Springtrap
!Triggerwarnung: Häusliche und extreme Gewalt & starke Beleidigungen!
Heute war wieder einer der Tage, wo ich einfach nicht zu Hause bleiben konnte.
Aber zur Schule wollte ich auch nicht.
Aber ich musste. Gestern bekam ich meine letzte Warnung. Sie würden mich raus schmeißen, haben sie gesagt. Wenn ich von der Schule raus bin, bin ich von zu Hause erst recht raus.
Denn nur ich bin jetzt der Grund, warum der Alte immer noch sein mickriges Geld zu geschoben bekommt.
Wenn es nach mir ginge, würde ich hier längst nicht mehr wohnen. Sogar den Lehrern wurde es auffällig, dass bei uns zu Hause etwas nicht stimmte und machten mit dem Ursacher von Problemen, Terminvereinbarungen um über mein „sehr auffälliges" Verhalten gegenüber Lehrern und Schülern, fehlenden Unterschriften, Schulschwänzen, Blauflecken und ganz wichtig, über das Verschwinden von Gabriel zu besprechen. Wie zu erwarten, erschien er in keinen der Terminvereinbarungen. Also blieb den Lehrern nichts anderes übrig, als das Jugendamt einzuschalten. Auch das hatte dem nicht interessiert. Keine einzige Bierflasche wurde von dem aufgeräumt, als sie sich unser Haus ansehen wollten.
Natürlich hätte ich dies übernehmen können, aber wieso sollte ich, wenn das Jugendamt meine letzte verdammte Hoffnung war, damit ich von dort endlich rauskommen kann?
Da hatte ich mich getäuscht.
Es war gar nicht notwendig mich rauszuholen wenn ich nächstes Jahr 18 wäre und ab da sowieso ausziehen könnte, sagten sie.
Nach der Absage waren viele Monate vergangen, die für sich für mich wie Jahre angefühlt haben.
Die Lage zu Hause hatte sich nicht verbessert und mein Hass auf alle wuchs immer mehr.
Ich wüsste nicht, ob es eine gute Idee wäre auf der Straße zu leben, denn andere Verwandte kannte ich ja nie. Und würde ich auf der Straße leben, hätten die Lehrer womöglich die Polizei auf mich los hetzen können und ich würde zurück in mein altes Leben einkehren.
Aber wo dann, wenn nicht hier?
Deshalb wartete ich darauf , dass er eines Tages nicht mehr aufwachen wird. Oder dass er sich an seinen Alkoholgetränken ertrinken würde.
Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, ob ich meinen Erzeuger mit eigenen Händen umbringen könnte. Ich konnte mich nicht mal vernünftig gegen den wehren, wenn er alkoholisiert war!
Heute könnte ich mich echt auf ihn verzichten.
Vielleicht wäre es mal wirklich schlau, wenn ich ab heute an jedem Schultag da sein würde, da könnte ich wenigsten einmal nach Gabriels Verschwinden so tun, als würde ich ein normales Leben führen.
Ich stand auf und erblickte als erstes sein Bett, welches auf der anderen Seite unseres Zimmer stand.
Es wurde nach dem er gekidnappt wurde nie mehr angerührt.
Es war nicht so, dass ich mir immer noch die Hoffnungen machte, dass er eines Tages zurückkehren würde, sondern weil es sich für mich falsch anfühlen würde, wenn ich sein Eigentum anfassen würde.
Gabriel war mein Bruder gewesen.
Eigentlich waren wir sogar Zwillinge gewesen. Aber er war nicht mein Doppelgänger und ich nicht seins, wie man es sonst von Eineiigen Zwillingen erwarten würde.
Wo wir noch kleiner waren, konnte man uns nur von unseren Verhalten unterscheiden, sagten unsere ehemaligen Freunde, wobei ich das nie so sah. Ich fand, wir sahen sehr anders aus, sogar als wir nicht mal in der Pubertät waren, aber anscheinend muss man selbst einen eineiigen Zwilling haben um das zu verstehen.
Erst als wir älter wurden, fingen sich äußerliche Veränderungen an zu zeigen, hatte man gemeint.
Nichtsdestotrotz wie verschieden wir jedoch waren, war er anderseits auch mein allerbester Freund.
Auch wenn wir damals einen anderen Freundeskreis hatten, haben wir uns zu Hause gegenseitig gestützt, wenn der Alte mal wieder am durchdrehen war. Ja, auch vor seinem Kidnapping hatte er so getickt, denn es war schließendlich nicht Gabriels Verschwinden der Auslöser bei dem, sondern schon seit unsere „Mutter" uns verlassen hat. Nach unserer Geburt, eher gesagt.
Wir hatten nicht wirklich ein Problem damit gehabt, denn was man nicht kennt, kann man nicht vermissen. Aber trotzdem fragten wir uns, warum sie das tat. Ob das an uns lag? Fragten wir.
Oder hatte sie ihre eigene Familie gehabt und uns deshalb verlassen?
Ehrlich, dem Alten sollte man erst recht nicht fragen, denn entweder eskalierte er und beschimpfte uns oder er beschimpfte die Frau. „Weil das ˋne Hure is!", schrie er immer.
Ganz ehrlich, in meinen Augen war er die größere Hure und wenn er es schon immer war, dann wunderte mir ihr Verlassen überhaupt nicht.
Mir ist es nun egal, wo sie war und warum sie weg war.
Man hatte mir Jemanden weggenommen, der mir am meisten Wert war,
und das war mein Bruder.
Und wenn ich denjenigen je finden sollte, wird er meinetwegen elendig verrecken.
Aber ich hatte keine Ahnung wo ich den Kidnapper meines Bruders finden sollte und vor allem, wie ich es anstellen soll. Ich war niemand anders als ein Schwächling. Ein Schwächling, der zuließ, dass er seinen Bruder verlor.
Zwei Wochen nach seinem Verschwinden fand man einen Zettel. Ein Drohbrief.
Der Kidnapper verlangte 40.000 Us-Dollar von uns, wenn wir Gabriel zurück haben wollen.
Ab da wurde mir klar, dass sein Verschwinden doch nicht harmlos war, wie ich dachte.
Als er Abends kurz rausgehen wollte um mit seinen Freunden zu treffen und Nachts nicht mehr zurück kam, hatte ich mir nichts dabei gedacht. Überhaupt hatte ich nichts bemerkt, schließlich war ich selbst den ganzen Abend raus, damit ich nicht alleine zu Hause mit dem Arschloch verbringen soll.
Seit ich diesen Drohbrief gelesen habe, fragte ich mich ständig ob an dem Abend, wo ich selbst draußen herumschlich, vielleicht ein Wagen an mir vorbeifuhr, in dem Gabriel festsaß? Hätte ich das merken sollen? Oder hätte ich eine Vorahnung haben sollen, dass mein einziger Bruder in meiner Gegenwart gerade gekidnappt wird??
An dem Tag machte ich sofort den Alten darauf aufmerksam. Dass sein Sohn entführt wurde.
Seltsam, wie naiv und voller Hoffnung ich war, dass er sich einmal in meinem Leben wie ein Vater gegen mir über verhalten und was dagegen tun würde. Natürlich nicht!
Er hatte den Brief nichtmal richtig angesehen und murmelte von wegen :"Der wird schon zurück sein" und holte sich wieder eine ranzige Bierflasche aus dem Kühlschrank.
