Teil XXXV: Mit gefesselten Händen


Wir waren frei!
Endlich befanden wir uns wieder unter dem klaren Himmel und ließen Tageslicht auf uns hinabscheinen.
"Das....war......verdammt knapp!", keuchte Kommandant Yamato erschöpft, als wir uns ein paar Kilometer weiter eine Pause gönnten. Nach unserer Flucht waren wir alle ziemlich erschöpft. Die Gefahr war vorüber. Ich beruhigte mich, meine Flügel zogen sich in meinen Körper zurück und meine Augen waren nun wieder im Normalzustand. Allerdings bildeten sich meine Fingernägel enttäuschenderweise nicht komplett zurück. Sie waren seit der Mission ins Reich der Wellen wieder ziemlich gewachsen, was mich beunruhigte.
"Du kannst echt ziemlich gruselig sein, Akuma...", meinte Sasuke nur.
"Es wäre beinahe um uns geschehen gewesen...", sagte Sai. Natürlich nagten an mir sofort riesige Schuldgefühle, schließlich hätte Sai sich ernsthafter verletzen können, als ich ihn gegen die Wand schleuderte.
"Tja, leider sind wir immer noch gefesselt...", stellte Kommandant Yamato fest, um vom Thema abzulenken.
"Wenn uns auf unserem Weg zurück ein halbwegs starker Gegner angreifen sollte, stecken wir echt in Schwierigkeiten."
"Wozu haben wir unseren Schoßdämon?", entgegnete Sasuke grinsend, was ihm von mir wieder einen bösen Blick einbrachte.
"Sehr lustig, Emochiha..."
Kommandant Yamato sah uns jedoch ernst an.
"Sasuke, ich bin mir im Moment nicht sicher, ob wir tatsächlich darüber Witze machen sollten..."

