Teil XXI: Eingesperrt


Das Blut spritzte auf, als ich meinem Hunger meinen Körper überließ und dieser mich nach vorne, auf einen von Narutos Kage Bunshin, springen ließ und ihm meine Zähne in die Kehle rammte. Der Doppelgänger begann zu schreien, dann löste er sich auf, bevor ich auch nur ein Viertel seines Blutes aufgenommen hatte. Wütend zischte ich nun den anderen Bunshin an, der sich zitternd gegen die Wand drückte.
Ich hörte, wie Kommandant Yamato Naruto sagte, er solle versuchen das Jutsu dieses Mal länger zu halten, weil sie mich sonst nicht beruhigen könnten. Tsunade-sama sah einfach nur schweigend zu. Ich sah in ihren Augen, dass sie Angst hatte, aber ich sah noch etwas Anderes.
Trauer.
Ich wusste, dass sie kein Blut sehen konnte, zumindest nicht richtig, aber dann war sie bei mir wohl falsch...
Es fühlte sich gut an, als das Blut meinen ausgehungerten Magen füllte und sich der Körper, in dem ich meine Eckzähne versenkt hatte, langsam leerte. Naruto schaffte es tatsächlich erstaunlich lange, den Doppelgänger aufrecht zu erhalten. Sein Blut lief mir das Kinn hinunter, als ich von ihm abließ. Er verschwand sofort und übrig blieb eine weiße Rauchwolke. Augenblicklich fiel Naruto laut schreiend zu Boden, während sich die anderen Beiden um ihn drängten.
"Mehr...", verlangte die Stimme, von der ich mir nun sicher war, dass es meine eigene war.
"Mehr!", rief sie noch einmal.
Doch es ging nicht. Ich war eingesperrt und kam an niemanden heran. Wütend knurrte ich Richtung Tsunade-sama, Kommandant Yamato und Naruto. Der Kommandant sah mich entsetzt an.
"Dabei sollten zwei doch gereicht haben!"
Taten sie aber nicht. Ich hatte immer noch einen gewaltigen Hunger.
"Lasst mich raus!", zischte ich.
Ich sah, wie sie hinter der Glasscheibe zusammenzuckten. Meine Tonlage hatte sich extrem verändert. Meine Stimme klang nun genauso wie die in meinem Kopf.
"Lasst mich hier raus!", brüllte ich und sprang gegen die Glasscheibe, welche jedoch so hart war, wie Diamant. Es tat weh, als ich mit dem Arm an ihr abprallte, aber mein Hunger war so viel größer, dass ich nichts anderes mehr wahrnehmen konnte. Panisch gingen Kommandant Yamato und Tsunade-sama einen Schritt zurück und zogen Naruto mit sich, welcher kurz davor war, das Bewusstsein zu verlieren.
"Ihr....wollt mich gar nicht mehr hier weglassen,....ist es nicht so...?", flüsterte ich dann.
"Das war von Anfang an euer Plan, oder?" Ich ging so dicht wie es ging an das Glas heran.
"Habe ich Recht?", fragte ich und einen Moment lang trübten sich meine Augen vor Traurigkeit. Kommandant Yamato fasste sich ein Herz und trat zu mir an die Glasscheibe.
"Nein, Kakashi, du musst dich beruhigen! Versuch wieder die Kontrolle zu erlangen. Wir sind deine Freunde, wir würden dich niemals einsperren!", sagte er.
"Und welchen Grund habe ich, das zu glauben?", zischte ich.
"Den Grund, dass wir schwören dich herauszulassen, sobald du wieder ganz bei dir bist", antwortete er gelassen. Zu seiner Überraschung lachte ich laut. Ein grausames, kaltes Lachen.
"Ich bin ganz bei mir!", rief ich und dunkles Chakra umgab mich. Naruto stand wieder wacklig auf den Beinen.
"Kakashi, hör auf....bitte!", flehte er. Doch ich konnte ihn nicht mehr richtig hören.
Es war zu spät...
Ich spürte nur noch den Hunger und den Schmerz...
Erneut wuchsen mir die fledermausartigen Flügel aus dem Rücken und schwarze Krallen aus den Fingernägeln. Meine Pupillen und die äußere Umgebung des Auges verschwanden, zurück blieb ein kaltes, mordlustiges Leuchten.
Wieder warf ich mich mit voller Wucht gegen die Glasscheibe und kratzte mit meinen Klauen an ihr. Ich merkte, wie sie bald nachgeben würde, als ich mit meinen kräftigen Flügeln darauf einschlug.
Es entstand ein Riss.
Ich fletschte meine noch blutgetränkten Zähne.
Kommandant Yamato, Tsunade-sama und Naruto wurden blass.
"Wie...ist das möglich?", flüsterte die Hokage.
"Das Glas sollte unzerstörbar sein!!!" Ich grinste.
"Anscheinend ist es das nicht...", sagte ich genüsslich und leckte mir über die Lippen.
Der Riss im Glas wurde größer...
Noch ein wenig mehr....
"Naruto, wir brauchen schnell einen Kage Bunshin, ich werde dir etwas von meinem Chakra geben!", rief Kommandant Yamato in Eile und legte seine Hände auf Narutos Rücken, um Chakra hindurchzuleiten. Sofort erschuf der Blonde einen Doppelgänger, welcher sich vor die Drei stellte.
Ich schlug noch einmal mit meinem schwarzen Chakra auf die Glaswand ein, dann gab es ein klirrendes Geräusch und sie zerfiel zu tausenden von Scherben.
Es verging keine Sekunde und ich stürzte mit weit aufgerissenem Mund auf die nächste Person zu, in diesem Fall Narutos Kage Bunshin. Der Hunger wollte nicht aufhören, selbst nicht, nachdem ich meine Eckzähne aus seinem Hals gezogen hatte. Ich fuhr mit meiner Zunge über meine Zähne und leckte somit das übbriggebliebene Blut ab.
"Schnell, noch einen!", befahl Tsunade-sama Naruto, als ich alle Drei mit meinem gierigen Blick durchlöcherte. Nun musste auch die Hokage Chakra an Naruto weitergeben, da er von einer weiteren Schmerzattacke heimgesucht wurde.
Der neu erschaffene Bunshin lief wieder auf mich zu und ich schlug meine Krallen in seine Arme, bevor ich meine Zähne erneut in seine Kehle bohrte.

