Tag 61

Wir befinden uns bereits um sieben Uhr morgens auf der Autobahn Richtung Süden. Das Glück scheint auf unserer Seite zu sein, da wir dem gewöhnlichen Berufsverkehr um ein Haar entkommen, denn nur Minuten nachdem wir von der Schnellstraße abgefahren sind, meldet der Sprecher im Radio immer dichter werdenden Stau auf der Strecke, auf der wir gerade noch gewesen sind.
Wir biegen nun bereits zum zweiten Mal in diese Einfahrt ein. Ich hoffe inständig, dass es ab jetzt gut läuft mit meiner Familie. Ich könnte es mir nicht verzeihen, seine letzten Wochen mit Streitereien zu verbringen. Als mein Wagen zum Stehen kommt, sehen wir uns automatisch an. »Bist du bereit?«, frage ich leise. Er nickt und lächelt. Wir verlassen das Auto und ich beginne, den Kofferraum auszuräumen, während Tyreese, Robin und Ashley zur Tür gehen und klingeln. Eigentlich müsste es umgekehrt laufen, aber inzwischen sind meine Muskeln kräftiger, als die von Tyreese. Als der Boden rund um mich von Taschen und Koffer gesäumt wird, schließe ich den Kofferraumdeckel und sehe, dass die drei schon im Haus verschwunden sind, die Tür aber noch offen steht. In diesem Moment weht ein leichter Wind durch meine Haare und zerzaust sie, während die Kieferbäume links von mir rascheln. Hier in der Nähe des Meeres ist die Luft etwas kühler, worüber ich ehrlich gesagt froh bin. Ich nehme das Gepäck und schleppe es die wenige Treppen bis zur Haustür hinauf, um es dann im Vorhaus mit einem erleichterten Seufzen abzuladen. Ich entledige mich meiner Schuhe und meiner Jacke, schließe die Tür und betrete das geräumige Wohnzimmer, in dem bereits alle versammelt sind. Sienna begrüßt mich sehr herzlich und Paul scheint nicht so recht zu wissen, wie er mit uns umgehen soll. »Komm herein! Grace, du hast das Gepäck draußen abgestellt, oder? Ich hole es gleich«, sagt mein Onkel und verlässt den Raum. Seine Frau fragt unterdessen, ob jemand etwas trinken möchte. Ash und Rob melden sich, woraufhin Sienna die beiden an jeweils eine Hand nimmt und in die Küche bugsiert. Ich höre, dass sie ihnen etwas zu trinken gibt und ich bin ehrlich gesagt etwas sprachlos, wie anders sich meine Tante auf einmal benimmt. Natürlich habe ich damit gerechnet, dass – vor allem Paul – höflicher sein wird, aber gleich derart charmant?
Unser Gepäck wird in den oberen Stock gebracht und ich nehme Tyreeses Hand, als wir die Treppen hinaufsteigen, doch er entzieht sie mir. Ich sehe ihn verwundert an. »Danke, unter anderen Umständen gerne, aber das hier schaffe ich allein.« In der anderen Hand trägt er sein Sauerstoffgerät. Ich nicke und wir folgen Paul weiter nach oben. Als wir den ersten Stock betreten, fällt mein Blick in den langen Flur mit den vielen dunklen Türen. Mich hat bereits als Kind gewundert, wie viele Räume dieses Haus hat. Die Wände sind mit Bildern von verschiedenen Landschaften gesäumt und ein langer, beiger Teppich ziert den dunklen Holzboden.
»Wie habt ihr das mit den Zimmern geplant? Soll Tyreese mit seinen Kindern in einem Zimmer –«
»Ich schlafe auf jeden Fall bei ihm«, unterbreche ich meinen Onkel. »Falls irgendetwas passieren sollte.« Dieser nickt daraufhin und öffnet die erste Tür links von uns. »Gut, dann schlaft ihr zwei in diesem Gästezimmer und die beiden Kleinen genau gegenüber. Ist das okay?«
Etwas später sind alle Koffer und Taschen ausgeräumt und der Inhalt ist in den Schränken verstaut. »Das hier ist wie ein Urlaub für mich«, meint Tyreese, als er seinen Koffer unter das Doppelbett schiebt. »Alleine die Größe des Hauses bringt in mir das Gefühl von Urlaub, Ferien und Entspannung.« Ich schmunzle. Wenn es doch nur so wäre.