In meinem Leben wäre ich noch nie auf die Idee gekommen, meine Stimme vor diesem Typen zu erheben als in diesen Moment, wo er gefühllos sagte „Der wird schon zurück sein".
In diesem Moment war es mir nun egal, ob er mich wieder beschimpfen oder verprügeln würde,
das Einzige was für mich zählte, war Gabriel.
Ich schrie ihn an und flehte zugleich, dass wir was tun mussten, wie Anzeige machen oder dergleichen.
Alles was er sagte, war nur:
„Booah, wie du mich nervst! Wieso hatt'n sie dich nicht gleich mitgenommen?! Ihr beide seid nur nutzlos! Besonders der andere!!".
Sein Gesicht lief rot an. Meins bestimmt auch. Noch nie in meinem Leben, hatte ich so einen Hass auf ihn, als er Gabriel „nutzlos" nannte.
Seit dem konnte ich nicht anders, als ihn anzuschreien sobald ich ihn im Haus sah.
Ich musste jedes Mal seinen Satz im Kopf hören, wenn ich ihn sah.
Und da konnte ich nicht anders, als in Wut auszubrechen und ihn manchmal so zu verprügeln, wie er es oft bei uns gemacht hat. Es war mir egal, dass er stärker war als ich, es war für mich der einzige Ausweg um ihn zu zeigen, wie ernst ich was meine, da er bei meinen Beleidigungen immer weniger Reaktionen zeigte.
Ich tat also das, was ich für richtig hielt und ging zu der Polizei. Die 40.000 US-Dollar zu zahlen war für uns unmöglich. Keiner von uns hatte gearbeitet und wenn ich versucht habe, mich irgendwo zu bewerben, dann hieß es immer, ich würde denen einen schlechten Eindruck machen.
Zugegeben hatten sie es zwar nie wirklich, aber warum sonst sollten sie wegen meinem grottenschlechtes Zeugnis und meinem kaputten Aussehen, mich nicht annehmen wollen?
Alles was die Polizei konnte war Anzeige gegen unbekannt zu machen und zu ermitteln.
Die Tage zogen sich lang wie ein Kaugummi. Gabriels Freunde fingen sich auch irgendwann die Sorgen zu machen und fragten mich ständig nach ihn aus, sobald sie mich sahen.
„Ist Gabriel bei euch schon erschienen??", fragten sie verzweifelt.
Nein, aber solltet ihr Bastarde das nicht besser wissen??
„Nein", hatte ich jedesmal beantwortet ohne aufzuschauen. Ich hatte unrecht, ich hätte es besser wissen sollen, schließlich war er mein Bruder und ich war der einzige, der ihn am besten kannte.
Warum sollte ich auf sie böse sein?
Nie konnte ich das richtig beantworten und trotzdem war ich auf jeden wütend.
Insbesondere auf mich, da ich zuließ, dass meinem Bruder das zugestoßen war.
Aber eines Tages hatte ich den Bezug zur Realität verloren. Mein Zustand verschlimmerte sich noch mehr als ich erfahren hatte, wie ernst die Lage von Gabriels Verschwinden war.
Ein neuer Brief kam an. Die Deadline für die Geldübergabe war abgelaufen. Und ein Foto
...von Gabriel.
Ich wusste nicht, wie lange ich mich gekauert habe um mich zu übergeben.
Ich wusste nicht, was ich mir genau angesehen habe.
Aber ich wusste, dass es meinen Zwillingsbruder nicht mehr gab.
Ich schaute vom Bett meines Bruders schnell weg und verließ das Haus.
Morgens war für mich immer die beste Zeit gewesen, weil ich da immer meine Ruhe hatte.
Ich könnte die Wohnzimmertür einschlagen und der Alte würde sogar weiter pennen, der wachte sowieso erst nur Nachmittags auf und dann fängt seine Trinkerei wieder an..
Nie konnte ich außerhalb des Hauses diesen alkoholischen Geruch ab, da es mich zu sehr an ihn erinnerte und ich mich gedanklich jedes Mal vorbereiten musste, dass er irgendwo auflauert und mich dann niederschlagen wird. Deshalb trug ich immer ein oder zwei Springmesser bei mir rum, um mich sicherer zu fühlen. Mag ja verrückt klingen, dass ich wegen meinem Vater Paranoia hatte, aber so war das leider. Natürlich trug ich draußen diese Messer nicht nur wegen ihm rum, sondern auch wegen ein paar Arschlöchern aus der Schule. Erstochen hatte ich noch keinen von den, aber das Rauszücken von dem Ding reichte denen aus, damit sie ˋnen Grund hatten, um sich zu verpissen.
Als ich an dem leeren Schulhof ankam, hatte bereits die zweite Stunde angefangen. Oder war das schon die Dritte gewesen? Den Stundenplan-Überblick hatte ich schon lange nicht mehr gehabt. Aber egal, die sollen froh sein, dass ich überhaupt gekommen war, deswegen mich aus der Schule zu schmeißen, wäre viel zu lächerlich. Wo man vom Teufel redet, kam mir die Schuldirektorin entgegen.
Oh, und natürlich musste sie mich erkennen.
„Hereinspaziert, Stephan".
Ich wagte mich, aus meiner Kapuzenpulli sie anzusehen. Sie war eine alte Dame mit grauen Dauerwellen und stark geschminkten Augen gewesen. Aber wohl nicht alt genug, um in der Rente zu sein. Auch sie entsprach fast alle Klischees einer Schulleiterin. Sie war streng gewesen, aber sie hatte auch etwas von ihrer weichen Seite gegenüber problematischen Jugendlichen wie mir gehabt.
Sie wusste zwar von dem Verschwinden von Gabriel bescheid, aber von seinem Tod hatte ich niemanden erzählt. Ich wusste nichtmal wie ich das sagen sollte oder wem das überhaupt angehen sollte. Schließlich war ich der einzige in Gabriels Leben gewesen, der ihn gut kannte, deshalb ging diese Angelegenheit nur mir an. Sonst niemanden.
„Schön wäre es, wenn Sie das nächste Mal pünktlicher kommen würden, denn diese Schulregel gilt für Jeden. Sie haben hier ja keine Sonderrechte", „Natürlich", sagte ich fast manierlich und zuckte leicht mit meinen Mundwinkeln nach oben. „Wären Sie an einer anderer Highschool, hätten sie Sie längst rausgeschmissen, aber bei mir haben Sie das Glück, dass ich ein Herz habe. Ich kann Ihre unschöne Situation mit Ihrem Bruder ja verstehen (Ach wirklich?) und dann noch mit so einem Mann wie Ihrem Vater zusammenleben, muss echt anstrengend sein (wenn das so wäre, würde dieser Mann schon lange nicht mehr auf dem freien Fuß laufen), aber Sie machen einen großen Schritt damit, wenn Sie regelmäßig zur Schule gehen würden, verstehen Sie?
Ich bin mir sicher, sie würden bis auf das nächste Schulsemester schaffen und damit würden Sie sich in der Zukunft danken", „Das sehe ich genauso, Mrs. Parker". Was eine Lüge. Ich konnte mich in der Zukunft überhaupt nicht sehen. Höchstens würde ich genauso wie mein „Vater" enden, aber da würde ich lieber sterben als so wie er zu werden.
