Teil XVI: Monsterjäger Sasuke
"Hab verstanden", murmelte ich.
"Keine Sorge, wir werden dich in keiner Weise schlecht darstellen!", versuchte mich Kommandant Yamato zu beruhigen. Aber ich konnte mich einfach nicht entspannen. Ich wusste nicht, wie er vorhatte es ihr zu erklären, aber egal wie man es dreht und wendet, ich war und blieb ein Dämon. Mit einer fünfzig prozentigen Wahrscheinlichkeit, landete ich demnächst für immer in einer Hochsicherheitszelle. Aber wieder lag Kommandant Yamato richtig. Ich hatte Glück, dass Tsunade-sama gerade das Amt des Hokage bekleidete, bei, zum Beispiel, Danzo hätte ich nicht den winzigsten Hauch einer Chance gehabt.
Aber ich wollte vor allem nicht, dass Naruto noch einmal diesen Schmerz erleiden musste. Also mussten wir uns dringend eine sicherere Lösung überlegen, aber das konnten wir nicht alleine.
Der Rest des Tages zog sich langsam dahin.
Ich jubelte innerlich, als wir endlich das Reich der Wellen erblicken konnten.
Dort angekommen, überließen wir Kiroyuki-hime zwei ihrer noch nicht gefeuerten Leibwächter, welche sofort von ihr angeschnauzt wurden, da sie keine Trage für sie dabei hatten. Ohne eine Verabschiedung ging sie davon.
"Naja....sie hat ja bezahlt....", meinte Kommandant Yamato ironisch lächelnd. Ich glaube, wir alle waren glücklich, die Prinzessin endlich losgeworden zu sein, als wir uns in einem Hotel mehrere Zimmer mieteten. Zur Feier des Tages, die Mission endlich abgeschlossen zu haben, spendierte uns Kommandant Yamato ein ordentliches Abendessen. Allerdings brachte mir das nicht sonderlich viel, dafür freute sich Naruto umso mehr. Und ich wollte, dass es ihm gut ging, da ich immer noch ein schlechtes Gewissen wegen der Sache mit den Kage Bunshin hatte.
Ich teilte mir einen Raum mit Sasuke, während Naruto mit Sai auf ein Zimmer musste und Sakura und Kommandant Yamato ihre eigenen Unterkünfte hatten.
Sasuke und ich redeten nicht viel, sondern legten uns gleich schlafen. Nebenan war es allerdings laut, anscheinend hatten Naruto und Sai eine Kissenschlacht am Laufen. Als wir aufgrund des anschwellenden Lärmpegels langsam die Nase vollhatten, brummte Sasuke genervt in sein Kissen:
"Kakashi..... Geh bitte zu ihnen rüber und fauch sie einmal kräftig an, dann machen sie vor Angst hoffentlich keinen Mucks mehr..."
"Netter Vorschlag, Emochiha, aber du könntest sie doch auch einfach mit einem Genjutsu in den Schlaf schicken", erwiderte ich verärgert. Ich hatte schon gemerkt, dass Sasuke immer wieder versuchte, mich mit der Sache des Akuma Bunshin no Jutsus aufzuziehen und sei es nur aus Spaß. Er wusste genau, dass ich es nicht leiden konnte.
"Pah, wie kommt ihr alle überhaupt darauf, dass ich ein Emo bin?", fragte er mich dann.
"Ist das nicht offensichtlich?" Zum Glück konnte er das Grinsen unter meiner Maske nicht sehen.
"Naja, sieh dich doch mal an. Schwarze Haare, dunkle Augen, blasses Gesicht, emotionsloser Ausdruck.....", neckte ich ihn.
"Sai ist viel blasser als ich!", behauptete Sasuke.
"Er lächelt wenigstens...", ärgerte ich.
"Hmpf, und dein Lächeln ist wohl das allerschönste, was? Das will ich mir mit deinem Gebiss gar nicht vorstellen!", keifte er.
