Zuvor
Tyreese
Der kleine Junge saß ganz hinten im Bus und starrte aus dem Fenster. Es war dunkel draußen und ab und zu fuhr ein Auto vorbei, wodurch sein Sichtfeld für kurze Zeit beleuchtet wurde. Jedes Mal, wenn er ausatmete, beschlug die Glasscheibe. Er zeichnete kleine Kreise hinein und wischte sie dann wieder weg. Der Bus blieb stehen und der Junge hörte, wie die Türen aufgingen, damit jemand einsteigen konnte. Ihn interessierte es nicht und er konzentrierte sich weiterhin auf das Geschehen draußen. Dabei kamen ihm Gedanken in den Sinn, die ihn ängstlich machten. Seine Mum, die von seinem Dad geschlagen wurde. Sein Vater, der in letzter Zeit so seltsam war. Er schwankte immer, wenn er ging und schien das Sprechen verlernt zu haben. In solchen Momenten war der Junge froh, wenn er in die Schule flüchten konnte. Auch diese Nacht war ähnlich verlaufen. Der Körper seiner Mutter war mit frischen Wunden übersät und sein Vater würde heute bestimmt wieder den ganzen Tag lang schlafen, bis er schlecht gelaunt und mit Kopfschmerzen aufstand.
Plötzlich hörte der Junge ein Geräusch neben sich. Er drehte seinen Kopf in die Richtung und erblickte ein kleines Mädchen, das ungefähr in seinem Alter war. Es setzte sich schräg gegenüber von ihm auf einen Platz und stellte ihren schwer aussehenden Schulranzen auf dem Sitz daneben ab. Er glaubte, sie schon einmal in der Schule gesehen zu haben. Sie hielten einige Sekunden Blickkontakt, den er aber nicht lange hielt. Er wandte sich wieder seiner Fensterscheibe zu und entschied, bestimmt nicht mit diesem Mädchen zu reden. Stattdessen versuchte er nach dieser lauten, anstrengenden Nacht ein wenig zu schlafen.
Durch eine rüttelnde Berührung an seiner linken Schulter wurde er geweckt. Das Mädchen stand vor ihm und sagte: »Wir sind da.«
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