Teil XXXIII: Beeinflussung


Es war vorbei. Wir konnten uns nicht richtig wehren, unsere Hände waren immer noch gefesselt. Ich betrachtete den merkwürdigen Gegenstand in Kabutos Hand. Als ich genauer hinsah, merkte ich, dass es nur eine gewöhnliche Spritze war, nur ihr Inhalt hatte mich irritiert. In ihr befand sich eine blau leuchtende Flüssigkeit. Sie strahlte so hell, dass es beinahe so aussah, als würde Kabuto eine Kugel aus Licht tragen. Was war das bloß?
"Dachtet ihr wirklich, ihr kommt hier so einfach raus? Wie naiv ihr doch seid....", sagte Orochimaru.
"Und wie ich sehe, konntet ihr Kurayami davon überzeugen, euch den Weg nach draußen zu verraten... Ohne seinen Hinweis, wärt ihr nie aus dem Labyrinth entkommen."
"Das hätten wir ja gesehen! Diesen blöden Stein hätten wir, nachdem wir alles abgesucht haben, auch irgendwann gefunden, dattebayo!", rief Naruto. Orochimaru lachte.
"Natürlich, daran will ich gar nicht zweifeln, dass ihr ihn irgendwann bemerkt hättet. Euer Problem wäre in der Zwischenzeit nur euer kleiner Freund gewesen, der unter seinem unkontrollierbaren Bluthunger leidet......"
Naruto wurde still und ich sah zu Boden.
"Aber wir haben noch eine kleine Überraschung für euch!", sagte Kabuto und hielt die hell leuchtende Spritze hoch.
"Was ist das?", fragte Sasuke. Kabuto kicherte.
"Ein lang erwartetes Ergebnis meiner Forschung. Ich habe Jahre gebraucht um dieses Mittel herzustellen. Sobald es jemandem verabreicht wurde, leidet dieser unter starken Aggressionen und lässt sich von demjenigen, der diese Flüssigkeit hergestellt hat, beeinflussen..."
Erschrocken wichen wir einen Schritt zurück. In Kabutos Augen konnte man den puren Wahnsinn erkennen.
"Ihr werdet die Auswirkungen gleich am eigenen Leib erfahren!", rief er. Aus Orochimarus Ärmeln kamen lange Schlangen, welche sich schnell um mich wickelten und mir meine Bewegungsfreiheit nahmen.
Nein!, dachte ich, als Kabuto mir die eigenartige Spritze in die Schulter rammte. Ein stechender Schmerz setzte augenblicklich ein.
"Viel Spaß...", flüsterte er mir noch ins Ohr, bevor er sich wieder ein wenig von mir entfernte. Die Schlangen krochen ebenfalls zurück zu ihrem Herrn.
Ich keuchte und ließ mich zu Boden fallen.
"Kakashi!", rief Sakura und kam auf mich zugerannt. Auch meine anderen Freunde näherten sich mir entsetzt.
Der Schmerz wurde immer größer. Er schaltete alles um mich herum aus und vernebelte meine Gedanken.
"Kakashi, halt durch!", hörte ich Narutos Stimme leise und dumpf.
Der Schmerz verstärkte sich und ich begann laut zu schreien. Mein ganzer Körper verkrampfte sich. Ein einziges Gefühl wollte die Kontrolle über meinen gesamten Körper erhalten.
Wut.
Ein starker Hass.
Alles, was mich in meinem kompletten Leben hassen und verfluchen ließ, wurde zusammengepresst. Ich konnte nichts mehr fühlen. Nur noch eine gewaltige Aggressivität.

