Heißer Kakao und Pfannkuchen

Danke für fast 90K reads. Wenn ich die 100 erreiche.. Boah das wär so krads für mich <3

..

Wir hatten uns gerade erst vertragen. Und ich dachte auch nicht dass er sich auf sie eingelassen hatte.

Er liebte mich, das hatte er mir doch gesagt.

Wieso waren auf einmal alle so hinterlistig? Zuerst Mira, dann Tamy.

Ich konnte es nicht fassen.

Ich leuchtete mir mit meiner Handytaschenlampe den Weg, ich konnte ihn auswendig.

Als ich angelangt war, holte ich unterm Teppich einen kleinen Schlüssel heraus und sperrte auf.

Es war die kleine, unbewohnte Hütte meines Opas, wo ich früher mit meinem Bruder spielte.

Ich knipste das Licht an, das nur eine kleine Glühbirne bot, sperrte die Tür hinter mir ab und putzte ein wenig Staub vom Sofa.

Die kleine Holzhütte war kaum größer als ein Badezimmer, aber sie war leer und das war das einzigste dass ich brauchte. Ich kramte unter dem Sofa eine alte Decke heraus und wickelte mich ein.

Musste ich eben hier übernachten.

Ich brauchte Zeit für mich, Zeit zum Nachdenken. Ich war weder traurig noch enttäuscht. Ich fühlte nichts. Ich weinte nicht mal,was mich erstaunte. Ich glaube ich hatte es nämlich schon geahnt.

Mein Handy klingelte und Taddls Foto erschien auf dem Display.

Ich schluckte hart und drückte den Anruf weg.

Ich konnte jetzt nicht mit ihm reden. Ich wusste er machte sich Sorgen und fragte sich wo ich war. Aber ich konnte im Moment seine Stimme nicht hören, von keinem.

,,was ist los? Wo bist du?" Kam wenige Sekunden später die Sms.

Ich legte mein Handy beiseite und kuschelte mich in die Decke. Es war arschkalt, aber die Decke bot zumindest ein wenig Wärme.

Meine Augen wurden schwer. Heut' war ein ereignisreicher Tag und schließlich schlief ich ein.

Ich wachte auf als es neben mir vibrierte. Mein Handy schon wieder, ich nahm es und sah mit müden, verschlafenen Augen auf den Display

3 Nachrichten und 2 verpasste Anrufe. Wiedo war ich dann nicht früher aufgewacht?

,,Jen, komm schon. Wo bist du?" Schrieb Ardy und ich scrollte weiter

,,was soll das denn? Komm zurück, bitte. Wir machen und Sorgen" schrieb Taddl und ich schüttelte den Kopf.

Nö, meiner Cousine und ihren Freundinnen war's scheiß egal, die feierten das. Ich bring' ihnen Youtuber ins Haus mit denen sie's treiben konnten. Ich war so dumm.

,,Jennifer, wo steckst du denn? Taddl bekommt die Krise" schrieb Simon. Sie hatten ihn wohl damit beauftragt, da er mir immer zuhörte und ich ihm auch immer alles erzählte

Die verpassten Anrufe waren noch von Felix und Flo. Ich schaltete mein Handy aus und lag es unter das Kissen des Sofas, lag meinen Kopf darauf und schlief wenige Minuten wieder ein.

Geweckt wurde ich von einem lauten Klopfen. Ich schreckte auf und schaltete sofort mein Handy ein um auf die Uhr zu sehen. Es war halb 12 Vormittags. Ich rieb' mir den Schlaf aus den Augen und brummte müde: wer ist da?

Als mir keiner antwortete, sperrte ich die Tür auf und sah meinen Opa.

Ich war so glücklich ihn zu sehen, sodass ich ihm gleich um den Hals fiel.

,,Kleine, was machst du denn hier in der Kälte?" Fragte er mich mit seiner weichen Stimme

,,hab' hier übernachtet"

Er hielt mir seine Hand auf die Wange

,,du frierst, komm' erstmal einen heißen Kakao trinken"

,,ohja, Opi, das könnt' ich gebrauchen."

Als ich beim Haus meiner Großeltern ankam nahm mich meine liebe, kleine Oma schon in die Arme

,,oh Kind, was machst du für Sachen"

Sie schob mich gleich ins Wohnzimmer und brachte mir einen heißen, qualmenden Kakao, wie früher.

