem Korb. Wo war hier denn die Tür? Er lief um die Halle herum, bis er endlich die Tür gefunden hatte. Heiße Gitarren Klänge waren zu hören, als Eren lautstark gegen die Tür klopfte. Diese wurde dann abrupt geöffnet und Eren musste runter schauen, als ihm ein kleiner Schwarzhaariger mit verschwitzten Undercut öffnete. „Wird ja auch mal Zeit... oh, das Balg von vorhin?!" Erkannte der Kleinere den Braunhaarigen sofort. Die quirlige Brünette kam auch gerade zur Tür gehüpft und grinste von einem Ohr zum anderen. „Hallööchen~ Du schon wieder. Stalkst du uns?" Fragte sie frei heraus, grinsend und griff nach der Tüte, welche der Braunhaarige ihnen hin hielt. „Hier ist Ihre Lieferung." Meinte Eren förmlich und wollte sich schon wieder wegdrehen, als das Mädchen laut und schrill Quietschte. „Schau mal Levilein~ Er trägt einen No Name Hoodie!!!" Die schrille Stimme, des Mädchens ließ Eren zusammenzucken und er wollte in diesem Moment nichts sehnlicher als zu verschwinden. Trotzdem blickte er sich noch einmal um und sah zu den Beiden. Der Schwarzhaarige mit dem Undercut, hatte eine seiner Augenbrauen hochgezogen und das Brünette größere Mädchen grinste breit. „Ähm... ja... ist das so weltbewegend? Ich muss dann weiter..." Meinte Eren noch, drehte sich wieder um und fühlte sofort den stechenden Blick des Schwarzhaarigen auf seinem Rücken. Eren machte das er von dort verschwand. Also nahm er seine Beine in die Hand und lief zurück zu seinem Rad. „Heeeeeyyy~ warte MAAAAL!" Brüllte das verrückt grinsende Mädchen und war ihm kurzerhand gefolgt. Also blieb Eren stehen und sah zu ihr. „Wir haben uns heute in der Schule gesehen, ich bin Hanji... und hier dein Trinkgeld... Levi hat wohl vergessen es dir zu geben~" flötete sie fröhlich und überreichte ihm einen Umschlag. „Bis morgen dann in der Schule, und versuch Levi nicht wieder um zu rennen, oder mach es dann wenigstens gleich richtig~ hihi~!" Dann drehte sie sich um und ließ einen sprachlosen Eren einfach stehen. Die war aber komisch drauf. Dachte sich der Braunhaarige, als er den Umschlag ungeöffnet in seine Tasche stopfte. Verdammt, jetzt hatte er auch noch vergessen, sich zu bedanken. Die Zwei sind eigenartig, naja egal. Mit diesen Gedanken, stellte der Braunhaarige wieder über seinen Knopf im Ohr die Musik lauter und hörte kurz darauf wieder die heißen Klänge von seiner Lieblingsband No Name. Somit schwang er sich auf sein Fahrrad und machte sich dann auf den Heimweg.
Die frische Luft tat einfach ungemein gut und Eren beschloss einen kleinen Umweg durch den Park zu fahren. Noch immer waren diese Beiden in seinem Kopf. Levi und Hanji. Irgendwas an Levi faszinierte ihn, aber zum jetzigen Zeitpunkt konnte Eren noch nicht sagen, was es war. Ob er ihn wohl morgen wieder sehen würde? Gedankenverloren fuhr er über die glatt asphaltierte Strecke durch den Park. Er ließ den Lenker los und lehnte sich auf dem Sattel etwas zurück. Perfekt ausbalanciert fuhr er weiter und rieb sich die kalten Finger. Jetzt wo die Sonne langsam verschwand, kroch auch die unangenehme Kälte hervor. Bald würde es wohl noch kälter werden, aber das störte den Braunhaarigen nicht. Schließlich war er an Kälte gewöhnt und fühlte sich dort wie zu Hause. Jedoch notierte er sich gedanklich, das er sich das nächste Mal besser Handschuhe einpacken sollte.
„Bin wieder da... ich gehe dann hoch, meine Hausaufgaben machen und schlafen." Meinte der Jugendliche, als er seine Tasche zurückgab und sein Headset aus dem Ohr zog. Dieses verstaute er dann auch gleich wieder sicher. Vergessen war der Umschlag, den jedoch Hannes heraus fischte. „Hey, warte mal Eren, hier ist noch ein Umschlag." Meinte der Blonde und reichte ihn an den Braunhaarigen weiter. „Oh, stimmt ja, den hab ich von dieser Verrückten bekommen, wo ich als letztes war. Danke." Antwortete er und nahm den Umschlag entgegen. Dann verließ er das Restaurant und betrat kurz darauf die Wohnung. Eren zog sich wieder die Schuhe aus und ließ sie dieses Mal irgendwo im Flur liegen. Mikasa war scheinbar in ihrem Zimmer, denn er hörte leise klassische Musik aus ihrem Zimmer. Wahrscheinlich war sie wohl mal wieder am lernen. Eren machte sich nicht die Mühe, ihr zu sagen, das er wieder da war. Stattdessen lief er geradewegs in sein Zimmer, schloss die Tür und legte den ungeöffneten Umschlag auf seinen Tisch. Eren lief zu seinem Schrank und zog eine frische Boxershorts, sowie ein frisches T-Shirt heraus und verschwand damit kurzerhand im Badezimmer. Auch wenn es draußen kalt gewesen war, so hatte er unter seinem Pullover ganz schön geschwitzt. Also zog sich Eren aus, schmiss seine verschwitzten Sachen in den Wäschekorb und stellte sich unter die Dusche. Das heiße Wasser umspülte seinen Körper und er ließ den Blick an sich herunter wandern. Seine Füße und Beine sahen wirklich schlimm aus, was für Eren allerdings zur Normalität gehörte. Ihn störten die unzähligen blauen Flecken nicht, die er überall hatte. Das war nun mal so, wenn man bestimmte Sportarten trieb.
Er seifte sich ab und wusch sich die Haare. Nachdem er fertig war, trocknete sich der Braunhaarige gründlich ab und zog sich seine frischen Sachen an. Mit immer noch nassen Haaren verließ er das Badezimmer und begab sich in sein kleines Reich. Erens Zimmer war schlicht eingerichtet. Ein Bett, ein Schreibtisch, ein Schrank und eine kleine Kommode, auf der ein kleiner Fernseher stand. Den knipste er an und stellte auf lautlos. Zusätzlich nahm er seine Kopfhörer und setzte sich die Overears auf die Ohren. Durch die drahtlose Verbindung zwischen seinem Handy und den Kopfhörern konnte sich Eren in seinem kleinen Zimmer frei bewegen. Er nahm nur kurz sein Handy in die Hand und stellte wie eigentlich immer seine Lieblingsplaylist ein und wieder hörte er die Lieder seiner Lieblingsband im Shuffle Modus. Mit L's Stimme im Ohr, setzte sich Eren an seinen Schreibtisch und begann seine Hausaufgaben zu erledigen. Jedoch mit wenig Erfolg. Stattdessen bettete Eren seinen brünetten Haarschopf auf seine Arme und nickte ein. Vielleicht wäre es besser gewesen, sich direkt ins Bett zu legen, doch nun war es zu spät.
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