Zu dem Kapitel passt am besten von Mary Lambert 'so far away' deswegen ist auch der Titel so:3
Hört euch den Song einfach während ihr lest an.

Er küsste mich sanft auf die Stirn.
Er zitterte und seine Haut war kalt.
Ich strich mit meinem Daumen über seine aufgeplatzte Lippe und küsste ihn leicht.
Meinen Fuß legte ich über seinen Körper, da wir sonst kaum in dem kleinen Bett Platz hatten.

,,du bist gerade nicht ernsthaft hier, oder?" Fragte er mich und ich sah zu ihm hoch.
Seine Augen sahen mich müde und schlaff an.
,,doch" murmelte ich leise und strich sachte über seine Wange.

Ich hatte Angst ihm weh zu tun.
Seine Wunden waren immer noch ein wenig geschwollen, obwohl sie genäht wurden.
Er nahm meine Hand von seiner Wange und küsste sie.

Mein Körper kribbelte und ich begriff wieder wie sehr ich diesen Jungen doch liebte.
Wie sehr ich seine Nähe brauchte.
Dass ich sogar fast in ein Krankenhaus einbrach um ihn zu sehen.
Zu sehen, dass es ihm gut ging.

Ich weiß nicht mal ob mal das Liebe nennen konnte.
Wir haben so viel miteinander erlebt.. von schönen bis zu grausamen Momenten.
Wir haben immer irgendwie wieder zu uns gefunden, egal was uns im Weg stand.

Langsam wusste ich nicht Mal mehr ob es bedingungslose Liebe war ider was total anderes.
es fühlte sich anders an als wie bei all den Jungs in die ich verliebt war.

Er war anders.

Egal was er tat, wie viel er falsch gemacht hatte, wie viele Fehler ich gemacht hatte.
In diesem Moment war alles egal.

Wir lagen eng aneinander gekuschelt in einem Krankenbett.
Ich musste aufpassen, weder seinen Gips am Bein noch die Drähte die an seiner Brust befestigt waren zu berühren.

Ich wollte nicht daran denken, dass er vielleicht wiedee auf die Idee kommen könnte sich die Drähte einfach vor Wut rauszureisen.

Im Moment waren dies nämlich die einzigen Sachen, die ihm Energie und Gesundheit schenkten.

Ich hielt zwar nicht viel von dem medizinischen Zeug, aber wenn es ihn gesund machte war alles okay.

,,ich hasse es hier" flüsterte er als ich meinen Kopf vorsichtig auf seine Brust legte.
,,ich weiß"

,,ich will nach Hause, zu dir. In meinem Bett liegen und nicht in diesem modrigen, grauen Zimmer"
Ich sah zu ihm hoch und küsste leicht seine Lippen.
,,du wirst wieder gesund"

,,ich bin gesund" meinte er stur aber schwach
,,nein, bist du nicht. Du bist gerade mal 2 Tage hier. Du hast Wunden und Schmerzen, du kannst nicht einfach gehen"
,,ich wünschte ich könnte es"

,,schlaf jetzt" flüsterte ich und fuhr mit der Hand über seine Augen.
Er schloss zögernd seinen Augen und atmete noch mal tief durch.
,,ich liebe dich" flüsterte er und ich schlief lächelnd ein.

Xxx

Ich wachte auf als es an der Tür klopfte.
,,wir kommen wegen der 3. Untersuchung" hörte ich eine Stimme draußen sagen.
Ich sprang ruckartig aus dem Bett und setzte mich scheinheilig auf die Bettkante

,,oh ich bin gerade erst zum Besuch gekommen" log ich als der Doktor rein kam
Er sah mich mit schiefgelegtem Kopf an
,,sieht aus als wären Sie gerade erst aufgewacht"

,,so sieht sie immer aus" murmelte Taddl lächelnd als er aufwachte.
Ich grinste ihm zu und streichelte seine Hand

,,ich würde Sie bitten, den Raum zu verlassen" forderte mich der Doktor auf und ich tat ihm den Gefallen

Ich besuchte Ardy, der im Krankenzimmer nebenan war.

,,ich kann morgen wieder raus" grinste er und ich nickte lächelnd
,,endlich, man. Das Essen hier schmeckt komisch"
,,Krankenhaus-Essen eben"

,,ja, nur weiches und gesundes Zeug" maulte er und machte ein angewiedertes Gesicht
,,nichts für dich" lachte ich

Xxx
,,warst du die ganze Nacht bei ihm?" Fragte mich Caty als ich mich mit ihr in der Stadt traf

,,ich bin quasi halb eingebrochen" lachte ich

,,was man nicht alles für die Liebe tut" grinste sie
,,ich weiß nicht was ich machen soll" schmunzelte ich
,,inwiefern?"

,,ich weiß nichtmal wie die Gerichtsverhandlung ausgegangen ist, bin einfach abgehaut. Hab mich gedrückt und somit Emma im Stich gelassen"
,,Emma würde es verstehen, wenn sie den Grund wüsste"
,,sie weiß ja nicht mal worums bei der Verhandlung ging" seufzte ich
,,sie ist ein schlaues Mädchen und sie ist keine 5 Monate mehr alt"
,,sie wird bald 4" sagte ich bedauernd und guckte traurig auf den Boden

,,gib die Hoffnung nicht auf" versuchte mich Caty aufzumuntern und ich nickte schmunzelnd

Xxx

,,hast du vielleicht Lust kurz mit mir raus zu kommen?"
,,ehm" zögerte Dner und sah zurück in seine Wohnung, wo Kati auf dem Sofa saß und Tv guckte.
Er war sichtlich überrascht dass ich bei ihnen reinschneite

,,klar, warum nicht" lächelte er dann, schlüpfte in seine Schuhe und rief Kati ein:,, ich geh raus" zu

,,wie geht es dir?" Fragte mich Dner ernst als wir uns in eine Bar setzten

Ich starrte nachdenklich an die Wand.
Das hatte mich lang keiner richtig ernst gefragt.
Wie gings mir eigentlich?

,,den Umständen entsprechend" lächelte ich
,,danke der Nachfrage" fügte ich noch hinzu
,,wie geht es dir?" Fragte ich schließlich zurück

Er überlegte.
,,ganz gut, schätze ich"
Ich sah ihn schief an
Waren gerade alle komisch draif?

Rewi und Easy verhielten sich so als hätten sie Ehestreit und Roman und Heiko benahmen sich wie Assiteenies, die sich so viel Alkohol reinschütteten wie sie Platz hatten

Hatten alle ihre crazy Tage?
Oder war ich es, die verrückt war?
Ja gut, das war ich schon immer.

,,ich bin einfach andauernd nur unterwegs. Werd von einem Ort zum Anderen geschickt. Es fuckt ab" meinte Dner und stützte seinen Kopf auf seine Hand

,,aber das hat dir ja immer gefallen?"
,,ja schon, aber da war ich noch micht mit Kati zusammen"

,,was ändert Kati daran?"
,,ich hab da Jemanden kennengelernt" gab er dann schließlich zu

,,oh nein, Felix"