17)
Pov. Levi:
Auch Levi und seine bebrillte beste Freundin waren wieder in den Bus gestiegen. Dabei hatte er sich wie immer lässig auf den Sitz gesetzt und starrte gelangweilt vor sich hin. Der Schwarzhaarige sah niemanden direkt an und als Eren mit seiner kleinen Schwester den Bus betrat, bekam der Undercutträger das zunächst nicht einmal mit. Tatsächlich starrte er mehr durch Eren hindurch, da er wirklich tief in seinen Gedanken versunken war. Auch wenn der Kleinere starke Schuldgefühle Eren gegenüber hatte, dachte er gern an die heiße Nacht mit dem Braunhaarigen zurück. Genauso wie der Schwarzhaarige es jetzt gerade tat. Geistesabwesend hatte der Ältere sich über seine Lippe geleckt und war, als Hanji ihn mit dem Ellenbogen anstieß, erst wieder ganz bei Bewusstsein. Levi hatte noch Erens hochroten Kopf gesehen und wie er sich ganz schnell, ganz klein auf seinem Sitz gemacht hatte. Auch dem Schwarzhaarigen war eine leichte Röte ins Gesicht gezogen, wofür er sich allerdings definitiv nicht schämte. Eren hatte wohl auf ihn reagiert. "Oh man... Shorty... das sah fast danach aus, als hättest du Eren gleich hier auf dem Boden vernaschen wollen... süß, wie er rot geworden ist..." Raunte die Brünette ihm dicht an seinem Ohr. Levi drehte ihr seinen Kopf zu und sah ihr in das bebrillte Gesicht. "Ich habe tatsächlich gerade an Eren gedacht... und dabei habe ich ihn gar nicht bewusste angesehen." Meinte er nur schulterzuckend und seine Mundwinkel zuckten leicht nach oben. Das ließ seine Freundin und Kuppelfee nur so kichern. "Du bist mir aber ein Schlingel, Levilein... und mal ehrlich, so wie er gerade reagiert hat, wäre er sicher nicht abgeneigt..." Kicherte die verrückte Brünette weiter und piekste dem Schwarzhaarige dabei leicht in die ihr zugewandte Wange. "Ich freu mich schon auf euer erstes Sextape!" Trieb sie es mal wieder auf die Spitze, was ihr eine sanfte Kopfnuss einbrachte. "Hanji!!! Es wird keines geben!" Erwiderte der Undercutträger säuerlich, woraufhin die braunen Augen seiner Freundin nur so zu funkeln begannen. "Okay, dann muss ich mich halt im Schrank verstecken, während ihr es miteinander treibt...hihi~" Und es folgte noch eine, etwas festere Kopfnuss. "Aua..." Kam es von ihr und sie rieb sich die schmerzende Stelle. "Vierauge, untersteh dich! Das ist Privat!" Zischte Levi grimmig. Hanji hingegen konnte sich kaum zusammenreißen. Sie lachte lauthals los und einige ihrer Mitschüler drehten sich zu ihnen um. Levi versuchte auf seinem Sitz noch kleiner zu werden, als sein Handy plötzlich vibrierte. Na nu? Wer wollte denn nun etwas von ihm? Hoffentlich nicht schon wieder sein Onkel Kenny. Die anderen Mitschüler waren vergessen und der Undercutträger zog sein Handy hervor.
Instabook hatte ihm eine Nachricht hinterlassen, das Schnitzelmeister 007 sich angemeldet und ein Update gepostet hatte. Schnell las er es sich durch und gab ihm einen Daumen hoch. Kurz darauf kam endlich die langersehnte Antwort von Eren. Also öffnete er den Chatverlauf und schlagartig hellte sich auch Levi's Mine wieder auf. Das Hanji mit auf sein Handy starrte, war ihm in dem Moment wirklich scheißegal gewesen. Er freute sich einfach nur darüber, das Eren ihm endlich geantwortet hatte.
