leise worte
Die Worte segeln leise aufs Papier, du weißt, dass niemand sie je lesen wird. Du tauchst die Feder in die Tinte, fährst mit ihr deine geschwungenen Buchstaben nach, auch wenn nichts Sinn ergibt. Die leeren Seiten schreien dich förmlich an, beschrieben zu werden, doch deine Zweifel sind stärker. Da ist immer diese Stimme die sagt, dass all das nicht gut genug, nicht einmal gut genug für einen lausigen Aufsatz in der Schule. Du willst dein Notizbuch zuklappen, du willst es wirklich. Doch du kannst nicht. Wieder tauchst du deine Feder in die königsblaue Tinte und du weißt, dass du nicht einmal eine einfache Dienerin des Königs werden könntest mit dem was du schreibst, wenn du weiter deine Worte auf das Papier segeln lässt. Doch es geht nicht. Du willst die Seite rausreißen, sie zerknüllen, kaputtmachen, doch du schaffst es nicht. Dunkle Schritte erklingen vor deiner Tür und er steht schneller im Türrahmen als du dein Buch in die Schublade fallen lassen könntest. Hättest du die Seite nur rausgerissen, hättest du sie nur nie geschrieben! Ach, du kannst doch gar nichts, warum existierst du überhaupt noch? Du bist zu nichts Nutze, und schreiben kannst du erst recht nicht. Er bemerkt deinen ängstlichen Blick, reißt dir das Buch aus den Händen und betrachtet die Seiten, auf denen du deine dummen Gedanken ausgebreitet hast. Dann beginnt er zu lachen.
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