Teil XXVI: Blutbad


Am Ende des Ganges näherten wir uns einem Licht. Der Gang endete in einem riesigen kreisrunden Raum, beleuchtet mit Fackeln. Er sah ein wenig aus wie eine Arena. Dort wo wir standen, konnte man auf den Boden sehen, welcher sich ungefähr fünf Meter unter uns befand. Man hörte Menschen reden, denn überall von dem kreisrunden Raum gingen Gittertüren ab, hinter denen Leute saßen. Doch ich mit meinen verschärften Augen konnte sehen, dass das keine richtigen Menschen mehr waren. Einige waren mit dem verfluchten Mal Orochimarus versehen, anderen wuchsen Körperteile aus den falschen Stellen, doch die meisten waren einfach nur Kreaturen, an denen soviel herumexperimentiert wurde, dass ihre Körperproportionen überhaupt nicht mehr übereinstimmten.
Es war auch unter anderem kein Gerede, was man hören konnte, sondern auch ein Brüllen und Fauchen. Ich erschauderte. All dies waren einmal Menschen gewesen, nur hatte Orochimaru sie in Monster verwandelt.
"Alle hergehört, ihr Missgeburten! Wer es schafft diesen Dämon hier zu töten..." Kabuto zeigte deutlich auf mich.
"...darf Orochimaru-sama wieder höchstpersönlich dienen!", rief er. Sofort wurde seinen Worten Aufmerksamkeit geschenkt. Aus Orochimarus Ärmeln kamen auf einmal unzählige von kleineren Schlangen, welche jeweils auf eine verschlossene Tür zukrochen und in den Schlössern verschwanden. Sofort öffnete es sich und die Insassen waren frei. Wild schreiend liefen sie durch den arenaartigen Raum. Mir entwich ein hungriges Zischen.
"Schon gut...", flüsterte Orochimaru.
"Du hast jetzt freie Bahn..." Die Schlange gab meinen Körper frei und ich sprang sofort mit einem Satz in den Raum.
"Und denke daran", rief Orochimaru mir hinterher.
"Du kommst hier nicht eher raus, bevor du alle getötet hast..."
Doch ich konnte seine Worte bereits gar nicht mehr hören. Mein Hunger trieb mich in den Wahnsinn.
"Auf den Dämon!", schrieen Orochimarus misslungene Experimente und rannten brüllend auf mich zu.
"Ha, was soll der schon ausrichten, seine Hände sind verbunden, den legen wir mit links um!", riefen Einige von ihnen. Ich grinste breit und riss meinen Mund auf. Mir blieb keine andere Möglichkeit, als erst einmal alle zu töten und mir für den Schluss drei aufzuheben, da ich ansonsten zu lange brauchen würde. Meine Augen glühten und meine Pupillen verengten sich. Die Ersten hatten mich erreicht. Es waren welche, die bereits das zweite Level des verfluchten Mals erreicht hatten. Da mir die Hände gebunden waren, blieb mir nichts anderes übrig, als ihnen mit meinen Reißzähnen die Kehle zu zerfetzen. Sie kreischten, als ihr Blut durch die Gegend spritzte. Augenblicklich kamen die nächsten nach und wollten mich umbringen, jedoch war ich viel zu schnell für sie. Sie endeten genauso wie ihre Vorgänger. Der Rest der Eingesperrten war verunsichert.
"Was hat Orochimaru-sama nur mit dir gemacht, du Ungeheuer?", fragte einer von ihnen, als erneut eine Gruppe auf mich zustürmte.
"Gar nichts", fauchte ich, als meine Zähne ihre Kehlen durchtrennten.
Hinter mir lag nun schon eine beträchtliche Menge an zerrissenen Leichen. Beinahe der komplette Boden der Arena hatte sich rot gefärbt. Die letzten Gefangenen merkten, dass ich trotz gefesselter Hände doch nicht so hilflos war und drückten sich verzweifelt gegen die Wand. Doch es gab keinen Ausweg, niemand kam an mir vorbei. Ich leckte mir das Blut von den Zähnen und knurrte sie an.