Schnitzelmeister007: Hallo L, es ist sehr viel in der letzten Woche passiert. Zum einen hatte ich mein Handy nicht. Dummerweise hab ich Ärger bekommen und mein Vormund hat mir Hausarrest und Handyverbot gegeben.😖 Und zum anderen gab es etwas Stress in der Schule. Es tut mir wirklich wahnsinnig leid, dass du dir Sorgen und Gedanken gemacht hast.🙇♂️🙇♂️🙇♂️ Das war nicht meine Absicht. Ich werde nun die nächsten zwei Wochen nicht über Instabook erreichbar sein, aber hier ist meine Handynummer: ****/*******. Darüber solltest du mich erreichen können. Ich sitze übrigens gerade im Bus und langweile mich. 🙈
So war das also gewesen. Aufgrund seines Verbotes, hatte er ihm also nicht antworten können. Schnell tippte er seine Antwort und drückte auf senden.
MrClean: Endlich ein Lebenszeichen von dir... Ich hatte mich wirklich gewundert 🤔... So ist das also und sonst ist nichts passiert? Ich werde mir mal gleich deine Nummer speichern und dir schreiben. Dann hast du auch meine Nummer.📱
Levi spielte auf das blaue Auge des Braunhaarigen an und warum auch immer, schien der Jüngere diese Anspielung völlig zu ignorieren. Wieso schrieb er ihm das denn nicht? Als Levi Eren vorhin so gesehen hatte, war er wirklich einen Moment am überlegen gewesen, bei nächster Gelegenheit einen Livestream zu machen und Eren irgendwie in Schutz zu nehmen. Nur hatte er wirklich Angst, das er dadurch vielleicht das Gegenteil erreichen würde und das es schlicht und einfach nach hinten losgehen könnte. Außerdem musste er sich zurückhalten. L wusste schließlich nichts von den Blessuren des Sportlers.
Schnell schrieb Levi ihm noch eine Nachricht, damit nun auch der Jüngere seine Handynummer hatte. Trotzdem musste er ihn warnen. Denn Eren sollte ihn, wenn möglich nicht anrufen, wenn er gerade im gleichen Zimmer war wie der Braunhaarige. "Grüß ihn von mir... hihi~ nun schreib schon..." Raunte ihm Hanji leise in sein Ohr und er spürte ihren lodernden Blick auf dem Display seines Handys.
L Handy: Hallo Eren, hier ist meine private Telefonnummer. Bitte ruf mich nicht unangemeldet an. Ich kann nämlich nicht immer telefonieren. Liebe Grüße auch von H. Sie hat sich auch sorgen gemacht. L x
Als er wieder auf sein Handy blickte, war noch eine Nachricht vom Braunhaarigen über Instabook angekommen. Nachdem Levi die Worte gelesen hatte, zuckten seine Mundwinkel wieder leicht nach oben. Ja, er freute sich wirklich darüber. Dann ging der Blick des Schwarzhaarigen wieder nach vorn und er legte sein Handy wieder weg. Vielleicht würde schon bald der Augenblick kommen und der Ältere konnte endlich seine Maske abnehmen und dem Jüngeren zeigen, wie er und vor allem, wer er war. Danach unterhielten sich die beiden Freunde, schmiedeten Pläne und irgendwann hatte die bebrillte Brünette zu gähnen begonnen. Sie hatte sich dreisterweise an ihn gelehnt und schlief nun mit ihrem Kopf an seiner Schulter ein. Irgendwann schloss auch der Schwarzhaarige seine Augen. Er nickte immer mal wieder ein und wachte kurz darauf wieder auf. So zog es sich das die ganze Fahrt über, bis der Bus schlussendlich dann doch stehen blieb.
"Hey Vierauge, wach auf. Wir sind da..." Meinte er mit ruhiger Stimme und rüttelte sanft an ihrer Schulter. Diese öffnete verschlafen ihre Augen und streckte sich erst einmal genüsslich. "Oh... hey, Shorty... hast du wenigstens auch ein bisschen geschlafen?" Fragte sie und sah kurz aus dem Fenster und kniff ihre Augen gleich wieder zu. Alles da draußen war hell und leuchtend weiß und das, obwohl es schon nach 17 Uhr war. Die Sonne stand mittlerweile schon sehr tief, weshalb heute wohl auch keine Aktivitäten mehr anstehen würde.
