Teil XV: Kage Bunshin no Jutsu


Es puffte wieder laut, nachdem Naruto das Jutsu angewendet hatte. Der Doppelgänger vor mir sah jetzt aus wie Sasuke.
"Ich denke, du solltest jetzt keine Probleme mehr haben", lachte Naruto. Ich stöhnte laut.
"Etwas kreativer ginge es doch schon, oder?", fragte Sai.
"Ja, ja, schon verstanden! Henge!", rief Naruto erneut.
Nun stand vor mir Kirai, der Anführer der Nuke-Nin-Gruppe. Ich unterdrückte ein Fauchen. Mein Hals fühlte sich ausgetrocknet an, aber ich versuchte, mich zurückzuhalten.
"Ich..."
"Nun mach schon, das Aufrechterhalten des Jutsus kostet schließlich auch Chakra", drängte Sasuke.
"Ja..." Ich trat näher an Kirai, beziehungsweise Naruto 2.0 heran.
"Naruto, ich hoffe es tut dir nicht allzu sehr weh...", murmelte ich, bevor ich vorsichtig meine Maske herunterschob und den Klon an den Schultern packte. Dann öffnete ich langsam meinen Mund und näherte mich langsam seinem Halsbereich. Der verwandelte Doppelgänger zitterte leicht unter meinem Griff, während der richtige Naruto ruhig und konzentriert blieb, damit das Jutsu sich nicht auflöste, wenn der Klon genug hatte. Die Gefühle des Doppelgängers, seien es Wut, Schmerz, Erfahrung oder Anstrengung, übertrugen sich erst auf den Anwender, nachdem dieser das Jutsu abbrach.
Ich setzte meine Eckzähne an die Halsschlagader Kirais. Der Hunger machte mich wahnsinnig, aber ich wollte nicht, dass es so wie letztes Mal endete.
Der Klon schrie wie am Spieß, als sich meine Zähne durch seine Haut bohrten, um an das Blut zu gelangen.
Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Naruto vor Anstrengung die Augen zusammenkniff. Aber nun hatte mich mein Verlangen nach menschlichem Blut wieder vollends unter Kontrolle. Meine Augen begannen wieder zu glühen und ich zischte bedrohlich, während ich Kirais Adern aussaugte. Meine Freunde machten langsam einen Schritt zurück. Der Doppelgänger unter mir wurde langsam weiß und kalt, aber ich war noch nicht fertig. Ich hörte, wie Naruto hinter mir keuchte.
"Ich...kann...nicht...mehr...", stöhnte er und augenblicklich verpuffte der Klon zu einer Rauchwolke.
Naruto fiel laut schreiend auf den Boden und hielt sich den Hals, genau dort, wo ich meine Zähne in den Doppelgänger geschlagen hatte.
Meine Freunde drängten sich besorgt um ihn, bis sie etwas bemerkten.
Mich.
Ich hatte zwar eigentlich genauso viel Blut bekommen, wie ich normalerweise brauchte, aber meine Augen leuchteten immer noch und ein gefährliches Knurren entwich meiner Kehle.
"Oh, verdammt!", fluchte Kommandant Yamato, während Sai Naruto vom Boden aufhalf, da er vor Schmerzen zusammengebrochen war.
"Yamato-taichou, was machen wir jetzt?", fragte Sakura und ging vorsichtshalber in Kampfposition.
"Ich könnte ihn wieder mit meinem Mokuten-...", fing er an, doch Naruto unterbrach ihn.
"Nein,....lasst mich noch einmal das Schattendoppelgängerjutsu benutzen...", sagte er immer noch geschwächt. Bevor ihn jemand aufhalten konnte, rief er wieder:
"Kage Bunshin no Jutsu!"
Er befahl dem Klon nach vorne auf mich zu zulaufen.
Ich erkannte die Gelegenheit und stürzte gierig auf ihn zu. Sobald ich meine Zähne wieder in seiner Halsschlagader vergraben hatte, musste Naruto wieder ein unglaubliches Maß an Konzentration aufbringen. Diesmal schaffte er es, das Jutsu bis zum Ende aufrechtzuerhalten.
Erneut fiel Naruto, sich vor Schmerzen windend, zu Boden.
Ich beruhigte mich, mein Gewissen kehrte zu mir zurück und ich eilte ebenfalls zu ihm. Kommandant Yamato blickte mich prüfend an, als wollte er sehen, ob ich wieder einen klaren Verstand hatte.
"Naruto.... geht es dir gut?", fragte Sakura. Der Angesprochene keuchte laut und presste seine Hand immer noch gegen seinen brennenden Hals. Sakura versuchte ihr Medizin-Jutsu anzuwenden, aber da gab es nichts zu heilen. Es war lediglich das Empfinden der Schattendoppelgänger.
Nach ein paar Minuten war Naruto wieder einigermaßen im Normalzustand, denn er erholte sich aufgrund der Regenerierungsfähigkeiten des Kyuubis unglaublich schnell.
"Ich hätte nie gedacht, dass es schon bei zwei Doppelgängern so schwer sein würde...", sagte Naruto nachdenklich.
"Erinnerst du dich noch daran, als wir dein Rasengan perfektioniert haben? Durch die Gefühle der Bunshin warst du immer kurz davor dein Bewusstsein zu verlieren. Allerdings waren es damals mehrere Hunderte...
Ist dieser Schmerz tatsächlich so schlimm?", überlegte Kommandant Yamato.
"Es ist grauenvoll...", bestätigte Naruto.
"Es fühlt sich so an, als ob dir jemand das Leben an einem Faden aus dem Körper zieht..."
"Das tut mir alles so leid, das will ich wirklich nicht...", flüsterte ich.
"Wir haben es dir schon oft gesagt, Kakashi. Du kannst überhaupt nichts dafür und das wissen wir alle hier!" Naruto legte mir seine Hand auf die Schulter. Das tat er in letzter Zeit ziemlich oft. Und jedes Mal musste ich automatisch lächeln, obwohl ich es eigentlich gar nicht wollte.
"Also gut, wir haben schon genug Zeit verschwendet und wer weiß, wann die Prinzessin wieder aufwacht...", erinnerte uns Sasuke.

