Opas Hütte
*Jens Sicht*
Ich wollte ihn nicht sehen.
Ich wollte nicht dass er mich sah.
Dass er sah wie schlecht es mir ging, dass er sah wie schlecht ws mir ohne ihm ging.
Ich wollte dass er sah dass ich stark war, aber das war ich nicht
Stattdessen hockte ich im nassen Badezimmer und wartete bis ich vor erschöpfung einschlief.
Doch ich tat es nicht.
Der Gedanke daran, dass ich Taddl sehen musste war schrecklich.
Wie konnte mir Felix sowas antun?
Xxx
,,ich hasse dich!" Kreischte ich und Felix drückte mich fest an sich.
Ich wollte ihm am liebsten die Augen auskratzen. Ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien aber ich war zu schwach.
,,beruhig dich bitte" flüsterte er und mein Kopf ruhte an seiner Schulter. Ich atmete laut und unregelmäßig.
Es würde nicht mehr lange dauern bis er hier war
Xxx
,,ich will nicht" krächzte ich als ich auf dem Bett hockte und Dner meine Wunde mit einem dicken Pflaster zuklebte
,,du musst" sagte er stur
Ich stand ruckartig auf und lief zur Tür.
Ich wollte raus.
Wegrennen. So weit ich konnte.
Dner hielt mich am Arm fest und zog mich zurück
,,lass mich gehen"
,,ich hab deinen Eltern versprochen auf dich aufzupassen!" Sagte er und sah mich flehend an
,,ich bin kein Kind mehr"
,,aber du benimmst dich wie eines!"
,,du hast doch keine Ahnung. Du kennst mich nicht!" Schrie ich ihn an und er verstummte.
Dumpf ließ er sich aufs Bett zurück fallen und legte seinen Kopf auf seine Hände
Ich sah fragend auf ihn herab
,,worauf wartest du?" Fragte er und würdigte mich keines Blickes
,,was?" Fragte ich verwirrt
,,du wolltest doch gehen. Ich werde dich nicht aufhalten."
Ich sah ihn einige Sekunden an.
Es tat mir so leid was ich sagte.
Doch statt mich zu entschuldigen, verließ ich das Zimmer.
Ich schnappte mir meine Jacke, schlüpfte in meine Sneakers und ging raus.
Es war kalt und windig. Noch dazu war es stockdunkel.
Ich versuchte mit meiner Handytaschenlampe irgendwie den Weg zu Opas Hütte zu finden, was sich als äußerst schwer erwies.
Als ich sie dann aber gefunden hatte, holte ich unter dem Fußabstreifer den Schlüssel hervor und betrat das knarksende, kleine Holzhüttchen.
Wie immer lag eine große, warme Decke auf dem Sofa in die ich mich einkuschelte.
Ich legte mich an die Lehne und schloss meine Augen.
Es war so ruhig. Mitten im Wald war es meistens ruhig.
Ich genoss die Ruhe, denn ich hatte in letzter Zeit nur noch Schreie hören müssen.
Obwohl die meisten von mir selbst waren.
Vor Erschöpfung schlief ich dann trotzdem ein, gar nicht erst nachdenkend über Dner oder Taddl, der womöglich eh nicht kommen würde.
Es war weit von Köln bis hier her und ich hoffte innerlich es würde kein Zug mehr fahren.
Ich schockte auf.
Es war kalt und die Decke lag auf dem Boden.
Ich zog sie hoch und wickelte mich darin ein.
Es war 2 Uhr, wie meine Handyuhr sagte.
Meine Eltern würden immer noch nicht da sein.
Sie verbrachten den ganzen Tag bei meiner Tante und Dner versprach ihnen auf mich aufzupassen, was er auch versuchte.
Aber ich war alt genug, ich konnte selbst auf nich aufpassen.
Es rattelte an der Tür und ich zuckte zusammen.
Ich war mitten im Wald, leiner würde diese Hütte finden können.
Jemand rüttelte wieder an ihr und ich leuchtete mit meiner Handytaschenlampe durch den Raum um nach einer Verteidigung zu suchen.
Ich versuchte mich so leise wie möglich unter dem Sofa zu verstecken, das mir ein wenig Schutz bot.
Jemand rempelte gegen die Tür und ich hielt das Stück Holz vor mich.
,,Spinnst du,das gehört ihrem Opa!"
Hörte ich eine Stimme
,,sie ist bestimmt da drin, du hast doch gesagt das wär der einzige Ort"
Ich erkannte die Stimmme sofort und es brannte in meiner Brust
,,vielleicht ist sie ja wach"
,,ne sonst hätte sie aufgemacht"
,,sie hat seit Tagen nicht geschlafen, ich glaube dann kann sie es jetzt auch nicht" hörte ich Dner flüstern und wieder hämmerte es an die Tür
,,Jen, mach bitte auf!" Rief Ardy doch ich blieb nur auf dem Boden sitzen
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