9 | K wie Kingsize?
mit LonelyArktis
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My dream wasn't to be a princess in a castle.
I wanted to be Persephone,
claimed by the god of the underworld.
Except that was the thing about getting captured;
it wasn't up to me.
- Skye Warren -
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✢ Kharon ✢
„Ich dachte wir hatten darüber geredet, Mephi? Keine Seelen als Spielzeuge mehr."
Die Stimme, die hinter ihnen erklang war dunkel, und kalt, und absolut.
Wie das Messer einer Guillotine, unumstößlich, endgültig.
Ms Hand um Lucis Schulter verkrampfte sich, als es wie ein kalter Schauer über seinen Rücken lief und seine Nackenhaare sich unwillkürlich aufstellen. Alles in seinem Körper schrie danach, auf den Boden zu sinken, sich nicht zu bewegen, tot zu spielen, bis die Gefahr vorrüber war.
Aber sein Stolz würde das nicht zulassen, niemals.
Wie in Zeitlupe drehte er sich zu der Stimme um, seine rubinroten Augen trafen dunkelrote, rot wie Blut. „Und warum soll ich immer auf dich hören?", keifte er, versuchte Widerworte zu geben, doch das Zittern in seiner Stimme verriet ihn, während der Mann ihm gegenüber nur gelangweilt auf ihn herab schaute.
Wie sehr M es hasste, dass dieser größer war als er.
Luci hörte die neu einsetzende Stimme, aber sie kümmerte sich nicht darum. Ihr Interesse galt dem Pfortenwächter.
"Darf ich mal deine Hörner fühlen? Die gefallen mir sehr. Wachsen die noch?", erkundigte sie sich und der Gehörnte grunzte auf, bellte, "Still jetzt!", und machte eine Kopfbewegung zu K. Er durfte dem Boss nicht die Show stehlen und erst recht nicht seinem Willen zuwider handeln. Augenverdrehend wandte sie sich letztlich doch zum Heuler der etwas anderen Art um.
K war nicht so spannend. Interessant war die Reaktion von M.
Angriffslustig machte dieser eine Schritt auf den Neuankömmling zu.
„Du hältst dich wohl für den Bestimmer, Kha..." Es war, als würden sich alle seine Eingeweide zusammen ziehen. Seine Muskeln verkrampften augenblicklich und wie eine Marionette, der man die Fäden durchgeschnitten hatte, sackte er zusammen, ging auf die Knie. Seine Augen waren weit aufgerissen und er fasste sich panisch an den Hals, das Gefühl, als schnüre jemand ihm die Kehle zu.
Ein Kichern war zu hören, als der Mann sich ihm ohne Eile näherte.
Die Hände in den Hosentaschen der schwarzen Anzughose und kalten, mitleidlosen Augen schaute K auf das Häufchen Elend hinab, das sich vor ihm auf dem Boden krümmte.
„Du weißt doch, was passiert, wenn du versuchst meinen Namen zu sagen", kam es von ihm, wie eine sachliche Feststellung, ohne große Emotionen, angesichts der offensichtlichen Schmerzen, die M soeben erlitt.
K beugte sich ein Stück zu ihm hinunter, bevor er fortfuhr, die Stimme leise, wie tausend kleine Messerstiche. „Du wirst niemals so viel Macht haben wie ich, Mephi. Du wirst niemals meinen Namen nennen können."
Mephi. Wie er es hasste, dass er ihn so nannte.
Es hieß 'Mephistopheles' - ein eleganter, großer Name, einer der vielen Namen des Herrschers der Hölle. Auch wenn er nur ein kleiner Fürst war, der nach ihm benannt worden war, so war er stolz auf seinen Namen.
Und K machte ihn lächerlich.
Wütend starrte er zu dem Mann vor ihm auf, die Augen funkelnd vor Zorn, aber noch immer unfähig sich zu bewegen, so sehr hatte ihn die Reaktion darauf, Ks Namen nennen zu wollen, ermattet.
"Damit ist Casanova gar nicht mehr so übel. Casanova Mephi - Mephi Casanova", versuchte Luci M zu überzeugen, bis dieser in die Knie sank.
Da verstummte sie, wurde mundtot. Spaß beiseite.
M gleich Erlöser, Mann, der sagt sie gehört zu ihm.
K hingegen kümmerte sich nicht mehr um den am Boden knienden M, sondern hatte bereits ein neues Ziel seines Interesses entdeckt: Luci.
Ohne Eile machte K einen Schritt auf die junge Frau zu und musterte sie.
Seine blutroten Augen versanken in ihren, brannten sich in sie ein, sahen bis tief hinunter, bis tief auf den Grund ihres Seins.
Und in dem Moment erkannte er: Es war sie.
Es war ihre Seele. Die Wiedergeburt derselbigen, aber dennoch unverkennbar.
Und sie stand vor ihm.
Wie lange hatte er sie nicht mehr gesehen? Hundert Jahre? Tausend?
Wie oft hatte er sich gewünscht, gebetet - so merkwürdig das für einen Dämon war - dass sie eines Tages wieder hierher finden würde, er sie noch einmal wiedersehen konnte. Aber er hatte vergebens gewartet.
Wie ein Fluch schien ihre Seele dazu bestimmt zu sein nach oben zu gehen, so wie sie damals jeden Frühling nach oben ging - Persephone, Göttin des Frühlings, Frau des Hades, Herrscherin der Unterwelt.
Die Frau des Allmächtigen, zumindest hier unten, die Frau des Mannes, dessen Namen niemand laut aussprechen konnte, niemand je aussprechen können würde - auch er nicht.
Er, der sie immer nur zusammen gesehen hat, sich nach ihr verzerrte, aber sie nie auch nur berühren konnte. Geliebt, aber nicht erwidert, begehrt, aber nicht gestattet.
Und jetzt stand sie vor ihm. Erneut.
Aber diesmal würde er sie nicht hinüber bringen. Er würde sie nicht zu Hades bringen, wie es seine Pflicht gewesen wäre. Nein, diesmal war er dran.
Egal, wie die Bestrafung am Ende ausfallen würde, dieses eine Mal sollte sie ihm gehören.
Er nahm eine Strähne ihres Haares, führte es an seine Lippen, sog den Duft ein, den er so lange nicht gerochen hatte, wie ein exquisites Parfüm, das ihm den Kopf vernebelte.
„Willkommen, meine Göttin", wisperte er, die Stimme rau, die durchdringenden Augen auf sie gerichtet.
„Willkommen zurück."
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***Kennt ihr die Geschichte von Hades und Persephone? Wie gefällt sie euch? Welche ist eure Lieblingssage?***
***Wenn euch die Geschichte gefällt, freuen wir uns über Kommentare und Votes!***
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