»Ash, Rob? Gehen wir hinunter? Was haltet ihr davon, wenn wir uns hier mal ein bisschen umschauen?«, ruft Tyreese nach seinen Kindern.
»Wir können entweder in den Ort gehen oder zum Fluss runter. Etwa drei Meilen von hier befindet sich ein Spielplatz.«
»Ich denke, wir werden erstmal nur rund um das Haus gehen und die Nachbarschaft auskundschaften. Morgen können wir zum Fluss gehen, okay?« Ich lächle und nicke. »Natürlich bin ich einverstanden.«
»Grace? Kommt ihr essen? Ich habe eine Kleinigkeit zum Frühstück vorbereitet«, ertönt Siennas Stimme von unten. »Wir sind schon auf dem Weg!«, rufe ich über das Treppengeländer. Also doch erst nachher spazieren gehen.
Als wir zu viert unten ankommen, sind auch Hailey und Ethan da. Es folgen wieder Begrüßungsfloskeln und dann sitzen wir endlich bei Tisch. Was meine Tante als Kleinigkeit bezeichnet hat, entpuppt sich als ein – man kann schon fast sagen – Festmahl. Na gut, ein wenig übertreibe ich schon, doch ein Snack ist es auf keinen Fall.
Auf einer großen Platte liegen drei verschiedene Versionen von belegten Broten. Einmal nur mit Käse, mit Schinken und Käse und ein weißer Aufstrich mit allerlei Gemüse darauf. In einigen Schüsseln befinden sich Oliven, Tomaten, Zwiebelringe, eingelegte Gurken und so weiter. »Bitte greift zu«, eröffnet Sienna das Buffet.
»Darf ich fragen, wo meine liebe Mutter schon wieder ist?«, stelle ich die seit unserer Ankunft auf meiner Zunge liegenden Frage.
»Oh, da kann ich dir gute Nachrichten überbringen. Sie wird heute Abend ankommen. Sie kommt von Island angereist und hat uns mitgeteilt, dass sie nun eine längere Reisepause einlegen wird.« Ich freue mich ehrlich gesagt schon sehr auf Mum. Ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen. »Da bin ich aber froh. Ich vermisse sie.«
»Das tun wir alle. Sie hält es zuhause einfach nicht aus. Sie muss immer herumreisen und Neues entdecken, obwohl es daheim auch so schön sein kann.«
Als ich Sienna beim Abräumen des Tisches unterstütze, scheinen alle gleichzeitig helfen zu wollen, nur um nicht still sitzen zu müssen. »Was habt ihr heute noch so vor?«, fragt uns Paul. Hailey und Ethan verlassen das Esszimmer und meine Tante räumt noch die letzten Teller in den Geschirrspüler.
»Ich werde Tyreese und den Kindern die Nachbarschaft zeigen. Sie sollten ja schließlich wissen, wo sie jetzt für einige Zeit wohnen.«
»Du kennst doch noch den Spielplatz drüben bei den Duncans'? Da könntest ihr hingehen«, schlägt mein Onkel vor, während er seiner Frau ein schmutziges Messer reicht, um es ebenfalls in der Spülmaschine zu versenken. »Ja, das habe ich auch schon in Erwägung gezogen, aber heute belassen wir es bei einer kleinen Runde.«

Wenig später stehen Ashley und Robin angezogen in der Eingangshalle und warten ungeduldig darauf, hinauslaufen und herumtoben zu können. Als wir die Einfahrt verlassen, beschließen wir, erst einmal nach links die Straße entlangzugehen. »Es ist um einiges wärmer hier. Irgendwie ungewöhnlich, da der Winter bald da ist«, bemerkt Tyreese, welcher sein Sauerstoff-Köfferchen hinter sich herzieht und zwei Schläuche in der Nase trägt. Teilweise fallen sie mir gar nicht mehr auf. Ich stimme ihm zu und antworte: »Wir sind ziemlich nahe am Meer und hier ist es allgemein wärmer, als bei uns daheim. Genau deswegen liebe ich es hier so sehr.« Ash und Rob laufen einige Meter vor uns und jagen sich gegenseitig. Ich passe mich an Tyreeses Tempo an und setze das Gespräch fort. »Du musst mir sagen, was du alles machen willst. Ich werde dir jeden Wunsch erfüllen.« Als ich ihm einen kurzen Blick von der Seite zuwerfe, sehe ich, dass er schmunzelt.