Alles geschah dann so schnell, denn als der Bus endgültig geparkt hatte, waren Schüler und Lehrer ausgestiegen und hatten sich über den Schnee gefreut. Dieser lag wirklich überall und sofort wurden die ersten Schneebälle geworfen. Levi und Hanji waren weitestgehend in Deckung gegangen, als einige ihrer Mitschüler auf die glorreiche Idee gekommen waren, welche in ihre Richtung zu werfen. "Tch..." Kam es nur grummelnd von dem Schwarzhaarigen, welcher seine Tasche geschultert hatte und bereits auf dem Weg in das Innere des Gebäudes war.
Drinnen angekommen, wurden die Zimmer verteilt und somit trennten sich vorerst Levi's und Hanji's Wege.
Pov. Eren:
Auch Eren und seine Mitschüler bezogen nun endlich ihre Zimmer. Der Braunhaarige hatte zwar die meiste Zeit im Bus geschlafen, trotzdem war er einfach voller Freude. Er hatte nun die Gewissheit, das L nicht nur den kleinen Fanboy in ihm sah, mit dem man wunderbar die Anderen anheizen konnte. Dieses Strahlen verging einfach nicht. Im Zimmer angekommen, öffnete Eren seinen Koffer ziemlich schwungvoll und begann damit seine Sachen in den Schrank zu räumen.
Der junge Braunhaarige war mit Armin und Connie in einem Zimmer. Sein bester Freund und ein sehr guter Freund von ihm. Besser hätte es ihn wohl nicht treffen können. Schnell hatte er seine Sachen ausgepackt, als Armin ihn auch schon ansprach. "Und Eren, musst du gleich heute zum Training? Oder kannst du erst mal in Ruhe ankommen?" Fragte der Blonde und setzte sich auf sein Bett. Von dort konnte er seinen braunhaarigen Freund gut beobachten und stand ihm dabei auch nicht im Weg. Dieser legte sich seine Sportsachen bereits raus und begann sich kurzerhand auszuziehen. "Was glaubst du denn? Ich hab von ihm schon fünf Nachrichten bekommen..." Meinte er nur und schmiss seine Hose und sein T-Shirt in den nun leeren Koffer. Dann zog er sich seine Sportkleidung an, bestehend aus einer schwarzen Hose, einem weißen T-Shirt und einer ebenso schwarze Thermojacke. Auf allen Sachen war das Wappen ihrer Schule gestickt. Und somit zierten zwei große rankende Rosen seinen Rücken. Irgendwie mochte er diese dornigen Rosen. Sie symbolisierten eine Art von Entschlossenheit. Eine Entschlossenheit, jeden Weg zu meistern, egal wie steinig er auch ist.
Als es zaghaft an der Tür klopfte, tapste Connie zur Tür und öffnete diese. "Oh, hallo Mikasa... komm doch rein." Meinte der Glatzkopf fröhlich und trat einen Schritt beiseite. Doch die junge Schwarzhaarige blieb wo sie war. "Eren? Bist du fertig? Ich begleite dich zum Training. Ich hab dich ja schließlich auch schon wieder eine ganze Weile nicht auf dem Eis gesehen." Meint sie mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen. Der junge Braunhaarige hatte auf gesehen, als seine Schwester in der Tür erschienen war und schulterte seine Tasche mit den Schlittschuhen. "Ja, ist kein Problem Mika, aber erwarte nicht allzu viel heute von mir... Der Freitag steckt mir noch zu sehr in den Knochen...Armin, Connie... wartet nicht auf mich. Ich werde nachher tot ins Bett fallen..." Damit verschwand er auch aus dem Zimmer und gemeinsam mit der Schwarzhaarigen machte er sich auf den Weg zur Eishalle.
