Teil XVII: Was bist du?


Ich erschauderte.
"Wieso möchtest du so etwas wissen?", flüsterte ich.
"Es interessiert mich eben", antwortete Sasuke.
"Es ist.....nicht schön..." Ich zögerte und er blickte mich fragend an. Also fing ich an weiter zu erzählen:
"Du weißt nicht, wann es das nächste mal losgeht. Du kannst es nicht kontrollieren. Du wirst von dem Hunger vollends übernommen und immer stirbt dadurch jemand.
Es fühlt sich.....kalt an. Die Dunkelheit umgibt dich und du gehst genau auf sie zu. Sie verschlingt dich und du hast keine Gefühle mehr, kein Gewissen, du willst nur noch spüren, wie das Blut deines nächstbesten Mitmenschen deine Kehle herunterrinnt.
Und sobald es dies tut, willst du
noch mehr......"
Es blieb eine ganze Weile ruhig.
"Du musst ganz schön was durchmachen, nicht wahr, Akuma?", fragte Sasuke schließlich. Ich zuckte zusammen. Genauso hatte er mich auch in meinem Traum genannt. Aber Sasukes Lächeln zufolge, hatte er es als Scherz gemeint.
"Aber einmal....." Ich holte tief Luft und er hörte mir wieder zu. Ich erzählte ihm davon, wie ich beinahe Sakura getötet hatte, mich aber dann doch im letzten Moment zurückgehalten hatte. Sasukes Augen weiteten sich überrascht.
"Ich wundere mich wirklich, dass sie so schnell wieder auf deiner Seite stand", sagte er.
"Ja..." Ich sah auf meine Bettdecke.
"Aber...ihr.....ihr habt doch sonst nichts zusammen unternommen, oder?", fragte er mich und blickte dann schnell in eine andere Richtung. Ich verkniff mir ein Grinsen. Ich wusste, worauf er hinaus wollte...
"Na ja, sie hat mich in meiner Wohnung umarmt...", antwortete ich gelassen, aber innerlich freuend auf Sasukes Reaktion.
"Waaasssss???!!!", rief dieser sofort.
"Habe ich was verpasst?!"
Ich würde ihn einfach noch ein wenig weiter ärgern. Geschah ihm Recht.
"Bist du etwa eifersüchtig?"
"Was? Nein! Nie im Leben!", behauptete Sasuke und fuchtelte dabei wild mit den Armen.
"Hehe, komm schon, gib zu das du sie magst....", drängte ich. Sasuke errötete und versuchte das Thema zu wechseln.
"Wir sollten nun wirklich schlafen! Schließlich wollen wir morgen mehr als die Hälfte der Strecke schaffen. Kommandant Yamato hat sogar gesagt, wir werden in der Nacht weiterlaufen...", brummte er.
"Naruto wird sich freuen...", gähnte ich.
"Sasuke plus Sakura gleich Herzchen!", rief ich noch, bevor ich mir die Decke über den Kopf zog.
"Halt den Rand, Akuma!", maulte Sasuke und dann schliefen wir schließlich doch ein.

