Teil XLII: Flucht


"M-mich retten?" Kasu blickte mich ungläubig an.
"Wie?"
"Du wirst fliehen. Kannst du ein Jutsu benutzen, welches deine Anwesenheit verbirgt?", fragte ich ihn.
Er nickte unsicher.
"J-ja..."
Ich atmete auf. Das würde die Sache einfacher machen.
"Ich kann momentan niemanden in unserer Nähe spüren, lass uns losgehen", sagte ich und blickte auf Kasu hinab, der immer noch auf dem Stuhl saß. Als er versuchte aufzustehen, knickten seine Beine weg und er landete auf dem Boden. Sofort streckte ich ihm meine Hand aus um ihm aufzuhelfen, aber anstatt sie zu ergreifen machte Kasu einen erschrockenen Satz nach hinten.
Ich konnte es ihm nicht übel nehmen, da es offensichtlich war, dass er mir noch nicht ganz vertraute und sich weiterhin fürchtete.
"T-tut mir leid...", sagte ich schnell und machte einen Schritt zurück.
Zittrig stand Kasu auf und musste ein wenig warten, bevor er sich wieder auf seine Beine verlassen konnte. Dann formte er die benötigten Fingerzeichen für sein Jutsu.
"Ninpou: Meisai Gakure no Jutsu!", rief er und sofort schien er mit der Umgebung zu verschmelzen. Es war, als wäre Kasu komplett verschwunden. Nicht einmal sein Chakra, geschweige denn den Geruch seines Blutes konnte ich noch wahrnehmen.
"Kennst du eigentlich den Ausgang aus dieser Untergrundbasis?"
Ich zuckte bei dem Klang der Stimme, die aus dem Nichts zu kommen schien, zusammen. Schnell besinnte ich mich wieder.
"Nein, aber den werden wir bald finden. Lauf möglichst immer direkt hinter mir, damit ich weiß, wo du bist", wies ich an.
"In Ordnung."
Ich ging auf die Tür des Raums zu und öffnete sie vorsichtig. Spüren konnte ich immer noch niemanden in unserer Nähe. Es war eine perfekte Gelegenheit.
"Die Luft ist rein", flüsterte ich.
"Gehen wir nach links oder nach rechts?", kam es von hinten.
Ich überlegte kurz. Danzo und ich waren von rechts gekommen. Dieser Gang endete also in dem Hauptraum der Basis. Wir würden wahrscheinlich dort auf Danzo selbst treffen, also keine gute Idee.
Ich schlug demnach den linken Weg ein.
"Wir müssen vorsichtig sein, wenn uns Danzos Leute auch nur sehen, ist es vorbei. Wenn ich sie ausschalte wird Danzo wissen, dass ich es gewesen bin", warnte ich Kasu. Von ihm kam keine Antwort, aber ich vermutete, dass er genickt hatte.

Möglichst leise schlichen wir durch den ewig langen Gang, in der Hoffnung, er würde uns nach draußen führen. Ich überlegte mir schon mal eine Ausrede, mit der ich meinen Freunden erzählen konnte, was ich solange getrieben hatte, während sie weg waren. Ich hoffte jedoch, sie würden sich noch ein wenig Zeit lassen und ich wäre rechtzeitig aus der Sache raus.
Seit zehn Minuten liefen wir nun schon geradeaus und der Gang wollte einfach nicht enden. Ich vergewisserte mich kurz, dass Kasu noch hinter mir war und blieb dann auf einmal ruckartig stehen.
"Stimmt etwas nicht?", wisperte Kasu.
Ich spitzte meine Ohren und reckte die Nase in die Luft.
"Jemand kommt...", informierte ich Kasu.
"Er scheint gut darin zu sein seine Anwesenheit zu verbergen, wenn ich ihn gerade eben erst wahrnehmen konnte..." Ich fluchte innerlich. Er befand sich nur noch ungefähr fünfzig Meter entfernt von uns. Augenblicklich hörte ich seine hallenden Schritte hören.
"Kasu! Drück dich gegen die Wand!", flüsterte ich, während ich Chakra in meine Füße leitete, um die Wand hochzulaufen und mich kopfüber von der meterhohen Decke zu hängen. Ich hoffte, der Shinobi war kein Sensor-Typ, denn sonst wäre es jetzt aus mit uns.
Er kam immer näher. Vor Anspannung biss ich die Zähne zusammen.
Schließlich trat er in das düstere Fackellicht. Meine Pupillen weiteten sich, als ich das frische Blut, dass in seinen Adern pulsierte, wahrnahm. Schnell verjagte ich meine Gedanken und konzentrierte mich weiterhin darauf, meine Anwesenheit gut zu verbergen. Ich wollte schon erleichtert aufatmen, als der Shinobi direkt unter mir auf einmal stehen blieb.
Verdammt! Er war doch ein Sensor-Typ. Allerdings schien er nicht sonderlich gut ausgebildet zu sein, da er zögerte. Anscheinend ahnte er nur, dass etwas nicht stimmte, aber er würde mich entdecken, so oder so.
Im Stillen zählte ich bis drei, dann aktivierte ich mein Raikiri und rammte es mit voller Wucht in die Decke, aus der sofort Staub und Felsbrocken herausfielen. Es dauerte etwa eine halbe Sekunde, bis der Shinobi erkannte was vor sich ging und fast zwei Sekunden, um sich zu bewegen. Durch den vielen Staub konnte er jedoch nichts sehen, während ich mich mit meinem Raikiri weiter durch die Decke bohrte. Wir mussten sofort hier raus. Ein Tippen auf der Schulter bestätigte mir, dass Kasu neben mir war.
Mit einem Ruck durchstieß ich die Erdkruste und helles Sonnenlicht strahlte uns entgegen, sodass ich erst einmal die Augen zusammenkneifen musste. Es war allein schon ein Wunder, dass wir fliehen konnten, ohne das wir von den vielen Felsbrocken verschüttet wurden. Der Sensor-Typ konnte uns also nicht folgen, da der Durchgang komplett versperrt war. Endlich konnte ich aufatmen.
Wir hatten es geschafft.

Kasu wurde vor mir langsam wieder sichtbar. Staunend sah ich zu, wie er sein Jutsu auflöste. Eigenartigerweise kam es mir irgendwie bekannt vor.
"I-ich hätte nie gedacht, dass ich das Tageslicht noch einmal sehen würde...", sagte Kasu auf einmal und blickte gen Himmel. Ich tat es ihm gleich.
"Ich weiß noch gar nicht, wie du heißt." Kasu sah mich erwartungsvoll an.
"Kakashi", murmelte ich ohne meinen Blick von den Wolken zu richten. Ich merkte, wie er neben mir lächelte. Doch dann wurde seine Miene wieder ernst.
Und auf einem Schlag fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
Ich war Kasu schon einmal begegnet...

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So, da bin ich wieder :)
Tut mir leid für das späte Update, aber ich hab mir mein Handgelenk gebrochen und muss jetzt mit einer Hand tippen. Holy Jashin, ist das anstrengend! ^^°

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