Mrs. Parker legte mir kurz ihre Hand auf die Schulter, „Sie wissen, dass ich für Sie immer da bin, falls Sie einen Anliegen haben sollten. Nun, ich will Sie nicht lange aufhalten, denn Ihr Sportunterricht soll als Ihr Pflichtfach auch wichtig sein", sie zwinkerte mir freundlich zu und ging.
Sport also.. Wusste ich überhaupt, wo meine Sportsachen waren? Egal, ich ließ mir einfach wie immer eine Entschuldigung fälschen.
Zu viel zu „ins nächste Schulsemester" schaffen.
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Der Schultag verging mir irgendwie wie im Flug und gleichzeitig so lang zugleich.
Das war schwer zu beschreiben. Wie immer hatte ich aus den Fächern von heute nichts mitgenommen, und anderseits wusste ich nicht, was ich überhaupt gedacht hatte.
Der Tag hatte mir wieder bewiesen, dass das Ganze bloß eine Verschwendung meines Lebens war.
Aber gab es in diesem Leben was besseres zu tun? Nein, also.
Nach dem Schulschluss beschloss ich in den Kleinstädten spazieren zu gehen, denn es war für mich viel zu früh nach Hause zu gehen, da der Alte gerade mal erst aufgewacht ist.
Außerdem fühlte ich mich ausgerechnet unter mehreren Menschen viel sicherer, obwohl ich eigentlich mehr alleine sein wollte.
Und manchmal schreckte mich der Anblick an anderen Leuten etwas ab. Jedes Mal wenn ich in ein Gesicht einer fremden Person schaue, denke ich mir immer „Warst du es? Hast du meinem Bruder das angetan?", und kriege keine Antwort. Jedes Mal fragte ich mich, ob es leicht zu erkennen ist, dass diese Person vor mir in der Lage wäre, solch einer grässlicher Tat zu machen?
Beim Anblick des Alten zum Beispiel, weiß man direkt, was für einer er sein mag.
Aber was wenn vor dir ein Wesen stünde, welches unschuldig scheinen mag, aber dafür ein Zweitleben führt? Könnte man sowas durchblicken?
Darüber war ich mir sehr unsicher, deswegen weigerte ich mich, mir neue Freunde oder Bekanntschaften zu machen. Mit meinen ehemaligen Freunden hatte ich längst Kontaktabbruch gemacht, aber das hatte denen nichtmal interessiert, hatte ich den Eindruck.
Nach dem Verschwinden von Gabriel war ich sowieso nicht mehr der Selbe und konnte nichts an anderes denken. Daher verstand ich sie. Manchmal wollte ich mich von mir selbst trennen, weil ich so ein Versager war.
Aber mein Stolz war immer noch zu groß, dass ich mich nicht für so einen Versager wie meinen Vater und wie diesen Schlägern aus der Schule hielt. Die konnte halt wirklich keiner ab, und da ich nun Mal „Der mit seinen verlorenen Bruder und einem Vater, der ihn prügelt" war, machte mich das automatisch zur leichten Beute. Manchmal traf ich diese Gruppe schon auf dem Weg nach Hause an, wenn es dunkel war. Aber auf dem Weg hatte ich eher das Glück gehabt und sie blieben mir verschont, ansonsten brauchten diese Hurensöhne sich nicht wundern, wenn ich mal zustechen werde. Die hatten mir heute in der Schule schon gereicht. Als sie mich einmal in den Fluren gesehen haben, mussten die natürlich wieder ihr Maul wegen meinen Verletzungen aufreißen. „Ey, guck, der hat jetzt wieder ˋne neue Schramme da", „Hä nein Mann, die war letztes Mal schon da, ich schwöre". Gelächter. „Psyyychoo!", rief Jemand hinten, in der Ferne.
Obwohl das nicht meine Art war, ließ ich das Ganze unkommentiert und hatte nichtmal einen von denen angerempelt oder dergleichen. Was meinen Verletzungen aber betraf, stimmte allerdings.
Ich selbst hatte irgendwann den Überblick verloren, welche Schrammen neu und welche alt waren.
Einige blieben an mir festsitzen wie eine Zecke, aber mich hatte das nicht gekümmert.
Aber trotzdem wünschte ich, dass deren Väter sie seit der Kindheit verprügeln oder mit Flaschen beworfen hätten, denn dann würden diese Bastarde aber ganz leise sein.
Ich schloss die Haustür auf und ging vorsichtig rein. Aus dem Wohnzimmer hörte man sehr laut den Fernseher, was mich beruhigte, denn der müsste mich nicht gehört haben.
Ich hoffte nur, wir müssten uns nicht sehen, wenn ich auf mein Zimmer gehe.
Denn ich hatte überhaupt gar keinen Bock gehabt, sich mit dem zu streiten.
Aber als ich an der Wohnzimmertür vorbei gehen wollte, passierte das, was ich befürchtete.
„Wo warst du?!". Ich ignorierte ihn und schmiss die Tasche in einer Ecke. „Ich fragte: Wo warst du?!", schrie er etwas lallend.
„Schule", antwortete ich diesmal, knurrend.
Daraufhin wollte ich nur noch auf mein Zimmer.
„Kleiner Bastard, denkste, du kannst mich einfach so verarschen?!". Ich ignorierte ihn, denn es hatte keinen Zweck. Ich wusste, dass es keinen Zweck hatte, aber trotzdem schaffte er es, mich zu provozieren und dann kann ich nichts anderes als..-
„Willste jetzt auch wie dieser scheiß Streber werden?! Wollt ihr alle besser leben als ich?? Na wartet bloß, ich werde euch das Leben besser machen, aber nur wenn der andere Bastard mal nach Hause kommt!",
brüllte er.
..als sich nochmal mit ihm anzulegen.
„Was hast du über Gabriel nochmal gesagt?", fragte ich hasserfüllt. Ich habe das Wohnzimmer betreten und meine Wut wuchs umso mehr, als ich ihn ansehen musste. „Du dreckiger Hurensohn, wiederhole; was hast du über Gabriel gesagt!!!".
Er stand rasch auf und packte mich an den Kragen. „Ein Bastard ist er! Das habe ich gesagt!".
Ich versuchte mich von ihm abzustoßen, woraufhin er mich losließ.
Er machte mich so verdammt wütend. Jeden verdammten Tag, muss ich mir seine drecks-Kommentare über meinen toten Bruder anhören.
Wenn er dachte, dass ich mir sowas eines Tages gefallen ließ, hat er sich aber ganz gewaltig getäuscht.
„Ich werde dir deine ranzige Zunge zerschneiden, wenn du deine Fresse nicht hältst!", meine Stimme bebte voller Bedrohung und Hass.
Vielleicht wenn er eines Tages realisiert hätte, dass aus einem kleinen, hilflosen und verstörten Jungen, ein durchgeknallter und kalter fast-Erwachsener rauskommen würde, der in so einem Zustand in der Lage war, alles mögliche zu machen, ..
..Vielleicht hätte er dann, all seine Bedrohungen ernst genommen.
Fast achtzehn Jahre lang hatte er die Chance gehabt, sich zu ändern.
Aber warum hätte man so einem Versager wie mich, ernst nehmen müssen? So ungefähr klangen wahrscheinlich seine Gedanken, wenn ich ihn drohte. Richtig, dachte ich, weil ich nichts mehr zu verlieren hatte.
