Teil XXXI: Kurayami Shinjita
Ich rümpfte angewidert die Nase, als wir dem Verwesungsgeruch immer näher kamen.
"Jetzt rieche ich es auch ganz schwach...", sagte Kommandant Yamato. Nach weiteren einhundert Metern war der Geruch so unangenehm, dass ich durch den Mund atmen musste. Wenige Minuten später standen wir direkt vor ihnen. Fünf halb verrottete Leichen, welche alle in einer Ecke lagen.
"Ist das widerlich...", sagte Sakura und versuchte wegzusehen.
"Naja, wenn man mit unserem Dämon unterwegs ist, ist man Leichen ja eigentlich gewöhnt...", meinte Sasuke neutral. Ich räusperte mich.
Der Gang schien immer weiter ins Endlose zu führen. Wir hatten keine andere Wahl, als ihm zu folgen.
"EINE SACKGASSE?!", rief Naruto entsetzt und sank auf den Boden.
"So ein verfluchter Mist! Wir laufen nun schon seit Ewigkeiten durch dieses verdammte Labyrinth!" Frustriert trat ich gegen die Wand.
"Wahrscheinlich hat Kabuto schon bemerkt, dass wir uns nicht mehr in der Zelle befinden und wir wissen nicht, wann Kakashis Bluthunger wieder einsetzt...", seufzte unser Anführer und ließ sich entmutigt an der Wand heruntergleiten. Auch die anderen setzten sich auf den Boden und starrten deprimiert in die Gegend.
Auf einmal zuckten wir alle kräftig zusammen. Jeder von uns konnte es spüren, das grässliche Chakra, welches wir auf einmal wahrnahmen. Es fühlte sich grausam an, schlimmer als das Orochimarus oder sonst irgendjemandes. Und das Eigenartigste war, dass es mir irgendwie vertraut vorkam, obwohl ich es vorher noch nie gespürt hatte.
"Kakashi....... dieses Chakra ist deinem von der Art her zum Verwechseln ähnlich........ Nur ist dieses hier um einiges stärker...", stellte Kommandant Yamato fest. Ich erschauderte. Er hatte Recht.
Plötzlich verschwand die Wand am Ende der Sackgasse und stattdessen befand sich dort nun eine riesige Zelle, mit Gitterstäben, so dick wie Arme.
"W-was ist das?", fragte Naruto stotternd.
"Wir müssen uns in einem Genjutsu befunden haben, dass uns anstatt des Gefängnisses die Wand vorgaukelte", antwortete Sakura und wich, wie wir alle zurück. Nur ich blieb dort wo ich war.
Auf einmal öffneten sich aus der Dunkelheit hinter den Gitterstäben leuchtend rote Augen, gefüllt mit Mordlust und unendlichem Hunger...
"Du.....", rief plötzlich eine gefährlich kalte und tiefe Stimme.
"Du hast..... die gleichen Augen wie ich..."
Ich war mir sicher, dass ich gemeint war.
"Wer bist du?", fragte ich, obwohl ich es eigentlich schon wusste.
"Zeig dich!"
Gewaltige Klauen mit langen, gebogenen schwarzen Krallen umfassten die Gitterstäbe.
"Wer ich bin?", fragte die Kreatur und lachte grausam.
"Ich bin.....wie du...", sagte sie dann und blickte mich direkt an.
Meine Freunde waren derweil näher getreten, da sie sich vergewissert hatten, dass das Monster ihnen nichts tun konnte, solange es eingesperrt war. Jetzt konnte ich fledermausartigen Flügel erkennen, welche gegen die Gitterstäbe schlugen. Sie waren gewaltig. Dann riss es sein Maul auf und fauchte uns bedrohlich an. Nicht nur seine Eck- und Backenzähne waren zu gigantischen Reißzähnen mutiert, auch seine Schneidezähne waren scharf und lang.
"Du bist also der Dämon, von dem Orochimaru mir erzählt hat...