"N-nein, Kakashi, wehr dich!!!", rief Sakura laut.
"Du darfst jetzt nicht aufgeben, Akuma!", redete Sasuke mir ein.
Ich versuchte es. Ich wehrte mich gegen den Übernahmeversuch meines Körpers und wollte diesen starken Hass unterdrücken. Für eine Weile hatte ich wieder die Oberhand.
"I-ich", keuchte ich.
"Weiter so!", spornte Sai mich an.
"Block es ab!"
Der Schmerz erzeugte erneut den Drang, der Wut einfach meinen Körper kontrollieren zu lassen.
"I-ich.......k-kann", presste ich unter Qualen hervor.
"....nicht mehr..."
Dann gab ich auf.
Schweratmend lag ich auf dem kalten Boden, von meinen Kameraden weggedreht.
Ich überließ dem Hass die Kontrolle.
"Kakashi...." Sakura kam vorsichtig auf mich zu.
"Kakashi, wir sind bei dir..." Behutsam stieß sie mich mit der Schulter an.
"Nein, Sakura, geh von ihm weg, schnell!", rief Sasuke ihr panisch zu. Genau rechtzeitig, denn in diesem Augenblick drehte ich mich ruckartig um und blickte sie aus meinen rot glühenden Augen mordlustig an.
Langsam stand ich wieder auf.
"N-nein...", flüsterte Kommandant Yamato nur, bevor ich sie mit weit aufgerissenem Mund anfauchte.
Orochimaru lachte erneut.
"Man kann sich gegen Kabutos Mittel nicht wehren, niemand kann das!"
Kabuto grinste.
"Na los Dämon, du hast offensichtlich das dringende Bedürfnis jemanden zu töten, also nur zu... Den Uchiha lässt du bitte einigermaßen am Leben, den Rest darfst du meinetwegen zur Hölle fahren lassen...", sagte er.
Ich knurrte laut und meine schlitzförmigen Pupillen verengten sich noch weiter, während das wahnsinnige Glühen stärker wurde. Dann lief ich auf meine Freunde zu. Immer wenn ich ihnen zu nahe kam, wehrten sie mich ab und passten auf, dass ihre Kehlen außerhalb meiner Reichweite waren, dennoch verletzten sie mich nicht richtig.
Sie wollten es gar nicht...
Kabutos Mittel schien eine stärker werdende Wirkung zu haben, denn ich wurde immer aggressiver.
"Wir haben keine andere Wahl, wir müssen ihn ernsthaft angreifen, ansonsten wird er uns töten!", hörte ich Kommandant Yamato zu den anderen sagen. Meine Freunde nickten traurig.
Vier gegen Einen war schon ein wenig unfair. Vor allem weil ich es mit vier starken Gegnern zu tun hatte. Das wurde mir klar, als ich einen heftigen Tritt von Naruto in die Rippen bekam und weit nach hinten gegen die Wand flog. Ich hustete und schnappte nach Luft, als mir der Sauerstoff durch den Aufprall, aus dem Körper gedrückt wurde.
"Ist das etwa alles, was du drauf hast?", fragte Kabuto.
"Ein wenig enttäuschend...."
Wütend fletschte ich die Zähne. Dann spürte ich, wie mich ein neuer, aber bekannter Schmerz überkam. Gewaltige Flügel wuchsen in Windeseile aus meinen Schulterblättern und meine Reiß- und Eckzähne wurden noch schärfer. Meine Augen leuchteten erneut komplett rot und meine Fingernägel wuchsen wieder zu langen, gebogenen Krallen.
Jetzt........ hatte keiner mehr eine Chance gegen mich. Mein Mund verzog sich zu einem Grinsen.
Orochimaru starrte mich begeistert an.
"Tatsächlich.....", sagte er.
"... bist du um einiges besser als Kurayami..."
Meine Freunde sahen mich entsetzt an. Sie waren sich nun ihrer noch schwierigeren Lage bewusst.
Ich wollte die Hände nach vorne nehmen, um jemanden meine Klauen ins Fleisch zu bohren, aber sie waren immer noch gefesselt. Wütend zerrte und zog ich daran, doch es brachte rein gar nichts.
"Oh nein, das kannst du vergessen!", meinte Kabuto.
"Diese Fesseln wurden extra für dich angefertigt, Dämon..."
Voller Hass zischte ich ihn an.
"Kabuto....", sagte Orochimaru ruhig.
"Ich würde ihn an deiner Stelle lieber nicht verärgern..." Dann wandte er sich wieder an mich.
"Und jetzt töte deine kleinen mickrigen Freunde...."

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