Diese war gar nicht so weit weg. Alles mögliche war innerhalb weniger Minuten fußläufig zu erreichen, was wirklich überaus praktisch war. Denn hier hätte er wohl nicht aufs Fahrrad ausweichen können. Nachdem die Zwei die Halle betreten hatten, liefen sie zur Umkleide, wo der junge Sportler erst einmal seine Tasche abstellte. "Ich gehe schon mal zu deinem Trainer. Komm nach, wenn du fertig bist." Meinte seine kleine Schwester und verließ schon einmal den Raum und ließ den Braunhaarigen erst einmal alleine. Dieser öffnete seine Tasche und förderte seine schwarzen Schlittschuhe zutage. Schnell hatte er seine flauschigen Schoner von den Kufen gezogen und sie durch welche aus hartem Kunststoff ersetzt. Da nun seine Kufen geschützt waren, begann er seine Schuhe anzuziehen. Nachdem er fertig war, zog er sich noch seine Handschuhe an und nahm sich sein Headset, sowie sein Handy und stopfte es sich kurzerhand in die Taschen seiner Jacke. Als er seine Tasche noch in einem der Schränke eingeschlossen hatte, machte sich der Braunhaarige auf den Weg in die Eishalle.
In der Halle war es deutlich kälter, als in der Umkleide. Er machte sich allerdings keine Sorgen, dass ihm kalt werden könnte. Das würde sein Trainer wohl zu verhindern wissen. "Privet Eren, schön das du endlich da bist." Begrüßte ihn sein Trainer relativ ungeduldig. Seine Ungeduld wich in dem Moment, als er in das Gesicht des Jüngeren blickte und sah ihn danach schockiert an. "Verdammt, was ist das da in deinem Gesicht? Wie ist das passiert?" Yuri Plisetsky kam kurzerhand auf ihn zu und legte seine beiden Hände auf Erens Wangen. "Wer hat dir das angetan?" Fragte er und man sah deutlich den Hass in seinen Augen. Als der junge Braunhaarige seine Hände auf die seines Trainers legte, nahm er diese von seinen Wangen. "Das ist noch gar nichts... " Murmelte er durch den Mund und Nasenschutz und zog diesen ebenfalls von seinem Gesicht. Yurio zog zischend Luft ein und fluchte auf Russisch. "Wer zur Hölle war das? Wer hat dir das angetan?" Diese Fragen ließen den Jüngeren leise seufzen. Er hatte mittlerweile diese Fragen einfach zu oft beantwortet, weshalb er hilfesuchend zu Mikasa sah. "Kann dir Mikasa das nicht erzählen? Ich würde mich gern warmlaufen gehen...Meine Kufen haben einfach schon viel zu lange kein Eis mehr gesehen..." Meinte er und knüllte seinen Mundschutz in seine Jackentasche und schloss den Reißverschluss. Damit begann seine Schwester von dem Vorfall zu erzählen, was der Braunhaarige einfach mal ignorierte. Denn dieser lief auf das Eis zu und streifte kurz davor seine Kufenschoner ab. Dann betrat er das Eis, welches er schon viel zu lange nicht mehr unter sich gespürt hatte. Seine Kufenschoner, welche er in seinen Lieblingsfarben hatte, legte er einfach auf der Bande ab und lauschte das leise Knarzen seiner Kufen auf dem Eis. Schnell nahm er sich sein Headset und versenkte die kleinen Kopfhörer tief in seinen Ohren und stellte wie eigentlich immer seine Musik an. Eren begann sich zu bewegen. Als erstes lief er vorwärts einen großen Kreis, drehte sich dann aber mit einer flüssigen Dreierwende auf rückwärts. So lief er dann einen zweiten großen Kreis, bis er diesen enger zog. Immer wieder übersetzte er und lehnte sich tiefer in die Kanten seiner Kufen. Es fühlte sich für den junge Sportler einfach befreiend an, endlich wieder auf dem Eis stehen zu können. Das hatte er tatsächlich über den Sommer wirklich vermisst. Auch wenn er zur Elite gehörte, gab es auch für ihn Schließzeiten und diese waren nunmal im Sommer.