"Na warte, jetzt gibt's Payback, Sasuke!", rief ich und schleuderte ihm mein Kopfkissen ins Gesicht. Der völlig überraschte Uchiha kippte erst einmal vom Bett. Der Anblick war einfach herrlich. Aber ich hatte mich zu lange über Sasukes epischen Abgang gefreut. Augenblicklich klatschte mir das Kissen ebenfalls ins Gesicht.
"Ha, das war ein Volltreffer, Bakashi!", schrie Sasuke voller Begeisterung.
"Wie war das gerade....?", knurrte ich ihn angriffslustig an. Er hielt sich übertrieben zitternd die Hände vor das Gesicht.
"Oh nein...!!!", klagte er mit einer hohen verzweifelten Stimme. Ich musste kichern.
"Hilfe, lieber Gott! Rette mich vor diesem Ungeheuer! Schicke es zurück in die Hölle und lass es in Sünde sterben...."
Ich hätte nie gedacht, dass Sasuke ebenfalls so eine Seite an sich hatte. Mein erster Eindruck von ihm war, dass er nichts anderes draufhatte, als sich über Naruto lustig zu machen oder zu beschweren oder die ganze Zeit nur über seine Rache labern konnte. Aber anscheinend hatte ich mich getäuscht. Der Emochiha konnte also auch witzig sein...
"Haha, Sasuke, bestell dir schon mal einen Grabstein! Das Ungeheuer wird dich nämlich jetzt in einen Sarg befördern..." Lachend sprang ich auf ihn zu. Ich weiß, dass ausgerechnet ich mich nicht darüber lustig machen sollte, aber es tat so gut, mal wieder ehrlich zu Lachen und nicht nur zu weinen und sich selbst zu hassen. Sonst wurde ich noch zum Emo...
"Ahhhh, ich fürchte mich ja so.....!!", quiekte Sasuke und fiel gespielt in Ohnmacht.
"Was ein unkompliziertes Opfer...", grinste ich und tat so, als würde ich meine Zähne entblößen.
"Hahaha, reingefallen!", der Schwarzhaarige war blitzschnell aufgesprungen.
"Jetzt kommt Monsterjäger Sasuke!", kündigte er an und schon wieder verdeckte ein Kissen mein Sichtfeld.
"Du denkst, du kannst mich besiegen?! Dein Monster wird dir gleich erstmal die Kehle durchbeißen,
wenn du weiter so vorlaut bist!", brüllte ich und schmiss das arme Kissen wieder zurück.
"Das werden wir sehen! Wie tötet man solche wie dich überhaupt? Muss man dich verbrennen oder reicht ein Holzpflock im Herz?", wollte Sasuke wissen.
"He, es ist ja nicht so, dass ich unsterblich wäre, mich zu erwürgen würde auch reichen!", beschwerte ich mich prustend.
"Juuuuuuuunnngggsss!!!!!"
Auf einmal stand Kommandant Yamato im Türrahmen. Wir schluckten.
"Geht es noch lauter? Eigentlich hätte ich das von Naruto und Sai erwartet, aber ihr? Andere wollen vielleicht schlafen, also spielt bitte wannanders weiter!", donnerte er. Dann schloss er die Tür und wir hörten, wie sich seine Schritte entfernten.
"Hast du sein Gesicht gesehen?", fragte ich Sasuke kichernd, welcher verlegen an die Decke starrte. Wahrscheinlich schämte er sich für unser kindisches Verhalten. Aber ihm hatte es bestimmt genauso gut getan wie mir, mal wieder herumzualbern. Schließlich entschieden wir uns doch dafür, eine Mütze Schlaf zu bekommen.
"Du, Kakashi....", fing Sasuke mit einem ernsten Tonfall auf einmal mitten in der Stille an, mit mir zu reden.
"Wie ist es eigentlich?", fragte er.
"Was meinst du?", wollte ich wissen.
"Ein Dämon zu sein."
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