»Wirklich alles? Wenn ich mir also wünsche, dass ich fliegen lernen möchte, würdest du es mir erfüllen?«, fragt Tyreese mit einem süffisanten Grinsen auf den Lippen. Ich verdrehe meine Augen und gebe ihm einen leichten Klaps auf den Oberarm.
»Du weißt, was ich meine. Es sollte zumindest noch im realistischen Bereich sein.«
Mit einem Seufzen wird Tyreese schließlich ernst. »Ich hatte noch vor kurzem so viel vor und jetzt fällt mir nichts mehr ein. Als wäre mein Kopf wie leergefegt.«
»Ach komm, du brauchst nur etwas Zeit zum Überlegen. Auf der Stelle würde mir wahrscheinlich auch nichts einfallen.«
»Wenn ich dich jetzt einfach so das Gleiche frage, was würdest du antworten?« Ich denke nach und realisiere, dass es wirklich schwieriger ist, als ich dachte. Tyreese nimmt mir die Aufgabe nach einigen Sekunden jedoch ab. »Es gibt so vieles auf dieser Welt, das ich noch erleben möchte, doch wenn man die Dauer seines Lebens in einer Sanduhr ablaufen sieht, denkt man ständig nur daran, das Richtige auszuwählen. Ich kann mich nicht für alles entscheiden und das macht es so unerträglich. Ich würde am liebsten alles sehen und die verschiedensten Völker der Erde kennenlernen. Ich möchte mit einem Boot Amsterdam erkunden und auf dem Eiffelturm ein Candle-Light-Dinner erleben, während die Nacht Paris langsam schwarz färbt. Ich möchte auf den Malediven am Strand liegen und dem Rauschen der Wellen zuhören, während ich genüsslich einen Cocktail schlürfe. Ein Kamelritt in einer Wüste in Ägypten wäre auch interessant. Das sind nur ganz wenige Orte, die ich einfach sehen will, und das sind bis jetzt nur Reiseziele. Es gibt noch so vieles mehr zu entdecken.«
Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich kann ihn so gut verstehen, doch helfen kann ich ihm nicht.
»Diese Wünsche könnten etwas schwierig zu erfüllen sein...«, antworte ich langsam.
»Das erwarte ich doch auch nicht! Ich weiß bestens, dass ich diese Träume vergessen sollte. Ich muss mich auf Dinge fokussieren, die in greifbarer Nähe sind. Die realistisch sind, wie du gesagt hast.« Wir gehen schweigend nebeneinander, als Tyreeses Finger meinen Handrücken berühren. Ich zucke leicht zusammen und umfasse sie schließlich. Ich schaue ihn erneut von der Seite an und lächle; wenn auch traurig. »Es wäre falsch, wenn ich jetzt sagen würde, dass alles gut wird«, gebe ich von mir. Tyreese zuckt mit den Schultern. »Womöglich wird es ja doch gut. Ich weiß es nicht. Das Schicksal wird schon wissen, was es vorhat.«
»Sag so etwas bitte nicht«, murmle ich mit erstickter Stimme. In diesem Moment meldet sich Ashley zu Wort. »Dad? Rob ist gemein! Er versteckt sich, obwohl ich dran bin!«
»Dann musst du ihn suchen. Er kann nicht weit weg sein«, meint ihr Vater. Inzwischen sind wir am Ende der Straße angelangt und ich frage Tyreese, ob wir noch weitergehen sollen. »Ich glaube, dass mir Frischluft guttut. Wir können ruhig auf den Spielplatz gehen, wenn du willst.« Wir gehen noch ein paar Minuten und betreten schlussendlich den Platz. Anscheinend hat Ash ihren Bruder wiedergefunden, denn jetzt rennen sie beide auf die Schaukeln zu und streiten sich darum, wer die Reifenschaukel benutzen darf. »Ihr könntet euch einfach abwechseln«, schlägt Tyreese belustigt vor und gesellt sich zu ihnen. Ich setze mich auf eine Bank und beobachte die Diskussion zwischen den dreien. Sie entscheiden sich am Ende dafür, dass Ashley als erstes die coole Schaukel benutzen darf und Rob die Langweilige. Später tauschen sie dann.
