Tag 2
Tyreese
Die Flüssigkeit in der Schüssel schwappt beinahe über, als ich sie in die Hand nehme. Ich muss höllisch aufpassen, den kompletten Inhalt nicht auf den Boden zu kippen.
»Hast du auch wirklich genug Suppe eingepackt? Du weißt doch, dass Hühnerbrühe bei Erkältung hilft. Bist du sicher, dass du das hinbekommst? Die Kinder können sonst auch für eine Weile hierbleiben. Es macht mir nichts aus, ich brauche sowieso etwas Ablenkung vom langweiligen Alltag.«
»Nein, das ist in Ordnung. Danke, Mutter. Ich komme klar, keine Sorge. Ashley ist schon wieder fast gesund.«
»Heute Vormittag hatte sie noch Fieber. Tyreese, bitte gib Acht.«
Ich rolle mit den Augen. Wieso müssen sich Mütter immer so viele Sorgen machen? Als wir es endlich bis zur Haustür geschafft haben, umarme ich meine Mum und lächle leicht. »Danke nochmal, dass du auf die zwei aufgepasst hast. Ab jetzt ist es wieder mein Job, mich um meine Kinder zu kümmern.«
Ashley und ihr älterer Bruder Robin schlafen beide auf der Rückbank meines kleinen Toyotas. Ich reihe mich in den Verkehr ein und drehe das Radio ab, damit die beiden ihre Ruhe haben. Als sich ein nie zu enden scheinender Stau vor mir bildet, lehne ich meinen Kopf gegen die Fensterscheibe und hoffe, dass ich bald aus der Stadt raus bin. Ich bin echt müde und möchte eigentlich einfach nur schlafen.
Eine Woche später sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Besser. Ashley und Robin hüpfen und kreischen endlich wieder herum, doch etwas stimmt nicht. Es liegt nicht an meinen Kindern. Es liegt an mir. Etwas läuft garantiert aus dem Ruder und ich kann es nicht ändern. Ich kann nur hoffen, dass der Grund dafür so bald wie möglich aus der Welt geschafft ist. Ich schaue auf die Uhr. In weniger als zwei Stunden habe ich meinen Termin.
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