Wie ein Leukämiekranker
Ardy's Bild leuchtete auf meinem Display auf. Was wollten alle aufeinmal?
,,was ist?" Hob ich genervt ab
,,Taddl wurde schon wieder operiert falls es dich interessiert"
Ich erschrak und fragte nur krächzend ,,was?"
,,ich war grad bei ihm, er hat mir erzählt dass er heute morgen in Ohnmacht geflogen ist und sie ihn daraufhin gleich in den Operationssaal geschoben haben"
Ich schluckte hart.
Deswegen rief er an.
Er wollte mir das nur sagen und ich hob nicht ab.
Weil ich in Selbstmitleid versank.
,,fahr uns dann gleich ins Krankenhaus bitte" sagte ich zu Felix, der mich fragend ansah
,,bist du bei ihm, Ardy?"
,,ich fahr gerade mit dem Bus nach Hause"
Ich verabschiedete mich von Ardy und seufzte laut.
Dann drehte ich mich zu Emma um, die hinter mir im Kindersitz Schnuller nuckelnd saß
,,gehn' wir Daddy besuchen, hm?" Fragte ich sie süßlich und sie sah mich zuerst fragend an
,,Papa, Emma" sagte Felix laut und sie lachte. Dabei fiel ihr der Schnuller aus dem Mund, den sie sich dann aber gleich wieder reinsteckte.
Irgendwie hörte sie mehr auf die Jungs, als auf mich.
Als wir im Krankenhaus ankamen, ging ich mit Emma auf dem Arm mindestens 4 Stöcke hinauf.
Felix parkte das Auto und sagte er würde später nachkommen.
Da ich mir merkte, wo sich Taddls Krankenzimmer befand fand ich es relativ schnell und klopfte leise gegen die Tür
,,ja?" Fragte er nach einigen Sekunden schwach und ich öffnete die Tür
,,heey" sang ich leise und er lächelte während Emma fröhlich, ihren Vater zu sehen, in die Hände klatschte
,,na Prinzessin?" Fragte er als ich sie neben ihm auf die Bettkante setzte.
Er lag oben ohne da und hatte einen dicken Verband um die Schulter, sein Haar hing ihm wild ins Gesicht, das total blass war.
Er zog die Decke weiter hoch und streichelte Emmas Gesicht, die sich an seine Hand klammerte, an der noch ein Schlauch der zu einem Medikamentenbeutel hinführte, befestigt war.
Einfach gesagt: er sah aus wie ein Leukämiekranker.
,,wie geht es dir?" Flüsterte ich und küsste ihn auf die Stirn.
Seine Haut war eiskalt und seine Augen leer.
,,besser" krächzte er und ich setzte mich neben ihn auf einen Hocker.
,,wo warst du? Ich hab probiert dich anzurufen" krächzte er leise und stupste Emma an die Nase, die anfing zu kichern.
Sie verstand nunmal nicht, wie dreckig es ihrem Vater ging. Aber das war auch gut so.
Sie heiterte ihn zumindest ein wenig auf.
Wer konnte schon einem kleinen, blonden Mädchen mit unmenschlich schönen eisblauen Augen widerstehen?
Ich streichelte seine Wange, worauf er müde die Augen schloss
,,ich war bei meinen Eltern" sagte ich dann leise und er sah mich an
,,und?"
Ich sah zu Boden und er wendete seufzend seinen Blick von mir ab
,,sie haben was dagegen, hab ich recht?"
Ich holte Luft und fuhr ihm durchs Haar, das mittlerweile durch die Farbe noch heller wurde
,,das ändert gar nichts"
,,ich liebe dich" antwortete er und ich küsste ihn leicht
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