Teil XXX: Labyrinth


Ich blieb stehen und schnupperte an der Luft. Ein beißender Geruch stieg mir in die Nase und ich verzog das Gesicht. Dann drehte ich mich zu meinen Freunden um.
"Aus dem linken Gang stinkt es nach Verwesung, es ist naheliegend, dass dort eine Falle aufgestellt wurde, an der noch ein paar Leichen liegen...", informierte ich sie.
"Braver Akuma! Ganz unser Schoßdämon...", neckte Sasuke mich.
Wenn Blicke töten könnten....obwohl naja, ich war mir sicher, dass mein Sharingan tödlich war...
"Okay, ich habe es mir anders überlegt", sagte ich dann.
"Wir alle nehmen die rechte Abzweigung, nur Sasuke geht nach links!" Ich ging wieder voraus.
"Pfffffft", machte Sasuke und folgte mir. Hinter uns hörten wir jemanden stolpern.
"Verdammt!", hörten wir Naruto sofort fluchen.
"Man kann aber auch echt nichts sehen hier....Kakashi, kannst du deine Augen nicht als Taschenlampe einsetzen oder so was Ähnliches?", fragt er.
"Bitte was?!" Ich sah ihn verwirrt an.
"Die glühen doch manchmal wie verrückt, also dachte ich, wir bekommen dadurch vielleicht ein bisschen Licht?" Sai und Sasuke seufzten gleichzeitig.
"Was denn? Ist doch ne gute Idee!", rief Naruto.
"Baka! Ist dir mal aufgefallen wann seine Augen anfangen zu leuchten?!", wies Sakura ihn darauf hin. Eine Sekunde lang blieb es still.
"Oh", machte der Blonde dann.
"Naja, versuchen kann ich es ja mal...", meinte ich und schloss meine Augen. Ich konzentrierte mich und als ich sie wieder öffnete, sahen sie aus, als würden sie brennen.
"Auf die Dauer wird das gruselig...", meinte Sakura nach einer Weile.
"Und anstrengend", keuchte ich und meine Augen flackerten kurz, bevor sie wieder zu ihrem normalen durchdringend roten Farbton zurückkehrten.
Wir kamen an die nächste Kreuzung. Diesmal brauchte ich länger.
"Irgendetwas stimmt hier nicht...", sagte ich. Die anderen sahen sich alarmiert an.
"Es ist, als wären beide Wege falsch...", murmelte ich.
"Welchen nehmen wir denn jetzt?", fragte Naruto.
"Gute Frage, die Reihenfolge der Abzweigungen ergibt nämlich auch kein Muster...", meinte Sai.
"In Ordnung, dann folgen wir einfach dem Glück des großen Ninja Narutos!", rief Naruto und stratzte voraus, in den linken Gang.
"Stopp! Das ist bestimmt keine gute Idee!", brüllte Sasuke ihm hinterher, doch Naruto war bereits in der Dunkelheit verschwunden. Kommandant Yamato fluchte und wir holten schnell zu dem Blonden auf.
"Ha, ich glaube, das war der richtige Weg!", rief Naruto selbstsicher, als nichts passierte. Die anderen wollten schon erleichtert aufatmen, als ich auf einmal etwas aufblitzen sah.
"Halt!", schrie ich, doch es war zu spät. Ausgerechnet Naruto war über den durch den Gang gespannten Draht gestolpert.
"RUNTER!", rief ich und zeitgleich öffneten sich an der Wand auf Kopf- und Brusthöhe unzählige kleiner Löcher und scharfe Nadeln kamen herausgeschossen. Zum Glück hatten sich alle dank meiner Warnung rechtzeitig auf den Boden gelegt. Die Nadeln prallten an der Wand ab und fielen zu Boden. Als das klirrende Geräusch verstummte, richteten wir uns vorsichtig wieder auf. Plötzlich roch ich etwas. Einen wohlbekannten Geruch. Und das war schlecht, denn dieser Duft stammte von frischem Blut...
