🌩06: milesfiziten

,,Hey, du Bodenliebhaberin", hörte ich Miles Stimme leise sagen.

,,Halt die Klappe", murmelte ich und hob die Augenbraue, um ihn zu fragen, was genau er hier wollte.

Er grinste nur bescheuert. Hach, wie sehr ich mich freute, dass er am Montag mit gefärbten Haaren rumlaufen würde.

,,Was willst du hier? Du verbreitest Milesfiziten."

Miles runzelte die Stirn. ,,Was sind Milesfiziten?"

Ich verdrehte die Augen und legte den Controler hin. ,,Die Bakterien, die du überall vertreust."

Augenrollend kam Miles auf die Couch und nahm sich meinen Controler.

,,Hey! Das ist meiner!", protestierte ich und griff danach.

Der Lockenkopf grinste nur. ,,Jetzt nicht mehr."

Seufzend verengte ich die Augen zu Schlitzen und warf mich auf ihn. Durch das plötzliche Gewicht fiel er auf die Seite und ich konnte getrost nach dem Controler greifen.

Miles aber richtete sich auf und warf mich zurück, so, dass er über mir lag. Bevor ich ihn kneifen, boxen oder sonstige Wehrkunst unternehmen konnte, griff er nach meinen Handgelenken und drückte sie auf die Couch.

Mit angepisstem Ausdruck dah ich ihn an. Seine Knie waren neben meinen Hüften platziert.

,,Was denkst du, dass du hier machst?", meinte ich sauer.

Miles grinste. ,,Du bist ziemlich heiß, wenn du sauer bist", murmelte er.

Erschrocken riss ich die Augen auf.

Er beugte sich vor. Sein Gesicht war nurnoch ein paar Zentimeter von meinem entfernt.

,,Ich wünschte nur, du hättest gestern nicht auf dem Boden geschlafen, sondern im Bett."

,,Damit du mich antatschen kannst? Ganz sicher nicht", murmelte ich wieder.

Miles schmunzelte. ,,Wie gerne ich dich doch angetatscht hätte", meinte er augenrollend und seine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus.

Dann beugte er sich weiter vor und ich sah ihn panisch an. Wollte er mich ernsthaft küssen?

Er schloss die Augen und war nurnoch einen knappen Zentimeter von meinen Lippen entfernt.

,,Miles! Was tust du da?"

Seufzend öffnete er die Augen. ,,Nichts. Ich wollte dir ins Ohr spucken", sagte er sauer.

,,Hach, wie romantisch", meinte ich und wollte aufstehen.

,,Nicht so schnell.", flüsterte er, und ehe ich mich versah, befanden seine Lippen sich an meinem Hals. ,,Was soll-"

,,Sei doch einfach Mal still. Gestern hattest du auch nichts dagegen."

Oh nein. Nein nein nein der Knutschfleck war also von ihm.

Miles Lippen waren verdammt weich und fast wünschte ich mir, dass ich den Kuss nicht verhindert hätte. Ich drückte die Schultern durch und ehrlich gesagt, genoss ich es.

Ich hörte die Haustür ins Schloss fallen. Oh-oh. Cam und Logan wollten Essen holen. Wenn die beiden uns so hier sahen, war das echt nicht gut.

,,Miles, Logan und Cam sind zu Hause. Vielleicht solltest du von mir runtergehen."

Schnell stand er auf. ,,Warte, wenn sie deinen Hals und mich sehen, müssen sie nur eins und eins zusammenzählen."

Ugh, das war ja fast so, als hätten wir es hier gerade wie die Karnickel getrieben.

Ich griff nach Miles Hand und zog ihn in mein Zimmer. Dann schloss ich hinter uns ab.

Als ich an dem weißen Wandspiegel vorbeikam, sah ich mir die Knutschflecken genauer an. Mein Hals war voll damit! Wieso hatte ich das eigentlich zugelassen?

,,Was hast du dir nur dabei gedacht?", schimpfte ich.

Miles stand von meinem Bett auf und kam auf mich zu. Wieder stoppte er nur Zentimeter vor mir.

Ich spürte die Wand hinter mir und blieb stehen. ,,Miles, was sollte das gerade?"

,,Was denn?", fragte er unschuldig und beugte sich vor. Scheinbar um mich zu küssen. Auch dieser Versuch ging schief, denn ich drehte mich zur Seite und er platzierte seine Lippen auf meiner Wange.

,,Du machst es mir nicht gerade einfach", flüsterte er und ging zurück.

,,Wieso willst du mich so plötzlich küssen?"

,,Warum wohl? Mir fehlt noch eine Signatur auf der Matratze, und das ist deine", meinte er genervt.

Seufzend setzte ich mich aufs Bett. ,,Ich werde keine deiner Schlampen sein. Es ist besser, du gehst jetzt."

Mit gefurchter Stirn kletterte er aus dem Fenster und stieg auf das Vordach. ,,Danke für gestern", flüsterte er und ich sah ihn überrascht an. Hatte Miles sich bedankt? Ernsthaft? Das musste ich mir wohl engebildet haben.

Er sprang vom Vordach und landete auf den Füßen. Dieses seltsame Verhalten, das er an den Tag legte, verwirrte mich.

Und warum zur Hölle hatte ich zugelassen, dass Miles Teller mir Knutschflecken machte?

In meiner Welt lief gehörig was schief.

[718 Wörter]

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