Vielleicht wenn er eines Tages realisiert hätte, dass er nicht bereit war, zu gehen,
Vielleicht hätte er dann aufgehört, sich mit Jemanden wie mir täglich anzulegen, der sowieso nichts in seinem wertlosen Leben zu verlieren hätte.
Es ist immer sehr scheiße, wo man doch gerade realisierte, dass man was dolles bereut und es rückgängig machen möchte, wenn du die dicke Wendung, das unsüße Karma auf dich zu kommen siehst. Und dafür nicht bereit bist.
Dumm.
Sehr sehr dumm.
Und auch schade,
weil ich für diese Wendung voll und ganz bereit war.
„Was wagst du so mit mir zu reden!!", grollte er. „Du bist genau wie deine verdammte Mutter! Hirnlos, Unnütz und nur am rumjammern!
Nie haste sie gesehen und trotzdem bist du wie diese Hure geworden! Wem hast du zu verdanken, dass euch niemand auf die Straße abgesetzt hat?! Mir! Wem hast du zu verdanken, dass du Essen und Klamotten hast?! Auch mir!", nach jedem ‚mir' haute er sich mit seiner Bierflasche gegen die Brust. „Was denkst du dir also dabei, deiner scheiß Mutter so nach zu machen?!".
Ich war echt kurz davor in den Gelächter auszubrechen. „Essen und Klamotten?! Falls dir das nicht aufgefallen war, muss ich dich und meine Mitschüler bestehlen, um nicht auszuhungern!!", schrie ich. Ich wusste natürlich sofort, wie er reagieren würde und machte mich auf das Theater befasst. Dieses scheiß Thema mit dem Diebstahl im Haushalt hatten wir so oft, und trotzdem vergaß er das. Herrlich.
„Du hast meine scheiß Kohle genommen?!!", schrie er noch lauter und knallte mit seiner Flasche auf dem Boden.
Das Glas zersplitterte laut, aber das machte nichts. Ich genoss es eher, ihn langsam am verzweifeln zu sehen.
„Genau wie sie!!! Auch sie hatte mich bestohlen und betrogen als sie mich verließ!! Du undankbarer Hurensohn, das sag ich dir!!".
Auch das musste ich mir oft anhören.
Der Typ war so betrunken, dass er anscheinend vergaß, dass er genau vor mir an Selbstmitleid versank und ich ihn innerlich auslachte.
„Undankbar undankbar undankbar!!", er stampfte mit den Füßen auf dem Boden.
Das reicht für heute, dachte ich. Ich habe ihn genug tyrannisiert, ich möchte schlafen.
Er merkte aber direkt, dass ich mich Richtung zur Tür bewegen wollte. „Mit dir bin ich noch nicht fertig!!"
Ich seufzte genervt und war fertig mit den Nerven. Ich wusste was auf mich zu kommen würde, und dies wollte ich mir ganz und gar nicht gefallen lassen.
„Kannst mich mal", als ich das sagte, baute er sich vor mir auf.
Mir reichte es endgültig.
Er wollte mich wieder diesmal an den Schultern packen.
Wenn ich jetzt nicht handle, wird er es tun.
Aber ich zuckte schnell mit einem Springmesser von mir, aus der Hosentasche raus und wischte ihm damit quasi eins rüber.
Er stöhnte vor Schmerz auf und versuchte zu kapieren, was gerade passierte.
Ehe er was machen konnte, trat ich gegen seinen Bauch so, dass er auf dem Sofa fiel.
Den Messer hielt ich immer noch und nun war ich derjenige, der sich vor ihm baute.
Eine für mich nette Atmosphäre breitete sich auf. Die Angst. Seine Angst.
Vor mir.
Ja, jetzt war ich an der Machtspitze. Mein Wunsch wurde wahr, jetzt konnte ich ihn so foltern, wie er uns Jahre lang gefoltert hat.
Zu schade, dass Gabriel nicht dabei sein kann..
Er begann zu fluchen, aber diesmal verstand ich ihn nicht, denn dafür war der Fernseher viel zu laut.
Ich empfand das tolle Gefühl, ihn so kauernd und hilflos auf dem Sofa liegen zu sehen.
Es war, als hätten sich unsere Rollen gewechselt. Zurecht. Er bekam genau das, was er schon lange verdient hatte.
Er zischte mir irgendeine Beleidigung zu und versuchte sich auf zu schwanken.
Die nach mir greifende Hand stieß ich nochmal rasch mit dem Springmesser weg.
Ein blutiger Riss bildete sich auf der Handfläche. Sein Schmerzschrei kam mir durch den Fernseher stumm vor, aber an seinem verzerrtem Gesicht konnte man schon alles erkennen.
Dann bewegten sich seine Lippen, als ob er was sagte.
„Stephan,.. was machst du denn für Sachen.. an deinem eigenen Vater..".
Habe ich mich gerade verhört, oder was?
Ich krallte an seinem Oberarm und rüttelte ihn etwas. „Was sagst du?!", rief ich.
„Wie hattest du mich gerade genannt?!", „S..Stephan", wimmerte er.
Herrlich. Der Anblick an seiner Angst und Reue hatte mich so amüsiert, dass ich nicht aufhören konnte.
Ich wusste nicht Mal, was mein Ziel war.
Hauptsache, ich nutzte diese goldene Angelegenheit aus und werde ihn für Stück an Stück zerstören.
Genau wie er es bei uns gemacht hat.
„Ach, du weißt meinen Namen also doch noch? Bin ich nicht mehr der Hurensohn oder der Drecksbastard, so wie du mich immer bezeichnet hast?!", fuhr ich ihn an und krallte noch tiefer in den Oberarm rein. Er schüttelte verzweifelt den Kopf. „Das ist Bullshit, du warst schon immer mein Lieblingssohn gewesen.. bitte lass es mit dem Blödsinn sein", keuchte er kaum erkennbar.
Ich lachte ganz kurz auf, weil mich das sehr verwirrte, um ehrlich zu sein.
Aber natürlich war ich nicht komplett bescheuert gewesen, um ihm das abzuziehen.
Ich nickte, „Natürlich, deswegen hattest du mich auch so Jahre lang behandelt, wie zu einem Sohn, den man ach so liebte."
Als sein Körper sich mehr nach hinten zu sinken schien, schüttelte ich erneut den Arm. „Ist das so?!", fuhr ich ihn an. Ohne, dass er mich immer noch ansah, schüttelte er langsam den Kopf.
„Ganz genau", antwortete ich ruhiger. „Und weißt du auch, wieso nicht?"
„Stephan.. lass den Scheiß, bitte".
So kurz vor ich davor, vor Wut zu explodieren als er das sagte. „Untersteh dich!!! Ich werde nichts lassen! Oder hattest du mich mal in Ruhe gelassen, wenn ich dich darum bat?! Nein!!".
Scheiße, ich darf jetzt nicht zu emotional werden. Ich muss jetzt tun, was zu tun ist.
„Ich..ich-", „Fresse!". Ich schnappte mir eine leere Bierflasche, welche auf dem Boden lag und brach sie in zwei, was dem Alten heftig zum zucken brachte.
„Weißt du noch, als ich fünf war?". Als ich das fragte, musste ich schlucken, weil ich mich an diesem Tag ganz genau erinnern konnte. „Und erinnerst du dich noch, als ich mit dem Scooter in dein Auto gekracht war und ein Außenspiegel kaputt war? Weißt du noch?" . Er nickte.