Als sein Lieblingslied, Masked Bitch, begann, änderte sich sein Lauf. Er hatte sich in die Mitte gestellt und eine Ausgangsposition eingenommen. Da sie aber bisher noch nichts einstudiert hatten, war es der Beginn seiner Kür aus der letzten Saison. Mit dem Blick zu seinem Trainer und seiner jüngeren Schwester stand er da und begann seine Arme rhythmisch zu bewegen. Eren strich sich lasziv über seinen trainierten Körper, drehte sich eine halbe Drehung mit einem Backspin und begann dann Rückwärts zu laufen. Seine Arme breitete er aus, um besser sein Gleichgewicht halten zu können. Dann wechselte er auf eine Kufe und zog das andere Bein ein Stückchen hoch und wechselte einbeinig die Kanten seiner Kufe. Das tat er immer wieder, sodass es aussah, als würde er Rückwärts einen Slalom laufen. Dabei war er wirklich tief im Knie und balancierte sich selbst mit Hilfe seiner ausgestreckten Arme.
Das Mikasa das Ganze filmte, bemerkte der Braunhaarige gar nicht. Er glitt weiterhin anmutig über das Eis und bewegte sich dabei ganz intuitiv zu seiner Musik, die er hörte.
Die Stimme seines Lieblingssängers hallte ihm in den Ohren, als er sich von vorwärts auf rückwärts drehte, in der Drehung seinen rechten Toepick hinter sich ins Eis schlug und sich dann zwei volle Umdrehungen in der Luft nach links drehte. Dummerweise rotierte der Sportler nicht vollständig, sodass er auf dem falschen Teil seiner Kufe landete. Das ließ ihn ausrutschen und so landete der Braunhaarige der Länge nach auf dem Eis. Schmerzhaft aufstöhnend blieb er einen kurzen Moment so liegen, ehe er wieder aufstand. Er rappelte sich wie immer auf, schüttelte sich das Eis von seinem Körper und lief kurzerhand weiter. Er versuchte er gleich nochmal. Nur dieses Mal sprang er keinen einen doppel Flip, sonder setzte noch eine Schippe oben drauf. Die Ausgangsposition war dieselbe, nur das ein linkes Bein während des Absprunges auf der Außenkante war. Wieder pickte er mit der rechten Spitze seines Schuhs ins Eis und drehte sich erneut zweimal in der Luft um sich selbst. Der Braunhaarige landete rückwärts auf dem rechten Bein und sein Linkes schwang grazil hinter sich. Wieder drehte er sich zum Takt der Musik und holte ausreichend Schwung für eine Pirouette. Während er sich schnell um sich selbst drehte, hielt er sein rechtes Bein leicht nach vorn und lehnte es gegen sein linkes Standbein. Je dichter er sein rechtes Bein an das Linke drückte, desto schneller rotierte er um sich selbst. So drehte er sich bis er die Pirouette mit einem Beinwechsel auf rechts auslaufen ließ. Dann machte er noch einige Schrittkombinationen, bis er sich wieder völlig sicher auf den Kufen bewegte.
Das Hinfallen war nach der Sommerpause, meistens ganz normal. Besonders, wenn man im kalten Zustand bereits Doppelsprünge ausprobierte. Der Braunhaarige dachte sich, das Doppelsprünge für den anfang sicher reichen würden, doch der Blick zu seinem russischen Trainer zeigte ihm deutlich, das dieser mit Erens Leistungen nicht sonderlich zufrieden war. Aus diesem Grund war der nächste Sprung eine Kombination aus Doppelaxel und einem dreifachen Toeloop. Auch wenn der junge Sportler wusste, das meistens nur Frauen diese Kombination springen, war er doch recht zufrieden mit sich selbst. Denn niemand war von null auf hundert perfekt. Wieder sah der Jüngere zu seinem Trainer, welcher ihn zu sich winkte. Somit bewegte sich der Braunhaarige auf seine Schwester und seinen blonden Trainer zu. Kurz vor der Bande bemerkte er auch das Mikasa mit dem Handy in der Hand dastand. Kurz vorher bremste er mit einem harten Hockeystop, bei dem nur das Eis hoch flog und zielsicher auf seiner Schwester landete. " Hey... lass das Eren..." Murrte das junge Mädchen und der Angesprochene konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen.