Eine der Nadeln hatte Sais Hals gestriffen, da dieser sich einen Augenblick zu spät geduckt hatte.
Gierig sah ich die herunterlaufenden Bluttropfen auf Sais Haut an.
"V-verdammt!", murmelte dieser, als er erkannte, was für eine Lage seine kleine Wunde heraufbeschworen hatte. Und auch meine anderen Freunde bemerkten es, als ein Knurren meiner Kehle entwich.
Sai stolperte erschrocken rückwärts.
Der betörende Geruch frischen Blutes vernebelte meine Sinne und ließ meine Augen glühen. Langsam ging ich auf ihn zu...
"Idiot!", rief eine innere Stimme.
"Was glaubst du eigentlich, was du da tust?!"
Mein Bluthunger wurde unterbrochen, als ich mich selbst ohrfeigte. Schnell hörte ich auf durch die Nase zu atmen, um nichts mehr zu riechen und kniff meine Augen zusammen.
"So ein Mist, so ein Mist....", fluchte ich und versuchte die Kontrolle zu behalten.
"Kakashi? Kakashi, bist du du selbst?", fragte Naruto.
"Ich bin immer ich selbst, Baka, aber ich weiß was du meinst. Ja, ich kann mich gerade zurückhalten, aber nicht mehr lange! Lauft am besten alle zur vorletzten Abzweigung zurück, versucht den Blutgeruch zu verschleiern und wartet, bis sich Sais Wunde geschlossen hat! Kommt dann wieder!", presste ich heraus, während meine Atmung sich umgehend verschnellerte.
"In Ordnung!", stimmte Kommandant Yamato zu und die anderen nickten. Dann liefen sie schnell in die Richtung, aus der wir gekommen waren.
Nach einer Weile konnte ich Sais offene Wunde nicht mehr wahrnehmen und ich versuchte mich zu beruhigen. Stille umgab mich. Ich wartete. Nach ungefähr zehn Minuten merkte ich, dass die anderen langsam zurück kamen. Aus Reflex fauchte ich sie an, als sie auf mich zurannten. Kommandant Yamato stoppte sofort und wich mit den anderen ein Stück zurück.
"T-tut mir leid...", sagte ich schnell, um kein Missverständnis zu verursachen.
Erleichtert gingen sie auf mich zu.
"Das hätte echt sehr viel schlimmer ausgehen können...", meinte Kommandant Yamato.
"Was mich wundert ist, dass dein Verstand wieder nach Blut verlangt hat, obwohl du heute eigentlich schon das dreier Menschen erhalten hast..." Er versank in seinen Gedanken.
"Wahrscheinlich ist sichtbares Blut für dich ein Zusatzfaktor, der dich ebenfalls Hunger verspüren lässt", spekulierte er.
"Anscheinend", murmelte ich.
"Dann gehen wir jetzt diesen Gang weiter?", fragte Naruto, damit wir voran kamen.
"Nein", antwortete ich.
"Wir müssen irgendwo falsch abgebogen sein, denn stellt euch vor, Orochimaru müsste jedes Mal diesen Weg gehen und dabei auf die vielen Fallen achten. Das wäre auf die Dauer anstrengend, deswegen hat es keinen Sinn weiter diesem Gang zu folgen."
"Das habe ich mir auch schon gedacht, deswegen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass wir an der vorherigen Abzweigung den Weg einschlagen müssen, der, wie Kakashi sagt, nach Verwesung stinkt", sagte Kommandant Yamato.
Also gingen wir wieder zurück.
"Es ist höchstwahrscheinlich ein Trick, damit man absichtlich in diese Richtung geht", behauptete Sakura.
"Na seht ihr? Und unser Schoßdämon wollte mich vorhin doch allein in diesen Gang schicken, der sich jetzt anscheinend als richtig herausstellt", ärgerte Sasuke mich.
"Ich kann mich auch mal irren!", sagte ich zu meiner Verteidigung.
Mittlerweile hatten wir die Kreuzung von vorhin wieder erreicht.
Jetzt gingen wir anstatt in die rechte, in die linke Richtung.

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