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'Wenn das Wasser den Felsen umspült,
Und die See ist aufgewühlt,
Sind die Schaumkronen wie Tatzen
Von aberhunderten Meerkatzen.'
- Erhard Horst Bellermann

><

Melody drehte sich noch einmal missmutig um, doch von dem Wagen war auch jetzt noch keine einzige Spur zu sehen. Sie seufzte und setzte ihren Blick wieder auf den Fußweg vor sich. Er war mit Steinen, welche von Algen und Moos überzogen waren, bedeckt.

Ab und zu sah man auch, wie kleine Krebse sich den Weg durch sie hindurch bahnten, oder Fische sich Nahrung suchten. Mit gemischten Gefühlen schwamm Melody weiter und klickte Steine in der Gegend herum.

Sie war sauer. Sehr sogar, denn, was würdest du denn tun, wenn im Moment dein ganzes Leben den Bach runter zu gehen scheint?
Lächelnd die Welt bestrahlen und hoffen, dass es anders kommen würde?
Nein, das tat Melody nicht, denn sie war ein Mensch, der eher alle Sorgen in sich hineinfraß und dann von einen auf den anderen Moment vor Wut, oder eben vor Trauer, explodierte. Oder sie redete sich die Sorgen von der Seele, was im Moment aber nicht ging, da niemand in der Nähe war.
Also würde sie sich wohl demnächst ein Opfer suchen, an welchem sie ihre Wut auslassen würde. Als Melody kurze Zeit später einen Schatten bemerkte, der sich auf den Weg legte, hob sie den Blick wieder und staunte nicht schlecht, als sie das riesige Gebäude aus der Nähe sah.

Es hatte zwei Türme, im Osten und im Westen jeweils einen. Es war groß und in einem bräunlichen Rotton gehalten, welcher sich durch die Backsteine erklärte. Vor ihr ragten sechs Säulen auf, welche den Weg zum Eingang beschrieben. Um das Schloss herum standen drei mittelgroße Gartenhäuser, ein etwas komisch aussehender Baum, da die Lianen is zum Boden reichten. Es war ein recht großer Garten, man könnte meinen, es sei ein Schlosshof, nur von Gras bedeckt. Im Westen war ein dichter Wald zu sehen, der jedoch nicht gruselig wirkte, dennoch schien er sehr dicht zu sein. Alles in einem war in einem guten Zustand, was Melody sehr wunderte, da das Gemäuer sehr alt zu sein schien.

Melody hatte die ganze Zeit das Haus angestarrt, sodass sie nicht bemerkt hatte, dass sich der Weg anhob. Erst jetzt fiel ihr auf, dass das Gebäude noch sehr weit entfernt war und nur verschwommen zu sehen war. Sie schwamm weiter den Weg hinauf. Kurz bevor sie sie durchbrach, merkte Melody, dass sie nur noch wenige Meter von der Wasseroberfläche entfernt war. Als sie dies realisiert hatte, war sie schon längst an der frischen Luft und schwamm vor der riesigen Insel, in die die Schule hineingebaut worden war. Überrascht bemerkte sie, dass die Schule genauso weit entfernt zu sein schien, wie vorher.

Melody schwamm weiter auf sie zu. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass ein unsichtbarer Strom sie nach unten zog. Bevor sie reagieren konnte, war sie auch schon wieder unter der Oberfläche und wurde vom Strom nach unten gezogen, in die Tiefen des Meeres.

Verzweifelt kämpfte sie gegen die Strömung an, blieb jedoch erfolglos. Sie schrie um Hilfe, doch das einzige, was ihre Kehle verließ, war ein angsterfülltes Quietschen, bei dem Wasser in ihren Mund kam. Melody schloss die Augen und wartete darauf, ohnmächtig zu werden, denn in ihren Gedanken hatte schon ihr letztes Stündlein geschlagen.

'Ich werde hier nie wieder rauskommen!'

'Niemand wird mich je finden!'

'Niemand weiß, dass ich sterbe.'

'Niemand wird mich vermissen. Ich bin unwichtig, ein kleines Staubkorn, welches verschwindet, unter den ganzen Steinen. Ich bin verloren.'

Eine einzelne Träne rang ihre Wange hinunter.
Darauf folgte eine zweite, eine dritte und bald war ihr Gesicht von Tränen übersät.
Die letzte Luft wich aus ihrer Lunge, das letzte Fünkchen Hoffnung erlosch.

Und dann wurde sie aus dem Strudel gezogen.

Hey!

Eigentlich wollte ich hier gar nichts mehr hinschreiben, aber jetzt ist mir doch noch etwas eingefallen! XD

Ich habe diese Geschichte letzten Sommer begonnen, im Urlaub in Südfrankreich.
Und jetzt bin ich am gleichen Ort, tauche regelmäßig im Meer oder im Pool, wo die ganze Geschichte entstanden ist :)
Wie klein die Welt doch ist!

Aaaber zurück zum Hier und Jetzt:

Wer hat Melody befreit?

Antwortet in den Kommentaren! :)

Read us soon!

- ʟɪᴛᴛʟᴇꜱᴇᴄʀᴇᴛꜱᴛᴏʀʏ -


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