Es war dunkel...
Meine Augen waren geschlossen.
"Wir können es nicht weiter kontrollieren...", hörte ich Kommandant Yamatos Stimme in meinem Kopf sagen.
"Du bist zu gefährlich..." Das war Sai.
"Es tut uns leid, Akuma, aber wir können dich nicht weiter frei herumlaufen lassen..." Ohne Zweifel Sasuke! Dann redeten sie alle durcheinander, sodass ich es nicht mehr aushielt.
Vorsichtig öffnete ich meine Augen. An welchem Ort befand ich mich? Es war so kalt...
Es war ein kleiner Raum, aber als ich genauer hinsah, bemerkte ich die dicke, sorgfältig verriegelte Sicherheitstür. Es gab keine Fenster. Schwaches Licht gelang nur durch die Gitterstäbe der Tür.
Ich war in einer Zelle. Ich fing an zu zittern, aber das lag nicht nur an der Kälte. Als ich mich bewegen wollte, wurde ich zurückgehalten. Schwere Eisenfessel ketteten mich an die steinige Wand. Ich konnte mich so gut wie gar nicht bewegen. Auch mein Rütteln und Zerren half nichts. Erst jetzt spürte ich den Maulkorb, den man mir umgelegt hatte. Panisch versuchte ich meine Arme loszureißen, als ich auf einmal ein Klacken hörte. Ich erstarrte augenblicklich. Jemand war dabei die Tür aufzuschließen. Ich hoffte inständig, es wären bloß nicht meine Freunde. Bitte, lass es nicht mein Team sein...
Die Tür öffnete sich und herein traten zwei Konoha-Shinobi. Ich atmete erleichtert aus.
"Sieh nur, es hat wieder diesen wahnsinnigen Ausdruck in seinen Augen", sagte der eine zum anderen.
"Eigenartig, dass wir es einsperren, findest du nicht? Solche Missgestalten sollten doch eigentlich gleich umgebracht werden", meinte der Kleinere der beiden. Nun fing der Größere wieder an zu sprechen:
"Hokage-sama meinte, wir könnten es in Notfällen als Waffe gegen Angriffe einsetzen, es liebt Leute zu töten ja schließlich..."
Der andere musterte mich angewidert.
"Hast Recht. Schließlich hat es ohne mit der Wimper zu zucken sein ganzes Team getötet."
Ich riss meine Augen auf. Was hatten sie gerade gesagt? Ich hatte meine Freunde....
"Guck nur, es will uns auch gleich zerfetzen....", rief der Große spöttisch. Zerfetzen? Meine Freunde wurden alle von mir...
Tränen schossen mir in die Augen.
"Orino, es kann weinen!", der Kleine stieß den anderen an.
"Es will uns bestimmt hereinlegen, damit wir näher kommen", meinte Orino.
"Lass uns doch ein wenig Spaß mit ihm haben...", schlug der andere hämisch grinsend vor. Ich verspannte mich.
"Ja, wieso ziehen wir es nicht ein wenig auf und sehen was passiert...", stimmte dieser Orino lachend zu. Vorsichtig ging er auf mich zu.
Oh Gott, sie behandelten mich wie ein wildes Tier...
"Na Missgeburt? Erinnerst du dich überhaupt noch an alle Leute, die du um die Ecke gebracht hast?" Natürlich wartete er nicht auf eine Antwort, sondern redete gleich weiter.
"Kazu, meinte Hokage-sama nicht noch so etwas wie, es trinkt das Blut der Leute, die es tötet?", fragte er den kleineren.
"Stimmt." Er näherte sich mir ebenfalls.
"Was bist du eigentlich genau?!" Nun stand Kazu direkt vor mir und starrte mir mutig in die Augen.
"Pass besser auf, wir wissen nicht wozu es imstande ist!", warnte Orino ihn.
"Ach Quatsch!", entgegnete Kazu selbstsicher.
"Es ist zahm wie ein Kätzchen, angekettet wie es ist. Wir können mit ihm machen was wir wollen!" Damit trat er mir einmal heftig in den Bauch. Mir blieb die Luft weg und ich hustete keuchend.
"Siehst du, Orino? Harmlos wie eine Fliege!" Kazu schlug mir mit voller Wucht ins Gesicht. Es brannte höllisch und ich schrie auf. Orino schien nun überzeugt zu sein, dass ich mich nicht wehren konnte und trat mich nun ebenfalls.
"Kennst du noch den Gesichtsausdruck deiner Teamkameraden, als du ihnen die Kehle durchgerissen hast?", rief er.
Ich wollte nicht mehr...
Ich hatte genug....
Ich war traurig und wütend zugleich und kurz davor, aufgrund der Schläge und Tritte das Bewusstsein zu verlieren.
"Du kannst ja echt nicht viel draufhaben, wenn du nicht mal ein paar Schmerzen einstecken kannst. Team Yamato muss echt schwach gewesen sein... Ihr Tod war schließlich doch lächerlich...", sagte Kazu.
Jetzt war ich wieder hellwach. Er hatte meine Freunde als jämmerlich bezeichnet...
Mit glühenden Augen sah ich die beiden an, welche sofort zurücksprangen. Wütend fauchte ich sie an. Sich über mich lustig zu machen und mir weh zu tun, machte mir nicht allzu viel aus, denn ich hatte es schließlich verdient. Aber sie hatten es gewagt, meine Freunde herunterzuziehen....
"Kazu, irgendetwas passiert mit der Missgeburt...", stellte Orino fest. Er hatte Recht. Dunkles Chakra umgab mich und ich spürte wieder den Schmerz der Veränderung. Ich zischte die beiden vor mir, offensichtlich Chu-Nin, mordlustig an.
"Etwas stimmt nicht mit ihm...." Die beiden begannen zu zittern, als sich erneut schwarze Flügel aus meinem Rücken bohrten. Sie schienen Angst zu bekommen....
Ich grinste. Gut so...
Es war jetzt eine Leichtigkeit die Fesseln aus der Wand zu reißen und mir den Maulkorb abzunehmen. Und bereits bevor ich meine Zähne in ihren Hälsern vergrub, begannen sie zu schreien...

Ich schreckte hoch und stieß beinahe mit dem Kopf gegen die niedrige Dachschräge. Was für ein furchtbarer Traum.
Die Sonne war bereits aufgegangen und Sasuke stand schon fertig gemacht neben meinem Bett.
"Ah, ich wollte dich sowieso gerade wecken. He, ist alles in Ordnung? Du bist ja ganz blass!", stellte er fest.
"Mir geht's gut", wollte ich sagen, aber ich brachte keinen Ton heraus. Ich räusperte mich und krächzte:
"Alles in Ordnung, nur ein Albtraum."
"Dann ist gut. Wir brechen sofort auf. Ich hoffe es stört dich nicht, dass wir ohne dich gefrühstückt haben?" Sasuke und ich mussten beide Lachen, ich versuchte es zumindest. Dieser Traum war verdammt real gewesen. Die zusammengesponnenen Ängste meines Gehirns musste ich also nun in Form von Albträumen ertragen.

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