Teil XX: Training
Die Zeiten waren zwar weder alt noch gut, aber ich legte das Geld auf den Tisch und verließ den Laden, bevor Amai mich mal wieder zu sich nach Hause einladen konnte.
Mein Wecker klingelte, aber ich wollte noch nicht aufstehen, also fegte ich ihn vom Nachttisch, damit er endlich Ruhe gab. Ich schlief wieder ein.
Als ich aufwachte, war es schon kurz vor Mittag. Ich bekam einen Schreck und versuchte in Windeseile mich fertig zu machen. Dann stürmte ich so schnell es ging zum Büro des Hokages.
"Ah, Kakashi, du bist pünktlich", rief Tsunade-sama überrascht. Verwirrt holte ich Luft. Ich soll zeitig gewesen sein?
"Haha, es hat funktioniert!", freute sich Kommandant Yamato.
"Ich habe ihm einfach gesagt, dass er uns zwei Stunden früher treffen soll!" Ich blickte ihn böse an.
"Und ich hab mich gerade so beeilt..."
"Warte mal...das heißt du hast die ganze Zeit gepennt, während ich mit den anderen trainiert habe?!", beschwerte Naruto sich lautstark.
"Äh.....ich schätze schon.....", gestand ich.
"Das kann doch wohl nicht wahr sein!", rief er entzürnt.
"Jetzt ist genug!", warf Tsunade-sama dazwischen.
"Kakashi, hast du, wie ich gesagt habe, noch kein Blut zu dir genommen?", fragte sie mich. Ich schüttelte den Kopf.
"Sehr gut, Yamato, Naruto, Kakashi, folgt mir!" Sie ging voraus und wir liefen hinterher. Als wir das Büro verlassen hatten, gingen wir in Richtung eines riesigen Sicherheitsgebäudes.
"Was tun wir hier?", wollte Naruto wissen, als wir durch die Eingangstür gingen.
"Das wird unser Trainingsgelände sein", antwortete Kommandant Yamato.
"Ein Sicherheitsgebäude?!", fragte ich verwirrt.
"Nun, die Art, wie wir dich trainieren werden, können wir, nach allem was ich gehört habe, nicht auf freier Fläche riskieren", sagte die Hokage.
"Wieso das?" Was meinte sie nur damit? Doch sie ignorierte meine Frage und wir folgten ihr weiter einen hell beleuchteten Gang hinauf. Links und rechts waren gut abgesicherte Räume, manche mit Glastüren, damit man reinsehen konnte. Hinter den verglasten Zimmern befand sich meist nichts.
"Was ist hinter all den Türen?" Naruto sah sich neugierig um.
"Seltene Mutationen von Tieren und Pflanzen, die wir erforschen müssen, deshalb ist alles hier verschlossen. Manche Dinge oder Lebewesen hinter diesen Türen sind hochgefährlich. Wir stellen hier ebenfalls Gifte her", sagte Tsunade-sama.
"Obwohl mir das alles hier nicht wirklich gefällt. Ich habe keine genaue Kontrolle darüber, was sie genau hier machen...", murmelte sie verärgert. Mutationen von Tieren und Pflanzen.... Das klang gruselig. Mittlerweile waren wir am Ende des Ganges angelangt. Dort befand sich ein besonders großer Raum, welcher komplett geschlossen war. Eine Wandseite bestand aus Sicherheitsglas.
"Also", fing die Hokage an.
"Kakashi, du wirst gleich mit zwei von Narutos Kage Bunshin in diesen Raum hineingehen und-"
"Wie denn, es gibt doch gar keine Tür...", unterbrach ich sie, was mir einen strengen Blick einbrachte.
"Es ist ein besonderes Glas. Man kann einfach so hindurchgehen, allerdings nur in die eine Richtung. Wenn du wieder hinaus willst, brauchst du meine Erlaubnis dafür", sagte sie. Naruto wollte das Glas berühren und zuckte sofort zurück, als seine Hand einfach durch es hindurch glitt.
"Auf jeden Fall, werden gleich du und die Kage Bunshin hineingehen. Sobald du Hunger verspürst, lass es uns wissen. Und dann wirst du versuchen, dich zurückzuhalten", erklärte Kommandant Yamato.
