Teil XIII: Albtraum
Es fing an zu regnen. Schnell suchten wir unter einem Felsvorsprung in der Nähe Schutz, da wir sowieso warten mussten, bis die Prinzessin aus ihrer Ohnmacht wieder erwachte. Es wurde langsam dunkel.
Kommandant Yamato hatte inzwischen die Route berechnet und meinte, wenn wir morgen früh ohne Zwischenstopp durchlaufen würden, kämen wir spät abends im Reich der Wellen an. Sasuke zündete mit seinem Katon: Goukakyou no Jutsu ein kleines Lagerfeuer an, denn man konnte mittlerweile nicht mal mehr die Hand vor Augen sehen.
Auf einmal hörten wir ein leises Husten hinter uns. Anscheinend war Kiroyuki-hime nach einer so langen Zeit wieder zu sich gekommen. Kommandant Yamato eilte sofort zu ihr. Sie öffnete vorsichtig die Augen und dummerweise saß ausgerechnet ich in ihrem Blickfeld. Augenblicklich begann sie zu zittern und einen angsterfüllten Gesichtsausdruck anzunehmen. Dann schrie sie laut und zeigte mit dem Finger auf mich. Sai hielt ihr noch rechtzeitig die Hand vor den Mund, bevor sie zu sehr auf uns aufmerksam machte.
"Warum...", kreischte sie, nachdem sie Sais Hand weggeschlagen hatte.
"Warum habt ihr die Missgeburt nicht getötet?!"
Ich sackte in mich zusammen.
"Beruhige dich mal, Nee-chan!", rief Naruto der Prinzessin zu.
"Es gibt keinen Grund ihn umzubringen! Er ist einer von uns!"
"So ein Schwachsinn!", erwiderte sie lautstark.
"Ich habe es doch gesehen! Ich habe es mit eigenen Augen gesehen! Es ist ein Monster, eine Ausgeburt der Hölle! Tötet es! Tötet es sofort! Das ist ein Befehl!!!"
"Jetzt ist aber gut!", schaltete Kommandant Yamato sich in die Diskussion ein.
"Keiner wird hier von irgendwem umgebracht! Und Befehle könnt Ihr euren Dienern geben."
Die Prinzessin wirkte eingeschnappt.
"Dann sagt ihm, es soll mir bloß nicht zu nahe kommen!"
"Und Kakashi ist kein Neutrum!", warf Sakura noch wütend ein.
"Pah, das Monster, das Ungeheuer, beides ist neutral, also ist meine Ansprache wohl berechtigt!", konterte Kiroyuki-hime. Ich sah, wie Sakura die Hand zur Faust ballte.
"Sakura", sagte ich ruhig.
"Irgendwo hat sie ja doch Recht."
Sakura sah mich traurig an.
"Kommandant, Sie müssen mich auf jeden Fall beschützen. Es wird bestimmt versuchen mich aufzufressen!", befahl die Prinzessin. Der Angesprochene seufzte.
"Kakashi frisst niemanden auf!"
"Da bin ich mir nicht so sicher", sagte sie unbeeindruckt.
"Nee-chan! Hör endlich auf, Kakashi zu demütigen!", rief Naruto.
"Und du..." Nun wandte sich Kiroyuki-hime an den Blonden.
"Wage es nicht noch einmal mich Nee-chan zu nennen!", zischte sie.
"Wir sollten jetzt schlafen gehen", versuchte Kommandant Yamato das Gespräch zu beenden. Allerdings schrie die Prinzessin erneut auf.
"Nein!!! Niemals! Nicht wenn es in der Nähe ist. Sagen Sie ihm, es soll woanders schlafen. In der Nacht wird es mich ganz sicher...-"
Kommandant Yamato atmete einmal tief aus.
"Kakashi...", sagte er dann.
"Es tut mir wirklich leid, aber Prinzessin Kiroyuki-sama hat für diese Mission bezahlt und sie muss sich sicher fühlen, also bitte ich dich..."
"Woanders zu schlafen?", beendete ich seinen Satz mit einer Frage. Er nickte. Ihm schien der Gedanke auch nicht sonderlich zu gefallen.
"Ist schon okay...", murmelte ich und machte mich daran meinen Schlafsack wieder zusammenzurollen.
"Wenn das so ist, dann komme ich mit!"
Ich drehte mich überrascht um. Naruto stand neben mir.
"Ich werde nicht zulassen, dass Kakashi ausgeschlossen wird!", rief er bestimmt. Ich bedachte ihn mit einem dankbaren Blick.
