Der große Tag
Heute war wohl der aufregendste Tag meines gesamten Lebens.
Heute würde sich zwar nicht viel ändern, nicht zwischen uns, aber ich würde einen Schritt wagen, den ich so früh nicht erdacht hätte
Ich stand immer noch vor dem Spiegel, blickte mich prüfend selbst an.
Ich war nervös, so nervös dass mir mein Herz fast in meine Unterhose rutschte
Ich zitterte und mein Atem war unregelmäßig.
,,beruhig dich Jen" meinte Caty während sie mich seit ner halben Stunde versuchte zu schminken.
Doch ich bewegte mich dauernt und so erschien es als äußerst schwierig
,,du siehst wunderschön aus!" Meinte Easy, die versuchte Emmas Haare zu bekämpfen.
Wir waren heute wohl die Hauptattraktion.
Ich lächelte meiner Tochter zu und als sie es erwiderte, wurde ich langsam ruhig.
Ich hatte gar nichts zu befürchten.
Dennoch lief mir immer wieder ein kalter Schauer den Rücken runter.
,,was wenn ich stolper'?"
,, so tollpatschig bin nicht mal ich" lachte Easy
,,du machst dir zu viele Sorgen" murmelte Caty und steckte mir eine Weiße Rose ins Haar.
Ich war fertig.
Und mir wurde schlecht.
Jede Frau freute sich wohl auf diesen einen Tag.
Doch dennoch hatte jede Frau Angst davor.
Ich betrachtete mein Kleid, dass in leichtem Stoff von meinem Körper fiel.
Es war wunderschön.
Ich hatte in meinem Leben glaube ich noch nie so ausgesehen.
Ich fand mich beinahe selbst hübsch.
Und das passierte nie.
,,es ist soweit!" Platzte Luna in die Tür und ich erschrak leicht.
Keiner hatte mich so gesehen bis auf Caty, Easy und meiner kleinen Tochter.
Die Lage war ein kleiner, verlassener See nähe Kölns.
Es war atemberaubend hier und weit und breit war keine Straße zu sehen.
Keine Autos zu hören.
Nur das Gezwitscher aufgeregter Vögel und das Rauschen des Baches am See
Als ich unten ankam, lächelte mich mein Dad an.
,,du siehst wunderschön aus, Jennifer!" Meinte er leise und küsste mich aufs Haar.
Ich kicherte und hakte meinen Arm bei ihm ein.
Ich zitterte und das spürte mein Vater sichtlich.
Er flüsterte mir beruhigende Worte ein bevor die Tür aufging und viele neugierige Blicke mich ertappten.
Manchmal hörte man ein ,,oooh" das eher wie ein Staunen klang.
,,sie sieht... Atemberaubend aus" hörte ich Jemanden neben mir flüstern doch ich hatte nur Augen für ihn.
Er stand an der Erhöhung und blickte mich sprachlos an.
Sein Anzug war schwarz, schlicht mit einer grauen Kravatte und einem weißen Hemd.
Seine Augen blitzten und er strahlte als würde er der Sonne Konkurrenz machen wollen.
Seine eisblauen Augen musterten mich während ich in kleinen Schritten auf ihn zuging.
Links und rechts standen all die Leute, die uns wichtig waren.
All die, die uns die ganze Zeit begleiteten.
,,wow" flüsterte Unge und Caty stupste ihm leicht gegen die Rippen worauf er leise kichernd den Arm um ihre Hüfte legte
Ich lachte glücklich als ich Ardy, meinen besten Freund neben dem Jungen, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen wollte, auffand.
Er grinste über beide Ohren und ich war froh dass er hier war.
Als ich am Altar ankam, hob ich kurz mein Kleid auf worauf meine blauen Sneakers zu sehen waren.
Taddl lachte worauf ich mich nur beschämt ihm gegenüberstand
Und er sah so unglaublich perfekt aus.