Tyreese kommt wenig später zu mir und lässt sich auf die Bank sinken. Ich merke, dass er etwas erschöpft ist. »Alles okay?«
»Ich brauche nur eine kurze Verschnaufpause.«

Als wir eine halbe Stunde später wieder nach Hause zurückkehren, hatten die Kinder ihre nötige Bewegung und Tyreese und ich konnten frische Landluft atmen. Außerdem bin ich mir zu neunzig Prozent sicher, dass es Tyreese eher schaden würde, nur im Haus herumzusitzen und die Zeit verstreichen zu lassen. Hailey und Ethan scheinen inzwischen irgendwohin gegangen zu sein und Paul ist zur Arbeit gefahren. Sienna steht im Garten vor einem großen Wäscheständer und hängt gerade eine schwarze Bluse auf, als sie uns erfreut zuwinkt. »Wie war es? Jetzt ist immerhin die Sonne wieder ein bisschen herausgekommen«, bemerkt sie mit einem Blick hinauf in den heller werdenden Himmel, als wir über die hellen Pflastersteine gehen, um zu ihr zu gelangen. »Der Auslauf hat uns allen gutgetan«, antworte ich und genieße die warmen Sonnenstrahlen auf meiner hellen Haut.
»Das glaube ich euch. Wenn ihr wollt, könnt ihr gerne noch ein bisschen hier im Garten bleiben. Drüben im Schuppen sind ein paar Bälle. Ein Federball-Set müsste auch irgendwo sein, falls jemand Lust hat«, bietet uns meine Tante an.

Als Ashley und Robin am späten Abend im Bett liegen und von Tyreese eine Gutenachtgeschichte vorgelesen bekommen, sitze ich mit Sienna und Paul unten im Wohnzimmer und warte auf meine Mutter. Ich freue mich schon so darauf, sie endlich in meine Arme schließen zu können. »Gefällt es Tyreese und seinen Kindern bei uns?«, möchte meine Tante wissen, während sie einen Zeitungsstapel sortiert. »Ich habe die drei ehrlich gesagt noch nicht gefragt, aber ich glaube schon. Tyreese ist bestimmt froh darüber, dass er nicht einsam in seiner Wohnung hocken muss. Wir sind euch wirklich sehr dankbar.« Paul und seine Frau nicken beide, als wäre es von vornherein selbstverständlich gewesen, zu ihnen ziehen zu können.
Endlich höre ich einen Schlüsselbund klimpern. Ich stehe auf und eile in die Eingangshalle. Die Tür geht auf und da steht sie vor mir. Als Mums Blick auf mich fällt, beginnt sie zu lächeln. »Grace, mein Schatz«, seufzt sie glücklich und legt ihre Arme um mich. »Alles okay bei dir?«, fragt sie leise und der Duft ihres süßlichen Parfums benetzt meine Geruchsinne. »Den Umständen entsprechend. Wie war's in Island? Wo genau warst du denn?« Ich beobachte sie beim Ausziehen ihrer grauen Jacke und den dunklen Stiefeletten. Ihre blonden Haare trägt sie wie immer in einer Hochsteckfrisur, doch einige Strähnen haben sich bereits gelöst. Ich bewundere jedes Mal wieder die Ähnlichkeit zwischen Sienna und meiner Mutter. Beide haben dunkle, braune Augen und blonde, lange Haare, doch nur meine Tante trägt sie stets offen. Die Haarfarbe hat meine Mutter an Ava weitergeben; nur die Augen sind anders.
