Kapitel 29

Marvin


Der sprechender Hase der sich "Springtrap" oder so nannte, führte zu zu der schwarze Tür über welches ein grüner, kleiner Kasten mit der Aufschrift "Exit" hing.

Was könnte sich da bloß befinden?

Gab es etwa außer diesem Saal andere Räume?, dachte Marvin.

Wobei, woher sollteten die Leute sonst ihr Essen herbekommen? Dort kann eine Küche sein oder so. Ob es dort wohl was zum Essen gibt? Ich hoffe ja...

Du Idiot, mahnte Marvin sich selbst. Die Pizzeria ist schon seit Jahren geschlossen, Mann!

Als hätte sein Bauch ihn gehört, fing er an zu knurren.

"Eh.. Wenn es hier nichts zum Essen gibt, dann darf ich wohl nach Hause gehen,.. oder?", piepste Marvin kleinlaut. Der kaputter Hase hob sein linkes Ohr. "Du brauchst jetzt kein Essen", brummte er. Hä? Was redet er da? "Ehm doch brauche ich wohl? Ich bin nämli-", "Halt endlich dein Mund und folge mir!", schrie Springtrap aggressiv. Marvin zuckte vor Schreck zusammen und traute sich nicht zu widersprechen. Springtrap öffnete diese Tür und hielt sie weit auf.

"Geh rein", befahl er. Marvin zögerte als erstes, er ging aber dann doch rein, da er keine Lust hatte, wieder von diesem Hasen angeschnauzt zu werden. Er trat rein, und genau dann ließ Springtrap die Tür los, so dass sie laut zuknallte. Wieder musste Marvin vor Schreck zucken, was ein bisschen untypisch für ihn ist, da er eigentlich sonst nicht so schreckhaft ist. Doch nicht das Knallen der Tür war's, was ihn zum zucken brachte oder Angst einflößte. Sondern die aggressive Stimmung bei Springtrap.

Marvin fühlte sich ziemlich unwohl bei ihm.

Nun standen sie auf einer Flur. Viel konnte man nicht sehen, da es zu dunkel war. Selbst wenn es hier ein schwaches Licht gab, was von oben rausleuchtete. Es war wieder ein Exit-Schild nur diesmal in rot. Marvin schaute sich um und er sah auf der linken Seite einen Weg, wo der Flur weiterging und am Ende des Flurs leuchtete diesmal ein gelbes Licht. Wie in dem Saal war der Boden aus weißen und schwarzen Kalksteinen so, dass es wie ein Schachfeld aussah. Marvin war noch nie in irgendeiner Pizzeria gewesen, deswegen wusste er nicht, ob eine Pizzeria so aufgebaut sein sollte.

"Da lang", sagte Springtrap mit seiner rauer Stimme und deutete auf diesen linken Weg. Kleinzitternd tapste Marvin langsam durch den Flur entlang. Die Wände waren auf dem Weg noch schmutziger als die in den Saal. Sie bestanden aus großen gelb-grünlichen Fliesen, aber sie waren so bestaubt und verschmiert, dass da kaum etwas gelbliches dran war. Es war nicht zu übersehen, dass ein paar Paletten davon an der Wand fehlten. Es waren außerdem ein-zwei große dunkle Flecken an den nackten Wänden. Ist das Schimmel? Iihh, ekelte sich Marvin. Sie gingen weiter bis die zwei an das gelbe Licht ankammen. Vor ihnen befand sich ein weiterer Gang, der deutlich heller war als dieser Flur, den Marvin und Springtrap durchquert hatten. Aber dieser neuer Flur sah noch gruseliger aus, fand Marvin. An einer Stelle hing an der Wand eine große stockdünne schwarze Puppe mit einer weißer Maske. Daraufhin bemerkte er auf dem Boden einen großen gelben vogel-artigen Kopf. In diesem Kopf drinne war eine Lampe die flackerte, denn man konnte sehen, wie aus den leeren Augenhöhlen gelbes Licht flackerte.

Was zur Hölle ist das hier für ein Ort?!