"Was zur Hölle bist du? Sowas ist doch nicht natürlich!", riefen sie, bevor sie genauso starben wie alle anderen. Die letzten Drei sanken entmutigt auf den Boden, als ich auf sie zukam. Mein Verlangen nach Blut war so entsetzlich, dass ich sofort auf den Ersten zustürzte und ihn beinahe durch die Heftigkeit, mit der ich meine Eckzähne in seinen Hals rammte, tötete. Gierig beraubte ich ihn seines Blutes und verfuhr bei den anderen Beiden ebenso. Zurück blieben ihre geschockten, verängstigten Augen, als ich ihre kalten Körper auf den Boden fallen ließ. Mein Hunger war gestillt.
Ich sah mich langsam um. Der Raum sah aus, wie ein grausames Schlachtfeld. Es glich eher einem Gemetzel, als einem richtigen Kampf. Gegen mich hatten sie einfach keine Chance gehabt. Alles war voller Blut, der Boden, an einigen Stellen sogar die Wände und vor allem die blassen starren Leichen mit ihren angstverzerrten Gesichtern. Zitternd ließ ich mich auf die Knie fallen. Es war alles so schrecklich. Der Hunger konnte mich tatsächlich zu so grausamen Taten bringen. Ich sah an mir herunter. Ich war ebenfalls blutbesprenkelt.
Ich konnte von der Empore aus Orochimarus grausames Lachen hören. Ich begann zu zittern.
Wieso musste all dies nur geschehen?
Ich spürte, wir mir die letzten Tropfen Blut aus dem Mund über das Kinn liefen.
"Du bist wahrlich ein Monster, Dämon", rief Kabuto zu mir herunter.
"Und jetzt komm wieder hoch, irgendwann muss jemand dein Blutbad beseitigen."
Langsam erhob ich mich wieder, fokussierte Chakra an meinen Füßen und sprang wieder zu den anderen zurück. Während Sakura immer noch die Augen zusammengekniffen hatte, um diese Grausamkeit nicht ertragen zu müssen, starrten meine anderen Freunde entsetzt auf das Massaker, das ich angerichtet hatte. Ich blickte ins Nirgendwo.
"Das hast du gut gemacht..." Orochimaru sah mich fasziniert an. Ich sagte nichts. Ich war wie traumatisiert.
"Als ob du direkt der Hölle entstiegen wärst...", flüsterte er. Wahrscheinlich musste ich wirklich aussehen wie der Teufel höchstpersönlich, mit all dem Blut auf meinem Körper und in meinem Gesicht.

"Du siehst schlimm aus", meinte auch Kommandant Yamato zu mir, als wir wieder in unsere Zelle gesperrt wurden.
"Ich weiß...", antwortete ich heiser.
"Schon erstaunlich", sagte Kabuto auf einmal zu Orochimaru während er den Schlüssel im Schloss umdrehte.
"Alles was wir bis jetzt an Informationen über das Jutsu gesammelt haben, ist richtig."
"Kein Wunder...", antwortete Orochimaru.
"Er hat uns schließlich dabei geholfen...."
"Nun ja, nur ist er leider jetzt nicht mehr im Stande dafür...", murmelte Kabuto und steckte den Schlüssel in eine seiner Taschen. Von wem redeten sie bloß?
"Informationen darüber zu sammeln ist jetzt so viel schwieriger, da wir jetzt ja eigentlich keinen mehr haben, der uns freiwillig folgt und es beherrscht...", sagte Orochimaru und ging voraus.
Es beherrscht?
Orochimaru kannte also jemanden, der das Akuma Bunshin no Jutsu anwenden konnte, doch anscheinend war irgendetwas mit ihm passiert.
"Wer ist das?", rief ich Kabuto hinterher. Doch dieser lächelte nur und verschwand wie Orochimaru in der Dunkelheit.

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