Teil XLIX: Misserfolg
"Kakashi?"
Jemand rüttelte an mir.
"Geht es dir gut? Was ist los?"
Ich öffnete langsam meine Augen.
Für einen Moment schien es so, als ob die Zeit stehen geblieben wäre. Ich fühlte nichts. Ich blickte nur auf den Boden, die Stimmen um mich herum ausgeblendet.
Dann, mit einem Schlag, mit einer Sekunde, kam alles wieder zurück.
Der ganze Schmerz, den ich zuvor gespürt hatte. Mit geballter Kraft drückte er mich nieder, so als würde man langsam von zwei, sich aufeinander zu bewegenden, Wänden zerquetscht werden.
Ich musste schreien.
Ich wusste, es waren die Zellen. Diese verdammten Menschenzellen.
Mein Körper wehrte sich gegen sie, während die fremden Zellen versuchten, mich zu übernehmen.
Es tat höllisch weh. Mein Inneres fraß sich selbst auf. Ich wollte, dass es aufhörte. Doch das tat es nicht.
Die vielen Stimmen um mich herum machten es noch schlimmer und das Rütteln an meinem Körper wollte auch nicht aufhören.
Es trieb mich in den Wahnsinn.
Ich schlug wild um mich herum, damit sie weggingen.
Sie sollten aufhören zu reden. Ihre Stimmen waren so laut, aber ich verstand dennoch kein Word. Der ständig ansteigende Lärmpegel und der Schmerz machten mich aggressiv.
Ich stand auf und nahm eine Angriffsposition ein. Sobald einer von ihnen mir zu nahe kam, sprang ich ihn oder sie fauchend an.
Meine Sicht war zwar so scharf wie immer, jedoch konnte mein Gehirn die Informationen meiner Augen nicht verarbeiten und ich konnte gerade noch so zwischen Lebewesen und Gegenstand unterscheiden.
Perfekt war jedoch mein Geruchssinn. Es schien so, als wäre er noch stärker geworden, denn die vielen Blutgerüche in dem Krankenhaus brachten mich um den Verstand. Vor allem in den Räumen, wo offene Wunden behandelt wurden, nahm ich die metallische Flüssigkeit besonders wahr.
Wieder wollte mich jemand festhalten. Wütend knurrte ich meinen Widersacher an und versuchte ihn mit meinen Krallen zu erwischen. Menschen waren so lästig.
Auf einmal spürte ich jedoch, wie sich etwas um mich wickelte. Zischend musste ich feststellen, dass es das Mokuton no Jutsu war. Ich wusste, dass es zwecklos war, trotzdem versuchte ich mich zu befreien. Doch bevor ich weiteres unternehmen konnte, sah ich, wie jemand blitzschnell hinter mir auftauchte. Und keine Sekunde später merkte ich, wie mir eine Spritze in die Schulter gerammt wurde. Meine Gliedmaßen erschlafften und es wurde erneut dunkel um mich herum.
Laut atment erwachte ich und versuchte mich zu beruhigen. Der Schmerz war fort.
Es war ein Traum. Alles war nur ein schlechter Traum.
Als ich jedoch bemerkte, dass ich nicht in meinem Zimmer aufgewacht war, geriet ich wieder in Panik.
Schnell schloss ich die Augen und versuchte die Geschehnisse zu koordinieren. Fakt war, nichts von dem war ein Traum gewesen. Das Letzte, an das ich mich erinnern konnte, war als Kommandant Yamato mich mit seinem Mokuton no Jutsu aufhielt und Tsunade-sama mir eine Spritze verabreichte.
Langsam öffnete ich wieder meine Augen. Wo zum Henker war ich?
Der Raum war dunkel, der Boden und die Wände steinig...
Entsetzt machte ich einen Satz nach hinten gegen die Wand.
Sie hatten mich tatsächlich eingesperrt.
Ich konnte und wollte es nicht wahrhaben. Sie hatten mir versprochen es niemals zu tun...
Der Raum war zwar groß, aber er war leer. Der Steinboden war uneben und die Wände kalt wie Eis.