Ein wenig enttäuschend, dabei meinte er, dein Potenzial würde meins übersteigen...", sagte er.
"Wie heißt du?", wollte Kommandant Yamato wissen. Das Ungeheuer schenkte ihm nun seine Aufmerksamkeit.
"Erstaunlich, wie schnell der Respekt in einer Anrede schwindet, sobald das Gegenüber nicht mehr menschlich ist...", sagte es.
"Dein Name!", rief der Kommandant überdeutlich. Es lächelte. Zumindest glaubte ich, dass es ein Lächeln war.
"Kurayami Shinjita."
Ich hatte es gewusst.
"Komm näher, kleiner Dämon. Dieses Gefängnis ist versiegelt, ich kann dir nichts anhaben", sagte er (oder es?). Zögernd trat ich zu ihm heran.
"Dein Chakra ist unglaublich, beinahe so wie meins. Und wie ich sehe, hat Orochimaru dich schon ein Blutbad genießen lassen.... Zeig mal her, deine Reißzähne!", rief er/es. Ich rührte mich nicht.
"Na los!", drängte der Dämon.
"Ich will euch nur helfen.... Alles was ihr über das Akuma Bunshin no Jutsu wissen wollt, kann ich euch verraten......"
Verunsichert öffnete ich meinen Mund und zeigte ihm meine Zähne.
Das Monster lachte laut auf.
"So schlimm war es noch nicht einmal bei mir, als ich das Jutsu zum zweiten Mal verwendet habe. Bei dir sehe ich vor allem mangelnde Selbstkontrolle, ein überaus starkes Verlangen nach Blut und die Lust zu töten. Vielleicht hat Orochimaru ja doch Recht mit dem Potenzial. Du würdest wahrscheinlich viel gefährlicher werden als ich, sobald du das Jutsu genauso oft benutzt hast", sagte er/es.
"Wie oft?", flüsterte ich.
"Viel zu oft.... Mindestens zehn Mal..."
Ich erschauderte.
"Was ist passiert?", wollte ich wissen. Das Monster fing an zu erzählen.
"Früher haben Orochimaru und ich zusammengearbeitet. Wir fingen und experimentierten an Anwendern des Akuma Bunshin no Jutsus herum. So konnte ich mein Buch darüber fertig schreiben, welches ihr übrigens nie wieder zu Gesicht bekommen werdet, da Kabuto umgegangen ist und alle Exemplare eingesammelt und verbrannt hat, damit die Informationen nicht zu dir gelangen, kleiner Dämon.
Irgendwann habe ich allerdings mit der Benutzung des Jutsus übertrieben und wurde unkontrollierbar. Ich habe versucht jedem die Kehle zu zerfetzen, der sich in meiner Umgebung befand. Nicht einmal Orochimaru hat mich richtig in den Griff bekommen, deshalb hat er mich hier eingesperrt und versiegelt.
Ich bin hier schon lange gefangen. Mein Hunger ist so gewaltig, wie du es dir nicht einmal vorstellen kannst, kleiner Dämon. Am liebsten würde ich deine Freunde verspeisen, aber ich komme nicht an euch heran. Mein Hunger schwächt mich und die Chakrastärke, die ihr gerade wahrnehmt ist noch nichts im Vergleich meiner wahren Kraft. Allerdings müsste ich pro Tag ein komplettes Dorf auslöschen, um mein Verlangen nach frischem Blut zu stillen."
Entsetzt sahen wir das Monster an.
"Was ist mit den anderen passiert? Den Anwendern des Akuma Bunshin no Jutsus außer dir und Kakashi?", wollte Sai wissen. Der Dämon grinste hämisch.
"Orochimaru und ich haben sie alle vernichtet. Wir konnten nicht riskieren, dass sich solche Leute mit so einer unbeschreiblichen Macht uns später in den Weg stellten. Hast du gehört, Kleiner? Wir beiden sind die Einzigen."
Ich erstarrte. Die Einzigen...
Das konnte nicht sein.
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