Kapitel 7 (Linuriel)
Linuriel POV
"Wach auf, Linuriel!", flüsterte jemand über mir und ich schlug die Augen auf. Im Schein einer Kerze konnte ich das Gesicht von Celeborn, meinem Vater, erkennen. Er lächelte sanft. Mein Blick wanderte zu einem Fenster, das meinen Blick in die Nacht außerhalb meines Zimmers erlaubte. Der Mond stand hell und klar am Himmel und einzelne Sterne tanzten um ihn herum. "Es ist noch früh.", hauchte ich. Es konnte grade mal Mitternacht sein. Ein Käuzchen schrie leise und ein Schauer rieselte über meinen Rücken: "Es ist doch erst Mitternacht, Vater!"
Er nahm mich traurig in den Arm. "Meine Kleine... Du musst von hier weggehen. Es tut mir Leid. Bald wird Krieg aufziehen." Entsetzt sah ich ihn an. Nein! Eine Träne rollte über meine Wange: "Das kannst du nicht machen!" Zart Strich er sie mir weg. Sein Blick war unendlich traurig. "Du musst nach Valinor gehen, Linuriel. Dein Schiff fährt in 22 Sonnenaufgängen. Beeile dich, denn bald wird dieses Land von Krieg überzogen sein. Sieben Elben werden dich begleiten." Ich schloss die Augen. Ich hatte doch noch so viel vor! Ich wollte Gondor besuchen und die Menschen kennenlernen. Und zum Erebor reisen. Und nun sollte ich für immer in den unsterblichen Landen verweilen. "Das kann ich nicht!", weinte ich und ein schmerzvoller Ausdruck trat in Celeborns Augen. "Es tut mir Leid!", flüsterte er ein letztes Mal, dann wurde alles dunkel.
Lucy/Draugiel POV
Elrond hatte wohl befunden, daß es mir gut genug ging, denn er durchlöcherte mich mit Fragen. "Woher kommt ihr, Draugiel?", fragte der ältere Mann mit den spitzen Ohren. Bei meinem neuen Namen lief mir immernoch ein Schauer über den Rücken. Ein Diener hatte einen Stuhl gebracht und Elrond hatte sich neben mein Bett gesetzt. Gwinneth war mal wieder verschwunden. Laut ihr war es jetzt fünf Sonnenaufgänge her, das man mich im Düsterwald gefunden hatte. Fragend zog der Mann eine Augenbraue hoch und ich konzentrierte mich wieder auf die Frage. Was sollte ich antworten? Die Wahrheit? Ich komme aus einer Welt, in der es Elektik gibt und kann mich in einen Wolf verwandeln? Er würde mir nicht glauben. Vermutlich würde er mich eher als verrückt abstempeln. Aber was sollte ich denn sonst sagen? Ich entschied mich für die halbe Wahrheit. Gut, vielleicht auch nur ein Viertel... "Ich weiß es nicht." Ein paar Sekunden sah er mich skeptisch an, dann fiel ihm wohl ein, dass ich durch die Ohnmacht vielleicht mein Gedächtnis verloren hatte und er beließ es dabei: "Habt ihr eine Idee, wie ihr in den Düsterwald kamt?" Ich schüttelte den Kopf und er nickte. "Wie es scheint, sind einige eurer Erinnerungen durch einen schlimmen Schock verschwunden", meinte er und ich lachte innerlich, "aber ich werde versuchen euch zu helfen, sie wiederzufinden."
Diesmal ein leider nicht so langes Kapitel, aber beim nächsten gebe ich mir mehr Mühe! Vielen Dank für die 15 likes, ihr seid Klasse! Über Feedback freue ich mich natürlich immer. Schönen Tag noch! ♡
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