Teil XLIII: Erinnerungen
"D-du!", keuchte ich plötzlich und sprang zurück. Kasu sah mich überrascht an.
"Alles in Ordnung?", fragte er verwirrt.
In meinem Kopf drehte sich alles. Ich wusste jetzt genau, woher ich ihn kannte.
"Wir sind uns schon einmal begegnet!", rief ich laut.
"I-ich kann mich nicht daran erinnern...", sagte Kasu zögernd und machte vorsichtig einen Schritt zurück.
"Ach wirklich?", fragte ich aufgebracht.
"Mag schon sein, dass du mich nicht wiedererkennst, aber ich weiß genau, wer du bist!"
"I-ich kann dir nicht ganz folgen...", meinte er verängstigt.
"Ich hoffe doch, du erinnerst dich an den dritten großen Shinobiweltkrieg?", zischte ich.
"J-ja..."
"Und vielleicht erinnerst du dich auch noch an die drei Kinder, die von Konoha geschickt wurden um die Kannabi-Brücke zu zerstören?"
Meine Stimme klang immer bedrohlicher. Kasu traute sich nicht zu antworten.
"Schön, dann werde ich es dir halt erklären..." Ich ging wieder näher auf ihn zu.
"Ihr wart zu zweit damals...", fing ich an. Kasu versuchte wieder Abstand von mir zu nehmen.
"Das Jutsu von vorhin hast du gegen sie, gegen uns verwendet."
"U-uns?", stotterte Kasu.
"Das braunhaarige Mädchen, dass ihr damals entführt habt, war meine beste Freundin. Der Junge mit dem Sharingan, der dich besiegt hat, war mein bester Freund", erklärte ich ihm.
Kasus Augen wurden groß. Er erinnerte sich doch und schien zu kombinieren.
"D-du warst-....bist der Sohn von Konohas Weißem Reißzahn!?", rief er entsetzt.
"Und wenn schon!" Ich sprintete auf ihn zu, packte ihn am Kragen und nagelte ihn an den nächstbesten Baum. Kasu keuchte erschrocken, er war zu schwach um sich aus meinem Griff zu befreien.
"Du hast mir mein linkes Auge genommen, was nicht weiter schlimm ist, aber..." Ich holte Luft.
"DU TRÄGST SCHULD AN OBITOS TOD!", brüllte ich und drückte ihn mit aller Kraft gegen Baumstamm, sodass er würgen musste.
"I-ich dachte ihr wärt tot, alle drei. Ihr hättet verschüttet sein müssen...", brachte er schließlich hervor.
"ACH JA?", rief ich.
"Ich dachte DU wärst tot! Wieso lebst du noch?!"
"Die S-sanitätseinheit hat mich gerade noch rechtzeitig gefunden...", sagte er leise.
"Warum nur?", knurrte ich.
"Warum habe ich ausgerechnet dich gerettet?!" Ich ließ den bleichen Kasu los und hielt mir den Kopf.
"Weil du Mitleid hattest....", murmelte er und versuchte sich aufzurappeln.
"JA VERDAMMT UND JETZT HASSE ICH MICH DAFÜR!", schrie ich.
"Du hättest es nur verdient bei Danzo zu sterben!" Ich war so wütend. Der Gedanke an Obito und Rin schmerzte so sehr. Doch dann kam etwas von Kasu, dass ich nie im Leben erwartet hätte.
"Es tut mir leid."
"Wieso?", fauchte ich halb überrascht, halb wütend.
"Das alles hätte nicht passieren sollen. Ihr wart der Feind. Es war unsere Pflicht euch zu vernichten und ich weiß, dass ich nichts von dem wieder gut machen kann was ich getan habe."
Ich stutzte über Kasus ehrliche Antwort. Ich hatte ebenfalls vieles getan, was ich nie wieder gut machen könnte. Ich sank auf die Knie. Es war eine verzwickte Situation.
"Töte mich, wenn es dir danach besser geht", sagte Kasu auf einmal.
"Ich weiß, dass dieser Obito dir sehr viel bedeutet hat."
Ich schüttelte den Kopf. Wenn ich ihn umbringen würde, ging es nur so weiter. Aus Hass entstand Hass. Außerdem hatte er eine Familie.
"Ich werde dich nicht töten, aber ich werde dir auch nicht verzeihen", sagte ich schließlich. Kasu nickte.
"Du hast trotz allem eine gute Seele,... Kakashi." Er versuchte zu lächeln.
"Ich kann kaum glauben, dass du der weißhaarige Junge von damals bist...", sagte er dann.
"Du warst anders. Dein Chakra war nicht so...düster und deine Augen sahen aus wie die eines gewöhnlichen Jungen..."
Ich seufzte.
"T-tut mir leid", sagte Kasu schnell.
"Ich wollte nicht-"
"Schon gut...", unterbrach ich ihn.
Wir beide schwiegen.
"Was ist eigentlich aus dem Mädchen geworden, das wir entführt hatten?", fragte er schließlich.
"Sie ist tot." Ich habe sie umgebracht, fügte ich in Gedanken hinzu.
Wieder herrschte Stille.
"Lebe wohl, Kakashi", sagte Kasu nach einer Zeit und wandte sich zum gehen. Ich nickte ihm nur leicht zu, dann ging ich ebenfalls davon.
"Ich weiß, dass du nicht in höchsten Tönen von mir sprechen kannst, aber ich hoffe wirklich, dass wir uns eines Tages wiedersehen!", hörte ich Kasu noch rufen.
Ich blieb stehen und drehte mich um. Es dauerte etwas, bis ich mich zu folgenden Worten zwingen konnte.
"Pass auf dich auf."
Dann setzte ich meinen Weg fort und versuchte die Stelle wiederzufinden, an der meine Kameraden sich von mir getrennt hatten.
"Kakashi! Wo bist du gewesen?!" Sakuras Stimme schwang zwischen Besorgnis und Ärger.
"Ähä...." Jetzt bloß nichts falsches sagen...
"I-ich hab mir nur ein wenig die F-füße vertreten?", antwortete ich möglichst überzeugend.
"Genau! Und dann hast du bestimmt ein Wildschwein getroffen, dass dir die Fesseln durchtrennt hat, oder? Hältst du mich wirklich für so blöd?!", rief Sakura schrill. So langsam bekam ich Angst...
"Du hast wieder frisches Blut an deinen Klamotten, jetzt sei ehrlich, was hast du gemacht?", fragte Kommandant Yamato streng.
"I-ich..." Kalter Schweiß lief mir den Nacken hinunter.
"Ja....?", setzte Naruto mich unter Druck. Ich durfte ihnen auf keinen Fall von Danzo erzählen. Seine Warnung erklang immer wieder in meinem Kopf.
"N-nun ja, jemand wollte sich unbedingt mit mir anlegen... Er war aber nicht sonderlich stark, also hab ich meine Hände zwischen sein Kunai gehalten, sodass er mir ausversehen die Fesseln durchtrennt hat..."
He, ich war ja gar nicht mal so schlecht im Ausreden erfinden...
Trotzdem sah Kommandant Yamato mich immer noch misstrauisch an.
"Und dann hast du ihn zum Nachtisch ernannt, herzlichen Glückwunsch, Akuma!", ärgerte Sasuke mich mal wieder. Ich streckte ihm die Zunge raus.
"Hier sind deine Klamotten." Sai hielt mir ein großes Bündel hin. Ich bedankte mich und verschwand für fünf Minuten noch einmal im Wald.
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