Natürlich konnte er sich daran noch erinnern. Außer seinem Wagen hatte er sonst nichts gehabt, denn was interessierte ihm eine Arbeit, wenn er ein Auto hatte?
Aber für die Reparatur brauchte man Geld, deswegen war das kein Wunder, dass er sich an diesem Tag, wo sein geliebtes Auto Schrott gemacht wurde, erinnert.
„Aber weißt du denn noch, was du danach gemacht hast?!".
Für einen Augenblick gab er keine Reaktion. Auch das war mir wieder klar, weil er selbst ganz genau wusste, was er angestellt hatte.
Mit der zerbrochener Flasche zerschnitt ich an seiner Handfläche.
In der nächsten Sekunde darauf strömte schon die dicke, rote Flüssigkeit aus dem Kratzer heraus und er stieß einen kurzen Schrei raus, den man gerade noch mit dem Fernseherlärm raushören konnte.
Warum ist er so außer Gefecht? Wie viel muss er diesmal getrunken haben? Naja, gut für mich..
„Stephan, bitte..", wimmerte er. „Komm mir nicht mit dem Gesülze an", knurrte ich, was er wahrscheinlich eh nicht mitkriegte. Mein Herz pochte extrem. Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht mehr gerade stehen konnte. Ist das so, wenn man viel zu aufgeregt ist? Ich vermutete, ja.
Trotzdem brauchte ich mich etwas zu beruhigen. Ich dufte jetzt keine Fehler machen.
Ich nahm mir eine Kippe aus der Schachtel, die neben den ganzen Flaschen rumlag und zündete diese an. Undeutlich flennte der Alte weiter vor sich hin, während ich mir ein paar Züge nahm.
„Das war noch nicht alles", sagte ich und stieß den Rauch raus. Ich griff wieder nach seinem Handgelenk und äscherte mit der brennender Kippe an den offenen Kratzer. Er schrie wieder erneut, aber diesmal klang er noch schmerzhafter und lauter. Ich ließ ihn los.
Ich verstehe dich. Für einen kurzen Augenblick betrachtete ich meine Handfläche, an der die Spur immer noch ganz schwach zu sehen war. Sowas tut verdammt weh, aber das hatte dich ja nicht interessiert.
Eine undeutliche Stimme unterbrach meine Gedankengänge. „Was sagst du?", rief ich hasserfüllt und griff dabei an meinem Springmesser. „Wenn du was sagen willst, dann mach's verständlich, du Hund".
Ich könnte ausflippen, wenn ich mir noch länger seine Stimme anhören soll.
„Es tut mir Leid..", seufzte er schmerzerfüllt. Mein Brustkorb fing stärker an zu beben.
„Schau mich an und sag es nochmal!", ich stieß ihn wieder nach unten, da er sich bereits mit einer Hand gestützt hat. Endlich wagte er es doch noch hoch zu schauen.
Dieser verdammte Hurensohn, wie ich ihn hasste, wie ich ihn verabscheute!
„Es tut mir Leid", sagte er etwas kräftiger. Es tut mir Leid, es tut mir Leid, es tut mir Leid.
Ich konnte es nicht hören, weil ich ganz genau wusste, dass er bloß nur sich selbst Leid tut!
„Morgen..", flüsterte er zitternd, „Morgen werde ich alles wieder gut machen.."
Morgen morgen morgen morgen.
Für dich wird es kein morgen geben! Deine leere Versprechungen kannste dir sparen..
„Morgen.. werden wir nach deiner Mutter suchen.. und eine.. eine ganz normale Familie werden, wirklich", keuchte er.
Mir reichte es endgültig.
„CHECKST DU ÜBERHAUPT WAS IN DEINEM VERSIFFTEN HIRN ?! WAS JUCKT MICH DIESE SCHEIß TUSSE?!
EINE ‚FAMILIE WERDEN'? OHNE GABRIEL? WEIßT DU DENN ÜBERHAUPT NOCH, DASS ER MEIN BRUDER WAR? UND ÜBERHAUPT, ICH BRAUCHE WEDER SIE NOCH DICH, ICH BRAUCHE GABRIEL, ICH-", plötzlich stoppte ich. Ich wurde schon wieder zu emotional.
Warum musstest du mich verlassen..? Wieso ausgerechnet du? Wieso wieso wieso???
Ich konnte wirklich nicht anders, aber ich muss kalt bleiben, für meinen Plan. Und für Gabriel.
„Ich werde auch nach ihm suchen.. wirklich, es tut mir alles so Leid, .. bitte glaub es mir, bitte", diesmal fing er an zu heulen, als er wieder so flennte.
„E-es tut dir alles also so Leid, ja?". Meine Stimme brach nun mitten beim Sprechen ab.
Heulte ich jetzt etwa auch?
Warum muss ich nur so ein Schwächling sein.
Er nickte heftig. Immer noch voll mit Tränen.
„Vielleicht", fing ich schluckend an, „Vielleicht hätte ich dich sogar verziehen, als Gabriel noch da war.
Vielleicht hatte ich es nicht nötig, sowas hier zu machen, aber.. aber wenn Leute zu spät ihre Fehler realisieren, dann sind sie selbst schuld!".
„Sei nicht so albern, Stephan,.. du bist ein erwachsener Junge, bitte, ich verdiene eine zweite Chance", sagte er mit seinem verheulten Blick. Diesem falschem Hundeblick.
Ich werde wahnsinnig. Ich kann mir sowas nicht mehr gefallen lassen.
Mit dem Messer in der Hand, wisch ich ihm diesmal eins über das Gesicht rüber. Er schrie verheult auf.
„Tu mir nicht so auf einen, der Moral hat! VERDAMMT NOCHMAL, ICH WILL, DASS DU ENDLICH STIRBST".
Daraufhin stürzte ich mich auf ihn. Ohne zu zögern, stach ich ihn irgendwo ab, wo es nur ging.
Alles was ich mich herum hörte, waren wie ein Surren für mich.
Das einzige was für mich deutlich zu hören war, war mein Herzschlag, der gefühlt zehn Mal schneller schlug als vorhin. Das Messer wurde schwerer und heißer in meiner Hand.
Ich stach weiter, als ob es ums Überleben ging.
Irgendwann merkte ich, dass die Hintergrundgeräusche immer weniger wurden.
Und als ich wieder beim Sinnen war, ließ ich das Springmesser los.
Ich starrte auf das, was ich angerichtet habe.
Ich wusste nicht, was ich in dem Moment mir ansah.
Auf dem ersten Blick erkannte ich meine Hände nicht mehr wieder. Wo waren sie nur?
Da. Blutverschmiert. Mit seinem Blut.
Und das gerade nicht wenig.
Ich glaube, mir wird schlecht.
Was zur Hölle war das eben?
Etwas erschrak mich plötzlich unerwartet.
„Ich wünsche, ihr wärt niemals geboren..". Ein leiser, schwacher Husten erklang daraufhin.
Ich wusste plötzlich wieder was geschah. Ich blickte ihn an. „Sieh zu, dass du verreckst", kaum hatte ich den Satz beendet, flog schon meine Faust gegen sein Gesicht, was gequält und fast leblos aussah.
Ein dumpfes Geräusch erklang. Schnell verließ ich das Zimmer und rannte zu meinem.
Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht mehr länger in diesem Haus bleiben konnte.