Langsam hatte Marvin die Nase voll davon. Er drehte sich rückartig um und prallte gegen Springtrap. "Wohin des Weges, Kleiner? Gefällt's dir hier etwa nicht?", ächzte Springtrap und setzte ein breites Grinsen auf. Seine silberne Augen leuchteten ebenfalls belustigt. Eins wusste Marvin, er hat ihn gefangen genommen und wird ihn nicht leicht gehen lassen. Ein Tröpfchen Schweiß kullerte von Marvins Stirn nach unten. Er starrte Springtrap ungläubig an und fühlte sich Schutzlos. Springtrap schaute ihn nur schadenfröhlich an, er schien diesen Anblick zu genießen, so wie Marvin ihn ängstlich anschaute.

"Lass. Mich. Gehen", stammelte er.

Springtrap musste kichern. "Du glaubst ja wohl selber nicht, dass ich dich gehen lasse oder?", sagte Springtrap zuckersüß. Marvin schluckte seinen Kloß vom Hals runter. "Huch..", seufzte Springtrap, "Na schön. Wenn es dir hier nicht gefällt, dann kann ich dich wohl nicht zwingen hier zu bleiben, oder Kleiner?". Bei dem Satz war Marvins Herz mit Hoffnung erfüllt.

Glück gehabt, ich kann endlich nach Hause gehen!

"Schade, dass du gehst. Ich habe mich so sehr auf neue Gesellschaft gefreut, weißt du?", sagte Springtrap mit einem traurigen Ton und machte Marvin den Weg frei. Ein bisschen tat ihm Marvin schon Leid, aber konnte er was dafür, dass dieser Roboter alleine lebt? Nein. Also, konnte er Springtrap ohne ein schlechtes Gewissen verlassen. Aber er musste Olivia finden, denn irgendwie fühlte er sich verantwortlich, dass sie nicht bei ihm war.

"Sag mal..", begann Marvin. "Hm?", machte Springtrap. "Bis du dir sicher, dass du hier kein Mädchen gesehen hast? Sie ist so mittelgroß wie ich, hat dunkelbraune Haare und hat-", "Tut mir Leid, aber ich bin hier schon soo lange drinne gefangen gewesen, dass ich nicht mal weiß, wie Mädchen überhaupt aussehen. Sorry", Was?! ," Ich würde liebend gern mit dir nach draußen gehen um nach ihr zu suchen, aber es regnet da draußen und ich reagiere nicht so gut auf Wasser. Kurzschluss und so, weißt du", meinte Springtrap und schaute Marvin mitleidig an. "Schon gut", sagte Marvin enttäuschend. "Na dann.. Tschau Springtrap, nett dich gekannt zu haben". Haha, "nett".. "Ciao", sagte Springtrap und seufzte theatrallisch. Vor wenigen Minuten war er wie ein aufgescheuerter Pitbull und jetzt wurde er aus einem Pitbull zu einem deprimierten Hasen? Mann, hat der Probleme..

Marvin ging ohne Sorgen zu dem dunklen Gang vor, denn sein einziger Wunsch bestand darauf, diesen Ort so schnell wie möglich zu verlassen. Er lief, lief und lief.. plötzlich erklang ein Gerräusch. Marvin zuckte zusammen und blieb angefroren stehen. Vor ihm erschienen ein leuchtendes Augenpaar. Vor ihm stand.. Springtrap?

Er trat aus der Dunkelheit vor und grinste wieder breit. "Weißt du was passiert, wenn bei mir unerwünschte Gäste in mein Haus eindringen wollen? ". Marvin musste heftig schlucken. "Hm? Weißt du es nicht? Ich lasse sie jedenfalls nicht seelenruhig gehen, so wie du es dir erhofft hast!", raunte Springtrap. Hat er mich etwa verarscht? N-Nein! Ich muss raus!

Marvin ballte seine Hände in Fäuste und dringte schreiend in die Dunkelheit rein und lief in die Leere. Springtrap schnaubte. Dieser zuckte seine Hand in der Luft und vor Marvins Gesicht sprang geist-aussehendes gestreiftes Ding rauf und schrie. Auch Marvin musste schreien und hörte auf zu rennen.

Fing er an Geister zu sehen? War seine Angst so hoch gestiegen, dass er hallezunierte?!

Verdammt, ich muss raus!

