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Die Lage hatte sich für Liz extrem verschlechtert. Claire wurde jetzt wahrscheinlich von der Polizei überwacht, Liz selbst wurde gesucht und Zyan hatte sie verraten. Liz dachte nach. Was konnte sie tun? Langsam baute sich ein Plan in ihrem Kopf zusammen, der ihr jedoch nicht gefiel. 'Ich brauche eine Alternative... aber die gibt es nicht... ich muss es durchziehen.' Liz stand auf. Claire wurde zwar überwacht, Paul jedoch nicht. Sie würde mit ihm reden. Ihr zweitgrößter Albtraum würde in Erfüllung gehen. 'Also los.'
Liz brauchte nicht lang, um herauszufinden, wo Paul arbeitete. Ein paar Anrufe und die Lüge einer Cousine reichten aus. Zum Glück hatte sie noch ein paar Dollar für ein Münztelefon in der Tasche gehabt. Er war Elektriker geworden und hatte sein eigenes Unternehmen gegründet. Zusammen mit seiner Frau. Trischa. Liz machte sich auf den Weg zu deren Büro. Mit zitternden Fingern betätigte sie die Klingel und fast sofort hörte sie das surren, was ihr signalisierte, dass die Tür offen war. Liz stieß sie auf und betrat den Raum. An einem Tisch saß eine jüngere Frau und sah sie freundlich an. Liz ging auf sie zu und fragte ohne Umschweife, ob sie den Chef sehen konnte, wurde dann aber von der Antwort etwas überrumpelt. “Der sitzt vor ihnen.“ sagte die Frau nett. 'Das ist also Trischa.' Trischa hatte blonde lange Haare, ein hübsches Gesicht und war auch ansonsten gut gebaut. 'Dafür hat mich Paul verlassen?' Liz merkte, dass sie nur starrte und antwortete schnell. “Ich meinte Paul. Ich möchte ihn sprechen. Jetzt.“ Trischa sah sie verwirrt an. “Tut mir Leid, aber er ist nicht da...“ dann setzte sie wieder das lächeln auf. “Aber ich kann ihnen bei allem weiterhelfen. Ich bin zu gleichen Teilen involviert, wie er.“ Liz hatte keine Geduld mehr, doch Zwang sich ruhig zu bleieben. “Ich möchte ihn sprechen. Wann ist er da?“ “Wer? Ich?“ hörte Liz plötzlich eine ihr sehr bekannte Stimme sagen. Paul hatte das Büro betreten. “Wobei kann ich helfen?“ Liz drehte sich um und sah ihm direkt ins Gesicht. Ihr ganzer Körper bebte, doch sie lies sich das alles nicht ansehen. Sie sah ihn nur an und sah, wie ihm langsam das Gesicht einschlief. “Liz...“ Liz fiel ihm ins Wort. “Ja ich bins. Aber das ist egal. Ich brauche deine Hilfe.“ nun war er noch verwirrter. Trischa war aufgestanden und hatte sich neben Paul gestellt. “Wer ist das?“ fragte sie Paul verwirrt. Dieser sah sie kurz an. “Ich erklärs dir später Trisch. Lass uns bitte kurz allein, okay?“ Trischa nickte und verließ verwirrt den Raum. Nun sah Paul wieder zu Liz. “Was... Warum?“ Liz schüttelte den Kopf. “Egal. Es gibt wichtigeres.“ sie holt tief Luft. “Jenny wurde entführt.“ Pauls Augen weiteteten sich. “Sie wurde was? Du solltest zur Polizei.“ Wieder schüttelte Liz den Kopf. “Geht nicht. Einige der Entführer arbeiten dort.“ Paul war nur noch verwirrter. “Und was willst du dann von mir?“ Liz seufzte. “Die Entführer... sie wollen etwas für Jenny...“ sie sah Paul in die Augen. “Deine Tochter.“ Paul ging einen Schritt zurück. “Aber... wieso?“ “Höchstwahrscheinlich um mich fertig zu machen. Es ist nicht wie eine Lösegeldforderung. Nein. Eigentlich sollte ich sie entführen.“ Paul fuhr sich durch die Haare. “Das ist doch krank...“ Liz nickte. “Aber leider die Realität. Mein Plan ist...“ “Nein.“ fiel ihr Paul ins Wort. “Meine Tochter bleibt da raus.“ sagte er entschieden. Liz stoppte. Sie fühlte sich verraten. Mal wieder. “Was?“ sie wurde leicht wütend. Sie hatte es zwar erwartet, jedoch traf es sie trotzdem hart. “Du willst also mal wieder Jenny und mich alleine lassen? Das sieht dir ähnlich.“ Sie rammt ihn beiseite und verlässt das Büro. Trischa erschrickt, als Liz herrausgestürmt kommt. Liz sieht sie an. “Pass auf, dass er dich nicht auch im Stich lässt. Dann geht sie.
Erst an einem Bahnhof kommt sie zum stehen. 'Was jetzt? Was soll tun?' Liz zermartert sich das Gehirn, während sie auf der Bahnhofsbank saß. Wie sollte es weiter gehen? Sie hatte noch ungefähr 48 Stunden, bis zu dem Deal, die Polizei im Nacken und Paul half ihr nicht. Sie brauchte eine Idee. Einen guten Plan. Liz stand schlagartig auf. Ein Polizeiauto fuhr an dem Bahnhof vorbei. Schnell ging Liz ins innere des Gebäudes und suchte die Toilette. Dort wartete sie eine Weile und ging dann wieder. Zu ihrer Enttäuschung standen die Polizisten jedoch noch immer an dem Bahnhofsgebäude, weswegen sich Liz schlussendlich für das Klofenster entschied.
Als sie draußen war entschied sie sich Richtung Stadtmitte zu gehen und kam bald im Grand Central Park an. Die Luft war hier bedeutend besser, weswegen Liz nun hier über ihr weiteres vorgehen nachdachte. Während sie das tat, beobachtete sie die Leute, die an ihr vorbeigingen, wie sie es schon immer gemacht hatte. Einige der Passanten kannte sie tatsächlich. Menschen mit Routine. Jeden Tag konnte man ein paar Leute sehen, die eine bestimmte Rundenanzahl durch den Park liefen. Egal welches Wetter. Für Liz war das unverständlich. Irgendwann musste das doch Langweilig werden. Aber im Moment würde Liz liebend gern mit den Läufern tauschen. Langsam entspannte sich Liz und lehnte sich an einen Baum. Eine leichte Brise wehte und Liz wollte gerade die Augen schließen, als sie zufällig den Anzugtypen aus einem Bürogebäude herauskommen sah. Sofort war sie wieder voll bei Sinnen und stand auf. Er ging gemächlich sie Straße entlang und hatte ein dünnes Lächeln auf den Lippen. Liz lief los und reihte sich ungefähr zwei Meter hinter ihm in die Menschenmassen ein. Vorsichtig folgte sie ihm und zu ihrem Glück sah er sich nicht einmal um, sondern lief geradewegs zu einem Parkhaus. Das war ihre Chance. Sie bog ebenfalls um die Ecke und lief ihm hinterher. Hier waren keine Menschen mehr und als der Mann im Anzug Liz Schritte hörte, drehte er sich um. Völlig verdutzt starrte er sie an, doch brachte kein Wort hervor, weil ihn Liz sofort K.O. schlug. 'Das Blatt wendet sich.'
Schönen 21. Dezember und danke fürs lesen
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