Es war nun alles vorbei. Ich war frei. Ich würde Hilfe bekommen und-..
Es erklang wieder mehr oder weniger ein dumpfes Geräusch.
Es war nochmal meine Faust, die gegen eine Zimmerwand schlug.
Ich werde keine Hilfe bekommen! Die werden sofort checken, dass ich es war!
Scheiße, scheiße, scheiße!!
Ich muss diesen Ort dringend verlassen, ich muss.. hier raus.
Ich löste mich von der Wand ab, auf welcher sich nun ein Blutfleck von meiner dreckigen Faust , abzeichnete.
Ich stürzte mich auf einigen Schränken und Kommoden, um etwas Geld zu finden. Tatsächlich fand ich einige Dollarscheine, ob sie nun mir gehörten oder nicht, wusste ich nicht und war mir auch egal gewesen. Aber ich konnte schätzen, dass sie für ein paar Fahrtickets reichten, um mich nach der anderen Staat zu bringen. Es war mir ganz egal welche gewesen, Hauptsache ich werde von hier wegkommen!
Mit den Scheinen stürmte ich raus.
Nur blöderweise war ich nicht schlau genug, um meine blutverschmierten Klamotten zu wechseln, so wie ich verwirrt und in der Eile war.
Was dann aber geschah, hatten meine Klamotten schon gar keine Rolle mehr gespielt.
Draußen war es stockdunkel, und es war zu meinem Glück noch keiner, der in der Nähe des Hauses rumspazierte. Ich lief in irgendeine Richtung, wo ich glaubte, ich wäre sicher.
In die Kleinstadt reinzulaufen wäre dumm, fand ich, also lief ich in einen Wohnungsviertel rein, denn da müssten fast alle am schlafen sein, deswegen könnte ich von dort ungestört zu der Bahn laufen, dachte ich.
In der Zeit während ich lief, überkam mich das Paranoia.
Hatte man das Geschrei gehört?
Sind Nachbarn da vorbei gelaufen? Wenn ja, müsste da nicht die Polizei informiert sein?
Aber wieso wurde nie die Polizei informiert, wenn die damals meine Schreie gehört haben?
Ich wurde starr als ich drei Gestalten aus der Ferne wahrnehmen konnte.
Für einen Moment überlegte ich, ob ich in die andere Richtung laufen sollte.
Oder wenn an sie schnell vorbei huschen würde, sie würden ja wegen der Dunkelheit nicht sehen, wie ich aussehe.
Jetzt waren sie noch näher und ich konnte erkennen, dass das drei Typen waren, genauer gesagt in meinem Alter.
Dummerweise hatte sich meine Vermutung bestätigt, wer das ist.
Ok, mit euch dreien habe ich eh eine Rechnung offen.., dachte ich, bevor ich kurz vor'm Ausrasten war.
Ich fasste vorsichtig an den Griff von meinem anderen Messer.
Ich ließ es mit dem Hoffen, dass sie mich nicht erkennen würden, sein. Denn ich wusste ganz genau, dass sie mich überall erkennen würden.
„Ey guckt mal", sagte der erste Typ und stieß dabei den Anderen, damit dieser endlich hochsah. Dieser stieß ein Pfeifen raus und sagte zu mir gewandt, „Kann der Psycho mal wieder nicht schlafen? Aww." , „Guck mal wie der aussieht, hat der etwa Blut an sich?", ekelte sich der Dritte.
Ich lächelte denen leicht mokant zu. „Hatte Mami euch nicht beigebracht, dass in der Nacht die meisten 'Psychos' rumlaufen?
Anscheinend nein, denn ich habe sie vor kurzem an mir Vorbeilaufen gesehen".
Zwei von denen machten große Augen, als ob sie danach was schlimmes befürchteten und bei dem Anderen sah ich statt Spott, nun Wut in den Augen. „Hast du gerade meine Mutter als Psychotante bezeichnet?!". Nicht nur er, sondern auch seine Freunde wurden ernst, weil sie jetzt nichts mehr zu sagen hatten. „Wie man's so sieht", ich zuckte unschuldig mit den Schultern. „Mach dir da keine Sorgen, ich habe gehört, dass sowas vererbbar sei, sonst stündest du jetzt nicht hier, richtig?".
Ich liebte es ihn mit Worten fertig zu machen. Aber noch mehr liebte ich es, sie mit Gewalt fertig zu machen.
„Pass auf was du sagst, Freundchen. Andere Mütter beleidigen, aber selbst keine haben, eh?
Was hast du überhaupt in deinem versifften Leben?! Genau, nämlich rein gar nichts."
Er hatte schon recht gehabt, aber seine Worte hatten in dem Moment keine Wirkung auf mich, sondern seine verzweifelte Art, wie er sich versuchte aus der unangenehmen Situation zu retten.
Es war einfach zu aufheiternd für mich.
Aber als der Typ hinter ihn, was genuschelt hat, war es ab da mit dem Spaß vorbei.
„Selbst sein Bruder..", „Was ist mit meinem Bruder?". Mein Spottlächeln verschwand und wurde selbst wieder ernst. Der Typ schaute weg. Ich machte einen Schritt vorwärts. „Hey, ich habe dich was gefragt?", zischte ich und war sehr kurz davor, den Messer raus zu zücken.
Eine Hand schubste leicht gegen meiner Schulter. „Junge, bist du wieder auf deinem Psychotrip oder was??", schnauzte mich derjenige an. „Hat da jemand Angst?", fragte ich an ihn gewandt.
„Hah, dein Gelaber ist genauso nutzlos wie dein Leben, also wieso sollten wir? Ach, was kannst du eigentlich?! Du weißt schon, dass dich keiner braucht, oder? Kein-er."
Wie sehr enttäuscht würde dieser Hurensohn sein, wenn er erfahren würde, dass er genauso gebraucht wird, wie ich?
„Wie lang ist dein Bruder schon vermisst?? Schon mal darüber nachgedacht, dass er vielleicht.. wie sollen wir ihm das sagen, Jungs?". Das Gelächter brach erneut auf.
Meine Wut kochte unkontrolliert weiter hoch. Ich konnte kaum still stehen bleiben. „Dass er was?!".
Obwohl ich ganz genau wusste, was die meinten, sollten sie trotzdem wagen, es zu sagen.
Ich wollte diese drei genauso zerstören, wie ich es gerade bei einer Person gemacht habe.
Der Typ grinste mir dreckig zu.
„Dass er wahrscheinlich irgendwo tot rumliegt".
Jemand sog scharf die Luft ein, Jemand kicherte leise auf.
Und ich werde dich dazu bringen, dass du ihm gesellen wirst.
Ich wollte mich auf ihn stürzen, aber er war schon auf meinen Angriff befasst und stürzte sich deshalb zu erst auf mich. Das dumpfe Geräusch erklang, als wir gemeinsam auf dem Boden prallten. Er schaffte es, mich auf dem Boden zu drücken und ich wusste, dass er nun auf mein Gesicht schlagen wollte.
Weil er das immer gemacht hat. Genauso haben unsere Prügeleien immer angefangen.
Nur doof für ihn, dass ich ihn von mir runter schubsen konnte, wenn er einen Arm von meiner entfernte.