»Ich war in der Stadt Borgarnes. Es ist sehr ländlich und kühl dort. Hast du gewusst, dass auch wunderbare Fotos entstehen können, wenn es wie aus Eimern schüttet? Diese Erfahrung habe ich gemacht; ich kann dir später die Fotos zeigen. Oh, ich habe meinen Laptop in meiner Tasche irgendwo ganz unten vergraben. Vielleicht auch erst morgen, ja?«
»Kein Problem, Mum«, erwidere ich und folge ihr ins Wohnzimmer, wo sie Paul und ihre Schwester begrüßt. Als wir uns alle niedergelassen haben, herrscht kurz Schweigen, bis sich meine Mutter räuspert. »Wie geht es Tyreese?«
»Okay, würde ich sagen. Wir waren heute spazieren«, antworte ich mit gedämpfter Stimme. Meine Mutter nickt, während mich ihre braunen Augen mustern. Wie soll man auch großartig auf so eine Antwort reagieren? Wir alle wissen, wie das hier enden wird.
Als Tyreese im Türrahmen erscheint, setzen wir uns alle automatisch aufrechter hin und schauen ihn angespannt an. Er erkennt meine Mum und begrüßt sie freundlich. »Schön, dich wiederzusehen, Tyreese.«
»Gleichfalls.« Er sieht sich kurz um und scheint zu überlegen, wo er sich hinsetzen soll. Ich rücke näher zu meiner Mutter und deute neben mich, woraufhin er mir einen dankbaren Blick zuwirft. »Und was habt ihr jetzt vor?«, setzt Mum erneut zum Gespräch an. »Tyreese will auf jeden Fall ans Meer, das ja nicht weit weg ist von hier«, antworte ich.
»Gut, sehr gut...«
»Ich denke, wir gehen dann mal schlafen«, beende ich das erneut auftauchende peinliche Schweigen und stehe auf. Tyreese stiftet mir bei und folgt mir.
»Dann wünschen wir euch eine gute Nacht!«, ruft Sienna.
»Danke, euch auch!«
Wir gehen zu zweit die breiten Treppen hoch und bleiben schließlich vor unserem Schlafzimmer stehen. »Weißt du, was mir jetzt schon auf die Nerven geht?«, beginne ich und öffne die Tür. Als wir beide eingetreten sind, schließe ich sie hinter uns und setze mich auf die Bettkante. »Ich kann es mir denken«, antwortet Tyreese, welcher unschlüssig im Raum herumsteht.
»Dass ständig diese Schweigepausen entstehen. Wieso können wir uns nicht einfach alle normal unterhalten?« Ich ziehe meine graue Weste aus und hänge sie über die Stuhllehne neben mir. »Na ja, ich schätze mal, dass die ganze Zeit an meine Krankheit und meinen bevorstehenden Tod gedacht wird. Wahrscheinlich möchte niemand etwas Falsches sagen.« Ich sehe ihn mit einem tadelnden Blick an. »Okay, ist ja gut. Ich spreche es vor dir nicht mehr aus, aber dir muss klar sein, dass es die Wahrheit ist.«
»Trotzdem musst du mich nicht jede Minute daran erinnern!« Tyreese will gerade etwas erwidern, doch dann hält er inne und betrachtet mich besorgt.
»Es tut mir leid. Ich werde es ab jetzt nicht mehr sagen. Weißt du was, ich gehe jetzt ins Badezimmer und du kannst dich einstweilen umziehen.«

Zehn Minuten später schlage ich die Bettdecke zurück und decke mich damit zu. Plötzlich ist es mucksmäuschenstill im Raum. Und stockfinster. »Hast du Schmerzen?« Tyreese schnaubt amüsiert.
»Weißt du eigentlich, wie ironisch es ist, wenn du nicht über meinen To... mein Problem reden willst, mich jedoch ständig nach meinem Befinden fragst?« Ich seufze – die unglückliche Note kann ich nicht unterdrücken – und drehe mich auf die linke Seite; weg von Tyreese.

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