"Das reicht für heute. Deine Schwester hat mir erzählt was passiert ist und du kommst jetzt runter vom Eis. Ich schätze, der Sturz hat gut weh getan?" Fragte sein Trainer, woraufhin der Braunhaarige nur mit den Schultern zuckte. "Mir und auch dir bringt es nichts, wenn du dich verletzt. Also ab in die Sauna mit dir... Für den restlichen Abend steht Entspannung an." Erens Augen wurden größer. Hatte er sich auch nicht verhört? "Okay...?" Meinte er und schnappte sich seine Schoner und betrat dann die Gummimatte. Dort zog er sich die Kufenschoner wieder auf die Kufen und bewegte sich wieder zurück zu den Umkleiden. Doch bevor er durch die Tür gegangen war, hielt ihn das junge schwarzhaarige Mädchen noch einmal zurück. "Eren?! Ich hab alles gefilmt und schicke es dir nachher. Ach und ich gehe dann wieder zurück zu meinem Zimmer. Während du in der Sauna vor dich hin schwitzt, muss ich ja nicht hier warten. Schlaf nachher gut und bleib nicht so lange wach. Und vergiss nicht! Morgen ist schon der erste Anfängerkurs." Meinte sie nur und umarmte ihren großen Bruder zum Abschied noch einmal. Dann verschwand das Mädchen und ließ den Braunhaarigen wieder allein.
In der Umkleide entledigte er sich seiner Schlittschuhe, zog die Kopfhörer aus seinen Ohren und verstaute alles wieder in seiner Tasche. Als Yurio die Räumlichkeit betrat, staunte er nicht schlecht, als nun auch der blonde Russe seine Sachen zusammen packte. "Ich begleite dich in die Sauna." Meinte er nur und schnappte sich dann auch schon seine Tasche. Auch Eren war fertig und gemeinsam liefen sie los.
Schweigsam, weil der Braunhaarige eigentlich gar nicht wusste, was er sagen sollte, gingen sie in den Keller. Dort gab es einen Saunabereich, sowie ein kaltes Becken, in welchem man sich hinterher abkühlen konnte. "Wie gehts dir eigentlich wirklich?" Fragte der Russe, als er seine Tasche abgestellt hatte und die Sauna einstellte. Scheinbar wollte er nur beiläufig fragen, was der junge Eiskunstläufer so gar nicht von seinem Trainer kannte. Normalerweise war Yuri Plisetsky nicht sonderlich einfühlsam. Er kümmerte sich zwar um seine Läufer, allerdings nicht so, das er Gespräche in der Sauna mit ihnen führte. Aus diesem Grund schaute Eren ihn auch wieder mit großen Augen an. "Pass auf das dir die Augen nicht rausfallen..." meinte der Blonde und schien dabei sogar ein wenig freundlich zu Lächeln. "Ähm... naja... den Umständen entsprechend. Ich hab halt ein paar blaue Flecken, aber das ist nichts was ich nicht kenne... also... keine Ahnung worauf du hinaus möchtest..." Antwortete Eren wahrheitsgemäß und begann dabei sich auszuziehen. Er hatte sich von Yurio weg gedreht und präsentierte ihm nun seine Rückseite. "Proklyatyy..."zischte der Blonde leise, als er Eren sah. "Was hast du gesagt?" Fragte der Braunhaarige daraufhin und bedeckte sich gleichzeitig mit einem Handtuch. "Das war russisch und bedeutet Verdammt... Eren.... Warum sagst du mir nicht, wie verletzt du bist?" Meinte der blonde Russe und ging auf den Jüngeren zu. Er umrundete ihn und sah sich die ganzen blauen Flecken an. Wie gut das die Knutschflecken, bereits wieder verschwunden waren, welche L auf seinem Körper verteilt hatte. "Ach das ist schon okay. Ich bin schon mit wesentlich mehr Blessuren gelaufen und das weißt du auch. Wollen wir jetzt in die Sauna, oder willst du dir meinen Körper weiterhin ansehen. Aber wenn du noch näher kommst, musst du das wohl Otabek erklären." Meinte Eren nur und grinste seinen Trainer frech an. Ja, er wusste das er Schwul war. Yurio hatte es nicht geheim halten können, als Eren ihn in Russland besucht hatte. Was ohnehin ein merkwürdiger Ausflug gewesen war. Dort hatte er einige seiner Freunde kennengelernt und man hatte ihm Poledance gezeigt.
