Prolog
Mut. Ein Wort, das nur eine Silbe hat und aus drei Buchstaben besteht. Und doch ist es viel mehr. Mehr als man auf den ersten Blick vermuten mag. Mut ist unser Antrieb, unsere Kraft, wenn alles zum Scheitern verurteilen ist. Wenn unsere Angst so groß ist, dass sie uns lähmt. Mut spornt uns an. Weiter, schneller, höher, stärker, lauter.
So vielfältig wie Mut war auch die Hauptperson unserer Geschichte. Malon. Der Sohn einer Weberin und eines Holzfallers. Er war ein ganz gewöhnlicher Junge und doch war er etwas besonderes. Schon als kleiner Junge beschützte er seine kleine Schwester Lyna vor den älteren Jungen im Dorf, die sie hänselten, da sie ein verkrüppeltes Bein hatte. Malon hatte zwar Angst, doch der Wille seine Schwester zu beschützen war mächtiger. Er wohnte mit seiner Familie in einer kleinen Holzhütte in einem verborgenem Tal, eine halbe Stunde Fußmarsch von Dorf entfernt.
Malon liebte den Wald, in dem sie lebten. Schon mit 10 Jahren begann er seinem Vater beim fällen der Bäume zu helfen. Zunächst war seine Aufgabe nur geeignete Bäume auszuwählen. Doch nach einigen Jahren wurde er nach und nach von seinem Vater im Holzfällen ausgebildet. So wuchs Malon zu einem kräftigen jungen Mann heran. Dann kam der verhängnissvolle Tag: Sein Vater kam aus der Dorfschänke nach Hause und hatte offensichtlich einige Met zu viel getrunken. Lyna, beladen mit einigen Stoffen und dem Abendessen, kam die kleine Holztreppe ins Geschoss hinab, doch wegen ihres Beines fiel sie hin und die Marmelade, die ihre Mutter am Nachmittag zubereitet hatte, ergoss sich über die Stoffe. Geschockt beobachtete Malon wie sein Vater knurrend nach seiner Axt griff. "Du verlogenes Weib! Wie konntest du es wagen! Ich hätte dich gleich nach deiner Geburt töten sollen du Krüppel!" Ehe Malon es registrieren konnte, stand er plötzlich zwischen seiner Schwester und seinem Vater und hatte seine Axt in der Hand.
"Wage es nicht sie anzufassen du Mistkerl.", rief Malon und nicht mal eine Sekunde später kämpften die beiden. Derweil war Lynas Mutter zu ihrer Tochter geeilt um sie aus der Gefahrenszone zu ziehen. Malon versuchte vergeblichst seinen Vater zu besiegen doch es misslang ihm. Somit lag er wenige Minuten später am Boden mit der Axt seines Vater im Kopf und schloss die Augen für immer. Als sein Vater registrierte, was er getan hatte wand er sich an seine Frau:"Pack alle Sachen zusammen. Wir verschwinden von hier." Nach einigen Minuten waren die Habseligkeiten zusammengeräumt und die drei verließen fluchtartig das Haus. Lyna sprach seit diesem Tage an nie wieder mit ihrem Vater.
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