Es war nicht immer ganz einfach, da er ein Stück größer als ich war, aber dafür war er schlank, nicht so wie bei dem Alten. Diesmal war ich quasi auf ihn drauf und ehe er reagieren konnte, erschlug ich sein Gesicht mit dem Ellbogen. Als er unter mir laut auf zischte, wollte ich diesmal die Gelegenheit zu nutzen, ihn zu erstechen während vor mir sein Brustkorb war.
Jemand zog mich von hinten weg und wollte mich auf dem Boden prellen.
Ohne meinen Gegner zu sehen, hatte ich die Chance seinen Arm zu verdrehen, welcher mich falsch anpackte und mich von ihm abzulösen. Schreiend wollte er sich hinkauern, und fing etwas zu winseln, als ich mit dem Messer auf ihn zukam. „Bitte,.. ich wollte nie das Ganze.., bitte-". Ich musterte ihn an.
Er war ein Schüler wie Gabriel und Ich. Und ein Mitläufer noch dazu.
Ich konnte es mir nicht erklären wieso, aber ich konnte es mich nicht zwingen, diesen Jungen abzustechen. Nicht, wenn er immer am unschuldigsten von den Dreien gewirkt hat.
Ich sollte ihn gehen lassen.
„Renn. Renn wenn dir dein Leben Wert ist", knurrte ich bedrohlich.
Er blinzelte mich paralysiert an. „Ich werde mich nicht wiederholen". Extra um zu provozieren, fing ich an mit dem Springmesser zu spielen. Um Teufels Willen, bitte geh!!
Zu seinem Glück rappelte er sich auf und ließ uns laufend alleine.
„Scheiß Feigling! Dieser Wichser wird was erleben", zischte Jemand auf.
Ich schaute ihn an. „Ist das nicht eher dein ‚Boss'-Freund, der Feige ist? Oder was versteckt der sich hinter dir?", fragte ich mit meinem hämischen Blick. Mit bösem Blick schaute er nach hinten.
„Du kleiner Bastard, was guckst du mich so an? Siehst du nicht, dass ich verletzt bin?! Geh und erledige diesen Nuttensohn, unzwar schnell".
Dieser kleiner Bastard ging verwirrt auf mich los und durchbohrte mich mit seinem Hassblick.
„An deiner Stelle würde ich es lassen. Oder hörst du auf wirklich alles, was er dir sagt, eh?",
„Halt deine verfickte Fresse, warum kannst du nicht einfach still sein!?", schrillte er fast verzweifelt.
Ich hob kurz meine Schultern. „Dann sieh zu, wie ich mit Waffe dich erledige".
Er schaute zur Seite und bemerkte einen langen Stock, den er sich zur Hand nahm. Er rannte auf mich zu.
Ich schmunzelte.
Aw, das wird ein Spaß.
Kaum kam er an meine Nähe an, griff ich ihn schon an. Ich zog ihn mit der Stockspitze in seiner Hand,
zu mir und rammte mit dem Messer in sein Bauch rein.
Kaum hörbar stockte ihm sein Atem. „Ich hatte dich nett gewarnt.", flüsterte ich ihm ins Ohr, obwohl er sich in der Schockstarre befand. Ich drehte den Griff seitlich und ließ mir das fleischige Geräusch entgehen. „Und du wirst dich bei mir bedanken müssen, .. wenn du es bis dahin überlebst".
Ich zog den Messer raus und ließ den Körper auf dem Boden prallen.
Ich musste leise fluchen, als ich wieder merkte, dass mein Herz wie verrückt raste.
Aber ich wurde immer kälter, dass es für Niemanden mehr Gnade gab.
Nie-man-den.
Mit dem blutigen Messer ging ich auf den letzten Typen los, der schmerzvoll an seiner Nase fasste.
„Du hast ihn jetzt nicht umgebracht, oder?!", „Machst du mich etwa dafür verantwortlich?".
Er fletschte mit den Zähnen und fing an zu beben.
„Ich wusste von Anfang an, dass mit dir etwas nicht stimmte!! Aber wer hätte es gedacht, dass du tötest?!".
Ich zuckte ahnungslos mit den Schultern. „Das hättest du meinen Vater fragen sollen. Du weißt, dieser der mir diese hässlichen Wunden gemacht hat. Aber leider kann man ihn nicht mehr fragen, also bleibst du ja noch übrig".
„Du.. du hast ihn also auch..?".
Ich lachte kurz leise auf. „Gott, ist das gut zu wissen, dass er tot ist" ,
„Wie zur Hölle kann man nur so..so-", „-Psycho sein?". Ich spielte erneut mit dem Messer.
„Ich dachte ja immer, du kennst dich mit der Frage am besten aus".
Er schüttelte fassungslos mit dem Kopf. „Scherr dich zur Hölle, Stephan!".
Als er weglaufen wollte, holte ich ihn schnell ein, was für mich kein Problem war.
Ich hielt ihn ein, indem ich ihn an den Kragen packte. Für ihn war es aber zu unschwer sich zu wehren, da er ja immer noch größer als ich war, stieß mich nach hinten und tritt zusätzlicherweise gegen den Becken, so dass ich das Gleichgewicht verlor und fiel.
Anscheinend wollte er mich doch noch erledigen und presste mich schon wieder gegen den Boden.
Diesmal würgte er mich mit beiden Händen.
Diesmal hatte er mich.
Aus meiner Kehle kam kaum Luft raus, was es schwer machte, mich zu wehren. Stattdessen war sein Widerstand umso am stärksten und ließ mich schwach sein.
Überraschenderweise hielt das nicht lange.
Der Druck an meinem Hals wurde immer weniger und meine Sicht wurde klarer.
Anstatt, dass ich zwei hasserfüllte Augen sehe, sehe ich bloß ein glänzendes und verängstigtes Augenpaar über mir. „Nein. Ich werde es nicht tun können", sagte er zitternd und ließ mich los. Daraufhin musste ich laut auf husten.
Ich lächelte schadenfroh.
„Dann stirb".
Trotz allem dem, dass ich mich nun noch mehr schwächer gefühlt habe als je zuvor, kriegte ich es hin, ihn mit dem Kopf gegen seinen aufzuschlagen und ihn somit außer Gefecht zu setzen.
Meine Kopfschmerzen fühlten sich wie eine Gehirnerschütterung an, aber ich musste ich trotzdem bemühen. Ich hatte den Schlag besser überstanden als er, deswegen packte ich seinen Nacken an und bohrte mit der Waffe in den Brustkorb hinein. Sein Mund röchelte nach Luft und seine Augen waren nach oben verdreht. Schnell nahm ich den Messer raus und fühlte die Erleichterung, die mich überkam, als ich die Schwere des Körpers unter mir spürte.
Ich rappelte vorsichtig auf und wischte dabei das Blut an seinen Klamotten ab.
Es ist vorbei.
„Bin echt begeistert, junger Mann. Sauberer hätte ich das nie hinkriegen können".
Ich fuhr erschrocken auf als ich diesen Satz mit einem leichten britischen Akzent gehört habe und erkannte eine dunkle Gestalt, die an sich einen schwarzen Mantel trug.
Nein, nein, nein, nein! Das darf nicht wahr sein!
Wutgeladen ging ich auf diesen Unbekannten zu und war bereit, auch ihn zu erledigen.
Doch anstatt sich zu erschrecken, lachte er mir zu. „Ganz ruhig, Bursche, ich bin genauso wie du. Ein Serienkiller. Man kann uns auch die Gewaltverbrecher nennen.. oder die Slasher.