"Ist ja gut.... kein Wort zu Otabek, damit das klar ist!" Grummelte der Russe und öffnete die Tür der Sauna. Als Beide drin waren, setzte sich der Jüngere und versuchte sich so wenig wie möglich zu bewegen. Auch konzentrierte er sich nur auf das Atmen. Immer wieder spürte er die Blicke des Russen auf sich. "Was ist?" Fragte er ihn einfach und hob seinen Blick. "Was ist da eigentlich zwischen diesem Sänger und dir gelaufen? Muss ich mir sorgen machen?" Fragte er einfach, ohne um die heißen Brei zu reden. "... Kannst du dich noch an meine Zeit in Russland erinnern?" Gab Eren die Gegenfrage zurück. "Ja, aber worauf möchtest du genau raus?" Fragte der Blonde und wischte sich etwas von seinem Schweiß von der Stirn. "Ihr hattet mich doch in diesen Club mitgenommen, wo Victor und Yuri völlig abgegangen sind. Die Poledancestange...?!" Gab er ihm Tipps und beobachtete seinen Trainer dabei. "Oh ja... die sind immer so peinlich, diese Idioten...Aber worauf willst du hinaus?" Antwortete Yurio und ihre Blicke trafen sich. "Du weißt doch das L mich auf dem Konzert geküsst hat. Das war nicht das Einzige, was passiert ist. Nach dem Konzert gab es eine Aftershowparty und in dem VIP Bereich, in dem ich mit den Dreien war, gab es eine Poledancestange. Victor und Yuri waren hervorragende Lehrer gewesen. Bestell ihnen bitte schöne Grüße, wenn du sie das nächste Mal siehst." Antwortete Eren und musste bei Yurios Gesichtsausdruck leise Kichern. Wahrscheinlich konnte er es sich gerade bildlich vorstellen, wie der Braunhaarige an der Stange gehangen hatte. Wie er sich rhythmisch zur Musik heiß und lasziv bewegt hatte. "Jedenfalls habe ich dann die Nacht auf einem Hotelzimmer verbracht, was mir noch größeren Ärger eingehandelt hatte. Zu Hause war wirklich die Hölle los gewesen..." Erzählte er weiter und als er an die Nacht mit L dachte, krallte er sich leicht in das heiße Holz, auf dem er saß. "Ihr hattet also heißen Sex, weil der Sänger eh schon ein Auge auf dich geworfen hatte. Weißt du jetzt eigentlich wer er ist?" Yurio war nicht dumm. Er wusste ganz genau, was zwischen ihnen passiert war. Und weil es ihm nichts anging, fragte er auch nicht, wie es gewesen war. "Nein. Er war am nächsten Tag verschwunden, hat mir einen Zettel hinterlassen und mir damit erklärt, das er im Moment seine Identität noch nicht preisgeben kann. Was aber auch nicht schlimm ist. Ich bin nämlich weiterhin mit ihm im Kontakt. Aber mehr sage ich dazu nicht!" Meinte der Braunhaarige frech und hielt dem Blickkontakt ohne zu blinzeln stand. "Mh.... muss es denn dieser Sänger sein? Kann es denn nicht jemand anderes sein? Du weißt doch genau, wie Homophob der Eislaufverband ist. Das ist schließlich auch der Grund, warum Victor, Yuri, Otabek und ich nicht mehr aktiv auf dem Eis stehen...Eren, ich meine es wirklich ernst. Überleg es dir. Diese Beziehung kann dich die Karriere kosten!" Das waren erst einmal die letzten Worte des Russen gewesen. So vergingen dann einige Minuten sehr schweigsam, bis der Russe wieder aufstand. "So das reicht jetzt, auf mit dir und ab ins Becken..." Meinte der Blonde und öffnete die Tür der Sauna. Eren stand ebenso auf und verließ die Sauna. Er war klatschnass geschwitzt und machte sich schon auf dem Weg zu den Duschen. "Hier geblieben, wo willst du hin? Das Becken ist hier...außerdem brauchst du dringend ne Abkühlung." Meinte Yurio und hielt den Braunhaarigen an seiner Hand auf und zog ihn zum Becken. "Du weißt doch, dass ich das nicht mag. Ich dusche lieber... hey... was.... Yurio... halt nein!!!!!" ...Platsch....
