Teil XXIV: Gefangen


Jemand kam aus dem Dickicht auf uns zu. Ich wunderte mich, dass ich ihn nicht vorher wahrgenommen hatte, aber ich könnte schwören, dass es der Gleiche war, der mich im Wald und während des Vorfalls mit dem Mann mit dem Messer beobachtet hatte.
"Ich dachte schon, wir müssten uns etwas Anderes einfallen lassen, aber wie ihr seht, hat der Trick mit den Drahtseilen funktioniert..."
"Was soll das...", rief ich.
"... Kabuto."
Er lachte.
"Das werdet ihr noch früh genug merken..."
Auf einmal wurde mir schwummrig und den anderen schien es ebenfalls so zu gehen. Die Welt verschwamm vor meinen Augen und wurde unscharf.
"W-was zum...?!", keuchte Kommandant Yamato.
"Ich muss euch leider vorerst außer Gefecht setzen", sagte Kabuto spöttisch.
"Der Draht strömt einen speziellen Geruch aus, sobald er eingesetzt wurde, der euch euer Bewusstsein nimmt."
Das Letzte, was wir hörten war Kabutos gemeines Lachen, bevor alles um uns herum schwarz wurde...

Mein Schädel dröhnte, als ich langsam wieder zu mir kam und die Augen öffnete. Ich setzte mich langsam auf und merkte, dass meine Hände gefesselt waren. Ich sah mich um. Wir befanden uns in einem mittelgroßen Raum, dessen Wände aus kaltem, feuchten Stein bestanden. Dicke Eisenstäbe dienten als eine der Wandseiten. Hinter den Gitterstäben befand sich eine endlose Dunkelheit. Wir waren in einem Kerker. Nur eine Fackel war die einzige Lichtquelle in dem Raum. Meine Freunde lagen um mich herum, sie waren noch nicht aufgewacht. Naruto stöhnte auf und regte sich langsam.
"Wozumhenkersindwir?", fragte er noch ganz bedröppelt.
"Wahrscheinlich in einem von Orochimarus Stützpunkten....." Kommandant Yamato rieb sich den Kopf. Ich kroch rüber zu Sai, der am nächsten neben mir lag und stieß ihn an, bis er verwirrt die Augen öffnete. Sakura und Sasuke waren mittlerweile auch wieder bei sich.
"Was machen wir jetzt?", fragte Naruto. Wir schwiegen eine Weile lang.
"Ich weiß es nicht", sagte Kommandant Yamato schließlich. Eine bedrückende Stille hing in der Luft, bis sich auf einmal Schritte unserem Gefängnis näherten. Alarmiert blickten wir uns an.
"Da haben wir ja viele Fliegen mit einer Klappe geschlagen..." Zwei gelbe Augen mit schlitzartigen Pupillen starrten uns aus der Dunkelheit her an. Die Augen musterten uns und verengten sich. Dann erklang wieder die eiskalte, raue Stimme.
"So viel Glück auf einmal... Mein Experiment, welches die Fusion mit dem Mokuten no Jutsu des ersten Hokages überlebt hat, dann das Kyuubi-Kind, der Uchiha-Junge und schließlich der Dämon..." Die Augen blickten mich an. Wir alle wussten, dass Orochimaru höchstpersönlich direkt vor uns stand.
"Dein Chakra ist dunkel...", flüsterte er.
"Viel dunkler als meins und wahrscheinlich noch dunkler als das von Madara Uchiha..."
Wir alle zuckten zusammen.
Madara Uchiha....
"Nun, ich werde auf jeden Fall meinen Spaß mit euch haben..." Orochimaru lachte, aber es klang eher wie ein Kratzen auf einem verrosteten Stück Metall.
"Was hast du mit uns vor, Orochimaru?", fragte Sasuke.
"Ich werde einige Experimente mit euch durchführen...unter anderem auch zu meiner Belustigung. Es gibt vieles, was ich gerne an euch austesten würde... Dazu nehme ich mir die Augen des Uchihas und die Macht des Kyuubis..." Wieder lachte er.