Als er erschlaffte und verpuffte, stolperte ich erschrocken nach hinten. Meine Flügel und Krallen verschwanden blitzschnell wieder und mein vom Hunger vernebeltes Gehirn, klarte sich langsam auf...
Zitternd sackte ich an der Wand zusammen.
"Es....es...tut mir so...leid", flüsterte ich und blickte unregelmäßig atmend auf meine blutverschmierten Hände.
Auch die anderen sanken erschöpft zu Boden.
"Ich hätte nicht gedacht, dass....", Tsunade-sama schluckte.
".... es so schlimm sein würde..."
Tränen traten mir in die Augen. Ich hatte jetzt wahrscheinlich komplett das Vertrauen meiner Freunde verloren. Am Ende hielten sie mich doch nur für ein unkontrollierbares Monster. Aber das war ich ja leider auch. Dem konnte ich also nichts entgegensetzen.
"Diese Situation war verdammt gefährlich...", meinte Kommandant Yamato und sagte dadurch mit anderen Worten, dass ich gefährlich war. Er sprach weiter:
"Kakashi, wahrscheinlich hat dich der Druck, eingesperrt zu sein, die höchsten Auswirkungen auf dich gehabt und deinen Hunger am meisten beeinflusst. Denn, das ist doch deine größte Angst, oder?
Du fürchtest dich davor, dass wir dich einfach wegsperren könnten..."

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