Teil XIX: Gespräch mit der Hokage


"Und du kannst es wirklich nicht kontrollieren?", fragte Tsunade-sama noch einmal, nachdem Kommandant Yamato ihr jedes kleinste Detail von dem Überfall der Nuke-Nin bis hin zu Narutos Lösung mit den Kage Bunshin geschildert hatte.
Ich schüttelte den Kopf, doch Sakura widersprach mir.
"Das stimmt nicht ganz!", rief sie.
"Einmal konnte er sich zurückhalten!"
Sie sprach doch nicht etwa von...
"Ist das so? Wann war das?", fragte die Hokage.
"Es war..... einen Abend nach unserer Rückkehr aus Amegakure, als Kakashi und ich Blumen kaufen wollten...
Er wollte mich noch nach Hause begleiten, als er auf einmal sagte, ich solle wegrennen. Aber ich hatte Pech und landete in einer Sackgasse. Es gab keinen Ausweg. Ich dachte wirklich, jetzt wäre es vorbei, aber irgendetwas hat Kakashi im letzten Moment aufgehalten..." Sie blickte mich an.
"Ihre Tränen", murmelte ich.
"Mein Verstand war vor Hunger verschleiert und als sie weinte, konnte ich wieder klarer denken. Dann war alles wie weggewischt und zurück blieb ein schlechtes Gewissen. Aber es war nur dieses eine Mal. Die anderen Male..." Ich schwieg.
"Außerdem ist das nicht unser einziges Problem!", warf Kommandant Yamato ein.
"Kakashi und ich haben herausgefunden, dass sich das Limit erhöht hat..."
"Wie bitte?" Tsunade-sama beugte sich über ihren Schreibtisch.
"Vorher benötigte er immer nur fünf Liter, also so viel wie in einem Menschen enthalten ist, um ruhig zu bleiben. Jetzt sind es zehn!", erklärte Kommandant Yamato.
"Das darf doch nicht wahr sein! Besteht die Möglichkeit, dass das Limit weiter ansteigt?", rief sie.
"Das können wir nicht mit Sicherheit sagen, aber wir vermuten schon...", sagte ich und wurde zum Ende des Satzes hin immer leiser.
"So ein Mist!" Sie begann auf ihrem Daumennagel zu kauen.
"Obwohl Narutos Idee mit den Kage Bunshin genial ist, kann ich euch beide nicht immer zusammen auf eine Mission schicken..... außerdem, du meintest, du hättest ziemliche Schmerzen dabei gehabt, Naruto. In Notfällen ist das keine große Hilfe. Und wir haben überhaupt keine Hinweise, was als nächstes passieren könnte." Sie schlug mit der Faust auf den Schreibtisch. Dann blieb es eine Weile lang ruhig. Alle versuchten fieberhaft etwas Nützliches in ihren Gedanken zu finden.
"Das Buch!", rief Sakura auf einmal.
"Welches Buch?", wollte Tsunade-sama sofort wissen.
"Ich habe es in der Bibliothek gefunden, es hat alle möglichen Informationen über das Akuma Bunshin no Jutsu! Aber als ich es mir ausleihen wollte, war es schon vergeben...", antwortete sie. Auf einmal ging die Tür auf.
"Shizune!", brüllte die Hokage.
"J-ja, Tsunade-sama?"
"Bring mir aus der Bibliothek das Buch über das Schattendoppelgängerjutsu! Und wenn es jemand ausgeliehen hat, erkundige dich bei der Bibliothekarin, wer es war, lauf zu ihm und nimm es ihm weg. Sag am besten, dass es eine Anweisung des Hokages ist, oder so was Ähnliches!"
Die arme Shizune war völlig mit der Situation überfordert.
"A-aber...-", stotterte sie.
"SOFORT!"
"Haiiiiiii!!!" Shizune ließ ihre ganzen Akten fallen und stürmte wie von der Tarantel gestochen aus dem Büro.
"Also gut!", rief die Hokage.
"Sakura, Sai und Sasuke, ihr werdet morgen mit Naruto trainieren, um die Ausdauer eines Kage Bunshin zu erhöhen, wenn dieser verletzt wird. Kakashi, wir müssen dein Kontrollvermögen steigern. Deshalb wirst du, ohne dass du schon vorher Blut zu dir genommen hast, mit Naruto zu mir und Yamato kommen und werden dich einem speziellen Training unterziehen!" Wir alle nickten und ich wunderte mich, was für eine Art Training das sein würde...