Das gestreifte-geistliches Ding was Marvin ansprang und anschrie war weg. Mit pochenden Herzen riss Marvin sich zusammen und wollte wieder rennen.

Marvin schrie wieder auf, als er spürte, dass er seiner Schulter angepackt worden war und nach hinten gezogen worden war. Er knallte unsanft auf dem Boden und der Schmerz dröhnte in den ganzen Körper. Er hielt seine Zähne zusammen gebissen um nicht zu weinen. So viel Schmerz konnte er doch nicht ertragen! Weder in Körperlichen noch in Seelischen. Seine Hoffnung wurde gerade so stark manipuliert und zerstört. Mann, kann man hier wirklich nicht raus?

Springtrap beobachtete ihn amüsiert, wie er auf dem Boden rumwälzte und sich quälte. "So..naiv..", seufzte Springtrap. "Aber das Gute ist, dass man die Naivität der Anderer so gut ausnutzen kann und.. ach wem erzähle ich das eigentlich? Geschieht dir recht, du hättest sie nicht hierher bringen dürfen, du nerviger Bastard", fauchte Springtrap. Meint er etwa Olivia..? Er kennt sie doch nicht mal mal.. was?- Marvin brach zusammen und gab die Mühe auf, aufzustehen. "Richtig machst du das, gib auf. Sich gegen mich anzulegen ist ein Fehler den viele, viele, viele und viele gemacht haben! Am Ende lagen sie genauso still, quälend dar wie du gerade. Und dann brachte ich sie um. ..", Den letzten Satz hatte Springtrap laut und betont gesagt, was Marvin erschreckend aufkeuchen lies. " Aber dich Glückspilz, bringe ich nicht um. Denn man sollte Kindern nicht weh tun, egal wie dumm sie sein mögen. ".

"W-was-s willst-t du-u dann vo-von mir-r?", flüsterte Marvin zitternd. Springtrap ließ sein linkes Ohr sinken und schaute ihn fragend an. "Was ich von dir möchte?.. Uhm, deine Seele wenn du sie mir netterweise bieten würdest. Bietest du mir bitte deine Seele an?", rief er. "Was?!", schrie Marvin erschrocken auf, "Soll das ein dämlicher Witz sein oder was? Niemals!".

"Nein?", fragte Springtrap überrascht wobei sehr viel Ironie in seiner Stimme lag. "Ich nehm sie mir aber trotzdem", grinste er. "Aber du musst still halten-", Springtrap reagierte schnell, als Marvin versuchte weg zu kriechen. Denn er packte Marvin an den Kragen und hielt ihn an den Boden fest. Mit einer Hand versuchte Springtrap Marvin an den Hals zu drücken, Marvins Hände zappelten in der Luft und versuchte sich von Springtraps Griff rauszukommen, doch dieser Hase besaß übermenschliche Kräfte, fast als wäre er aus Metall gebaut, was es auch tatsächlich so war. Mit der anderen Hand hielt sie Springtrap vor Marvins Gesicht. Daraufhin fingen an grüne Funken aus seiner metallischen Hand rauszukommen. Diese Funken drehten sich so, dass aus ihnen ein Strahl wurde. Der grüner Strahl strömmte in Marvins verheulte Augen und raubten seinen kompletten Bewusstsein weg. Marvins Hände zappelten nicht mehr und sein Körper entspannte sich, so als wäre er eingeschlafen, doch das einzige was wirklich einschlief war seine Seele, die Springtrap unter der Kontrolle hielt.

Springtrap löste sich von dem Jungen und stand auf. Er stieß mechanisches Gerräusch raus und murmlete," Ging doch ganz leicht". Doch aus irgendeinem Grund fühlte sich Springtrap trotzdem erschöpft. Ja, zugegeben, ihm fiel es schwer einen Jugendlichen anzugreifen, aber er wusste dass er das Ganze für seine Willen tat. Er musste alles zerstören und vernichten was ihn störte. Wenn er nicht so schnell wie möglich dieses Mädel aus dem Weg bringt, würde sein Schmerz nur noch verschlimmern. Ein Problem hatte verschaffen und hat jemanden der den Köder spielen könnte.

Nun muss man nur noch hoffen, dass sein Plan erfolgreich laufen wird.

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