Sein blonder Trainer hatte ihn kurzerhand in das eiskalte Becken geschubst und als der Jüngere wieder auftauchte, spuckte dieser erst einmal das Wasser wieder aus, welches er versehentlich vor Schreck geschluckt hatte. "Verdammt.... ahhhrg.... Yurio... wenn ich dich in die Finger bekomme...." Meinte der junge Sportler und schnaufte säuerlich und als er aus dem Becken steigen wollte, hielt sein Trainer frech grinsend Erens Handtuch in die Höhe. Als der Jüngere in das Becken gestürzt war, hatte sich sein Handtuch gelöst gehabt, welches der Russe festgehalten hatte. " Wie war das? Wenn du mich in die Finger bekommst? Was willst du machen? Hihi~" Damit ließ er das Handtuch an Ort und stelle fallen und lief zu den Duschen. Dort entblößte nun auch der Russe sich und schaltete die Dusche an. Nachdem er sich wieder abgekühlt hatte, trocknete er sich ab und zog sich wieder an. Eren war mittlerweile auch aus dem Becken gestiegen und hatte sich sein Handtuch geholt. Der Blick mit welchem er seinen Trainer bedachte, war alles andere als nett. "Das war gemein.... und irgendwann räche ich mich..." Murmelte der Jüngere, was den Blonden nur Lachen ließ. "Ich verabschiede mich dann mal für heute. Wir sehen uns morgen." Meinte der blonde Russe nur und verließ dann vollständig angezogen den Saunabereich.
Oh man, das konnte ja noch heiter werden. Nachdem sich Eren auch endlich angezogen hatte, schnappte er sich seine Sachen und machte sich auf den Weg zurück auf sein Zimmer. Es war mittlerweile schon recht spät, weshalb er nur kurz seine Sachen im Zimmer abstellte und sich dann sein Duschzeug, samt frischer Klamotten schnappte.
In der Gemeinschaftsdusche angekommen zog er sich wieder aus und lief völlig nackt zu einer Dusche. Dort stellte er das Wasser an und begann sich zu Waschen. Immer wieder gähnte er und spürte wie müde er tatsächlich war. Kurz hatte er seinen Kopf gegen die kalten Fliesen gelehnt. Scheiße, wenn er nicht aufpasste, würde er noch im stehen einschlafen. Also machte sich der junge Mann fertig und stellte die Dusche wieder aus. Eren umwickelte gerade seine Hüften mit einem Handtuch, als sich plötzlich die Tür öffnete und eine Person den Raum betrat. Oh nein. Darauf hatte er ja nun richtig große Lust. Er hatte sich schon über die Tatsache gefreut, allein zu sein und nun kam doch jemand hier herein. Sollten seine Mitschüler nicht schon längst alle fertig sein? Als er sah, wer die Dusche betreten hatte stockte ihm der Atem. Warum gerade er?
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