"Mir ist etwas aufgefallen", sagte Kommandant Yamato zu mir, nachdem wir wieder weitergegangen waren und nun schon fast am Rande der Zivilisation angekommen waren. Kiroyuki-hime war weiterhin ohnmächtig und ließ sich wieder von unserem Anführer tragen. Kommandant Yamato lief nun neben mir und wollte mir anscheinend etwas Wichtiges mitteilen...
"Du hattest doch gesagt, dass du für einen Tag nur so viel brauchst, wie in einem Menschen enthalten ist. Wieso war es diesmal zweimal so viel?", fragte er mich. Darüber hatte ich mich auch schon gewundert.
"Ich weiß nicht, gewöhnlich ist es auch so, wie ich es ihnen gesagt hatte...", antwortete ich ehrlich.
"Du warst auch nicht aufgeregt oder wütend, wie kann es dann sein, dass du doch mehr benötigst? Bei dem Angriff der Nuke-Nin, waren es sogar drei Leute, den nur Getöteten nicht mitgezählt... Du warst zwar aufgebracht, aber gleich dreimal so viel?", spekulierte er weiter. Ich sagte nichts.
"Verflixt und zugenäht! Das ist echt eine verzwickte Sache, wir können es, verflucht noch mal, einfach nicht kontrollieren!" Ich hätte nie gedacht, dass Kommandant Yamato so viele Schimpfwörter in einen Satz einbauen konnte...
"Wir haben leider keine Wahl...", flüsterte er. Ängstlich sah ich zu Boden. Was meinte er damit?
"Wir müssen es Hokage-sama erzählen."
Ich starrte ihn erschrocken an.
"Das geht nicht...Auf keinen Fall! Was, wenn sie....", versuchte ich ihn abzuhalten, aber es schien nicht zu funktionieren.
"Kakashi, ich weiß, dass du dich fürchtest. Aber sieh mal, Tsunade-sama wird es von allen noch am ehesten verstehen! Es ist gefährlich, wenn wir es ihr nicht sagen. Wir haben keine Ahnung, was das nächste Mal passiert!"
Er hatte Recht.
Ich war eine Gefahr für sie alle.

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