"Kakashi, was machst du da?", fragte Sakura mich interessiert.
Wir waren wieder aufgebrochen, um so schnell wie möglich nach Konoha zu kommen, damit wir in keine unangenehmen Situationen mehr gerieten.
"Siehst du doch!", antwortete ich angestrengt.
"Ich versuche irgendwie, mir meine Maske wieder über das Gesicht zu schieben...."
Naruto fing an zu lachen. Wahrscheinlich sah es wirklich dämlich aus, wie ich versuchte, den Stoff meiner Maske mithilfe eines Zweiges, der aus einem kleinen Baum wuchs, wieder über meine Nase zu ziehen. Allerdings funktionierte das nicht ganz so, wie ich mir das vorgestellt hatte.
"Gib's auf, Akuma, so machst du deine Maske nur kaputt", seufzte Sasuke.
"Diese Fessel sind auch echt lästig...", stöhnte Sai genervt.
"So kann ich mich auf jeden Fall nicht im Dorf blicken lassen!", rief ich verzweifelt.
"Ich sehe aus, als hätte ich frische Leichen harpuniert!!!"
"Naja, so ungefähr....", murmelte Sasuke leise.
"Ach komm schon, das bisschen Blut an deinen Klamotten..... Reg dich nicht so auf, Kakashi", sagte Naruto.
"Das Bisschen??!!! Machst du Witze?! Ich habe eine ganze Einheit Orochimarus abgeschlachtet!!!", rief ich.
"Naja, das muss ja niemand wissen...", meinte Sakura halbherzig lächelnd.
"Du bist einfach nur in einen ungestümen Kampf geraten....man kann an deinen Klamotten ja schließlich nicht sehen, wie du sie....ähm...du weißt, was ich meine..."
Sie räusperte sich. Ich seufzte niedergeschlagen.
"Sakura...", sagte ich.
"Sieh mir ins Gesicht und sag mir nochmal, dass man nicht sieht, wie ich diese Leute...... beseitigt habe..."
Eine Sekunde lang blieb es still. Dann machte Sakura:
"Oh."
"Kein Wunder, dass du unbedingt versuchen willst, dein Gesicht wieder zu verdecken...", meinte Sai.
"Die Blutspuren auf deinem Kinn und deinen Lippen sind überdeutlich..."
"Werd nicht so detailreich...!", nuschelte ich und drehte mich beschämt weg. Dann stöhnte ich laut.
"Alle im Dorf werden mich für ein Monster halten, wenn sie mich sehen!!!", rief ich verzweifelt.
"Wir wissen, dass du nicht immer eins bist, Akuma. Wenn ich dich nicht kennen würde, hätte ich dich auch für einen Psychopathen gehalten...", sagte Sasuke.
"Wenn du wüsstest, wie UNGLAUBLICH mir das weiterhilft, Sasuke!!!", brüllte ich.
"Beruhig dich mal, Kakashi!", mahnte Kommandant Yamato mich.
"Es gibt keinen Anlass zum Verzweifeln."
"Oh doch, Yamato-taichou, den gibt es, verdammt nochmal!" Ich war gerade voll in Fahrt.
"Wir sind nämlich nicht mehr allein!"
"Feinde?", fragte Sakura alarmiert.
"Korrekt!", rief ich etwas leiser als zuvor.
"Und das ist nicht unser einziges Problem..." Ich presste meine Hand gegen meinen nach Blut schreienden Magen, um das dunkle Verlangen zu unterdrücken. Vergeblich.
"Kakashi..." Kommandant Yamato sah zu mir.
"Halte es noch einen Moment aus, sie sind gleich hier. Macht euch alle bereit!"
Wir nickten und ich versuchte mich zusammenzureißen.
Es waren drei....
Was für eine passende Anzahl, dachte ich und ein hungriges Lächeln schlich sich auf mein Gesicht.
"Sie sind nicht sonderlich vorsichtig, wenn sie uns so offen zeigen. Anscheinend vertrauen sie auf ihre Kräfte", warnte uns Kommandant Yamato.
Dann waren sie da. Nun standen sie direkt vor uns und blickten uns hämisch an. Das waren keine Shinobi. Sie hatten weder Stirnbänder noch Ninjawaffen. Auffallen taten aber ihre langen Säbel, welche im Licht der Sonne aufblitzten.
"Na so was..." Der Größte der drei trat vor.
"Shinobi mit gefesselten Händen! Heute ist wohl unser Glückstag." Die beiden hinter ihm lachten.
"Nur weil wir unsere Hände nicht benutzen können, glaubt ihr, dass wir wehrlos sind?!", rief Naruto.
"Da habt ihr euch aber geschnitten!" Er wollte auf sie zurennen und sie angreifen, jedoch ging ich zu ihm und schloss, um ihn aufzuhalten, vorsichtig meinen Kiefer um seinen Arm.
"Kakashi, das tut weh...", keuchte er. Ich ignorierte ihn.
"Überlass sie mir!", zischte ich. Meine Freunde wichen sofort einen Schritt zurück. Der Große, anscheinend der Anführer der drei, grinste überrascht.
"Was bist du denn für einer?", fragte er mich. Jedoch schienen die anderen beiden nicht so mutig zu sein.
"E-etwas Grausames geht von ihm aus, B-boss!", stotterte der eine.
"Das sehe ich auch so...", antwortete er und blickte auf mich herab, von meinen rot glühenden Augen bis hin zu meiner blutigen Kleidung.
Der Boss kniff die Augen zusammen.
"Was bist du?", fragte er langsam.
Ich riss den Mund auf und fauchte die Drei an. Die beiden Hinteren wichen sofort zurück. Der andere jedoch blieb wo er war.
"Boss! Passt auf, diese Bestie ist gefährlich!", warnte einer von ihnen ihren Anführer.
"Ich lasse mich doch nicht von so einer Missgeburt töten!", rief der Boss und stürmte mit seinem Säbel auf mich zu. Ich knurrte erwartungsvoll. Mein Hunger war zu groß, um noch klar denken zu können.
Ich grinste, als ich dem herabsausenden Säbel auswich und an dem jetzt verwirrten Anführer vorbeirannte. Zu spät erkannte er meine Absicht. Seine Gefolgsleute hatten sich immer noch nicht gerührt. Sie standen zitternd da. Dem Ersten trat ich mit Leichtigkeit die Waffe aus der Hand. Dann beugte ich mich nach vorne und schlug blitzschnell meine Eckzähne in seinen Hals.

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