"Tut mir leid, Naruto, aber es ist schon so schlecht genug, wenn wir eine Person weniger sind. Ich kann leider nicht erlauben, dass unsere Kampfkraft durch deine Abwesenheit weiter geschwächt wird. Wenn Feinde auftauchen, sind wir im Nachteil. Erinnere dich bitte daran, dass unsere Mission immer noch lautet, Prinzessin Kiroyuki-sama zu beschützen", widersprach Kommandant Yamato. Naruto hielt inne.
"Hab schon verstanden", sagte er leise.
"Gute Nacht, Leute", wünschte ich meinen Freunden, bevor ich ihren Lagerplatz verließ.
"Pass auf die wilden Tiere auf", warnte Sakura mich. Ich nickte.
"Und das du auch schön weit weg gehst, Missgeburt!", keifte mir die Prinzessin hinterher. Mit diesen Worten schritt ich hinaus in den Regen und verschwand langsam im Nebel aus den Augen meiner Freunde.
Ich setzte mich zwei Kilometer weiter unter einen Baum und zog die Beine an meinen Körper. Mir war kalt und ich rollte zitternd den Schlafsack aus. Ich dachte zurück an den, durch den Lagerfeuer erwärmten, Schlafplatz der anderen zurück. Allerdings konnte ich kein Feuer machen, da ich nur alleine war und es unschlau wäre, aufzufallen.
Ich fühlte mich einsam.
Mit dem Geräusch des Regens im Ohr schlief ich schließlich ein.
Ich war wieder in Konoha. Meine Teamkameraden waren auch da. Aber sie hielten Abstand von mir und starrten mich aus kalten Augen an.
"Freunde?", fragte ich vorsichtig und wollte auf sie zu gehen, aber Sakura streckte die Hand aus, um mir zu sagen, ich solle stehen bleiben.
"Komm nicht näher. Wir sind nicht deine Freunde. Ein Dämon hat keine Freunde", rief sie mit einer tonlosen Stimme.
"W-was?" Geschockt machte ich wieder einen Schritt rückwärts.
"Wir wollen nichts mit einem Mörder zu tun haben, verschwinde!", sagte nun auch Naruto.
"Aber..." Was war hier nur los?
"Monster sollten getötet werden, sei froh, dass wir dich nur einsperren", sprach Sai.
"Höllenkreaturen gehören eingesperrt,
du bist gefährlich und wir können deine Mordlust und deinen Bluthunger nicht kontrollieren, hast du verstanden, Akuma?", fragte Sasuke mich spöttisch. Ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals.
"Ich verstehe nicht, warum Hokage-sama uns noch nicht den Eliminierungsbefehl erteilt hat. Du Ungeheuer hast schließlich die halbe Bevölkerung Konohas getötet. Ein grausamer Tod, wäre noch viel zu wenig für so einen brutalen Mörder", sagte Kommandant Yamato kalt.
"Ich habe......was?!", rief ich verwirrt.
"Du hast schon richtig gehört, Akuma. Du bist ausgerastet und hast halb Konoha abgeschlachtet!", klärte Sasuke mich auf.
"Das kann nicht sein, ich-....." Erst jetzt bemerkte ich meine Umgebung. Überall lagen blutverschmierte Leichen. Männer, Frauen, alte Leute und auch Kinder waren unter ihnen.
"Ich..." Ich musste husten. Keuchend blickte ich auf meine Hände und schnappte erschrocken nach Luft. Sie waren auch voller Blut.
"I-ich..." Meine Stimme versagte.
"Sprich, Missgeburt!" Sakuras Faust landete in meinem Gesicht und ich stürzte zu Boden. Aber der Schmerz in meinem Herzen war größer als der physische.
"Das war ich nicht...", flüsterte ich.
"Bitte glaubt mir doch, das war ich nicht!", rief ich nun lauter.
"Es gibt keinen Grund, dir Glauben zu schenken. Wir haben es schließlich alle mit angesehen", antwortete Naruto.
"Nein! Nein, das kann nicht sein...ich..."
Schweißgebadet erwachte ich aus diesem schrecklichen Albtraum. Ich wurde ruhiger und meine Atmung verlangsamte sich wieder allmählich, nachdem ich realisierte, dass das nicht echt gewesen war. Wieso träumte ich nur von so etwas? Ich wusste, dass meine Freunde immer auf meiner Seite waren.
Es hatte aufgehört zu regnen, aber der Mond stand noch hoch am Himmel und die Sterne leuchteten klar in dieser Nacht.
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