"Du bist doch völlig krank, du Psychopath!", schrie Naruto und trat gegen die Gitterstäbe, was nicht sonderlich viel brachte, eigentlich gar nichts.
"Das fällt dir erst jetzt auf? Immer der Lauteste, was? Ich denke, ich werde zuerst Nachforschungen über das Akuma Bunshin no Jutsu anstellen, da mein werter Kollege nicht mehr dazu imstande ist..."
Mir lief kalter Schweiß den Rücken herunter.
"Also, habt noch einen schönen Tag...
Ach und bevor ich es vergesse, das sind keine normalen Fesseln, nicht einmal du kommst dadurch, wenn du dich aufregst, Dämon..." Dann ging er davon und seine Schritte entfernten sich.
"Mist, so ein Dreck, wir müssen hier unbedingt raus!!!", fluchte Naruto laut.
"Schimpfen hilft jetzt auch nicht, wir-..." Kommandant Yamato verstummte, als er ein nur allzu bekanntes Knurren aus meiner Ecke hörte. Er wurde blass.
"Nein...", flüsterte er. Mein Magen begann zu schmerzen und meine Kehle fühlte sich so rau an, wie Sandpapier.
"Du darfst das jetzt nicht!", versuchte mich meine gute Stimme in mir zu beruhigen.
"Reiß dich zusammen! Diesmal sind es deine echten Freunde und keine Imitationen!" Ich fing an zu keuchen und meine Atmung verschnellerte sich augenblicklich.
"Kakashi..." Sakura sah mich entsetzt an.
"Leute....ich...kann..nicht...", presste ich hervor.
"Das ist ein extrem schlechtes Timing, ich kann mit verbundenen Händen keine Siegel formen, um Kage Bunshin zu erschaffen!", rief Naruto.
"Los, Kakashi, unterdrück es!", drängte Sasuke mich.
"Ich....versuche..." Ich presste mir meine Hände gegen den Kopf und biss die Zähne zusammen. Ich krümmte mich.
"Töte sie....", flüsterte die andere Stimme in meinem Kopf wieder.
"Trink ihr Blut..."
Nein! Sie waren meine Freunde!
Ich verscheuchte die dunkle Stimme aus meinem Kopf. Langsam kam ich wieder zur Ruhe.
"E-es geht...", sagte ich laut atmend.
"Kakashi." Sakura schien zu überlegen.
"Wenn es dir hilft...", fing sie an.
"... dann kannst du ein wenig von meinem Blut haben..."
Meine Augen weiteten sich.
"S-sakura....bist du dir sicher?", fragte ich geschockt.
"Ich sage dir, wann genug ist und die anderen passen auch auf." Sie lächelte. Ich schluckte.
"Aber,...ich habe Angst,...... dass ich nicht mehr aufhören kann...", sagte ich.
"Keine Sorge. Ich habe dir doch gesagt, wir passen auf, Kakashi!"
"Wenn das für dich wirklich in Ordnung ist, ich meine, Naruto hat ziemliche Schmerzen er-"
"Kakashi!", unterbrach sie mich warnend. Zögerlich ging ich auf sie zu. Da nur unsere Hände gefesselt waren, konnten wir uns sonst frei bewegen. Ich spürte, dass Sakura zwar Angst hatte, aber sich ihrer Sache sicher war. Ich strengte mich an, nicht auf sie zu zustürzen. Sie neigte ihren Kopf zur einen Seite, damit ich besser an ihren Hals herankam. Ich beugte mich zu ihr herunter und setzte vorsichtig meine Zähne an ihre zarte Haut. Die anderen sahen aufmerksam zu, jederzeit bereit, einzugreifen und mich von Sakura wegzuzerren. Langsam drangen meine Eckzähne durch ihren Hals und Blut quoll aus der Wunde hervor, als ich auf die Halsschlagader traf. Sakura verspannte sich vor Schmerz. Ich begann, ihr das Blut aus den Adern zu saugen. Meine Augen begannen zu glühen und mein Biss verstärkte sich um Sakuras Kehle.

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