"Aber es könnte ewig dauern, bis ich etwas brauche, gestern Abend zum Beispiel war es ja schon sehr spät, als mein Magen sich schließlich gemeldet hat!", sagte ich. Tsunade-sama schien zu überlegen.
"Dann werden wir dir einen kleinen Anreiz geben! Narutos Kage Bunshin wird sich einfach vorher in den Finger schneiden, sodass sein Blut sichtbar ist. Ich glaube, dann wird es schneller gehen!", meinte sie.
"He, Oma, du hast wohl vergessen, dass mir das vielleicht auch alles wehtut!", rief Naruto dazwischen, wurde aber prompt ignoriert.
"Wenn ich bitten darf..." Die Hokage streckte eine Hand Richtung Glasscheibe. Nachdem Naruto zwei Doppelgänger erschaffen hatte, gingen sie zusammen mit mir geradewegs durch das Glas. Es fühlte sich eigenartig an, wie als wenn man durch Wackelpudding geht. Sobald ich drinnen war, legte ich meine Hand aus Neugierde gegen die Scheibe. Das Glas war nun fest.
"Keine Sorge, das ist nur eine Sicherheitsmaßnahme! Wir lassen dich ja wieder raus!", rief Kommandant Yamato. Ich konnte seine Stimme gut verstehen. Es war so, als wäre das Glas gar nicht da.
"Naruto!", befahl die Hokage.
"Lass einen deiner Schattendoppelgänger sich in den Finger schneiden!" Naruto seufzte und der Kage Bunshin gegenüber von mir holte ein Kunai heraus und fuhr sich damit über den Zeigefinger.
Sofort quoll das Blut hervor und ich konnte meinen Blick nicht mehr abwenden. Tsunade-samas Beschleunigungstrick hatte funktioniert. Mein Magen begann sich zusammenzuziehen, während eine Stimme in meinem Kopf nach diesem Blut verlangte. Ich stolperte rückwärts und stützte mich an der Betonwand ab. Die Augen fest zusammengekniffen, versuchte ich an etwas anderes zu denken. Wieder einmal hoffnungslos. Ich verkrampfte mich und versuchte mich auf der Stelle zu halten, um nicht nach vorne zu stürmen und die Kage Bunshin zu töten. Der Hunger fing an zu schmerzen und ich hatte Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten.
"Na los!", drängte mich die Stimme in meinem Kopf.
"Nein", rief eine andere Stimme.
"Nein, tu es nicht! Er ist dein Freund! Willst du ihn wirklich solche Schmerzen erleiden lassen?"
Das wollte ich nicht. Ich gewann langsam die Oberhand über meinen Hunger.
"Du kannst es nicht aufhalten", flüsterte die erste Stimme.
"Und das weißt du..."
Ich verlor die Kontrolle wieder und öffnete meine rot glühenden Augen.
Die Kage Bunshin und die anderen am Glas wichen zurück.
"Nicht einmal deine Freunde glauben, dass du es unterdrücken kannst", redete die bedrohliche Stimme weiter auf mich ein. Meine schlitzartigen Pupillen verengten sich noch weiter und ich ließ ein gieriges Knurren hören.
"Sieh nur, wie sie dich anstarren...", flüsterte die Stimme weiter.
"Los, Kakashi, versuch es zu kontrollieren!", rief Naruto plötzlich von außen. Die unheimliche Stimme wurde kurz aus meinem Kopf verjagt und das Leuchten meiner Augen unterbrochen. Kontrolle. Ich musste still bleiben. Ich durfte mich nicht verleiten lassen....
"Du schaffst das!", feuerte mich nun auch Kommandant Yamato an. Sie wollten auch, dass ich es hin bekam. Sie waren bei mir...
"Sind sie das?" Die Stimme war wieder da.
"Sind sie bei dir?"
Ich erschauderte.
"Sie stehen hinter einer undurchlässigen Wand...
Sie haben Angst vor dir...
Deshalb haben sie dich eingesperrt..." Die Stimme beeinflusste meine ganzen Gedanken.
Eingesperrt.
Die Stimme hatte Recht.
Mein Kontrollvermögen versagte.
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