Sie legte ihre leicht zitternde Hand auf meine und sah mich an

,,bedrückt dich etwas?" Flüsterte sie während ich an meinem Getränk schlürfte.

Ich zögerte und erzählte ihr dann, ich wollte nur ein wenig Ruhe. Ich wollte sie nicht beunruhigen.

Ich hatte sie so lang nicht mehr gesehen.

Ich blieb einige Stunden bei ihnen und spielte mit meinem Opa Schach, während meine Oma Pfannkuchen machte.

Ich war schon ziemlich ruhig aber als mein Handy klingelte, zuckte ich wieder zusammen. Es war Taddl.

Ich drückte ihn weg, worauf mich mein Opa nur doof anguckte

,,willst du nicht ran gehen?" Fragte er mich und rückte seine Brille zurecht

Ich schüttelte den Kopf und machte den nächsten Zug beim Schach.

,,Babe, verdammt wo bist du? Wir suchen dich schon die ganze Zeit. Komm bitte zurück. Was ist denn los?! Ich liebe dich" las ich auf meinem Handy und schüttelte leicht den Kopf.

Ich wusste nicht ob er was mit Vera hatte oder nicht. Beziehungsweiße ob er abgeblockt hatte. Vera war schon ziemlich hübsch. Aber er war doch mein Freund und ich denke nicht, dass er mir fremdgehen würde. Und was wenn doch? Sollte ich dann Schluss machen? Das konnte ich nicht.

,,ich liebe dich auch" schrieb ich als einziges zurück und widmete mich wieder dem Spiel.

Eine Weile später kam meine Oma mit Pfannkuchen, die wir gemeinsam mit Marmelade verdrückten. Sie behandelten mich immer noch gleich, aber das mochte ich an ihnen.

,,willst du reden? Taddl ist nicht bei mir" schrieb Ardy und ich guckte zögernd meine Großeltern an

,,geh, wir sehen doch dass dich etwas bedrückt. Geh zu deinen Freunden" sagte meine Oma und streichelte mein Haar. Ich nickte leicht und schrieb Ardy, dass wir uns an der Kreuzung vor dem Wald treffen sollten, die ich ihnen gestern zeigte.

,,danke für alles" sagte ich an der Tür und umarmte meine Großeltern

,,du bist immer willkommen, Butterblümchen" meinte mein Opa und küsste mich aufs Haar. Ich nickte und machte mich auf dem Weg zur Kreuzung.

Ich konnte Ardy von weitem erkennen und er war tatsächlich allein. Ich vertraute ihm.

Und ich brauchte jemandem zum reden, auch wenn es für ihn nicht angenehm sein konnte.

Als wir uns gegenüber standen, nahm ich ihn wortlos in den Arm

,,wo warst du?" Flüsterte er und ich nahm ihn am Handgelenk um ihm zur Hütte zu führen.

Ich holte den Schlüssel raus und wir betraten den kleinen, hölzernen Raum.

,,hier is'es saukalt" meinte Ardy und pustete in seine Hände.

Ich sperrt ab und reichte ihm die Decke.

Zusammen saßen wir uns aufs Sofa, eingewickelt in der Decke und starrten Löchern an die Wand

,,warum warst du hier?" Fragte er mich leise und ich sah ihn an. Er hatte dicke Augenringe und sein Haar war unter seiner Cap eingequetscht.

,,brauchte Zeit für mich"

Er nickte verständnisvoll und ich legte vorsichtig den Kopf auf seine Schulter

,,hast du zu kalt?" Fragte er mich und ich nickte stumm. Er legte zögernd den Arm um mich und ich kuschelte mich an seine Brust. Ich hörte wie schnell sein Herz klopfte und wie unregelmäßig seine Atemzüge waren.

Plötzlich vibrierte sein Handy, er zog es raus und nahm ab. Ich hielt flehend meinen Finger vor den Mund, das heißen sollte dass er still sein sollte.

,,nein ich hab sie noch nicht gefunden" sagte er in den Hörer und ich hörte leise Taddls dunkle Stimme. Er klang ein wenig aufgebracht doch ich konnte nicht verstehen was er sagte

,,beruhig dich, Bruder! Bleibt einfach bei Tamy, ich such' sie noch ne Weile und dann komm ich nach" sagte er dann und legte auf.

Ich drückte ihm zum Dank einen Kuss auf die Wange, worauf er leicht rot wurde.

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