Bruderherz
Kates POV.
Ich kam irgendwie an meinen alten Wohnort an. Von der Straße aus, erkannte ich ein glückliches Pärchen, das nun in meiner Wohnung wohnte. Ich trug immer noch den Fummel an, doch zum Glück war es abends und nicht viele Leute waren unterwegs. Ich ging in den Block und klopfte an der Tür. Der junge Mann öffnete diese und ich betrat ungefragt die Wohnung. Sofort schrie die Frau auf, doch ich nahm den nächst stehenden Gegenstand und schlug es ihr an den Kopf. Der Mann lief auf mich zu und versuchte mich zu überwältigen, doch ich war schneller. Auch ihm schlug ich einen schweren Gegenstand an den Kopf. Zur Sicherheit fesselte ich beide am Stuhl und klebte ihnen die Münder zu. Nun hatte ich genug Zeit meine versteckten Sachen rauszuholen, aber als aller erst stellte ich mich unter die Dusche. Langsam berührte ich die Wand und die Erinnerungen von Feuer kamen mir wieder hoch. Anscheinend hat man den Block schnell renovieren können.
Erst jetzt fragte ich mich, wie lange ich eigentlich weg war. Ich kam raus und trocknete mich an. In den Schränken fand ich ein Tape und konnte all meine Wunden an den Finger zutapen. Mit einer Hand wischte ich das konzentrierte Wasser am Spiegel weg und sah mich an. Ich war etwas dünner, aber alles andere war gleich. Ich hatte immer noch graues Haar und standige Augen. Ich verließ nackt das Bad und ging in das Wohnzimmer, wo ich die beiden Turteltäubchen wach vorfand. Die Frau zitterte vor Angst, doch sie interessierte mich nicht. Ich machte den Wandschrank auf und schlug kräftig gegen den Holzboden. Eine Diele sprang auf und ich griff nach dem Aktenkoffer. Mit Kraft hob ich daran und das restliche Holz welches störte sprang auf. Ich hatte Glück und alles was ich brauchte war da. Wieso das Holz während des Feuers nicht verbrannt ist, wusste ich nicht. Ich hatte in Erinnerung, dass das komplette Zimmer in Flammen stand. Diese Frage beschäftigte mich seitdem.
Ich nahm meine Ersatzkleidung heraus und zog mich um. Die Bundeswehrhose war nicht meine ursprüngliche, aber sie erfüllte ihren Zweck. In den Taschen hatte ich immer noch zwei kleine Schusswaffen, drei Granaten und sieben kleine aber scharfe Wurfmesser. Neben drei gefälschten Pässen lag noch eine Kopie des Fotos meiner kleinen Angel. Ich nahm es heraus und küsste es. Dann steckte ich es mir in den BH, den ich von der Frau klaute. Das Gestöhne des Paares wurde lauter. Ich schloss den Metallkoffer und zertrat den Stuhl an den die beiden gefesselt waren. Anstatt die Treppe zu nehmen, trat ich die Fensterscheibe in der westlichen Richtung und sprang raus. So konnte ich dem Mann entkommen. Mit einer Hand hielt ich mich an der Feuertreppe fest, die zu meinem Glück immer noch da stand, wie vor 12 Jahren. Ich ließ mich erneut fallen und griff nach dem Metall kurz vor dem Boden noch einmal.
Sallys POV.
Wir kamen irgendwann an einen sehr gruseligen Ort. Es war ein Sumpf. Splendy wollte, dass wir am Sumfrand warten, was wir auch taten. Er selber sprang hinein und verschwand für wenige Sekunden, dann kam er wieder und hatte ein breites Lächeln im Gesicht. Der Dreck tropfte runter uns nichts blieb an seiner Kleidung. In seiner rechten Hand hielt er einen Gehstock mit Gold verziert. Er fuhr seine Tentakel aus und seine Augen fingen an zu strahlen. Hinter ihm erschien eine Armee aus Kinderseelen.
Er hatte nun seine volle Kraft wieder.
''Hast du sie von Alice ?'', wollte ich wissen.
''Ich weiß es nicht, Sally. Jemand hat mich schließlich zurückgebracht. Zalgo war es nicht. '', nickte er und nahm mich mit seiner Hand hoch und setzte mich auf seine Schulter.
''Was nun ?'', fragte ich mit großen Augen.
''Wir gehen Onkel Slender holen. '', grinste Splendor.
Slendermans POV.
Einsam saß ich immer noch auf einem Stein und wartete. Ab und zu kam eine verlorene Seele vorbei, ignorierte mich aber. Eins versuchte ich jemanden anzusprechen, doch man nahm mich gar nicht wahr. Wie ein Mal im Monat stand der Mond über mir und ich fühlte mich mächtiger als sonst. So stark, sodass ich tatsächlich die Kraft zum Aufstehen hatte. Plötzlich hörte ich seltsame Geräusche. Ich blickte zu meiner rechten und sah Bäume, die schon immer da standen. Ich schüttelte den Kopf. Erneut sah ich dahin und dann fing etwas an zu glitzern. Nach und nach erkannte ich menschliche Formen. Irgendwann kam ein Mädchen auf mich zugelaufen.
''Er ist nicht hier, Splendor !'', rief die kleine Seele mit hinreißenden grünen Augen.
''Er muss da sein !'', klang eine sanfte Stimme.
Erst jetzt erkannte ich einen große Gestalt, ein Mensch war es nicht. Er hatte ein weites Lächeln im blassen Gesicht und tiefe schwarze Augen ohne Iris oder Pupille.
Nach wem sie wohl suchten ?
Langsam erkannte ich zwei weitere Menschen hervor kommen. Einer hatte ein zur Hälfte verbranntes Gesicht und der andere war ein Junge in grüner Kleidung.
''Geh zu Seite, Sally, ich werde ihn jetzt wiedererstehen lassen. '', sprach das Ding und alles Freundliche in seinem Gesicht verschwand.
Die Pupillen des Dings leuchteten rot auf. Wäre das nicht passiert, hätte ich nie erfahren, dass es tatsächlich Pupillen hatte. Es kam mir näher. Ich saß wieder auf dem Stein und sah es an. Dann streckte es seine Hand aus und berührte mich an der Brust, obwohl es mich gar nicht sah.
''Da bist du ja, Bruderherz. '', erschien etwas Herzliches in seinem Gesicht.
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