Ich kroch nach vorne an die große Wand aus länglichen Gitterstäben und hielt mich an ihnen fest. Die einzige Lichtquelle war eine Fackel, welche an der gegenüberliegenden Wand außerhalb meines Gefängnisses angebracht war.
Ich lehnte meinen Kopf gegen die Metallstangen.
Es stand außer Frage;
Die Operation war ein Fehlschlag. Meine Zellen hatten die Fremdkörper besiegt.
Wieder einmal hatte ich meine Selbstkontrolle verloren und meine Freunde gefährdet.
Es war also kein Wunder, dass sie mich wegsperrten. War es nicht auch die letzte Möglichkeit gewesen mich unter Kontrolle zu halten?
Es hatte keinen Sinn, das Akuma Bunshin no Jutsu war unberechenbar.
Dennoch half nichts gegen die Trauer, dass meine Freunde mich im Stich gelassen hatten. Eine stumme Träne stahl sich aus meinen Augen.
"L-lasst mich hier raus..........b-bitte...", flüsterte ich heiser.
Ich wusste nicht, wie lange ich schon hier war. Ich wusste nicht einmal, ob es Tag oder Nacht war.
Ich hatte mich in die dunkelste Ecke des Raums zurückgezogen, Arme um die Knie geschlungen. Mit meinen Augen starrte ich Löcher in die Dunkelheit.
Auf einmal nahm ich zwei frische Blutgerüche wahr. Kurz darauf hörte ich auch schon hallende Schritte, die sich mir näherten.
Ich verhielt mich so leise wie es ging und spitzte die Ohren, um ihr Gespräch mitzuhören.
"Warum habe ich mich heute nur freiwillig für die Nachtschicht gemeldet?"
Es war also mitten in der Nacht. Gut zu wissen...
"Wieso, bist du müde?"
"Nein, aber hier unten ist mir nicht ganz geheuer. Und ausgerechnet wir sollen der Bestie ihr Futter bringen!"
Überrascht zog ich die Augenbrauen hoch.
"Na, na, jetzt mach dir nicht gleich in die Hosen, es ist schließlich eingesperrt. Was kann es da schon ausrichten?"
"Warum wird es eigentlich noch am Leben gelassen?"
"Was weiß ich..."
Schließlich standen die beiden Shinobi vor den Gitterstäben. Ich starrte sie aus meinen rot glühenden Augen feindselig an.
Sofort machten sie ein paar Schritte rückwärts.
"Ich h-hätte es besser gefunden, w-wenn sie es angekettet hätten...", stammelte der eine zittrig.
"Ach was...", seufzte der andere.
Die beiden trugen jeweils einen großen Kanister mit sich. Was darin war, konnte man sich denken.
"U-und wie sollen wir die Kanister zu ihm in die Zelle bekommen? W-wir machen doch nicht die Tür auf, oder?" Seine Stimme wurde zum Ende des Satzes hin immer leiser.
Grinsend erhob ich mich aus meiner Ecke und ging so dicht an die Gitterstäbe heran, wie es ging.
Der Ängstlichere der beiden machte sofort einen Satz nach hinten.
Der andere jedoch, stand einigermaßen ruhig da.
"Nein, keine Sorge...", sagte er.
"Von außen kannst du alles durch die Stäbe hindurch schieben, von innen funktioniert das allerdings nicht..."
"Dann b-bin ich ja beruhigt...", meinte der Angsthase.
Also war das sowas Ähnliches wie dieser Glastrick von Tsunade-sama?
Es wäre nicht so, als das ich da nicht schon einmal rausgekommen bin...
-----------------------------------------------------------
Mir ist vorhin aufgefallen, dass ich vorher immer Mokuten statt Mokuton no Jutsu geschrieben habe... O_o
Ich werde versuchen, das schnellstmöglichst zu fixen! ^^°
Ach ja, und ich hoffe, dass ihr bei dem Rutsch ins neue Jahr nicht auch auf dem Hintern gelandet seid... :) (sowieichhusthust...)
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top