Oder nein, da war doch diese wundervolle alte Bezeichnung, die ich am meisten mochte. .
Mist, es ist allerdings ein ukrainisches Wort..-"
Eh? Was will jetzt dieser Bastard von mir?
„Serienkiller"? Ich? Er? Ja wahrscheinlich ist des ˋn Serienmörder, und hier in Amerika herrscht Kommunismus oder was?
„..Aber wenn man es so ins englische übersetzt, klingt das nicht mehr so toll. Aber ich könnte es versuchen..-"
Nein, irgendwie kommt er mir voll bekannt vor, aber wieso?
Wenn er wirklich ein Serienmörder sein soll, und ein bekannter noch dazu, dann müsste ich ihn vielleicht ja kennen..
„.. Oder findest du ‚Soulkiller' , ‚Soultaker' besser als ‚Duschegub-'", „Purple Guy?!".
Ich starrte ihn fassungslos an. Wenn diese Phantombilder aus den Fernsehen also stimmen sollten, dann muss es doch er sein..
Aber wie? Und wieso verdammt, stand er vor mir und sprach mit mir über verschiedene Bezeichnungen von Serienmördern??
„Ah, du hast mich also doch noch erkannt. Nicht schlecht.".
Das darf gar nicht wahr sein.
„Aber zugegebenerweise kommt mir dein Gesicht auch äußerst bekannt vor..". Was er diesmal gesagt hat, hatte ich nicht mitbekommen.
Ich konnte immernoch nicht glauben, dass dieser Purple Guy, der gefährlichste Und der am Meistbefürchteter Serienkiller vor mir stand und mir sogar einen Kompliment gab?
„Aber natürlich würde ich dich erkennen. Schließlich bist du ja quasi ein Medienstar".
„Und dein Vorbild noch dazu, wenn schon mit dem Töten angefangen hast?", erwiderte Purple Guy.
Mit zuckenden Schultern antwortete ich, „Wie man es so sieht. Für mich wäre das aufjedenfall eine Ehre, wenn ich bei dir unterkommen könnte."
Er seufzte und fing plötzlich an merkwürdig zu grinsen. „Nun Kind, ich weiß es nicht so..",
„Du meintest, ich war gut gewesen, oder nicht? Ich könnte bei deiner Unterkunft mit dir Morde planen, mir wäre das alles recht".
Aufeinmal lachte er laut auf, was mich verwirren lies.
„Jetzt fällt mir ein, warum du mir so bekannt vorkommst.. mhm, ja, jetzt weiß ich es",
„Bitte?".
Ich verstand gar nichts. Warum sollte er mich kennen?
„Ich befürchte, es wird dir nicht gefallen..", sagte er in verschrobenem Unterton.
„Sag's schon.", befiel ich ihm diesmal ernst.
Schon wieder fing er an zu kichern. Also langsam ging er mir wahnsinnig auf die Nerven..
„Jaa also, ich habe ja zum Teils mitgekriegt, dass es in dem Streit zwischen den anderen Kerlen und dir, sich wohl um deinen Bruder handelte, nicht?".
Mein Herz stoppte, als er über Gabriel sprach.
Purple Guy nickte, „Deswegen kenne ich dein Gesichtchen. Du bist wie seine Kopie". Er grinste dreckig.
Du bist wie seine Kopie.
Du bist wie seine Kopie.
Du bist wie seine Kopie...
Jahrelang musste sich mein Zwillingsbruder oder ich mir diesen Satz anhören.
Dieser Satz, der uns zum verwirren und lachen brachte.
Gabriel und Ich konnten einfach so unser Leben tauschen, und niemand hätte es bemerkt, bis einer von uns reden müsste.
Manchmal korrigierte ich seine Freunde nicht, wenn sie zu mir ankamen und mich mit „Gabriel" ansprachen, und ich dann so tun könnte, als wäre ich er, nur damit ich extra Gabriel aus Spaß provozieren konnte. Wenn es sich aufgelöst hatte, schüttelten sie den Kopf und sagten „Du bist wie seine Kopie". Manchmal war es schon nervig es ständig zu hören, aber manchmal liebte ich es.
Aber noch nie in meinem Leben, hatte mich dieser Satz so verstört wie jetzt gerade eben.
Meine Hand ballte zur Faust. „Du elendiger...", flüsterte ich. „Du.." Alles passierte wieder automatisch.
Ich klappte den Springmesser auf und stürzte mich schreiend auf ihn.
Du hast meinen Bruder umgebracht.
Purple Guy wehrte sich mit seinem Messer ab und stieß mich weg.
Erneut stürzte ich mich auf ihn. Ich hatte keine Taktik, kein Vorgehen, mir ginge es nur darum diesen Mann umzubringen, der mir das wertvollste wegnahm.
Den Mann, den ich von allen Menschen auf dieser Welt hasste.
Erneut schrie ich auf, als ich etwas unerwartetes spürte.
Es war Wärme. Mehr als Wärme, es war Hitze. So heiß, wie ich mir die Hölle vorgestellt hatte.
Mir fiel dann auf, dass ich plötzlich brannte.
Dann sah ich das Licht und dann die unbeschreiblichen Schmerzen.
Meine Schmerzen waren lauter als mein eigener Schrei.
Ich wusste nicht, was ich tat. Ich hoffte nur auf eine Erlösung.
So wie das Leben nun mal war, unfair, bekam ich nicht die Erlösung, nach der ich gesehnt habe.
Etwas stechendes bohrte durch mein rechtes Ohr, was die schmerzen nur noch unerträglicher machte.
Nach einem Moment sah ich das gelb-orangene Licht nicht mehr.
Und ich ertrank sozusagen mit meinem Leid.
Ob dann irgendwann meine erhoffte Erlösung kam?
Falsch.
Sie kam nie.
Danach wurde es alles nur noch schlimmer.
Hab ich die Hölle gesehen?
Ich wünschte, ich hätte es.
Was ich danach erlebt habe, war schlimmer als man sich eine Hölle vorstellen konnte.
...
.
.
.
Meine Loves, ich habe es endlich geschafft.
Ich habe ohne Witz JEDEN TAG an diesem Kapitel gesessen.
Sogar im Unterricht hatte ich an dem Kapitel geschrieben, was sogar noch einfacher ging als zu Hause, weil ich da ab und Zu eine Person gesehen habe, die mich wütend machte.
Wütend wie Springy es immer ist, lol.
Und ich weiß ja nicht wie es euch beim Lesen ging, aber ich musste inzwischen lange Schreib-Pausen machen, da es sogar mir zu krass wurde.
Und ja omg, ich weiß, dass ich super kagge darin bin, mir Streitsituationen oder krassesten Beleidigungen auszudenken, aber ich habe es versucht, I swear.
Ich bin zwar gut im Dissen, aber beleidigen.. ja doch, ich könnte krass beleidigen, aber das wäre dann so krass, dass ich das nichtmal in meiner Fanfic haben möchte.
Omg ich langweile euch ja schon, sorri, ich will nur kurz sagen, dass ich echt aufgeregt bin, dass ich nur noch ein Kapitel + Nachwort davon entfernt bin, diese FF zu beenden..
Meine Loves, das wird krass.
Wünscht mir Glück bei meiner Pädagogik-Klausur morgen!
(Wowww, wie passend zu diesem Kapitel..)
Cyaaa! ♡
~nata
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