"Tsunade-sama!" Shizune stand auf einmal wieder keuchend im Türrahmen.
"Shizune? Das ging aber schnell!", sagte die Hokage überrascht.
"Sie hatten das Buch nicht und derjenige, der es ausgeliehen hatte ist...." Sie stockte und zitterte leicht.
"Er ist vorhin tot aufgefunden worden."
"WAS?!", brüllte Tsunade-sama.
"Das Buch war nicht mehr bei ihm", sagte sie noch.
"Wie ist er gestorben?", fragte Kommandant Yamato.
"Mord", antwortete Shizune.
"Moment mal...", rief Naruto dazwischen.
"Ich weiß, dass es nicht klar ist, ob er wegen des Buches umgebracht wurde, aber wenn es so wäre, heißt das, jemand hat es auf Kakashi abgesehen!"
Eine eiserne Stille schwebte in der Luft.
"Aber außer uns weiß doch niemand...-", fing Sai an, doch ich unterbrach ihn.
"Er könnte sogar Recht haben. Ich fühle mich in letzter Zeit beobachtet. Allerdings konnte ich niemanden weder hören, sehen, noch riechen. Also dachte ich, es wäre Einbildung..."
"Hat er oder sie dich denn dabei gesehen, wie du..." Sasuke musste seine Frage nicht zu Ende stellen, wir wussten alle, was gemeint war.
"Ja", sagte ich.
"Das ist natürlich sehr ungünstig!", ärgerte sich Tsunade-sama.
"Übrigens Sakura, du hast das Buch doch gesehen. Erinnerst du dich an den Autor?"
"Leider nein", gestand Sakura.
"Na schön, dann gibt es jetzt eine kleine Planänderung. Sakura, du wirst morgen nicht mit den anderen trainieren, sondern kommst wieder hierher. Außerdem werde ich noch Inoichi Yamanaka herbestellen. Er wird in deinem Kopf sicher die nötigen Informationen finden", ordnete die Hokage an. Ich spürte, wie Sakura neben mir leicht zitterte. Tsunade-sama merkte es ebenfalls.
"Keine Sorge, Sakura. Wie du sicher weißt, ist er ein Experte auf dem Gebiet und außerdem bist du kein Feind, den wir verhören müssen. Du kannst dich also entspannen", besänftigte sie sie.
"Wir sehen uns morgen wieder, ihr dürft jetzt gehen!" Sie scheuchte uns hinaus und lehnte sich dann in ihren Sessel zurück.
Als wir wieder draußen standen, blieb ich stehen. Ein nur allzu bekanntes Zerren in der Magengegend machte sich in mir breit.
"Verdammt!", fluchte ich. Die anderen sahen mich alarmiert an.
"Ich..... muss los!", rief ich ihnen zu und rannte so schnell wie möglich in Richtung Psychopathenviertel. Keine fünf Minuten später stürmte ich in den heiligen Teufel und setzte mich an einen freien Platz. Amai bemerkte mich sofort und kam zu mir.
"Kakashi-chan! Du warst ja ewig nicht mehr hier! Du bist, deinem Gepäck nach zu urteilen, wohl gerade von einer Mission zurück oder?"
"Ja, ich...... Amai...ich brauche dringend....", quetschte ich hervor.
"Oh, ich seh schon!", rief Amai und verschwand schnell hinter den Tresen. Gerade noch rechtzeitig brachte sie mir eine Kanne, allerdings war diese auch schon in weniger als fünf Sekunden leer.
"Uiuiui, das war wohl Rettung in letzter Sekunde...", sagte sie.
"Kann ich bitte.....noch mehr?", fragte ich und versuchte mich ruhig zu halten.
"Natürlich, mein Kleiner,aber dein Blick auf meinem Hals wird langsam doch gruselig!", meinte Amai.
"Tschuldigung...", murmelte ich und sah schnell woanders hin, während sie wieder loseilte. Ich versuchte angestrengt an etwas anderes zu denken, aber es funktionierte nicht.
Diesmal brachte Amai sogar zwei volle Kannen. Sie setzte sich wieder zu mir und seufzte:
"Ich erinnere mich noch an die guten alten Zeiten, in denen du nur eine Portion gebraucht hast."

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