,,nun.. Jetzt wo es Jen endlich geschafft hat hier anzukommen (Menge lachte) wollte ich euch im Namen von meinem besten Freund danken, dass ihr alle gekommen seid" fing Ardy an mit starker, ausdrucksvoller Stimme.
Ardy sprach weiter, über unser Kennenlernen, was wir alles durchmachten bis hier her.
,,wir haben so viel miteinander erlebt"
Ich konnte es nicht glauben dass ich gerade hier stand.
Und ich wartete sehnlichst endlich in Taddls Arme zu fallen und für immer nur seine Frau zu sein.
,,ich weiß nicht was ihr denkt, ich hab vielleicht zu viel geredet, aber ich weiß dass die beiden für mich die Einzigen sind die einander wirklich aufrechtig verdient haben, die uns zeigen werden dass sie auch noch mehr schwere Zeiten miteinander erleben könnten und das trotzdem nichts an ihrer Liebe ändern könnte"
Ich blickte in die Menge.
Manche lauschten aufrechtig, manche zupften ihr Kleid zurecht.
Ich sah zu Caty, die mit Tränen in den Augen das Geschehen verfolgte.
Sah meine Eltern, die glücklich lachten.
Sah Easy, die sich lachend an Rewis Arm festhielt und Luna die wartete Ardy wieder bei sich haben zu können.
Dner lächelte mir liebevoll zu während er die Hand seiner Freundin ergriff.
Ich war froh, alle so glücklich zu sehen und ich wagte zu behaupten es wäre der schönste Tag in meinem Leben gewesen.
,,und nun kommt das worauf wir alle gewartet haben. Kleine, wenn du so lieb wärst" sagte Ardy und Emma, unsere wundervolle Tochter erschien am Ende des Weges.
Sie tapste vorsichtig in diesem weißen, wunderschönen Kleid in unsere Richtung.
Auf ihren Händen trug sie ein kleines Pölsterchen und mein Herz fing an wild zu schlagen.
Als sie bei und ankam stellte sie sich neben Ardy, der ihr herzlich übers Haar streichelte
,,und nach all dem sinnlosen Gerede frage ich Dich Jennifer Mienz, möchtest du den hier anwesenden Thaddeus Tjarks lieben, achten und ihm die ewige Treue schwören, so antworte mit ja, ich will"
,,ja! Ja, ich will" Sagte ich voller Freude.
Das war wohl das sicherste Ja, das Jemals aus mir rauskam
,,möchtest auch du Thadd... Äh Taddl die hier anwesende Jennifer Mienz
Lieben und beschützen bis ans Ende deines Lebens? Dann antworte mit: ja, ich will!"
,,ja, ich will" lachte Taddl und ich sah in seine wunderschön funkelnden Augen
,,dann tauscht jetzt eure Ringe aus!!" Sagte Emma laut, hielt uns das Pölsterchen entgegen und die Menge brach in schallendem Gelächter aus.
Taddl nahm vorsichtig einen Ring von dem Polsterchen und ich hielt ihm meine zitternde Hand endgegen.
Seine warme Berührung beruhigte mich und auch ich steckte ihn den Ring an seinen tätowierten Finger.
,,dann erkläre ich euch nun zu Mann und Frau! Taddl, du darfst die Braut nun küssen!" Waren Ardys letzte Worte und Taddls warme Lippen legten sich auf meine.
Unsere Freunde und Familie jubelten und ich legte glücklich den Arm um seinen Hals.
Ich war nun die glücklichste Frau des ganzen Planetens.
Und ich heiratete den wundervollsten Menschen den ich je in meinem Leben getroffen hatte.
Denn zum Schluss kommt das zusammen das eben zusammen gehört.
Denn zum Schluss siegen die, die es verdient haben.
Und die bedingungslose Liebe, die ich für diesen Menschen empfinde wird so unendlich sein wie das Universum und darüber hinaus.
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